*Der Geschirrgriff*
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wie nennst du das denn dann, was der Hund bei dem Zug tut?
er weicht dem Zug aus, er meidet ihn, weil er unangenehm istLeichter Zug nach hinten bedeutet für den Hund aufgrund der Wiederholungen, ein Marker kommt und eine Belohung folgt. Mit der Zeit zögert man den Zeitpunkt des Markers hinaus, die Erwartungshaltung des Hundes wird angesprochen. Nun fängt er an auszuprobieren, was er tun muss, um den Marker zu bekommen. Nimmt er sein Gewicht dabei leicht zurück, gibts den Marker und die Belohnung. Du shapst die Rückwärtsbewegung.
ZitatMit dem Geschirrgriff geben wir dem Hund die Chance, mit diesem Frust umgehen zu lernen auf einem Level, den er bewältigen kann.
Zitatkannst du das genauer erklären?
Man beginnt nach den ersten Schritten gezielt erregende Situationen zu schaffen, z.B. mit Futter oder Spielzeug. Der Hund wird vertraut mit dem Umstand, dass er in erregenden Situationen eingeschränkt wird. Wir geben ihm die Chance diese Momente zu bewältigen.
Der nächste Schritt ist das Trainieren des Griffs in von uns ungewollt erregenden Situationen.
Da Hunde Kontextlerner sind macht es Sinn, den Griff nicht nur zu Hause im ablenkungsarmen Zimmer zu trainieren. Zudem verändert sich das Verhalten der Bezugsperson oftmals, wenn Situationen brenzliger werden - Mimik, Gestik, die Tonlage. Ein Grund auch, weswegen die Ankündigung des Geschirrgriffs auch mit deutlicher Stimme und nicht piepsig erfolgen sollte.
Noch eine Anmerkung, falls es in den Beiträge nicht schon auftauchte - 1-2 Wiederholungen mehrmals über den Tag verteilt sind effektiver als viele Wiederholungen hintereinander.
Zitatbeim Geschirrgriff ist also weiterhin alles gold?
Maanu, diese Frage zeigt eigentlich, dass du unsere Beiträge nicht wirklich gelesen hast.
Und nun bin ich im Wochenende !
Liebe Grüße
Nicole -
- Vor einem Moment
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Leichter Zug nach hinten bedeutet für den Hund aufgrund der Wiederholungen, ein Marker kommt und eine Belohung folgt. Mit der Zeit zögert man den Zeitpunkt des Markers hinaus, die Erwartungshaltung des Hundes wird angesprochen. Nun fängt er an auszuprobieren, was er tun muss, um den Marker zu bekommen. Nimmt er sein Gewicht dabei leicht zurück, gibts den Marker und die Belohnung. Du shapst die Rückwärtsbewegung.
Shapen ist für mich das eigenständige Ausprobieren des Hundes ...
aber gilt das auch, wenn man ihn vorher dem Zwang aussetzt?
denn nur weil er durch Wiederholungen generalisiert, bedeutet es ja nicht, dass es daher kein Zwang mehr istZitatMan beginnt nach den ersten Schritten gezielt erregende Situationen zu schaffen, z.B. mit Futter oder Spielzeug. Der Hund wird vertraut mit dem Umstand, dass er in erregenden Situationen eingeschränkt wird. Wir geben ihm die Chance diese Momente zu bewältigen.
und das tust du mit einem anderen Signal nicht?
Kann der Hund nicht auch durch das angesprochene Signal:Zitatalso war es doch korrekt, nur dass du die negative Einwirkung durch die positive Strafe ersetzt hast ;-)
im Prinzip das gleichewelches Kommando ist doch eigentlich wurscht
"Schluss" z.B., oder "Apfelkuchen" oder so, wobei ich lieber was kurzes wähle
aufgebaut wurde es durch "positive Strafe", wie ein Anstupsen des Hundes, um seine Aufmerksamkeit wieder zu erlagen
und genau dieses Anstupsen wäre die "punktuelle Einwirkung", wenn auf das Kommando nicht reagiert werden sollte
lernen, Ruhe zu halten?sonst frage ich mich gerade, wie ich das mit meiner Hündin hin bekommen habe, dass ich bei einem flitzenden Eichhörnchen in dem Moment des noch Anzeigens mein Kommando gebe, der Hund zu mir kommt oder sich mir zu wendet, so dass ich ihn abrufen kann, er belohnt wird und dann normal wieder nach vorne geschickt werden kann
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suifeng, ich verstehe, was du meinst.
der geschirrgriff arbeitet mit einer unangenehmen konsequenz, die jedoch nicht so traumatisierend ist, dass das bloße aussprechen des wortes nach ein, zwei konditionierungen für einen totalen verhaltensabbruch sorgt.
das ist auch der grund,w arum die konditionierung so lange dauert.die positive strafe nach pietrella kommt in der konditionierung überraschend, für den hund quasi aus dem nichts, der hund wird traumatisiert.
jedes mal, wenn das konditionierte wort ausgesprochen wird, kommen genau diese ängste wieder hoch. so wirkt die positive strafe.beim geschirrgriff wird mit einem unangenehmen reiz gearbeitet, bei der konditionierten positiven strafe mit einem schreckreiz. das ist schon ein ordentlicher unterschied.
vorteile des geschirrgriffs: der hund meidet irgendwann das übertreten des kommandos, wird aber nicht traumatisiert. die kondionierung lebt von der wiederholung und der hund lernt: ich komm nur weiter, wenn ich mitarbeite. jeder hundehalter kann die konditionierung selbst vornehmen.
nachteile des geschirrgriffs: die konditionierungsphase dauert sehr lange, der hund muss in dieser phase dauerhaft in seiner bewegung eingeschränkt sein (schleppleine). diese vorgehensweise kann zu dauerfrust führen. ich denke auch, dass es sehr schwierig wird, die für den hund sichtbare hilfe, den geschirrgriff selbst, wieder aubzubauen. ich persönlich glaube nicht, dass das ein weg in die leinenlosigkeit wird.
vorteile der kond. positiven strafe: wenn es richtig gemacht wird, sitzt sie nach ein paar wenigen wiederholungen und ist relativ schnell einsatzfähig. da der strafreiz für den hund nicht unmittelbar einsehbar ist, kann man diesen sehr schnell als solches abbauen.
nachteile der kond. positiven strafe: der hund wird traumatisiert und die möglichen fehler im aufbau sind enorm. deshalb sollte hier nur ein fachmann ran.
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Ich arbeite gerne mit dem Geschirrgriff, weil für meinen Hund die eigentlich unangenehme Konsequenz, der Griff ins Geschirr gar nicht so unangenehm ist. Er ist eben ein Hund, der total dankbar ist, wenn ihm Jemand abnimmt, was er tun soll. Dann kann er sich zurückfallen lassen und weiß, Frauchen regelt das für ihn und er muss nicht. Daher empfindet er den Griff wohl nicht als etwas negatives, er ist auch niemals ausgewichen oder hat sich großartig gesträubt, dann hätte ich das wohl sein gelassen.
Es gibt so viele Wege zum Ziel und manch ein Hund verträgt nen kurzen Schreck bzw. einen kurzen Moment "Mister, wenn du nicht dann..." besser und ein anderer eben "Mister, entspann dich, setz dich, ich mache das!" besser. -
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Tolle Diskussion, die aus einigen rein polemischen Beiträgen entstanden ist!Das ist interessant, die Ähnlichkeit mit dem Ende-Signal. Ich habe keine guten Erfahrungen gemacht mit Ende, ich weiss nicht, wie frustrierend es für meinen Hund ist, ich weiss bloss, dass es für mich unendlich frustrierend ist! Dem Hund ist nämlich das Reinrennen sowas von egal, wenn er was wichtiges im Kopf hat, da konnte ich Ende sagen bis zum abwinken..... War bloss Geräuschkulisse. Nur wenn er grad nix vorhatte, hat er es zur Kenntnis genommen. Das Signal ist auf dem Müll gelandet bei mir.
Ich hatte mal einen Hund im Training, bei dem hat das mit dem "Ende" auch ehr das Gegenteil bewirkt - aud das Signal fing er erst recht an, loszubrettern.
Ich vermute, dass wir das Signal viel länger in ablenkungsfreier Umgebung hätten vorbereiten müssen, bevor wir es in "realen" Situationen anwenden sollten.
Das das Schätzeken auch so einer mit multiplen Baustellen war, hatte sein Frauchen es allerdings nicht so leicht, solche Situationen zu finden. Nachdem es ihm insgesamt leichter fiel, sich auf Frauchen besser zu konzentrieren, hat sie das ganze noch mal neu aufgebaut, und das hat gut funktioniert.Zitat[
So macht das für mich mehr Sinn. Ich tendiere allerdings dazu, in solchen Situationen mit konkreten Anweisungen wie Halt oder Sitz zu arbeiten. Aber in einigen Situationen sähe ich eine Verwendung für den "Geschirrgriff" (meine tragen meist Halsband oder sind nackig).Das mache ich auch, wann immer das geht. Allerdings klappt das leider nicht immer ohne "Zwischenschritt", weil der Hund schon auf "Hinterhirni-Modus" gesprungen ist, und ein "normales" Signal nicht mehr ankommt.
Dann versuche ich halt, mit dem Geschirrgriff(Signal) (und/oder) Entspannungssignal (und/oder) Clickersalven zu erreichen, dass das Vorderhirn sich wieder einschaltet - damit er die Signale, die ich geben will, überhaupt mitbekommen und umsetzen kann.Womit wir wieder beim "Ende"-Signal wären. Vielleicht kann der Hund das Signal nicht ausführen, weil er es gar nicht mitbekommt, bzw. sein Hirmchen es eben als "macht in dieser Situation absolut keinen Sinn"- durchfiltert - und dann logischerweise nicht ausführt.
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also war es doch korrekt, nur dass du die negative Einwirkung durch die positive Strafe ersetzt hast ;-)
im Prinzip das gleicheNein, ist es nicht - ich gebe im Ablauf kein "Kommando" - an der Stelle, wo Du das stehen hast, gibts bei mir ein Markersignal.
Zitatwelches Kommando ist doch eigentlich wurscht
"Schluss" z.B., oder "Apfelkuchen" oder so, wobei ich lieber was kurzes wähle
aufgebaut wurde es durch "positive Strafe", wie ein Anstupsen des Hundes, um seine Aufmerksamkeit wieder zu erlagen
und genau dieses Anstupsen wäre die "punktuelle Einwirkung", wenn auf das Kommando nicht reagiert werden sollte
Und nochmal nein, es ist nicht wurscht.
Die "Einschränkung" würde der Hund eh durchmachen (weil er eben an der Leine ist, und nicht da hin gelassen werden kann, wo er hin will). Und weil das so ist bereiten wir diese Einschränkung so auf, dass sie mit Bestärkungen verknüpft ist, damit der Hund diese Einschränkung besser ertragen kann.Das ist ganz was anders, als ein willkührlich aufgebautes angekündigtes "Anstuppsen" als Bestrafung.
Ausserdem verwenden wir den Geschirrgriff nicht, um irgend ein "Kommando" durchzusetzen.
Ich kann nicht für alle sprechen, die den Geschirrgriff einsetzen, aber ich setze keine "Kommandos durch". Wenn der Hund ein Signal nicht ausführt, gibt es irgend einen Grund dafür. Kommunikation ist keine Einbahnstrasse und der Hund kein empfindungsloser Befehlsempfänger. Wenn ich möchte, dass er das Signal in der Situation ausführt, ist es mein Job, die Situation so zu gestalten, dass er es kann.
Es gibt viele vernünftige Gründe, Signale nicht auszuführen.Das könnte man ja mal an folgendem Beispiel durchspielen (was gleich kommt, beruht auf einer Liste aus einer SeminarDVD von Kathy Sdao, aber ich bezweifle, dass ich alle Punkte zusammen bekomme ;D
Liste von Gründen, warum wir als Autofahrer das "Kommando" "FAHR LOS" = Ampel schaltet auf Grün, missachten können:
1. Körperliche Ursachen: wir haben einen Krampf in den Wadenmuskeln und können das Gaspedal nicht bedienen. Eine Fliege ist uns ins Auge geflogen und wir können nichts mehr sehen. Wir müssen niessen und uns erstmal die Nase putzen... uä.
2. wir haben das Signal nicht wahrgenommen: wir haben eine Fliege im Auge ;D, die Ampel steht so ungünstig, dass wir nicht unterscheiden können, ob nun immer noch rot ist, oder grün (z.B. weil die Sonne so steht, dass die da reinblendet), wir werden von der Sonne von vorne geblendet. Wir waren durch was anderes kurz abgelenkt und haben die kurze Grünphase einfach verpasst.
3. Das "falsche" Verhalten ist situationsbedingt das richtige Verhalten: Quer rast ein Krankenwagen über die Kreuzung. Ein Fußgänger hat noch nicht den Bürgersteig erreicht. Die Kreuzung ist durch andere Fahrzeuge blockiert. Das Vorausfahrende Fahrzeug ist "abgesoffen".
4. Fahrer kann das Verhalten nicht. Hat den Führerschein auf einem Automatikfahrzeug gemacht, und fährt das erste Mal mit einer Knüppelschaltung. Man selber hat noch nie das Verhalten "am Berg anfahren" geübt.
5. Die Technik versagt. Auto hat kein Sprit mehr. Es ist eine Ampel mit sehr langer Rotphase, man hat den Motor deswegen abgestellt und nun springt er nicht mehr an.
und so weiter und so weiter und so weiter. WIR haben "legale" Gründe "Kommandos" nicht auszuführen (weil wir nicht können, weil wir nicht wollen, weil uns die Voraussetzungen fehlen) - das trifft auch auf Hunde zu. Und ich gestehe Hunden diese Gründe zu. Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn der Hund mal nicht "gehorcht" und hab daher keinen "Durchsetzen müssen"-Zwang.
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Shapen ist für mich das eigenständige Ausprobieren des Hundes ...
aber gilt das auch, wenn man ihn vorher dem Zwang aussetzt?
denn nur weil er durch Wiederholungen generalisiert, bedeutet es ja nicht, dass es daher kein Zwang mehr istAnderes Beispiel: Hund steht vor einem Zaun und möchte auf die andere Seite. Gerade aus weiter geht nicht, da ist das Zaungitter. Der Hund fängt an, andere Möglichkeiten zu finden, auf die andere Seite zu gelangen.
Nach ein paar Versuchen lernt er, dass er am schnellsten zum Ziel kommt, wenn er nach links läuft, weil da ein Loch unter dem Zaun ist, wo er drunter durch rutschen kann.
Was ist mit dem Zwang "Du kannst nicht gerade aus weiterlaufen" passiert? Er ist weg, weil der Hund anderweitig zum Ziel kommt. Jetzt kommst Du und sagst, aber beim Geschirrgriff kommt der Hund ja nicht zu dem Ziel, zu dem er will. EBEN!
Können wir nicht zulassen, weil das für Hund oder Wild oder Kind oder was auch immer gefährlich wäre. Trotzdem bekommt der Hund eine Gelegenheit, einen Bestärker zu erhalten - einen ANDEREN (je besser der der eigentlichen Motivation des Hundes entspricht, desto besser.. -
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nachteile des geschirrgriffs: die konditionierungsphase dauert sehr lange, der hund muss in dieser phase dauerhaft in seiner bewegung eingeschränkt sein (schleppleine). diese vorgehensweise kann zu dauerfrust führen. ich denke auch, dass es sehr schwierig wird, die für den hund sichtbare hilfe, den geschirrgriff selbst, wieder aubzubauen. ich persönlich glaube nicht, dass das ein weg in die leinenlosigkeit wird.Wie lange ist "sehr lange"?
Und: irgendwas an Deiner folgenden Begründung ist verdreht. Das Signal wird aufgebaut, eben WEIL der Hund (In bestimmten Situationen oder immer, je nach Baustellen des Hundes) nicht freilaufen gelassen werden kann.
Ausserdem sollte irgendwie klar sein, dass doch nie nur der Geschirrgriff geübt wird, sondern das auch Rückruf und was man sonst noch so alles braucht, aufgebaut wird. Der Geschirrgriff ist nur EIN Werkzeug aus einem umfangreichen Kasten.
Gandhi ist in bestimmten Situation "Leinenlos" - in anderen wird er es nie sein - es ist mein Job, das Verhältnis dieser Situationen so zu halten, dass der Frust, der evtl durch die "Online"-Zeiten entsteht, durch die "Offline"-Gelegenheiten aufgefangen wird.Zitat
vorteile der kond. positiven strafe: wenn es richtig gemacht wird, sitzt sie nach ein paar wenigen wiederholungen und ist relativ schnell einsatzfähig. da der strafreiz für den hund nicht unmittelbar einsehbar ist, kann man diesen sehr schnell als solches abbauen.nachteile der kond. positiven strafe: der hund wird traumatisiert und die möglichen fehler im aufbau sind enorm. deshalb sollte hier nur ein fachmann ran.
das WENN im ersten Satz ist riesenhaft groß und es gibt noch weitere, nicht zu vernachlässigende Nachteile beim Einsatz von positiver Bestrafung - ja, da sollte nur ein Fachmann ran. Leider wird diese Vorgehensweise an jeder Ecke empfohlen und es gibt unzählige "Tipps", wie man es aufbaut/anwendet, und 99% davon sind fachlich nicht korrekt. Was leider dazu führt, dass es inflatiös falsch angewendet wird und viele Hunde/Mensch-Beziehungen nachhaltig gestört bis zerstört werden.
und selbst, wenn es "richtig gemacht" wird, hat das ganze ein RIESEN Problem: Anwendung von Strafe wirkt auf den Ausführenden bestärkend. Dabei ist es egal, ob die Bestrafung nachhaltig funktioniert, oder nur kurzfristig. Die Strafe hatte Erfolg, deshalb erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Verhalten (eine Bestrafung anwenden) wieder ausgeführt wird. Wenn man sich dessen nicht bewußt ist und BEWUSST dagegen ansteuert, gerät man in eine Bestrafungs-Spirale, aus der man nur sehr schwer und vielleicht nur mit äusserer Hilfe wieder heraus kommt.
Wenn eine Bestrafung mehrfach funktioniert hat und dann nicht mehr greift, hat man zwei Möglichkeiten: man wechselt die Methode oder man eskaliert die Bestrafung.Was ist wahrscheinlicher?
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Also, der Geschirrgriff ist, wenn der Hund das Prinzip verstanden hat, negative Verstärkung. Bei positiver Strafe geht es ja schnell, dass man mehr bzw. heftiger strafen wird, also dass sich der Hund daran gewöhnt. Das ist bei negativer Verstärkung nicht so. Auch der Stresslevel ist dabei eher niedrig. Der Hund weiß durch die Ankündigung, was kommt und wie dem Unangenehmen entgehen kann, d.h. wenn er das Richtige macht (beim Geschirrgriff in der Vorwärtsbewegung stoppt) bleibt das Unangenehme aus, stoppt er nicht, folgt das Unangenehme (gleichmäßiger Zug aufs Geschirr) bis der Hund stoppt. Der Hund hat in dem Fall die Wahl und kann sich u.U. sogar bewusst für das eine oder andere entscheiden.
Gerade bei aggressivem Verhalten finde ich es wichtig, dass es möglichst schnell unterbrochen wird. Zeigt der Hund relativ schnell von selber ein angemessenes Verhalten, super, C&B. Ist absehbar, dass er es nicht kann, möchte ich ein Hilfsmittel haben, womit ich das Verhalten unterbrechen kann und das dadurch ein Alternativverhalten möglich macht. Ich verwende in solchen Situationen den Geschirrgriff, dadurch wird der Hund wieder ansprechbar und zeigt entweder von alleine ein Alternativverhalten oder frage es ab.
Übrigens funzt zumindest bei unserem jagdlich sehr interessierten DSH-Bracken-Mix der Geschirrgriff auch, wenn er was in der Nase hat. Ohne Leine nicht, aber immerhin an der Leine.
Wer hat eigentlich geschrieben, dass die Konditionierungsphase sehr lange dauert? Meine Erfahrung ist, dass die Hunde das Reingreifen ins Geschirr, also Level 1, sehr schnell verstehen und akzeptieren. Wenn der Hund Meideverhalten gegenüber dem Besitzer entwickelt und dann ist man da schon zu schnell und/oder es ist ein Aufbaufehler drin. Auch beim Reingreifen wird ja nicht wild gezogen oder geruckt, sondern nur ganz leichter Zug gemacht. Es wird nur soviel Zug aufgebaut wie notwendig ist, dass der Hund nachgibt. Nachgeben bedeutet, dass der Hund entweder den Körperschwerpunkt leicht in Richtung Zug verlagert oder ein Minischrittchen macht.
Der Geschirrgriff sollte anfangs häufig, aber immer nur kurz hintereinander wiederholt werden. Also zwei, höchstens drei Durchgänge pro Einheit, dafür relativ häufig.
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Wie schaut für dich eine gute Bindung aus, Perkeo?
Ein Hund, der sich führen und lenken lässt, der von sich aus Kontakt zu seinem Halter aufnimmt, der sich natürlich, ungezwungen, frei und seinem Wesen entsprechend benehmen und entfalten kann und doch zu jedem Zeitpunkt zu kontrolieren ist.
ZitatMagst du mal ein Video von dir und deinen Hunden hochladen, damit wir uns eure Bindung anschauen können?
Davon gibt's genug im Netz. Wer sucht, der findet Wer's noch nicht gefunden hat, hat wohl kein Interesse dran. Auch gut.
ZitatDas Futter bringt positive Emotionen ins Spiel, welche mit dem Zug verbunden werden.
Wer sagt das? Der Hund? Du? Blaschke-Berthold? Ich sehe es anders. Der Hund gewöhnt sich lediglich an die unangenehme Einwirkung. Im übrigen spricht ja Frau Blaschke-Berthold selbst die Dinge viel klarer aus und schreibt: "..... der Zug am Geschirr wird solang erhöht bis es unangenehm wird...." sowie ".... rein positiv geht es nicht"ZitatDaher empfinde ich es als wichtig, dass beim Training jemand drauf schaut, der mit dem Geschirrgriff gut vertraut ist.
Na jetzt mal ernsthaft: Du fasst dem Hund in's Geschirr, ziehst ihn zurück um ihn von irgend einem Unsinn abzuhalten. Das machen tausende andere Hundehalter auch und die schaffen das auch ohne extra einen Trainer dafür bemühen zu müssen. Wenn der Hund beim Griff in's Geschirr nach hinten langt.... dann liegt's doch nicht daran, dass der Geschirrgriff falsch geübt wurde. Nee, dann stimmt's ganz woanders nicht und das muss man dann klar ansprechen und die Leute nicht mit irgendwelchen Trainingsanleitungen wuschig machen. Was kommt als nächstes? Das korrekte Einhaken des Leinenkarabiners unter Verwendung der intermediären Brücke?ZitatFür mich liegt ein großer Unterschied zu anderen Abbruchsignalen wie Negativmarker aufbauen mit Wasserspritzen oder dem von Herr Pietralla benutzten Bomper http://www.clicker.de/include.…=forumsthread&threadid=43 darin, dass bei diesen der Sicherheitsaspekt der Hunde deutlich stärker angesprochen wird. Und Angst zieht Kreise.
Wie gesagt. Dieser Geschirrgriff IST eine negative Bestärkung. Der unangenehme Druck hört auf, wenn der Hund sich zurück nimmt. Ganz klar, ohne wenn und aber, eine "nicht-nette" Einwirkung. Konsequenterweise sollten alle die Trainer, die sich jetzt der Bewegung mit der grünen Schleife angeschlossen haben, diesen Geschirrgriff ablehen. Denn auch das ist Gewalt und über einen längeren Zeitraum eine Gängelung, die ich sehr hart und restriktiv finde.
ZitatIst der Hund in einer Situation, in der er nicht mehr ansprechbar ist, positiv aufgebaute Signale sein Hirn nicht erreichen, die konditionierte Entspannung auch an ihre Grenzen gestoßen ist, dann ist es gut, wenn man ein zusätzliches Werkzeug an der Hand hat, welches sorgsam für diese Momente trainiert wurde und nicht noch mehr ungute Stimmung bringt.
Ein gutes Hundetraining zielt darauf, den Hund in möglichst allen Lebenslagen ansprechbar zu halten. Sicher gibt es da Ausnahmen. Aber dort wo schon jedes Züngeln des Hundes als Stresssignal gewertet wird, daß es zu vermeiden gilt bleibt eben recht früh ein völlig normaler, entspannter Umgang mit dem Hund auf der Strecke. Und DANN greifen solche Dinge, wie der "Geschirrgriff nach Blaschke-Berthold". Den Leuten wird eingeredet, sie gehen schlecht oder gewalttätig mit ihren Hunden um, wenn sie diesen Geschirrgriff nun NICHT "schönfüttern", wenn sie ihren Hund auch mal körpersprachlich bedrängen, wenn sie positive Strafen verwenden. Damit stellst du garantiert 90% der Hundehalter in die "gewalttätige" Ecke. DAS ist es, was mich daran so ärgert! Und wenn ich dann etwas genauer hinschaue, wird bei einer Hundehalterin aus der Schweiz schon eine vierstündige Sachkundeprüfung, bei der der Hund noch nicht mal irgend was leisten muss zum unüberwindbaren Problem das nur mit Beruhigungsmitteln (wohlgemerkt für den Hund!) zu überstehen wäre.
ZitatIch für meinen Teil möchte das nicht mehr. Negativmarker dieser Art habe ich aus meinem Leben mit Hunden gestrichen. Auch wenn der Hund auf diese Art der Negativmarker schon auf deren Ankündigung reagiert, die Emotion, welche im Aufbau dahinter steckt, bleibt.
Wie gesagt, die Art der Einwirkung manifestiert sich am Ergebnis. Bricht der Hund sein Verhalten ab, war's eine negative Einwirkung.
Zitatder geschirrgriff arbeitet mit einer unangenehmen konsequenz, die jedoch nicht so traumatisierend ist, dass das bloße aussprechen des wortes nach ein, zwei konditionierungen für einen totalen verhaltensabbruch sorgt. das ist auch der grund,w arum die konditionierung so lange dauert.
Ich würde den Begriff "traumatisierend" nicht einfach so stehen lassen. Kinder von Eltern, die ein übertretenes Verbot dann konsequent sanktionieren sind in aller regel vollkommen normale, gut erzogene Menschen. Also bei "traumatisierend" sollte man nicht an Prügelorgien oder Guantanamo denken. Richtig ist aber schon, daß die unangenehme Erfahrung möglicht tief im Hirn abgespeichert ist. Ich hab vorgestern das Beispiel von den Kindern, die immer leicht gestubst werden, wenn sie nicht gerade sitzen. Auch sowas "traumatisiert" natürlich. Genauso wie ein immer wieder kehrender Geschirrgriff. Es ist - sofern es wirkt - alles das selbe.
Zitatpositive strafe nach pietrella kommt in der konditionierung überraschend, für den hund quasi aus dem nichts, der hund wird traumatisiert.
jedes mal, wenn das konditionierte wort ausgesprochen wird, kommen genau diese ängste wieder hoch. so wirkt die positive strafe.
Nein. Die Ängste sind relativ schnell verflogen und es wird ein stinknormaler Reiz->Reaktionsprozess daraus. Als Kind bist du vielleicht mal im Übermut die Treppe runter geflogen und hast dir fürchterlich weh getan. Heute gehst Du die Treppen runter wie jeder andere Mensch. Angstfrei aber doch mit dem Bewusstein im Hinterkopf: Aufpassen, auf die Stufen schauen und ein Treppengeländer nutzen zum festhalten.Zitatvorteile des geschirrgriffs: der hund meidet irgendwann das übertreten des kommandos, wird aber nicht traumatisiert.
Doch, das passiert ganz genauso, hatte ich oben beschrieben. Wirkt es beim Hund, der in hoher Trieblage steckt (später taucht ja der Hund im Aggressionsverhalten auf) dann MUSS es eine ganz massive Hemmung für den Hund sein, sonst würde er sein Verhalten (hier Aggressionsverhalten) nicht abbrechen! Das muss man sich verdeutlichen, es geht eben nicht um eine "Übung" wie das Rückwärtslaufen im Geschirr mit der Hand des halters dran. Es geht um einen Verhaltensabbruch in hohen Trieblagen. Da muss die Einwirkung entspechen hart sein, damit sie wirkt. Ob das nun positive Strafe oder negaive Bestärkung ist.... beides hat lerntheoretisch seine Berechtigung, ich arbeite auch mit negativer Verstärkung. Aber eben nicht nur, ich arbeite mit dem gesamten Spektrum der mir zu verfügung stehenden Säulen.
Zitatvorteile der kond. positiven strafe: wenn es richtig gemacht wird, sitzt sie nach ein paar wenigen wiederholungen und ist relativ schnell einsatzfähig. da der strafreiz für den hund nicht unmittelbar einsehbar ist, kann man diesen sehr schnell als solches abbauen.
Genau. Nimm das obige Beispiel mit der Treppe und transponiere es auf frisch gebohnerte Steinböden. Jeden, den's auf so einem Boden schon mal auf den Hintern geklatscht hat, weiß wie weh das tut. Da wird ein Hinweisschild "Vorsicht frisch gebohnert" eben nicht mehr zum traumatischen, angst-auslösendem Reiz sondern zum nützlichen Hinweis. Nicht anders ist es mit der konditionierten "Strafe". Genauso wie wir dann wissen, oha, bißchen aufpassen beim gehen, dann passiert mir nix, weiß auch der Hund... schau was du machst, hinterfrage dein Tun, Du bist auf der sicheren Seite! Hunde können sowas, genau wie wir Menschen.
ZitatEr ist eben ein Hund, der total dankbar ist, wenn ihm Jemand abnimmt, was er tun soll. Dann kann er sich zurückfallen lassen und weiß, Frauchen regelt das für ihn und er muss nicht. Daher empfindet er den Griff wohl nicht als etwas negatives, er ist auch niemals ausgewichen oder hat sich großartig gesträubt, dann hätte ich das wohl sein gelassen.
Genau, aber das tun doch so viele andere Hundehalter auch und die machen genau die gleichen Erfahrungen wie du. Vielleicht hast du auch so ne gute Bindung zu deinem Hund, daß er dir ohnehin so vertraut. Deshalb brauchst du keinen Spezialtrainer, der dir den Geschirrgriff in Theorie und Praxis in einem 20 Stündigem Kurs näher bringen muss.
Perkeo
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