Heute Stern TV "Die Hundeflüsterin"

  • http://www.working-sheepdog.de/html/ausbildung.html


    Wie “funktioniert” der Hütetrieb?


    Wichtigste Tatsache ist, dass der Hütetrieb auf dem Jagdtrieb basiert. Das Hüten von Vieh durch den Border Collie ist nichts anderes als das “bejagen” eben dieses!
    Dafür bezeichnend allein schon ist die geduckte Körperhaltung, die der Border Collie bei der Arbeit einnimmt. Auch die eingezogene Rute ist nicht -wie oft irrtümlich angenommen- ein Zeichen von Angst, sondern von absoluter Konzentration!
    Der Ursprung des Hüteverhaltens liegt bei der gemeinschaftlichen Jagd, wie sie bei Wölfen üblich ist. Die Rudelmitglieder jagen gemeinsam, wobei jedes Mitglied eine bestimmte Aufgabe bei der Jagd übernimmt. Die Beute wird vom Rudel ausgekuckt, anschließend eingekreist und von dem Rest der Herde abgetrennt und in die Enge getrieben. Ist dies geschehen, wird das Beutetier getötet und anschließend verzehrt!


    Genauso funktionieren auch Meine Hunde: sie umkreisen die Beute, treiben sie dem “Alphatier” -sprich ihrem Herrn- zu, dessen Aufgabe es bei der Ausbildung ist, darauf zu achten, dass es niemals zur Endhandlung des Jagens kommt: dem Töten! Wobei zu sagen ist, dass die Neigung zur Endhandlung durch Zuchtselektion auf ein Minimum reduziert wurde. In Britannien ist es teilweise noch heute üblich, einen Hund der Schafe beißt oder gar tötet sofort zu erschießen! Zum erstens weiß man aus Erfahrung, dass man dies nur schwer oder gar nicht abgewöhnen kann, und zweitens sich kein Schäfer, dessen Kapital die Schafe sind, seine Schafe durch einen jagenden Hund verletzen oder töten lässt...!
    Auf diesem Hintergrund basierend ist es wohl auch jedem einleuchtend, dass die Rangfolge zwischen Hund und Mensch ohne jeden Zweifel geklärt sein muß! Sonst habe ich bald nicht mehr einen Hund, der mir bei der täglichen Arbeit hilft, sondern einen, der meine eigenen Tiere wildert... Daher ist bei der Erziehung und Ausbildung eines Border Collies, sei es für die Arbeit am Vieh oder als Sport- u./od. Familienhund, von größter Wichtigkeit, es dem Hund NIEMALS zu gestatten, auch nur den Ansatz eines jagdlichen Verhaltens zu zeigen -weder beim Vieh auf der Koppel, noch beim Spaziergang durch Wald und Flur!


    Diesen Text finde ich ganz interessant.



  • Fanta, ganz ehrlich? Das setze ich voraus und schreibe es nicht extra hier rein. ;)


    Aber vielleicht ist es gut, dass du das nochmal extra betont hast. :gut:

  • Über die Fehleinschätzung bezüglich der Rutenhaltung bzw. der Motivation des Hundes müssen wir in meinen Augen eigentlich nicht reden. Was sie da für einen - sorry - Schwachfug von sich gibt (im übrigen auch in Zusammenhang mit dazu nicht passenden Reaktionen) disqualifiziert sie für mich als kompetente Trainerin. Auch die Sache mit der Schlepp darf einer erfahrenen Trainerin (und als solche stellt sie sich da) schlicht nicht passieren. Einem normalen Hundehalter ja, aber keiner Trainerin, egal wie souverän sie hinterher mit dem eigenen Fehler umgeht (wobei ich das in der Tat wirklich gut fand).
    Und Korrektur hin oder her (klare Grenzen würde ich diesem Hund natürlich auch setzen, aber so wie die Halter auf mich wirkten hätte der Hunde diese Grenzen generell im Alltag nötig, nicht nur in den Autosituationen) - die Energie des Hundes muss aber doch irgendwo sinnvoll hin gelenkt werden. Ohne eine passende Auslastung wird so ein triebiger Hund auch unter bestem Training nur schwer zu führen sein. Und genau dieser Ansatz fehlt mir komplett.


    EDIT: Außerdem finde ich die Reizlage unter der mit dem Hund von Anfang an trainiert wird viel zu hoch. Warum muss es denn gleich eine megabefahrene Straße sein und so dicht am Auto?


    Zitat

    ich finde es ziemlich lustig, dass sie unter Philosophie beschreibt, wie man seinen Hund ganz ohne Teufelswerkzeuge wie Halti, Rappeldose und Leckerchen :D ausbilden kann :lol:
    Irgendwie kommt man sich da vor wie bei: Und was gehört hier nicht rein?


    Witzig find ich auch, direkt unter "home" zu finden: "Ohne Gewalt & ohne Leckerlie"
    Ahhh ja. Dem Hund in die Augen starren, Zischen+anschließende körperliche Korrektur ist also keine Gewalt. Interessant.
    Und nebenbei wird doch im Beitrag an der Stelle, bei der ihre Hundeschule gezeigt wird, gerade ein Hund auf sein Kommen hin gefüttert? Oder hab ich mich verguckt? :???:
    Das sich selber widersprechen scheint eine Masche von Frau Nowak zu sein...


    CidTapsi:
    Fir mich sind, anscheinend im Gegensatz zu Frau Nowak, Leinenführigkeit und Fuß laufen zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Das eine bedeute: Ich kann den Leinenradius ausnutzen, darf aber nicht im Anschlag hängen (und das erreiche ich u.a. durch Stop and Go) und es gibt bei mir dafür keinen echten Befehl. Ich erwarte schlicht, dass Hund sich an diese Regel hält.
    Das andere ist ist für mich schon quasi ein "Kunststück", bei dem der Hund eben auf ein Befehlswort mit der Schulter an meinem Bein zu laufen hat (da ich die BH nicht anstrebe und keinen Turniersport machen will erwarte ich kein Anhimmeln), was ich mit dem Clicker aufgebaut hab.

  • Zitat

    Fanta, ganz ehrlich? Das setze ich voraus und schreibe es nicht extra hier rein. ;)


    Aber vielleicht ist es gut, dass du das nochmal extra betont hast. :gut:


    So ist es, ich setze sowas auch voraus aber wenn hier immer wieder total isoliert reingeworfen wird, dass man seinen Hund dann halt zur "erlernten Hilflosigkeit" erzieht finde ich das unschön. Hier gibt es viele die sich eben nicht mit den Lerntheorien beschäftigen und mit solchen Begrifflichkeiten nix anfangen können ... die hören nur "erlernte Hilflosigkeit" oh Gott oh Gott das will ich nicht, mein armer Hund. Sie wissen aber nicht, wie es dazu überhaupt kommt und das man schon total unfähig sein muss, um das hinzukriegen ;-) und dafür belohnen Hundehalter einfach viel zu gerne, als das das ein Problem wäre, was hier ernsthaft zur Debatte steht.

  • Danke an Fantasmita für die tolle Erklärung, jetzt kann ich mir besser etwas darunter vorstellen. Gehöre nämlich auch zu den Leuten, die noch Neulinge auf dem Gebiet der Lerntheorie sind :ops:


    Zur Leinenführigkeit:


    Zitat


    Und sie mache es aber ganz anders nämlich mit Korrektur.
    Sie stellt sich vor den Hund, läuft vorzugsweise an einer Mauer entlang und hindert den Hund körperlich am Vorbeilaufen.


    Danke für die Erklärung :smile:


    Soweit ich mich erinnere kam ja dann noch die Aussage dazu: "Der Hund soll lernen, dass er nur in diesem (hat auf einen kleinen Bereich neben ihren Beiden gezeigt) Bereich laufen soll und es sonst Konsequenzen gibt.


    Klar gibt es unterschiedliche Möglichkeiten dem Hund das Korrekte laufen an der Leine beizubringen, aber das Zurückschubsen von Frau N hat mich doch eher an ziemlich veraltete Herangehensweisen erinnert.
    Dass soll jetzt nicht heißen, dass ich vollkommen dagegen bin seinem Hund mal deutlich (kein Leinenruck) zu machen, dass er nicht ständig vor preschen soll, auch wenn ich es selbst nicht mache


    Edit: Danke auch an Brazzi. Ja so handhabe ich es auch und laufe bis jetzt recht gut damit.


    Kurz OT: Mit fehlt der Danke-Button ;)

  • Nur mal zum besseren Verständniss.
    Wenn ich den Hund vom unerwünschten verhalten abbringe, zb. durch "Zsch" und ihm dann nicht aufzeige was das Gewünschte Verhalten ist, bezeichnet ihr die Konsequenz daraus als erlernte Hilflosigkeit?


    Aber wenn ich dem Hund zeige was er darf ist das doch völlig richtig... oder versteh ich jetzt was nicht :headbash:

  • Zitat


    Ein Border mit 'enormem Jagdtrieb'.. ja nee, is klar! Border sollen Schafe also Jagen und nicht Hüten?! Gut zu wissen


    Woraus meinst du, ist der Hütetrieb entstanden? Hüten IST Jagen, welches in die für Menschen gebrauchte formen selektiert wurde und am Hund rundgeschliffen wird. Also falsch ist die Aussage nicht. :)




    Zitat

    PS: Falls du das "Zischen" in Kombi mit dem Hinweis, dass sie "auf Basis hündlicher Kommunikation" arbeitet, dann fühl dich bitte nicht angesprochen. ;)


    Ich meinte es in Kombi mit der Basis auf hündlicher Kommunikation. :) Zischen ist manchmal schneller als Worte und verbunden mit einer Geste hat zB Rosie ganz schnell gelernt Grenzen einzuhalten wie zB mir nicht ins Klo zu folgen sondern draußen zu warten. Da sie sehr sensibel ist, hätte ich gesehen, wenn sie das Zischen bis zu ihrem innersten zu Tode erschreckt hätte, weil sie mich optisch auch nicht von irgendwelchen anderen Tieren, die gern mal zischen, unterscheiden kann. ;)

  • Zitat

    Danke, danke, danke an die vielen Kritiker hier!
    Ich dachte gestern mir fallen die Augen aus, als ich die Trulla gesehen hab.
    Ein Border mit 'enormem Jagdtrieb'.. ja nee, is klar! Border sollen Schafe also Jagen und nicht Hüten?! Gut zu wissen!


    ist es nicht so das man den jagdtrieb fürs hüten nutzt...irgendwie sowas hab ich doch mal irgendwo hier gelesen gehabt :???:

  • Ich hatte merhfach gelesen, dass bei Bodercollies das 'Jagen' eines Schafes absolut unerwünscht ist und bei Leistungslinien zum Zuchtausschluss führt.
    Hüten mag ja eine Abwandlung vom Jagen sein, allerdings gehört Hüten mMn doch in eine andere Sparte.
    Ansonsten würde man BC und Aussie ja als 'Jagdhund' führen, nicht als 'Hütehund'.
    Ist aber alles gefährliches Halbwissen, also falls was total falsch ist bitte berichtigen! :)

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