Arbeit und Hund in Rente

  • Hallo zusammen,


    bin neu hier und habe mich angemeldet weil ich beim durchstöbern den Eindruck hatte, dass es hier viele nette Leute gibt die auch wirklich versuchen Antworten zu geben und zu helfen.


    Zu meinem "Problem".
    ich habe eine 16-jährige Mischlingsdame namens Jenny.
    Ich habe Sie seit sie 1/2 Jahr alt war. Sie ist für ihr alter sehr fit. Sie geht noch lange Spaziergänge, frisst gut, ist schlank, spielt noch viel und sehr aufmerksam. Nur die Hörleistung hat stark abenommen und sie ist fast taub und natürlich schläft sie viel, viel mehr als früher.


    Bisher konnte ich Sie mit zur Arbeit nehmen. Das war auch für Sie kein Problem. Nur das letzte Jahr wollte Sie morgens eigentlich schon garnicht mehr ins Auto einsteigen und hat sich gefreut wenn Sie wieder in die Wohnung durfte.


    Jetzt ist es so, dass ich einen neuen Job habe wo ich sie nicht mitnehmen kann und habe deshalb ein schrecklich schlechtes Gewissen. Ich fahre Mittags immer heim zu ihr und gehe mit ihr spazieren. Aber sowohl am Morgen als auch Mittag freut sie sich jedesmal, dass sie wieder in die Wohnung darf.
    Die Abende verbringe ich ausschließlich mit Ihr und lasse sie nicht mehr alleine.


    Ist das tragbar? Sie ist stark auf mich fixiert und geht mit niemand anderem raus. Also fällt ein Hundesitter weg.(wenn ich allerdings zuhause bin Urlaub, Krankheit, Wochenende - schläft sie auch die meiste Zeit und möchte nicht viel machen) Ich habe ein schrecklich schlechtes Gewissen und möchte einfach das richtige tun...


    Ich würde mich über Antworten sehr freuen.
    Denkt ihr sie hätte es bei jemand anderem besser und ich rede mir nur ein dass sie ohne mich am gebrochenen Herz leiden würde?


    Viele Grüße

  • Es heisst nicht umsonst "alte Bäume verpflanzt man nicht" und Ihr 2 habt Euch doch offensichtlich gut mit den Gegebenheiten arrangiert.


    Selbst, wenn Du jetzt ein vermeintliches Traumzuhause mit rund-um-die-Uhr-Betreuung finden würdest - grad unsere Oldies sind an IHRE Abläufe derart gewöhnt, dass ihnen der Stress des Neuen meist gar nicht gut tut und sie plötzlich mit einem Schlag um Jahre altern.


    Mach Dir nicht so nen Kopp, Deine Jenny würde Dich um nix in der Welt eintauschen. Geniess einfach Eure gemeinsame Zeit.


    LG, Chris

  • Ich sehe es wie Chris. :)
    Deine Hündin hat es doch gut so wie es ist.
    Zuhause geht es ihr gut, sie muss nicht zu lange alleine warten, weil du deine Mittagspause bei ihr verbringst
    und nach der Arbeit ohnehin für sie da bist.
    Geradezu paradiesisch, möchte ich sagen.


    LG, Friederike

  • Ich sehe es wie die beiden vor mir.


    Dein Hund scheint doch glück zu Hause zu sein. Ich denke kaum das Sie in ihrem Alter noch gerne den Besitzer wechseln möchte. Es scheint als habt ihr beiden Euch gut arragiert, mach dir keinen Kopf und genieße die Zeit mit deiner Maus noch.

  • Hallo Chris, Hallo Friederike,


    vielen Dank für eure lieben Antworten.
    Mit solcher Zusprache hätte ich nicht gerechnet. :ops:


    Überall hör und lese ich immer nur einen Hund so lange alleine zu lassen ist Tierquälerei und dass sich ein Vollzeitjob nicht mit Hundehaltung vereinbaren lässt weil er doch ein Rudeltier ist und nicht alleine sein möchte usw....
    :verzweifelt:


    Und ich hab jeden Tag ein schlechtes Gewissen weil ich ja nur möchte das es ihr gut geht und ich ja eh nicht weiß wie lange sie noch bei mir ist... :( :


    Viele Grüße

  • Hallo,


    ich schließe mich meinen Vorpostern an und denke auch, Du musst kein schlechtes Gewissen haben, denn Dein Hund fühlt sich zu Hause am wohlsten und das ist doch wichtig.


    Auch wenn es jetzt nicht hierher gehört, will ich mal etwas von unserem alten Buddy erzählen.
    Er wurde auch 16 Jahre alt und meine Schwiegermutter war während unseres Urlaubs seine Hundesitterin.
    Doch dann kam etwas dazwischen, Urlaub war gebucht, Schwiegermutter traute sich den Hund nicht mehr zu. Eine Nachbarsfamilie, die Buddy gut kannte, wollte sich um ihn kümmern.
    Wir machten mehrere Probeläufe, die mehr oder weniger gut gingen.


    Dann kam der Urlaub und der Nachbar holte Buddy. Ein paar Stunden ging alles gut, doch dann brach Buddy den Leuten bald die Bude ab.
    Die Nachbarn handelten richtig. Sie brachten Buddy in sein Haus, gingen mit ihm Gassi, gaben ihm Fressen und blieben ganz oft, auch abends zum Fernsehgucken bei ihm.
    buddy fühlte sich wohl, obwohl wir nicht da waren

  • Hallo Joco,


    auch dir vielen Dank für deine Antwort!
    Es beruhigt mich wirklich sehr das Ihr denkt dass es der Maus trotzdem noch gut geht bei mir. :ops:


    Ich hab jetzt noch eine andere Frage wo ihr mir vielleicht auch helfen könnt.


    Seit Jenny jetzt älter geworden ist, tiegert sie teilweise die halbe Nacht durch die Wohnung... das tut sie auch wenn sie tasgsüber wirklich völlig ausgelastet wurde und kaum geschlafen hat.
    Woran liegt das? Ist das normal?
    Wenn ich dann mal schimpfe mit ihr dass sie endlich ruhe geben soll tut sie das aber schaut mich an als wäre ich der schlimmste Mensch der welt.... :???:


    Viele Grüße

  • Oh ja, das unruhige nächtliche Wandern auf Hundis ganz eigenen Traumpfaden kenne ich und die meisten der Altenpfleger auch.


    Vielen Hunden hilft der berühmte "Schlaf- und Nerv nicht-Tee" :lol: auf Baldrian-Hopfen-Basis, Ursache für das Wandern sind meist cerebrale Durchblutungsstörungen oder altersbedingte Hirnveränderungen.
    Komm doch in den Club der Altenpfleger https://www.dogforum.de/club-d…n-teil-2-t146542-360.html, da sind wir mit unseren Oldies und deren ganz speziellen Problemchen versammelt.


    LG, Chris

  • Hi Chris,


    danke. Mit dem Thread hab ich schon geliebäugelt aber noch nicht so recht getraut einfach reinzuplatzen. :-)


    Was ist "Schlaf- und Nerv nicht Tee"? Wo krieg ich das her? Das klingt als wäre es einen Versuch wert. :D


    LG

  • Der berühmte Schlaf-und nerv nicht-Tee aus dem Altenpfleger-Thread ist ganz popeliger Schlaf- und Nerven-Tee aus dem Supermarkt (die meisten haben ja so eine Pseudo-Medi-Ecke) oder der Apotheke.


    Den Tee mit wenig Wasser als Aufguss übers Futter oder per Spritze in die Schnüß, kann dafür empfänglich Hunde so entspannen, dass sie abends zur Ruhe kommen können und poofen. Baldrian, Hopfen, oft auch Melisse und Lavendel in diesen Tees sind für Hunde nicht nur unbedenklich, sondern sogar bekannte Heilkräuter, hier ist eine schöne, informative Seite dazu:
    http://www.pahema.com/lexikon/…ian/k_id/14/baldrian.html


    Hunde, die den Tee gar nicht mögen, können das Ganze auch in Dragee-Form zu sich nehmen - gibts auch im Drogeriemarkt oder in der Supermarkt-Medi-Ecke.
    Bei mir bekommt ihn jetzt der 2. Oldie - und wir haben nur gute Erfahrungen damit gemacht. Mein 30 kg Wauz (dement, tüdelig und abends voller hechelnder Unruhe mit Wandern und sich reinsteigern) bekommt um 18 Uhr die erste Portion Tee und um 21 Uhr die 2. Portion - damit kommt er zur Ruhe, kann schlafen (aber nicht so, dass er völlig geplättet wäre) und ist am nächsten Morgen wieder fit und ausgeruht. Die Ursache für die Unruhe kann man versuchen beim TA abklären zu lassen (das ist leider oft ergebnislos, weil psychische Altersveränderungen in der Tiermedizin noch nicht so der Renner sind), weil gelegentlich auch Herzerkrankungen oder Durchblutungsstörungen dahinter stecken, die man zusätzlich mit Herz- oder durchblutugnsfördernden (Karsivan ist Dir ein Begriff?) Medis angehen kann - aber in beiden Fällen ist lt. meiner TÄ und auch meiner TK der S+N-Tee zusätzlich eine gute Maßnahme.


    In den Altenpfleger-Thread kann, darf und soll man einfach reinplatzen. ;)


    LG, Chris

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