Grundsatzfrage: An den Knochen dürfen oder in Ruhe lassen?
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Und ich möchte einen Hund, der sich von mir überall anfassen, untersuchen, händeln (und dazu gehören auch Ressourcen, egal ob Spielzeug oder Fressen) lässt - und das ohne Widerspruch und ohne Gefahr von Löchern in meiner Haut.
Wedeln muss er nicht - aber es sich gefallen lassen, schließlich passiert nichts Schlimmes.... - und selbst wenn - da muss er dann machmal leider auch durch.... (wie z.B. versorgt ihr euren Hund, wenn er schmerzende Wunden hat oder unangenehme Behandlungen über sich ergehen lassen muss?)Und genau so einen Hund habe ich erhalten - nicht durch "Du MUSST das jetzt" sondern durch ab und an mal Üben, das die Grenzen des Hundes berücksichtigt und dabei nach und nach verschiebt.
Maja lässt das mit sich machen, nicht weil sie willenlos kapituliert und meine Macht über sie anerkennt - weil sie mir grenzenlos vertraut.
Schmerzende Wunden, unangenehme Behandlungen: Maja muss man nicht festhalten. Die legt beim TA den Kopf in meine Hand, selbst dann wenn der TA gerade in entzündeten Wunden rumstochert und lässt das alles mit sich machen - ohne dass ich sie jemals gezwungen hätte, dass sie sich etwas gefallen lassen muss...
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Hi
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Aha? Wieso?
(Frage ist nicht provokativ gemeint....)Ich denke, das liegt auch daran, dass man sich bei allen anderen möglichen Themen nen Kopf drum macht, dass der Hund bei dem, was man verlangt, nicht frustriert zurückbleiben soll.
Nur bei der Fressen-Wegnehm-Geschichte ist alles plötzlich anders. Hier wird von jetzt auf gleich erwartet, dass der Hund bereitwillig in seinem Frust zurückbleibt, ohne ein positives Feedback zu erhalten. Das begehrte Fressen ist weg und fertig.
Passt irgendwie nicht zusammen, wenn man nur diesen einen Punkt betrachtet.
Wenn das ganze drumherum aber auch stimmt, vertraut Hund darauf: "manchmal will die Olle zwar unangenehme Sachen von mir und ich muss da durch" - ist aber nicht so schlimm, weil diese eine Komponente in unserem ganzen Zusammenleben nur eine "Bagatelle" ist.
Könnte man auch umschreiben mit: "Mein Hund muss sich von mir alles gefallen lassen".
Diese Erwartungshaltung ist okay, aber der Weg dahin kann so unterschiedlich sein wie die ganze Hundeerziehung.Ob mir der Hund etwas überlässt und dabei denkt: "Okay, wenns unbedingt sein muss", "ja gerne, nichts lieber als das" oder "was springt dabei für mich raus" spielt für mich keine Rolle: er sollte nur nicht denken: "Auweia, mach ich lieber, sonst gibts....."
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Niani:dann liegt es vielleicht oft daran, wie man Dinge formuliert bzw. interpretiert und dass man aneinander vorbei redet.
Ich wende auch keinen körperlichen (negativen) Zwang an, sondern mache es wie du - schlussendlich "zwinge" (dressiere, trainiere - man kann es nennen, wie man will) ich so aber auch den Hund gegen seine ursprüngliche (eigentliche?) Überzeugung zu handeln. Denn eigentlich macht er es anders, als er es gern möchte, er ist einfach nur über einen positiven Weg "überzeugt" worden, es anders zu machen (zu dulden).Hier finde ich es ganz gut formuliert:
ZitatIch denke, das liegt auch daran, dass man sich bei allen anderen möglichen Themen nen Kopf drum macht, dass der Hund bei dem, was man verlangt, nicht frustriert zurückbleiben soll.
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Wenn das ganze drumherum aber auch stimmt, vertraut Hund darauf: "manchmal will die Olle zwar unangenehme Sachen von mir und ich muss da durch" - ist aber nicht so schlimm, weil diese eine Komponente in unserem ganzen Zusammenleben nur eine "Bagatelle" ist.
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Könnte man auch umschreiben mit: "Mein Hund muss sich von mir alles gefallen lassen".Diese Erwartungshaltung ist okay, aber der Weg dahin kann so unterschiedlich sein wie die ganze Hundeerziehung.
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Ob mir der Hund etwas überlässt und dabei denkt: "Okay, wenns unbedingt sein muss", "ja gerne, nichts lieber als das" oder "was springt dabei für mich raus" spielt für mich keine Rolle: er sollte nur nicht denken: "Auweia, mach ich lieber, sonst gibts....."Das Fettgedruckte war eigentlich der Hintergrund meiner Nachfrage.....
- auch den letzten Satz kann ich so unterschreiben - wobei wir nicht in das Köpfchen unserer Hunde blicken können und auch dieser mag also in einigen, seltenen Fällen manchmal nötig und angebracht sein (kommt eben auch auf den Typus Hund an).... -
Hallo,
habe jetzt nicht alles hier gelesen, aber möchte auch mal zu dem Thema was sagen...
Wir konnten unseren Hunden IMMER alles wieder wegnehmen, und sei das leckerlie, der knochen oder ähnliches noch so lecker gewesen....
Und meiner Meinung nach muss das auch so sein. nur als Beispiel, ihr geht spazieren der Hund findet einen Giftköder und fängt an ihn zu fressen, und ihr wollt ihm den wegnehmen aber werdert angeknurrt bzw es wird vielleicht sogar geschnappt.... Und dann?!
Oder ein anderes Beispiel, klar jeder Hund soll seine Ruhe haben beim fressen, aber es kann immer mal vorkommen das mal ein Kind sich zu dem Hund setzt und "mitessen" möchte. Wer kleine Kinder im Haus hat, kennt das vielleichtEin Kind versteht vielleicht gar nicht warum ein Hund knurrt...
Meine Meinung ist wirklich, ein Hund MUSS sich vom Menschen alles Gefallen lassen solange wir ihm keine großen schmerzen zufügen. Und ich sage extra, keine großen Schmerzen zufügen.... Weil Behandlungen nun auch mal weh tun KÖNNTEN...
Aber man sollte dem Hund das einfach sanft und behutsam beibringen. Habe mal irgendwo eine Reportage gesehen, der seinem Hund als Welpen schon an TA-Untersuchungen gewöhnt hat. Immer mit kleinen belohnungen, und wenn es nicht geklappt hat, dann macht man erstmal Pause und übt dann weiter. Fand ich persönlich super, gerade weil viele Hunde beim TA nicht mitmachen. Vorallem ins Maul oder in den Ohren gucken...
Aber ich akzeptiere auch jede andere Einstellung bzw Meinung über dieses Thema...
Liebe Grüße Jey_Bee mit Bella - Für immer in meinem Herzen
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Nuja von nem Welpen oder nem Hund der recht neu ist würde ich das nie verlangen, da wärs für mich auch vollkommen ok wenn ich nen knurrer kassiere wenn ich zu nah ans Lecker komme
Das ist ne Aufbauarbeit über Monate von "wir gehen dran vorbei" bis am Schluss das "Tu ma her" kommt weil ich zu faul bin mich zu bücken
Das ganze ist aber nocht nur die Arbeit von Tauschen oder wegnehmen, das ganze drumherum muss dann einfach stimmen ( ich bekomm frust aber aber die Alte sorgt auch dafür das aus Frust was tolles wächst...) -
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Hallo :)
Ich finde das eine sehr schwierige Entscheidung.
Meines Wissens kommt "etwas abgeben, was meins ist" im Hundeverhalten nicht vor, bzw. ausschließlich bei einer Hündin ihren Welpen gegenüber ("Futter bringen, vorwürgen"). Auch der rangniedrigste Hund hat das Recht gegenüber jedem anderen Hund etwas zu verteidigen, was "seins" ist. Ich würde also von meinem Hund artwidriges Verhalten erwarten... Das kann einen sensiblen Hund verwirren und verunsichern.
Theoretisch kann es sogar ins Gegenteil umschlagen und der Hund, der die Erfahrung macht, dass ihm "seins" abgenommen wird und er es noch nicht einmal verteidigen darf, könnte lernen, "seine Dinge" besonders gut zu verstecken und z.B. heimlich draußen gefundenes zu fressen...
Andererseits:
Einen potentiellen Giftköder abzugeben, ist natürlich eine sehr sinnvolle und eventuell lebensrettende Fähigkeit.
Nach meinen Erfahrungen wird irgendwas fressbares aber schneller geschluckt, als ich gucken kann... Da käme ein Kommando, das auszuspucken, in etwa 50% der Fälle sowieso zu spät. Sehe ich es aber früh genug, kann ich vielleicht schaffen, es gar nicht erst zu einem "meins" (aus Hundesicht) werden zu lassen, indem ich früh genug meine Ansprüche daran deutlich mache.Wie gesagt, ich finde die Argumente dafür und dagegen beide sehr gewichtig und daher die Entscheidung schwierig.
Bislang habe ich es nie verlangt oder gar bewusst trainiert. Zufällig habe ich Hunde, denen ich fast immer alles "abnehmen" kann... ohne Stress, ohne Verteidungsverhalten meiner Hunde...auch wenn es sehr selten vorkommt.
"Gefundenes Fressen" wird trotzdem ab und zu aufgenommen, wenn es sehr schnell geht. Auch das passiert aber sehr selten und war bisher immer gut verdaulich. Ein Restrisiko bleibt, aber es verschwindet ja auch nicht, wenn man weiß, man kann seinem Hund immer was aus dem Maul nehmen... ist es aber erst im Magen, nutzt das auch nichts mehr. Deshalb habe ich mich entschieden, so ein artfremdes Verhalten gar nicht erst zu "üben".
Lieben Gruß
Kirsten
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"Artfremdes Verhalten" verlangen wir ja rund um die Uhr von unseren Hunden, und speziell dieses halte ich einfach für überlebenswichtig. Mich hat da aber auch ein Schock-Erlebnis tief geprägt, ich kopier die Story einfach nochmal aus einem anderen Thread:
Ich behellige meine Welpen konsequent mit Abgeben, weil mich wenig so entsetzt und beeindruckt hat wie der entsetzliche Tod einer Dackelhündin, die der Familie meiner Schulfreundin gehörte. Der konnte man nichts wegnehmen, weil sie dann allen Ernstes biß. Die Eltern hielten solchen neumodischen Unsinn auch für unnötig. Hunde beißen, wenn man ihnen ans Fressen geht, das ist der Lauf der Welt - fertig.
Dann kam der Tag, an dem im Fressen mehrere gekochte Hühnerknochen waren (gab's regelmäßig - in den Siebzigern sah man das noch nicht so eng). War also nix Geklautes, sondern völlig legales Futter wie schon -zigmal vorher. Doch diesmal verschluckte sich die Hündin ganz furchtbar an einem Knochen, der wohl so groß war daß er ihr erst noch irgendwie aus dem Fang hing, also leicht zu entfernen gewesen wäre - WENN sie jemanden auch nur in die Nähe gelassen hätte.
Tat sie aber nicht. Sie reagierte wie üblich: knurrte und biß trotz des Fremdkörpers um sich wie verrückt, sobald sich jemand näherte und schluckte das Ding dabei nur noch böser ein. Da floß dann auch schon Blut, auf beiden Seiten. Bevor der Vater meiner Freundin Lederhandschuhe, eine Wolldecke oder sonstwas geholt hatte, hatte sie sich schon unerwischbar unter ein riesiges Wohnzimmer-Vertiko geflüchtet, so schwer, daß es kaum zu bewegen war. Die verzweifelte Familie durfte dann ihrem Hund beim qualvollen Krepieren zuhören. Als sie Nachbarshilfe geholt und das Trumm von der Wand gewuchtet hatten, lag die junge Dackelin tot in einer Blutlache - entweder erstickt oder an den Halsverletzungen verblutet.
Ich weiß noch genau, wie schrecklich meine Klassenkameradin geweint hat, als sie uns am nächsten Morgen die Story erzählt hat, und ich weiß, daß der nächste Dackel dieser Familie von Tag 1 an das Abgeben lernte. So, wie alle meine Hunde bis heute auch - es müssen ja nicht immer nur die eigenen Fehler sein, aus denen man lernt...
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Hallo :)
Versteh ich absolut, dass einen so ein Erlebnis traumatisiert. ich glaube, da würde ich auch versucht sein, mehr Gewicht in die andere Waagschale zu werfen bei diesem Thema.
Aber ich verlange nicht "rund um die Uhr" artfremdes Verhalten von meinen Hunden (zumal sie 15-18 Stunden ganz artgerecht schlafen
). Klar kommen wir immer in Situationen, wo es nicht anders geht, aber die versuche ich eben so gering wie möglich zu halten.
Die Geschichte mit dem Dackel ist wirklich tragisch. Aber kann es nicht auch sein, dass er so voll Schmerz und Panik war, dass er schon deshalb niemanden an sich herangelassen hätte?
Wie schon gesagt: Ein Restrisiko bleibt immer... leider. Manchmal gibt es eben keine klare "schwarz oder weiß" Entscheidung...
Lieben Gruß
Kirsten
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Da gibt es gar keine Diskussion. Erstmal ist alles irgendwo meins.
Ich nehme meinem Hund aber nichts wahllos weg um den Boss zu spielen.Aber wenn er einen frischen Knochen bekommt, nehme ich ihm den nach ner Zeit weg, weil ich nicht will, dass er den Brocken herunterschlingt. Da gibt es kein Geknurre und nichts.
Mein Hund hat mich sowieso noch NIE angeknurrt. Ich gebe ihm aber auch keinen Grund.
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Üben heißt bei uns nicht, dass wir das nach einem Plan machen.. Wenn es was zu kauen gab, saß ich halt mal daneben. Mal hatte ich das Kauzeug in der Hand und hab den Hund am anderen Ende kauen lassen. Ich nehm da nichts weg und ich tausche da auch nicht. Anfangs wird nur die Nähe des Menschen positiv verbunden (war gerade bei Juri wichtig), usw. usf.
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