warum clickern

  • Der Clicker ist:
    - punktgenau
    - emotionslos
    - immer absolut gleich, daher mit einerm höheren Wiedererkennungswert


    Natürlich kannst du auch mit Worten belohnen. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Hunde auf den Clicker wesentlich besser reagieren als auf ein Wort. So ein "click" ist einfach irgendwie "markanter", es sticht aus dem Alltags-Geblabber wesentlich mehr heraus als ein Wort, wo man doch den ganzen Tag eh tausend Worte verliert. Ein "click" überhört man nicht so schnell, er hat viel mehr Wiedererkennungswert, ist kurz und präzise und vor allem absolut neutral im Tonfall. Versuche mal, ein Wort völlig unabhängig von irgendwelchen Emotionen zwei mal haargenau gleich hintereinander auszusprechen.


    Ob du das nun brauchst oder nicht, musst du für dich selbst entscheiden. Wie gesagt sprechen meine Erfahrungen bisher deutlich für den clicker. Ich möchte ihn nicht mehr missen.

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Oh bei meinen Rüden macht das Clickern durchaus Sinn, er neigt zu Übersprungshandlungen,und ist sehr triebig.
      Wenn man da die Stimme benutzt ist das eher kontraproduktiv,weil es ihn zu sehr puscht.
      Mit den emotionslosen Clickern dagegen kommt er sehr gut klar.


      Ich hab hier auch so nen Kandidaten.
      Eine falsche Betonung, eine zu überschwengliche Nuance im "Fein" und schon dreht der Bursche auf, dass einem ganz anders wird....
      und vor allem dass man das Training erstmal 10 Minuten unterbrechen muss, um den Hund wieder unter Kontrolle zu bringen.


      Der Clicker ist punktgenau und hat für den Hund keinen Subtext. In einem verbalen lob, schwingt immer die Laune des Hundebesitzers mit. Bin ich genervtm klingt auch das "Fein" genervt. Manchen Hunden ist so etwas egal andere reagieren extrem sensibel darauf.
      Für den zweiteren Hundetyp ist der Clicker ideal.

    • Zitat

      OK, aber auch da ist das Leben mal so mal so und ist der Hund dann nicht wahnsinnig und ganz extrem auf das mechanische konditioniert, statt auf mich.


      Die Belohnung kommt ja letztenendes von dir, so dass der clicker sehr schnell direkt mit dir verbunden wird. Wenn es also klickt, merkt Hundi, dass er grad was tolles gemacht hat und kommt zu DIR, um sich die Belohnung abzuholen. Der Bezug zum Herrchen kommt also auch durch die Anwendung und den entsprechenden Einsatz.


      Was die Belohnung angeht ist es wie immer: es kann ein Leckerlie sein, aber auch ein lobendes Wort oder eine Superkuscheleinheit. Das hängt nicht vom clicker ab, sondern vom Hund.


      Zitat

      Und dieses Teil kann man doch unmöglich immer bei sich haben...


      Neee, musst du auch nicht. Es ist ja ein Werkzeug, um das Training zu erleichtern. Wenn ein trainiertes Kommando sitzt, dann kannst du den Clicker für dieses Signal wieder abbauen. Du musst also ein "sitz" nicht bis zum Lebensende clickern, sondern nur so lange, bis Hundi es kann.


      Ich nutze den clicker auch nicht immer und auf jeder Gassirunde. Aber ich habe letztens eine interessante Entdeckung gemacht: wir waren in einer größeren Stadt zu Besuch bei Freunden und sind durch die Innenstadt gelaufen. Hundi war von den vielen Menschen sichtlich gestresst und genervt. Ich habe dann - mehr aus Zufall - den clicker rausgeholt und zb geklickt, wenn sie nah bei mir war oder wenn ein anderer Hund kam usw. Durch das für sie bekannte Signal konnte sie sich beruhigen und auf etwas konzentrieren, was sie kennt. Wir sind dann ziemlich entspannt durch die City zu einem sehr guten Italiener, wo sie unter dem Tisch eingepennt ist ;-)

    • Zitat

      das ist nun etwas, was ich nicht verstehe... ich kann auch reden. das hört er doch auch, also der hund. genauso wie den clicker.


      Das stimmt schon. Du kannst ein Belohnungswort genau so aufbauen wie den Clicker. Das hat dann den selben Effekt und du hast es immer dabei uuund noch zusätzlich die Hände frei.
      Ich habe für meinen Hund beides. Ein Belohnungswort und den Clicker. Den Clicker benutzte ich halt gerne im Trickbereich und wenn wir unter vielen Menschen sind. Dann stört ein Click, z.B bei dder Leinenführigkeit, nicht so wie ein ständiges "Klasse"


      LG


      Franziska mit Till

    • Jungspund:
      Ich denke beim Training auf Distanz macht man es sich leichter, wenn der Hund einen Marker für richtiges Verhalten kennt. Ob das jetzt deine Stimme oder der Click ist eigentlich egal, da hast du recht. Nur:
      Reden "Ja toll machst du das, super, so ein feiner Hund..." ist eben zeitlich viel ungenauer, der Hund hat es schwerer zu verstehen was genau gut war.
      Nehmen wir mal das Beispiel das Kommando Sitz auf Entfernung. Ich möchte trainiern, dass der Hund sich schnell hinsetzt. Also bestätige ich ihn für ein zügiges Po auf dem Boden, am Besten in genau diesem Moment. So schnell bin ich aber nicht beim Hund um ihm eine Belohung zu geben. Also brauche ich eine Markierung, die ihm sagt "das war gut!", jetzt bekommst du gleich deine Belohung. Wenn du jetzt "Fein" sagst und der Hund weiß, das ist die Ankündigung für das Lob, ist das eben dein Markerwort, im Prinzip ja genau das Gleiche wie ein Click. Nur eben nicht so punktgenau.

    • Und vor allem ist "fein" nicht gleich "fein".


      Click ist immer click, immer gleich, völlig unabhängig von irgendwelchen anderen Faktoren, Emotionen, Ablenkungen etc.

    • Du könntest ja auch ein Markerwort benutzen ;)


      Ich hab den Clicker nicht immer dabei, wieso auch??
      Ich benutze den Clicker im Training. D.h. da hab ich den Clicker eben immer dabei - und wenn ich ihn nicht dabei hab, mach ich eben nichts wofür ich den Clicker unbedingt brauche, weil die jeweilige (durch Shaping beigebrachte) Übung noch nicht unter Kommandokontrolle und Clicker abgebaut ist. Hätte ich ein besser aufgebautes Markerwort, würde ich alternativ das benutzen - hab ich aber nicht ;)


      Ich denke, mein Hund lernt bewusster, wenn er sich Übungen "selbst beibringen" muss.
      Das seh ich zB an dem "Down" (nach hinten ablegen aus dem Sitzen/Stehen ohne dass sich die Vorderfüße bewegen), das ich ihm fürs Obedience auf diese Weise beigebracht habe.. Und er weiß genau, wie die Übung funktioniert, welchen Bewegungsablauf er machen soll usw. Bei anderen, die mit mir trainieren, sieht man, dass die Hunde wirklich ewig brauchen, bis sie die Idee der Übung mal verstanden haben - und das mit 1000 Hilfen, die ja alle wieder abgebaut werden müssen.


      Ich persönlich kann auch tatsächlich punktgenauer bestätigen, wenn ich einen Clicker benutze. Und die Wirkung beim Hund ist halt auch eine andere im Vergleich zu stimmlichem Lob.
      Ich kann dem Hund eben sagen "GENAU DAS ist das, was ich haben will!" Es ist mit stimmlichem Lob viel schwieriger (ohne Markerwort) einen ganz bestimmten Moment/minimale Bewegung/... zu bestärken.


      Und ich hab gerne einen Hund, der im Training mitdenkt, was grade richtig sein könnte, der ausprobiert, was stimmt, ohne dass ich ihn immer führen muss ;)


      Und zu der Sache mit der Bindung: Das Argument versteh ich irgendwie so gar nicht :???: Wieso soll der Hund denn eine schlechte Beziehung zu seinem Halter haben/entwickeln, nur weil man clickert? Es geht doch drum, dass man zusammen mit dem Hund etwas macht/erarbeitet, daraus entsteht eine gute Bindung - der Clicker ist doch nur ein Hilfsmittel fürs Training.


      Niemand MUSS clickern, kann man ja alles selbst entscheiden. Aber für uns ist das eine super Sache.


      Viele Grüße,
      Christine

    • Zitat

      Jungspund:
      Ich denke beim Training auf Distanz macht man es sich leichter, wenn der Hund einen Marker für richtiges Verhalten kennt. Ob das jetzt deine Stimme oder der Click ist eigentlich egal, da hast du recht. Nur:
      Reden "Ja toll machst du das, super, so ein feiner Hund..." ist eben zeitlich viel ungenauer, der Hund hat es schwerer zu verstehen was genau gut war.
      Nehmen wir mal das Beispiel das Kommando Sitz auf Entfernung. Ich möchte trainiern, dass der Hund sich schnell hinsetzt. Also bestätige ich ihn für ein zügiges Po auf dem Boden, am Besten in genau diesem Moment. So schnell bin ich aber nicht beim Hund um ihm eine Belohung zu geben. Also brauche ich eine Markierung, die ihm sagt "das war gut!", jetzt bekommst du gleich deine Belohung. Wenn du jetzt "Fein" sagst und der Hund weiß, das ist die Ankündigung für das Lob, ist das eben dein Markerwort, im Prinzip ja genau das Gleiche wie ein Click. Nur eben nicht so punktgenau.


      das versteh ich nicht.... ich sehe ja vorher, ob der hund sich hinsetzt oder nicht, und so kann ich ja mich darauf vorbereiten gleich "fein" zu sagen, sobald der popo den boden berührt. ob ich meinen daumen zum klicken bewege oder kurz meinen mund aufmach... warum ist der klick punktgenauer? und ob ein "klick" kommt, oder ein "fein" ist doch wurst....

    • Zitat

      Das stimmt schon. Du kannst ein Belohnungswort genau so aufbauen wie den Clicker. Das hat dann den selben Effekt und du hast es immer dabei uuund noch zusätzlich die Hände frei.
      Ich habe für meinen Hund beides. Ein Belohnungswort und den Clicker. Den Clicker benutzte ich halt gerne im Trickbereich und wenn wir unter vielen Menschen sind. Dann stört ein Click, z.B bei dder Leinenführigkeit, nicht so wie ein ständiges "Klasse"


      LG


      Franziska mit Till


      warum "stört" (und warum überhaupt "stört"???) ein click weniger, wie ein kurzes "gut"?


      und wie du richtig sagst: für MICH ist es sehr angenehm nicht alle hände voll zu haben... leckerli, leine, clicker, pfeife, spielzeug :hust:


      ich gestehe: wenn ich unterwegs bin mit hund zum üben, dann kann er schon froh sein, wenn ich leckerlis dabei habe :hust:

    • Zitat

      Und vor allem ist "fein" nicht gleich "fein".


      Click ist immer click, immer gleich, völlig unabhängig von irgendwelchen anderen Faktoren, Emotionen, Ablenkungen etc.


      udn warum muss das immer gleich sein?

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