Lauter Kläffer

  • Unseren GröLaz (Größter Lümmel aller Zeiten) haben wir vor drei Jahren aus dem Tierheim. Er war drt geboren und etwa elf Wochen alt, als wir ihn zu uns nahmen.


    Er ist schmusig, gelehrig, sportlich und tollt und tobt für sein Leben gern - wie halt ein echter Hund. Aber er kläfft alles und jeden an, auch aus dem Haus, was wir inzwischen etwas reduzieren konnten. Man hört durchaus Unterschiede. Bei Kindern bellt er "kreischend-hoch", weil er mit denen am liebsten mit spielen möchte, er ist vernarrt in Kinder - nur zu wild für kleinere Kids. Und manchmal bellt er auch einfach, weil's ihm wohl danach ist. Zuweilen ist das sehr lästig. Hat jemand 'ne Idee, was wir faslch machen?

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    Hi


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    • Bellen ist ja ein Ausdruck der Kommunikation. Er motzt euch an, weil er nicht zu den Kindern kann. Da hilft nur Abbruchkommando - und zwar nachhaltig.
      Einfach so bellt kein Hund, die haben schon ihre konkreten Gründe/Ziele. Mein Hund bellt mich an, wenn ich den Apportierbeutel nicht schnell genug werfe und dann lasse ich ihn extra warten, drehe ihm sogar den Rücken zu. Also ist er ruhig, setzt sich und schaut meinen Rücken erwartungsvoll an. Ich muss das zwar täglich machen, weil er sehr übermütig spielt, aber das stört mich nicht. Er darf ja auch mal seine Begeisterung durch Bellen äussern, aber er gibt mir nicht vor, was ich zu tun habe.
      Also in welchen Situationen bellt euer Hund ?

    • Ein Mischmix von knapp 17 Kilo, ziemlich lebendig. Gassi morgens eine Stunde, nachmittags gute Stunde mit Fritzbie, Schleuderball und Rauferei, zu Hause kleine Spiele wie "wie bekome ich das Leckerle aus dieser doofen Pulle heraus" und solche Dinge.


      Wenn er kläfft (in den beschriebenen Situationen) ignorier' ich ihn meistens oder sage: "Gib nicht so an". Ihn deswegen dauernd anpöbeln fänd ich unzweckmäßig. Abbruchkommando funzt in diesen Situationen nicht. Sonst schon, auch wenn er ohne Leine ist und davonrennen will, reicht ein scharfer Ruf, ihn zurückzubringen. Aber bei Kindern (und ab und an bei Hunden, die er nicht leiden kann) hilft kein Kommando.


      Zitat

      Einfach so bellt kein Hund


      Ja sicher, das ist mir schon klar. Der Bursche ist nicht gerade unser Ersthund.

    • Na dann ist ja alles in Ordnung, oder :D Aber mal ernsthaft, wie willst du ihm das Bellen abgewöhnen, wenn du es ihm nicht verbietest ? Ihn dabei anpöbeln meine ich auch nicht, denn dann würdest du ja zurück bellen. Sprich mal ganz leise zu ihm, wenn das nicht hilft, Hund anstupsen, damit er aus dem Bellwahn heraus kommt.
      Der Rückruf klappt auch nicht immer, auch das müsstest du vertiefen. Meiner hat da such seine Defizite und das nervt schon sehr, aber ohne Konsequenz ändert sich nichts.

      Zitat

      Und manchmal bellt er auch einfach, weil's ihm wohl danach ist.


      Es liegt mir fern, dich zu belehren, aber...das waren deine Worte... ;)

    • Irgendwie laufen wir jetzt in ein Missverständnis.


      Ich schrieb:

      Zitat

      Abbruchkommando funzt in diesen Situationen nicht. Sonst schon, auch wenn er ohne Leine ist und davonrennen will, reicht ein scharfer Ruf, ihn zurückzubringen. Aber bei Kindern (und ab und an bei Hunden, die er nicht leiden kann) hilft kein Kommando.


      Was meiner Ansicht nach aussagt, dass ich es ihm schon verbiete, er aber in dieser Situation nicht gehorcht. Von "nicht verbieten" war also nicht die Rede.


      Und mit "manchmal bellt er wohl, wenn ihm danach ist", meinte ich nix anderes, als seine pure Lebensfreude, wenn wir miteinander tollen. Natürlich ist auch das Kommunikation, etwa so, als wenn unsere Kinder "juchhu" gebrüllt haben, wenn's ins Schwimmbad ging oder die Kids im Kindergarten krakeelen, wenn es nach draußen geht.


      Lassen wir das Thema. :mute:

    • Für mich liest sich das nach einem sehr quirligen Hund, der noch nicht gelernt hat, sich auch mal zurückzunehmen und daraus resultierend in bestimmten Momenten so hochfährt, dass er nicht mehr wirklich "ansprechbar" für Eure Kommandos ist.


      Beschreib doch mal die "typische" Kindersituation, in der der Kerle dann auf das Abbruchkommando hin nicht gehorcht.
      Beschreib, was genau er dann macht, wie er sich benimmt, was passiert, wenn er zu den Kindern gelangt und vor allem, wie Du wann reagierst.


      Was machst Du, wenn er sich so lauthals "kreischend" in eine Situation reinsteigert, wie reagierst Du, wenn das Abbruch/Abrufkommando nicht befolgt wird?


      LG, Chris

    • Zitat

      ...sehr quirligen Hund...


      *grins* allerdings, das isser.


      Vor unserem Haus läuft der Haupt-Schulweg. Morgens und mittags sind da viele Kids unterwegs. Und er liebt Kids über alles, er will spielen, leidenschaftlich gerne. Eine Schülerin kommt ab und zu zun uns für Nachhilfe. Wenn er mitbekommt, dass die kommt, flippt er aus und knutscht das Mädel regelrecht hab. In solchen Fällen gibt es, wenn ich da bin, ein lautes "Nein", "Raus" und ich nehm' ihn raus und die Tür geht zu. Gehorcht er wieder, kommt nächster Versuch. Ist er wieder zu stürmisch, wiederholen sich "Nein", "Raus" und Tür wieder zu. Schafft er es, ohne lautes "Gejubel", gips was Leckeres. So nach fünf, sechs Versuchen klappt es dann. Er liegt dann glücklich zu des Mädels Füßen und ist leise happy.


      Kommt das Mädel eine Woche später wieder, geht's wieder los.


      Kommen Kinder am Haus vorbei und er ist draußen, steht er auf zwei Beinen am Zaun, winselt und kläfft in den höchsten Tönen "spielt mit mir, bis doch auch so klein". Und da hilft nur, wenn ich mir seine 17 Kilos dann - mit "Nein" - unter den Arm klemme. Dann wird er ruhiger. Dann geh' ich mit ihm von den Kindern weg.


      Ähnlich reagiert er auch noch manchmal so (mit abnehmender Tendenz), wenn wir auf dem Feldweg unterwegs sind und beispielsweise ein Radfahrer oder Reiter kommen. Doch da genügt ein "Platz", eventuell noch ein Stups mit der Gerte(*) und er sitzt und wartet und bekommt dann eine Belohnung. Das klappt ziemlich gut und immer öfter lässt er dergleichen gelassen an sich vorberziehen.


      *Nein - mein Hund wird nicht mit der Gerte geschlagen, sondern gar nicht!! Sie ist einfach mein verlängerter Arm, was sich ausgezeichnet bewährt.

    • Das klingt für mich im Grunde nach einer "Timing-Frage" - grad bei dem Beispiel mit der Nachhilfe-Schülerin. Da steckt der Teufel im Detail - wenn es erst eine stürmische Knutsch-Begrüssung geben darf und DANN erst an der Ruhe bei Begrüßungen gearbeitet wird, hat er sein Erfolgserlebnis ja schon intus. Dementsprechend gering wird der Lerneffekt bei den nachfolgenden Übungen sein. Fies gesagt, lernt der Kerle so momentan bloss, dass er MAL mit seinem Gehampel Erfolg hat und MAL nicht - bei Hunden bedeutet das, dass sie sich zukünftig nur umso mehr ins Zeug legen und noch mehr hampeln/kreischen/was auch immer werden, um Erfolg zu haben.


      Da solltet Ihr - falls ich das jetzt nicht völlig fehl-gelesen habe - mit dem Üben ansetzen, bevor das Nachhilfe-Mädel zur Tür herein kommt. Ganz simple lautet die Strategie dabei - begrüßt werden darf erst, wenn der Hund ruhig ist (stimmlich und "mental"). Der Rest des Übungsansatz klingt schon ganz flüssig, es fehlt nur die für den Hund registrierbare, immer gleichbleibende, unmittelbare Konsequenz - bin ich ruhig, darf ich, wenn nicht, dann nicht.


      Der Unterschied zu der Besucher-Situation und der Reiter-Situation, in der es ja allmählich deutlich besser wird, liegt m. M. wirklich darin, dass Ihr bei den Reitern eine einheitliche Linie fahrt und bei dem Besuchs-Kind noch nicht so wirklich.


      Die Situation mit den vorbeigehenden Kindern draussen ist nochmal eine andere - auch da kommt es darauf an, dass nach Möglichkeit der Hund in der nächsten Zeit nur unter von Euch kontrollierten Bedingungen im Garten sein sollte, so dass Ihr bereits kurz bevor die Kinder kommen, mit dem Üben anfangen könnt.


      Hier im Forum gibt es den Thread "Zeigen und Benennen", der kann da sehr hilfreich sein. Und allgemein solltest Du Dich vielleicht mit den Stichworten Impulskontrolle und Frustrationstoleranz beschäftigen - beides Dinge, von denen Euer Hund profitieren kann.


      Quirlige, vermeintlich lustige und lebendige Hunde sind nicht immer nur fröhliche Hunde - manchmal sind sie auch ein wenig überdreht, weil sie mit einigen Situationen doch überforderter sind, als man denkt. Ein Symptom dafür kann auch die Kläfferei sein.


      Ein wenig Training in Sachen Impulskontrolle, ruhigem Abwarten und eine kleine Änderung Eures Übungsablaufes dahingehend, dass der Hund sich gar nicht erst in eine Situation hineinsteigern kann, sondern gleich von Anfang an von Euch geführt wird, wäre sicher hilfreich.


      LG, Chris

    • Zitat

      Da steckt der Teufel im Detail - wenn es erst eine stürmische Knutsch-Begrüssung geben darf und DANN erst an der Ruhe bei Begrüßungen gearbeitet wird, hat er sein Erfolgserlebnis ja schon intus.


      Naja - der Bengel WEISS, wann das Mädel kommt. Schon vorher versuche ich zwar, ihn mit Spiel abzulenken, Leckerle suchen, balgen mit Herrchen oder so. Aber zwischendrin saust er wieder an die Tür und pfeift. Sobald es dann läutet, geht's rund. Ob ich mich zuvor um ihn kümmere oder nicht - er weiß, gleich kommt die Kleine.


      Vielleicht sollte ich die Uhr in meinem Büro mit dem Gesicht zur Wand drehen...


      Wenn ich mit ihm draußen bin, bevor die Schülerin kommt - auch das hab' ich schon versucht - und erst komme, wenn sie schon da ist, riecht er schon vor der Haustür, wer da ist - und wieder gips Halligalli. Also geht Papi mit ihm noch eine Runde, wieder an die Tür - Hussa! und wieder. Könnt' glatt neidisch werden, mit so viel Verve begrüsst er selbst meine Frau und mich selten...

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