Junghund springt und beisst!

  • Hallo Ihr Lieben,


    Mein kleiner Darwin (Labrador/Flatoated Retriever Mix) ist jetzt 6 Monate alt und ist eine ganz schöne handvoll. Wir leben in einer relativ kleinen Wohnung in Suedschweden und haben uns for ungefähr 3 Monaten unseren Darwin zugelegt. Ich gehe ungefaehr 3-4 am Tag mit ihm raus. Da wir keinen Garten haben, gehen wir auf eine Gruenfläche die nicht weit weg ist und da kann er sich dann austoben während er an der Langleine ist. Wir gehen auch 1mal am Tag spazieren, mal spielen wir fetch, oft auch Schnueffelspiele draussen und drin und Gehorsamtraining. Nun zu meinem Problem. Wenn wir draussen sind und spielen, dann faengt er plötzlich an zu beissen. Und das auch richtig hart. Er springt dann hoch und versucht mir oft in die Arme zu beissen und hat sich auch schon in meinen BH festgebissen. Ich greife ihn mir dann am Halsband und drueck ihn runter. Das spornt ihn noch mehr an. Sobald ich das Halsband loslasse springt er wieder und versucht wieder zu beissen. Wenn ich ihm am Halsband halte, dann dreht er den Kopf und beisst meine Hand. Ich habe vieles versucht. Ich habe ihn ignoriert (er springt mir dann in den Ruecken und zerreisst mir meine Sachen), Ich habe mich auf die Leine gestellt, sodass er nicht mehr springen konnte (hat dann meine Knöchel und Fuesse gebissen) und ich habe es mit weggehen versucht (macht alles nur noch schlimmer, weil dann verolgt er mich). Ich habe auch versucht ihn den Brustkorb die knien aber er kommt wieder zurueck und will mehr. Auch habe ich das Unterwefen gemacht wo ich praktisch auf ihn draufliege damit er runterkommt. Ich weiss keinen Rat mehr. Meinen Freund beisst er nicht, weil der ihn einmal so richtig auf die "Schnauze" gehauen hat und seitdem ist gut. Nun ich bin kein Freund von auf die "Schnauze" hauen und habe damit auch arge Probleme. Darwin gerät nur seltern ausser Kontrolle, aber wenn dann weiss ich nicht mehr weiter. ER kennt dann keien Grenzen und weiss nicht wie weit er gehen kann. Ich denke nicht, dass er das aggressiv macht, denn wenn er mit anderen Hunden spielt, dann sieht das ähnlich aus. Nur meine Arme sind blau und gruen und ich will meine Hund unter Kontrolle kriegen.


    In der Welpenschule waren wir auch schon und die meinten er muesse runterkommen. Und hatten uns Bewegungsverbot erteilt. Er sei zu hyper meinten die. So nun denke ich, wie soll der die Energie loswerden, wenn der nicht rennen darf?
    Mein Freund und ich sind geteilter Meinung was die Bewegung angeht. Ich bin ein grosser Freund von viel Bewegung auch fuer Welpen, gerade weil er in der Wohnung lebt und ich macht oft kleine Sessions von 20 Minuten. Gerade weil es kein Couch potato hund ist sondern eine Art die nunmal viel Bewegung braucht. Mein Freund meint so wenig wie möglich, denn sein Energielevel ist zu hoch und er weiss nicht wohin damit.


    Ich brauche Rat. Bitte Bitte Bitte!


    Liebe Gruesse,


    Friederike

  • Ich würde bei diesem Hund trotzdem ruhigere Sachen machen zur Kopfauslastung. Macht ihr nur solche Suchspiele? Vielleicht wäre noch Hundesport in einem Verein möglich? Obedience ist zum Beispiel etwas, wo sich der Hund sehr konzentrieren muss, aber eben nicht nur körperlich platt gemacht wird. Für mich hört sich das an, als wäre Darwin völlig überdreht. Ich würde das Programm mal runterfahren und wirklich weniger mit ihm toben und rennen und dafür etwas für die geistige Auslastung tun. Drinnen im Haus dann sehr auf Ruhe halten achten.

  • es ist aus solchen mails ja immer schwer, die genaue situation herauszulesen, aber das hunde (und vor allem junge!) mal ihre "drolligen 5 minuten" haben, kennt doch wohl jeder. mein hund ist nun 4,5 und hat die noch manchmal. beissen wollen ist auch normal, eigentlich sollte da die beisshemmung einsetzten (ich weiss ja nicht, wie lange ihr darwin schon habt, und wie er die erlernt hat (normalerweise natürlich von der mutter). ich würde unerwünschtes verhalten immer ignorieren, und ablenken, niemals wie beschrieben bestrafen. er ist schließlich eine art kleinst-kind.

  • Hmm, klingt für mich nach einem durch Überlastung hochdrehenden Junghund.


    Programm runterfahren und Ruhe beibringen.


    Wie hast Du ihm die Beißhemmung beigebracht, sprich auf den normalen Welpenwahnsinn agiert?


    Quietschen, das Spiel unterbrechen und erst nach dem Runterfahren des Welpens entspannt und ohne Aufregung weiterspielen?

  • Danke fuer die schnelle Antwort. Ja ich mache auch obedience mit ihm. Gerade wenn wir spielen dann integriere ich das gerne. Er kennt Kommandos wie Sitz, Plats, Bleib, Hier, Bei Fuss, Stop. Und wenn er was gut gemacht hat, dann gibts leckerli oder Spielzeug. Toben und Rennen mach ich an sich gar nicht. Wenn wir spielen, dann werfe ich Frisbee oder Ball und er bringt es zu mir zurueck. Auch wenn wir spazieren gehen, dann bin ich bemueht einen ruhigen Schritt einzulegen. Es ist so als wenn er einen Schalter im Kopf hat, den er dann umlegt. An verein habe ich auch schon gedacht, aber nach dem Disaster mit dern Hundeschule bin ich ein bisschen besorgt und die sind nciht billig hier.. Er war die letzten paar Wocehn echt toll. Ich geht mit ihm morgens, mittags und abends raus und mache meine Ding und dann kommen wir nach Hause und er geht wieder schlafen. Gestern konnte ich das nicht machen und er ist erst gegen 5 das erste mal zum Spielen rausgekommen. Und da hat einen Freund von uns attackiert. Das heisst immer schoen in die Beine gebissen. Den Frisbee wollte er nicht mit dem A**** angucken. Heute morgen auch der liebste Hund der Welt. Und eben fing er wieder an...

  • Da es im Zusammenhang mit draußen spielen auftritt, würde ich auch mal raten, dass die Spiele zu viel für ihn sind. Das springen und beißen ist reiner Stressabbau, der sich aber steigert wenn der Mensch mit einsteigt in das "Spiel". Das heißt je mehr du versuchst ihn runter zu bekommen umso mehr dreht er auf.


    Ich würde auf wilde Spiele und Dinge die Stress bereiten (Fetch bedeutet wohl das schmeißen von Gegenständen die er fangen soll :ka: ) verzichten und lieber ruhige Spiele machen, bei denen er auch lernt mit Frust umzugehen. Und ich würde es gar nicht so weit kommen lassen, dass er soweit hoch fährt, dass er beginnt zu beißen.


    Und fahr das Programm etwas runter. Das alles ist zu viel für einen so jungen Hund.

  • von bestrafung bin ich auch kein Fan. Wir haben ihn seit 3 Monaten. Er ist mit 12 Wochen zu uns gekommen. Beisshemmung war schwierig. Wir haben immer gequietscht und dann den Raum verlassen und das Spiel abgebrochen. Das quietschen hat aber oft nicht mehr gebracht. Jetzt sagen wir laut NEIN, hören mit Spiel auf und ignorieren ihn. Wenn er zu aufgedreht war oder ist, dann ignorieren wir ihn und das funktioniert drinne ganz gut, nur draussen nicht. Er ist nun schon ziemlich gross und stark und schwierig zu kontrollieren.

  • Man braucht Geduld dafür und zum anderen hat PocoLoco grad erklärt, was da abgeht.


    Zum einen zuviel, zum andere´n aber auch viel über Beute... Das fährt hoch.


    Zu hoch für den Jungspund.


    Und es es definitiv zuviel Beschäftigung für den Hund.

  • Das Thema kenne ich sehr gut. ;) Bei unserer ist das eine Mischung aus Zusammengehörigkeitsgefühl, Übermut, Spiel, pubertärem Grenzen austesten, Stressabbau und teilweise auch Frustration/Kompensation.


    Bei uns gibt es 3 Möglichkeiten, dieses Verhalten zu unterbrechen:
    1. Hund ohne Emotionen an den nächsten Laternenpfahl oder Baum binden und ihm eine kleine Auszeit zuweisen, in dem man ihn für eine kurze Zeit ignoriert. Dann ganz ruhig wieder einsammeln und eine alternative Möglichkeit des Verhaltens anbieten, welche dann belohnt werden kann.
    2. Eine Alternative ist es, den Hund sofort "wegzujagen", wenn er mit dem "Rüpeln" beginnt. Ich halte unsere dann 1-2 Min auf Abstand, was ihr wirklich schwer fällt, ehe ich ihr ohne großes Tamtam erlaube, sich wieder in meiner Nähe aufzuhalten. Geht in unserem Fall nur, wenn keine Menschen und Hunde in der Nähe sind und die Gegend es erlaubt.
    3. Eine kurze und heftige Ansage machen (am Boden fixieren) und dann SOFORT ein alternatives Verhalten anbieten (Sitz, Platz, Fuß) - wofür ich dann lobe. Wenn ich dann keine Alternative anbiete, macht sie da weiter, wo sie aufgehört hat. Wenn ich "einfach so" die Kommandos gebe, ignoriert sie diese in diesen Situationen.


    Das Problem bei Aggressionen ist halt, dass wir dazu neigen mit Gegenaggression zu reagieren. Wenn diese nicht auf den Punkt genau und mit einer ausreichenden Intensität erfolgt (was nicht einfach ist), pusht sie den Hund nur weiter hoch und macht alles noch viel schlimmer.


    Wichtig ist es auch, sofort zu reagieren, wenn Hund mit diesem Verhalten anfängt und nicht erst, wenn er sich schon reingesteigert hat. Je nach Ursache reicht es dann bei uns mitunter auch schon ganz ruhig in die Knie zu gehen und den Hund kurz zu streicheln und mit ruhiger Stimme "alles gut" (oder was auch immer) zu sagen.


    Wir vermeiden zudem (bis auf wenige Ausnahmen) alle Spiele etc., die zu starker Adrenalinausschüttung führen wie Jagd- oder Zerrspiele. Stattdessen gibts eine Kombination aus Bewegung, Interaktion mit anderen Hunden und Kopfarbeit.
    Generell versuchen wir soviel Ruhe wie möglich in den Hund zu bringen und das in allen erdenklichen Situationen.

  • Was fuer ruhige Spiele schlägst du denn vor? Gut dann werde ich das Program mal runterfahren. Ich war nur immer der Meinung so ein junger Hund muss raus und sich austoben. So wie Kinder auch. Die werde doch auch irre wenn die den ganzen Tag in der Bude hocken. Was fuer Uebungen wuerdet ihr denn vorschlagen und in welcher Intensität? ICh kenne die 5 min/monat regel, aber fand immer, dass die nichts bringt.

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