Agility! Artgerechte, ernstzunehmende Hundebeschäftigung?

  • IngaJill: Du fragstest nach "Aufmerksamkeit erhöhen über Zeit" Ja, das geht. Auch bei Lucky. Aber das hat nicht viel mit Aglity zutun und ich glaube ich würde es auch nicht machen, wenn er die Nerven und die Frusttoleranz dazu hätte. Dann würden wir VPG machen, weil das seinen Anlagen noch am ehesten gerecht wird.
    Ein Platz hatte den Parcours da aufgebaut, um die Schutzhunde mal "Spaß" haben zu lassen. Sprich, erst kam der SD, und um wieder runterzukommen und einfach Fun zu haben durften die dann mal über die Hürden gehen...


    Aber wegen Auslastung: Ein Hund generalisiert sehr schlecht, wissen wir alle. Aber ein Tunnel ist doch immer ein Tunnel und ein Steg immer ein Steg. Und die Reihenfolge ist ja immer anders, aber das versteht ein Hund doch gar nicht als Zusammenhang? Er geht doch Gerät für Gerät ab und wenn er schon 1000mal durch den Tunnel geschickt wurde, muss er dann wirklich noch dabei denken, nur weil der Tunnel jetzt nach dem Slalom und nicht vor der Wippe kommt?
    Gerade superintelligente Hunde wie der Border Collie sollten das doch flugs drauf haben.

  • Zitat

    Aber wegen Auslastung: Ein Hund generalisiert sehr schlecht, wissen wir alle. Aber ein Tunnel ist doch immer ein Tunnel und ein Steg immer ein Steg. Und die Reihenfolge ist ja immer anders, aber das versteht ein Hund doch gar nicht als Zusammenhang? Er geht doch Gerät für Gerät ab und wenn er schon 1000mal durch den Tunnel geschickt wurde, muss er dann wirklich noch dabei denken, nur weil der Tunnel jetzt nach dem Slalom und nicht vor der Wippe kommt?
    Gerade superintelligente Hunde wie der Border Collie sollten das doch flugs drauf haben.



    Der Hund soll ja nicht jedes Hindernis stupide nehmen wie es kommt. Da gibt es Verleitungen: Der Hund muss eine doofe Hürde, anstatt den daneben liegenden Tunnel nehmen. Oder den weiter entfernten Tunneleingang. Da muss wirklich feinfühlig geführt werden - und darum geht es.
    Nicht um im Kreis rennen und durchstarten und nehmen, was kommt. Dann wäre Agi alles andere als auslastend und spannend.


    Die teilweise Generalisierung nutzt man sich ja auch. Man weiß, was der Hund in jedem Fall lieber nimmt und kann dadurch auch Distanz reinkriegen oder eben nicht, je nachdem welches Gerät dran ist.



    Ich finde es ist eine Herausforderung so zu führen, dass der Hund einen schwierigen Parcours auch wirklich fehlerfrei läuft. Und gerade das macht mir daran Spaß!

  • Zitat

    Der Hund soll ja nicht jedes Hindernis stupide nehmen wie es kommt. Da gibt es Verleitungen: Der Hund muss eine doofe Hürde, anstatt den daneben liegenden Tunnel nehmen. Oder den weiter entfernten Tunneleingang. Da muss wirklich feinfühlig geführt werden - und darum geht es.
    Nicht um im Kreis rennen und durchstarten und nehmen, was kommt. Dann wäre Agi alles andere als auslastend und spannend.


    Oder seit einiger Zeit die Sprünge nicht geradeaus, sondern von hinten nach vorne... mach das mal, wenn davor eine Gerade mit Tunnel oä stand... Geschwindigkeit ja, aber den Sprung von hinten dann noch schön und flüssig zu führen, wird zur Herausforderung ;) Konzentriert sich Hund da nicht auf den HF, geht's schief!


    Grüßle
    Silvia

  • Danke für die Erklärung. Ich wusste nur, dass es wechselnde Reihenfolgen gibt.


    EDIT: Klingt irgendwie nach Springreiten :roll:

  • Klar, die Geräte bleiben immer gleich aber durch die unterschiedliche Reihenfolge ists keine wirkliche "Routine". Und trotzdem unterlaufen auch Border Collies mal Fehler. Beispielsweise muss man bei den Kontakzonen doch immer mal konsequent nachschauen ob sie denn wirklich noch gut sind oder der Hund gar nicht stehen bleibt oder drauftritt...eine Hürde und ein Tunnel können aus hunderten verschiedenen Winkeln angelaufen werden. Der Tunnel liegt auch nicht immer gerade und und und...Die Anfänger brauchen bei mir mindestens ein halbes Jahr bis sie alle Geräte einigermaßen drauf haben.
    Außerdem macht der Hund auch bei anderen Sportarten irgendwie immer dasselbe. Außer man bringt dem Hund jeden Tag einen neuen Trick bei ;)

  • Zitat

    Aber wegen Auslastung: Ein Hund generalisiert sehr schlecht, wissen wir alle. Aber ein Tunnel ist doch immer ein Tunnel und ein Steg immer ein Steg. Und die Reihenfolge ist ja immer anders, aber das versteht ein Hund doch gar nicht als Zusammenhang? Er geht doch Gerät für Gerät ab und wenn er schon 1000mal durch den Tunnel geschickt wurde, muss er dann wirklich noch dabei denken, nur weil der Tunnel jetzt nach dem Slalom und nicht vor der Wippe kommt?
    Gerade superintelligente Hunde wie der Border Collie sollten das doch flugs drauf haben.


    Es gibt sehr wenige Hunde, die absolut gerätesicher sind, sprich eine Gerätekennung haben. Sonst wäre es sehr einfach. Ich stell mich in die Mitte und dirigiere meinen Hund :D Natürlich kennen sie die unterschiedlichen Geräte aber noch mehr achten sie (zumindest meine) auf die Körpersprache. Und wenn die eine andere ist als das gesagte Wort, folgen sie meist der Körpersprache, was ja eigentlich auch richtig ist (wie oft hab ich schon Tunnel mit Slalom verwechselt - also ich meinte Tunnel und hab Slalom gesagt :D)

  • Zitat

    EDIT: Klingt irgendwie nach Springreiten :roll:


    Genau daher kam auch die Idee ursprünglich.
    Es wurde halt nur verfeinert, verbessert und eigene Regeln aufgestellt.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Ich denke würde ich von meinen Hunden nur das verlangen was für sie "artgerecht" ist und für das sie ursprünglich gezüchtet wurden hätte weder ich selber noch meine Nachbarn viel Freude an ihnen :hust: Denn ich habe Spitze :hust: Und wenn man sich mal anschaut wofür die ursprünglich gezüchtet wurden....


    Aber ich versuche für meine Hunde trotz allem ein Mittelding zu schaffen. Wir sind sehr viel draussen unterwegs und sie haben "ihr" eigenes Grundstück mit Pferden und Ziegen für ihren "Job". Und fürs "Hobby" machen wir Agility :gut:

  • Huhu,
    hier mal ein Parcoursplan aus der A3...
    http://www.agility-ch.ch/parcours-5001-8500/7224.htm


    Agi = Rumrasen funktioniert wohl hier nicht:
    - wie funktioniert es, dass der Hund nach dem Tunnel (7) sauber den Sprung 8 anläuft und nimmt? (dran vorbei = Verweigerung und damit ewiger Zeitverlust)
    - nach dem Tunnel 9 jedoch weder den Sprung 8 noch die Wand (15) nimmt? (und dabei daran denken, dass es nach dem Steg nach links weitergeht... rechts vom Steg zu laufen, ist also eher unvorteilhaft...)
    - nach dem Sprung 17A nicht in den Tunnel, nach dem 17C nicht auf die Wand...


    Die HF haben 5 Minuten Zeit, um sich solch einen Parcours anzusehen und den Lauf zu planen.
    Nur mit hochpuschen kann man sowas nicht bewältigen.
    Grüßle
    Silvia

  • Ich finde, dass gerade Agility hohe Konzentration verlangt, denn die Hindernisse müssen ja in der richtigen Reihenfolge genommen werden. Einfach nur irgendwo drüber hüppeln, wäre mir auch zu simpel :)


    Es ging halt auch alles stufenweise:
    Alle Geräte kennenlernen, nicht einfach nur drüberhechten sondern Kontaktzone, kein Stangenreißen etc. Voranschicken; cool bleiben, obwohl Frauchen wie ein durchgedrehtes Huhn irgendwo rumhüpft undundund.


    Jill hat immer sehr genau auf mich geachtet mit dem Blick: "Wo muss ich als nächstes hin? Ah! Okay, Danke!" Ich fand das toll....und ich bin der Meinung, Jill fand das auch toll. Sie war nach dem Lauf immer richtig in "Party-Stimmung".


    Ich habe schon gelesen, dass meine Vorredner ähnliches schrieben, aber so blühen nochmal die alten Glücksmomente auf =)

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