Mein Hund verkriecht sich ständig unter die Couch

  • Hmmmm - und wenn er liegen darf, wo er will, und nur dann ins Körbchen geschickt wird, wenn er grad zur Haustüre rennen will und bellen? So zwei Minuten drin, dann Freigabekommando.


    Dann weiß er, was er anstelle der Bellerei tun soll, muß aber nicht ständig da drin liegen.


    PS: meine kleine Kröte liegt dann übrigens in solchen Fällen brav im Körbchen, in das ich sie geschickt habe - und kläfft von da aus :lachtot: *hust.....

  • Rennt er denn überhaupt noch zur Tür wenns klingelt? Dann wäre es sinnig ihn ins
    Körbchen zu schicken. Dann kann er auch eine Verbindung herstellen: Es klingelt=
    ich gehe ins Körbchen.
    Ihn permanent die Bewegungsfreiheit zu nehmen grenzt dann an Kontrollwahn durch
    dich. Auch das gibt es und gar nicht so selten. Vertrauen statt Kontrolle ist auch
    ein ganz wichtiger Punkt in der Mensch-Hund-Beziehung.

  • Ja, ich meine Yorkie-Fan hat da ganz recht.


    Für bestimmte Situationen würde ich ihm beibringen ins Körbchen zu gehen, als Alternativhandlung. Wie schon oben beschrieben: "es klingelt, ich gehe ins Körbchen und werde belohnt".


    Wenn irgend was am Fenster / Terassentür ist habe ich mit folgendem gute Erfahrungen gemacht: Hund wird aufmerksam und reagiert, ich sage "danke" - gehe hin und schaue mir das an (stelle mich also vor ihn ans Fenster und schaue tatsächlich), dann sage ich "ist gut" und gehe weg. Hat hervorragend geklappt und die normalen Geräusche interessieren uns jetzt nicht mehr, nur ungewöhnliches wird jetzt noch gemeldet (und das ist ja auch durchaus okay.


    Der Hund macht einfach "seinen Job", den er als "untergeordnetes" Rudelmitglied hat: er macht el Cheffe darauf aufmerksam dass da was ist. Dann sollte el Cheffe auch drauf reagieren und zeigen, wie "wir" das einschätzen. Und gut ist.


    Dauerhaft die Bewegungsfreiheit im Haus einschränken halte ich nicht für gut. Besser finde ich, auf die einzelnen Situationen zu reagieren.

  • ja wir kontrollieren ihn mittlerweile schon viel aber das liegt wie gesagt daran dass er wenn er freie Hand hat sich total daneben benimmt. Nicht nur zu Hause auch draußen. Anfangs hatten wir ne Flexileine, totales Chaos und Gebelle.
    Seit ca einem Monat läuft er an der kurzen Leine und im Wald dann im Freilauf und das klappt viel besser. Im Freilauf muss er aber auch ständig kontrolliert werden (bei beweglichen Objekten/Subjekten rangerufen werden) sonst würde er zu allem und jedem rennen und gegebenfalls bellen. Glücklicher weise klappt der Rückruf sehr gut, so dass ich ihn frei laufen lassen kann, aber eine Kurzsichtigkeit kann ich mir nicht erlauben. :) Wenn ich ihn ranrufe und er neben mir ist können wir problemlos passieren.
    Zu Hause ist es ähnlich wenn freie Hand hat, meint er vieles verbellen zu müssen. Ich denke nicht dass er melden will, er denkt dann einfach er müsse es selber regeln, und regeln tut er grundsätzlich mit verbellen.
    Im Körbchen bellt er fast gar nicht, außer es klingelt dann lässt er 1,2 Kläffer los hört dann aber auf Abbruchkommando auf. Früher war das ganz anders. :)
    Ich hab das Gefühl er braucht viel Anleitung um entspannen zu können, da er auch eine eher ängstlicher Hund ist.

  • Kann das Verbellen nicht auch stressbedingt sein?
    Also dass er zum einen versucht, das Unheimliche mit dem Bellen auf Abstand zu halten und zum anderen, dass er bellt, weil er einen so hohen Erregungsstand hat und nicht weiß, wohin damit (also Bellen als Erregungsabfuhr).

  • Zitat

    Ich denke nicht dass er melden will, er denkt dann einfach er müsse es selber regeln, und regeln tut er grundsätzlich mit verbellen.
    ... da er auch eine eher ängstlicher Hund ist.


    Ja, das meine ich, genau da sollte man vielleicht noch mal neu nachdenken. Der Hund regelt ja nur dann selbst, wenn er die Erfahrung gemacht hat, dass auf seine ursprüngliche Meldung niemand AKTIV die Regelung übernimmt. Gerade auch, wenn er eher ängstlich ist. Der Hund ist aber genetisch so programmiert, dass diese Rolle ausgefüllt werden muss von jemandem in der sozialen Gemeinschaft -- wenn es niemand tut, dann MUSS er es tun. Damit ist er natürlich überfordert (denn er ist nicht dazu gemacht, Dinge der Menschenwelt zu regeln) und dann kommt es zu einem solchen Verhalten. Es ist wahrscheinlich, dass ihr die Anfänge übersehen und nicht aktiv geregelt habt,


    Und regeln besteht eben nach meiner Erfahrung nicht darin, dass man es ignoriert, oder den Hund grundsätzlich einschränkt, sondern dass man aktiv reagiert -- ganz zuverlässig. Dann wird der Hund Bekanntes im laufe der Zeit auch nicht mehr als erwähnenswert betrachten.


    Was ihr im Moment macht, ist eher Symptombehandlung. Genau wie in der Medizin kann das anfangs erst mal helfen und ist von daher auch okay. Aber dann muss die Ursache beseitigt werden. Es reicht nicht, den Hund auf seinen Platz zu verweisen, man muss ihm auch zeigen, dass man "übernimmt" und aktiv regelt.


    Das meine ich. Ihr habt einen jungen Hund. Das lohnt sich nicht nur, es ist auch wichtig. Denn als erwachsener Hund wird das schwieriger werden, wenn er nicht aus Erfahrung weiss, dass el Cheffe auf Draht ist.

  • ja genau wir haben anfänglich nicht die Situation richtig eingeschätzt und ihn viel einfach machen lassen. Für einen souveränen Hund wäre das vllt ok aber nicht für ihn. Dafür ist er einfach zu unsicher. Das war falsch. Jetzt mache ich es aber so dass ich fast alles für ihn regel und dazu gehört nun mal ihn erstmal von der Situation fern zu halten und ihn erst dann ran lassen wenn ich sehe dass er keine Unsicherheit/Angst mehr zeigt, nachdem ich vor gegangen bin. Er braucht sehr viele Anweisungen um sich sicher und gemanegt zu fühlen. Dazu gehört widerum auch ihm Anweisungen zu geben was er zu Hause machen soll. Ich hab auch manchmal das Gefühl er findet von selbst keine Ruhe und wenn ich ihn dann ins Körbchen schicke schläft er ein oder kriecht halt unter die Couch und schläft ein.
    Es ist nicht so dass er die ganze zeit im Körbchen liegen muss, aber ich möchte auch nicht dass er im ganzen Haus auf eingene Faust rumwuselt. Wenn er auf seinen Platz geschickt wird verknüpft er es auch automatisch mit Klappe halten, bis auf es klingelt halt. Aber solange das im Rahmen bleibt ist es erstmal noch ok.
    Ich bin es schon gewohnt als viel zu strenge Hundemama angesehen zu werden weil 1. viele immer noch denken ein 2 kg Hund müsse nicht erzogen werden und sie zweitens nicht seine Unsicherheit/Angst und den damit verbundenen Stress für ihn sehen.

  • Für mich grenzt das wirklich schon an Kontrollzwang. Du lehrst deinen Hund regelrecht Hilflosigkeit in
    ungewohnten Situationen und machst ihn damit immer unsicherer und unfähiger sich mit neuen
    Situationen auseinanderzusetzen. Verstehst du was ich meine?

  • Ich kann mich da nur anschließen: für mich klingt das, als wäre das Verkriechen (denn genau das ist es) für den jungen Hund der letzte Ausweg, sich menschlichem Kontrollwahn zu entziehen.


    Es liest sich hier, als würdest du aber auch JEDE seiner Lebensäußerungen regulieren wollen, selbst noch das Hinlegen. Daß der Hund nicht mal das tun darf, wo er möchte, finde ich schon sehr zwanghaft, im wahrsten Sinne des Wortes. Was, um Himmelswillen soll sowas bringen - außer, daß der Hund sich vor dem ständigen Gegängeltwerden so weit wie möglich zurückzuziehen versucht?

  • Denk auch mal praktisch: vielleicht ist ihm der normale Platz um diese Jahreszeit zeitweise schlicht zu warm? Meine Hündin zieht längst von der Kuscheldecke regelmäßig auf kühlen Untergrund um und später wieder zurück.


    Das ist aber eine Möglichkeit, die du ihm konsequent verwehrst - wo also soll er hin, um sich mal in Ruhe zu strecken?

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