Wenn die Angst einen nahezu auffrisst.......

  • Oje, das tut mir sehr leid. Bei deinem Beitrag sind mir sogar die Tränchen gerollt.


    Meine Lillimaus hatte Tumore an der Gesäugeleiste. Ich habe sie regelmäßig auf die Lunge röntgen lassen, um zu sehen, ob der Krebs gestreut hat. Ich hatte immer eine so riesige Angst davor, das Ergebnis wäre positiv. Vor lauter Kontrolle der Lunge, haben wir ihren Bauch außer Acht gelassen. Lilli war in in letzter Zeit etwas müde. Ich dachte sie brütet irgendetwas harmnloses aus und habe sie beim TA durchchecken lassen. Gefunden wurde ein 10cm Tumor im Bauch, unopperabel. Ich war total geschockt und mache mir heute noch Vorwürfe, dass ich ihren Bauchraum nicht habe auch checken lassen. Der TA wusste nicht wie lange sie es noch schafft. Vielleicht ein halbes Jahr, vielleicht nur eine Woche. Die Nachricht war ein Schock für mich! Ich habe versucht mich darauf einzustellen. So wie du jetzt. Ich wollte Lilli verwöhnen und die verbleibende Zeit mit ihr genießen. Doch daraus wurde leider nichts. Innerhalb von 3 Tagen nach der Diagnose hatte sie komplett abgebaut. Sie hatte nur noch geschlafen, nichts mehr gefressen, konnte nicht aufstehen. Es war eine Qual sie so zu sehen. Sie war doch immer so ein Wirbelwind. Ich habe immer gesagt bekommen, dass ich es merken werde wenn es soweit ist. Ich konnte damit nie etwas anfangen. Aber es ist wirklich so! Du wirst es spüren. Ich kann es dir leider nicht beschreiben. Aber du wirst es defintiv merken. So war es auch bei mir. Es war so schwer sie gehen zu lassen....


    Was ich dir gerne auf den Weg geben möchte sind zwei Dinge:


    Genieße die Zeit mit deiner Oma, genieße sie bewusst. (Aber das wirst du sicherlich machen, da bin ich mir sicher)


    Und die Tierärztin hatte zu mir gesagt: Die Entscheidung den Hund gehen zu lassen wenn der Zustand für ihn nicht mehr lebenswert ist, ist eine Entscheidung für und nicht gegen deinen Hund.


    Mir hat dieser Satz sehr geholfen. Ich wünsche euch noch ganz viele schöne gemeinsame Stunden zusammen. Kuschel deine Oma mal von mir.

  • Oh Gott, das tut mir so leid und so weh sowas von der Oma zu lesen!
    Mein Seelenhund Alicia musste 2009 kurz vor ihrem 12 Geburtstag auch gehen, auch aus den gleichen Gründen und mit ähnlichen Symptomen.
    Ich will Dir davon nicht erzählen, dass wird Dir ja nur Angst machen und Deine Situation wird bestimmt nicht leichter.
    Aber genieße jede Tag mit der Omi, Alicia hatte ständige Hochs und Tiefs und wenn es ganz schlimm war und wir alle befürchtet hatten wir müssten sie erlösen, hat sie sich wie zum Trotz plötzlich wieder berappelt und war wieder wie vor Ausbruch der Symptome. Somit hat sie uns immer wieder ihre alte Lebensfreude gezeigt und wir konnten immer wieder die letzte Zeit mit ihr genießen.
    Genieße die Zeit und jeden Tag und jede Stunde, sie wird Dir so dankbar dafür sein!!

  • Liebe Kristine, ich kann dir leider nicht helfen und Erfahrungen beisteuern, denn ich musste noch kein einziges Tier gehen lassen. Ich kann nur versuchen dich zu trösten, dich mit schönen Fotos meiner beiden auf dem Laufenden zu halten und dass die bettenmädels dich ein wenig ablenken.
    Ansonsten fällt mir dazu nur ein, dass unsere Familienhündin, die ja gerade erst 9 Jahre ist, gestern so unter der Hitze gelitten hat. Sie lag auf dem Sofa, hatte richtig glasige Augen und war so am Hecheln.
    Da habe ich gemerkt, sie wird alt. Ich hoffe, sie bleibt noch lange, lange bei uns, sie muss mindestens 15 werden, aber irgendwie erschreckt einen das schon sehr, wenn man langsam merkt, dass ein geliebstes Tier älter wird.

  • Ach, das ist echt schlimm! Ich muss sagen, ich hab echt Tränen in den Augen, nachdem ich den Thread gelesen habe.
    Ich habe (leider) auch eine Geschichte beizusteuern. Mein erster eigener Hund, Rocky, musste bei meinen Eltern bleiben als ich ausgezogen bin.
    Eines Tages bekam ich einen Anruf von meiner Mutter, dass ich nach Hause kommen soll, weil Rocky von einem Auto angefahren wurde. Ich mich sofort in den Zug gesetzt und nach Hause gefahren.
    Die TÄ hatten festgestellt, dass er einen gebrochenen Vorderlauf hat. Sobald er wieder stabiler wäre (vom Kreislauf her) sollte er operiert werden. Wir natürlich aufgeatmet.
    Zuhause alles Hundesicher gemacht (Absperrungen an die Treppe angebracht etc.) und schonmal gerechnet. Die OP sollte nicht ganz günstig werden, aber für den Süßen würde es schon klappen. Am nächsten Tag sitzen mein Stiefvater und ich vorm TV, um uns abzulenken, da es abends mit der OP losgehen sollte, da kommt in der Werbung so nen Quiz. Wir angerufen, durchgekommen, gewonnen. Super, da ist das Geld für die OP! Wir richtig richtig happy, klingelt das Telefon.
    Die Klinik. Wir sollen sofort kommen, Rocky gehts schlechter. Wir hin und was wir da erfahren haben, hat uns den Boden unter den Füßen weggerissen. Die TÄ hatten sich gewundert, dass er immer noch nicht stabiler wurde, so dass sie ihn nochmal geröngt haben. Dabei fanden sie heraus, dass er schwere innere Verletzungen hatte, die nicht mehr heilen würden.
    Rocky wurde an diesem Tag eingeschläfert. Das war der schwerste Gang meines Lebens (und ich heule grad schon wieder). Er hat sich gefreut, uns zu sehen. Er hat gebrummt (wie ers immer gemacht hat), als wir ihn gekrault haben. Wir waren bei ihm, bis es zu Ende war... Innerhalb weniger Stunden von Himmelhochjauchzend zu ZuTodebetrübt. Das war hart!


    Ich wünsche dir viel Kraft! Ich wünsche dir, dass du die verbleibende Zeit mit der Oma genießen kannst! Und am meisten wünsche ich dir die nötige Zeit, um dich in Ruhe verabschieden zu können! :hug:

  • Hallo,
    fühle dich erst einmal ganz doll gedrückt von mir!


    Ich kann dir ja mal von meiner Hündin berichten, die letzten November gegangen ist.
    Anka war 12 Jahre alt als ich gemerkt habe das sie sehr stark Hechelt, bzw. stark nach Luft schnappt, die Diagnose war Lungenkrebs.
    Da meine Maus schon 12 war wollte ich auch nichts mehr mit Chemo etc. probieren, der TA meinte, wenn sie mal zu schlecht Luft bekommt können wir kommen und er Spritzt ihr irgendwas was ihr für den Moment das Atmen erleichtert.


    Irgendwann hat Anka angefangen sehr schlecht zu Fressen, obwohl sie sonst alles in sich reingeschlungen hat.
    Dann ging das mit dem Gassi gehen nicht mehr, da sie nach wenigen Metern extrem anfing zu keuchen bzw. zu würgen.
    Sie lag dann viel im Korb und hat geschlafen, oder im Garten.
    Wenige Wochen später war es so, das sie anfing stark zu keuchen, kaum das sie Aufstand. Sie wollte noch spielen, konnte aber kein Spielzeug mehr fassen (durch das Keuchen), wenn sie Aufstand um uns zu Begrüßen musste sie würgen etc.


    Ich habe dann beschlossen sie Erlösen zu lassen, es tat mir Leid wie sie immer wollte, aber durch ihre schlechte Luftzufuhr quasi ans Körbchen gefesselt war.


    Ich habe mir viel Zeit genommen, habe gut vorgeplant und so schwer wie es mir viel, unter Tränen ein gutes Krematorium ausgesucht.


    Auch wenn es sehr Komisch klingt, als es vorbei war war ich sehr Traurig und Unglücklich, aber auch zu einem Teil Erleichtert, weil ich wußte, das ich mir um Anka keine Sorgen mehr machen muss, das es ihr jetzt gut geht. Und auch darüber, das sieser Moment, vor dem ich mich die ganzen Jahre gefürchtet hatte, vorrüber war.


    Ich vermisse meine Maus immer noch sehr, aber ich bin froh einen Guten Zeitpunkt gefunden zu haben, sie gehen zu lassen.


    Jeder Hund ist natürlich anders, und jeder Mensch muss für sich wissen wann der richtige Zeitpunk gekommen ist.
    Ich wünsche dir viel Kraft, nimm dir Zeit, du kennst deine Maus am besten.


    Ganz liebe Grüße, Basquienne

  • Liebe Inga, ich finde es gut, dass du dir hier einen Teil deiner Angst und Traurigkeit abschreiben kannst. Wir alles haben die Erfahrung mit dem Tod der geliebten Menschen und Tiere um uns herum bereits erfahren oder werden es noch irgendwann tun. So schwer es ist, der Tod gehört zum Leben dazu. Sobald ich mich für ein Gegenüber entschließe, ob ein Mensch oder ein Tier, werde ich viel Freude haben aber auch die Angst, dieses Glück zu verlieren, die muß ich aushalten. Und zum Zeitpunkt einer Krankheit, ist so einen Situation eingetreten, die einem manchmal den Boden unter den Füßen wegzureißen scheint..... Ob du nun willst oder nicht, du MUSST diesen Schmerz aushalten, um deiner Jill die letzte Zeit schön zu gestalten. Und auch du wirst damit leben, ganz bestimmt.
    Und was den Zeitpunkt angeht..., ich habe zwei Hunde gehen lassen müssen und BEIDE haben mir gezeigt, wann Schluß sein sollte!

  • Auch wenn ich echt immer heulen muss, wenn ich diese Geschichte lese und du sie wahrscheinlich auch schon kennst, ich finde sie einfach schön *schnief*



    Quelle: unbekannt

  • Och je, ich verfolge so gerne eure Geschichten und du schreibst immer mit so viel Liebe. Man merkt, dass ihr eine ganz besondere Verbindung habt. Ich hoffe, dass ihr noch viel Zeit miteinander genießen könnt. :hug:

  • Es tut mir sehr leid und uns allen geht es doch genauso, wenn man doch irgendwo im Bauch spürt, dass dieses Leben bald sein Ende finden soll.


    Meine Labbie-Dame Candy 7 1/2 zeigt mir auch, dass sie älter, geworden ist, alles geruhsam angehen lässt.... sehr auffallend neben dem 5 und 1jährigen Jungs..... Ich habe auch oft Angst, wenn ich an diesen einen Moment des Gehenlassens denke. Haben Candy und ich doch zusammen viel durchgemacht.
    Wieviel Tränen hat sie mir schon vom Gesicht geleckt.....mir Trost gespendet. ich liebe sie unendlich und natürlich auch meine anderen beiden.... Könnten sie doch für immer an unserer Seite sein....

  • Das Gefühl, daß mich die Angst auffrißt, die durchlebe ich seit einem Jahr. Damals hatte mein Katerchen Niki einen Kreuzbandriß. Ich hatte panische Angst vor dieser OP, nachdem unsere Bonita kurz davor in einer Kurznarkose gestorben ist. Und es kam wie es kommen musste. Niki hatte in der OP einen Herzstillstand. Da er in der Klinik war konnte er durch einen Herzspezialisten gerettet werden. Tagelang hing sein Leben am seidenen Faden. Aber er hat es geschafft. Danach wurde mir geraten, ein Ultraschall vom Herzen machen zu lassen. Gesagt, getan. Das Ergebnis war vernichtend. Niki hat einen Tumor am Herzen. Nicht operabel, denn eine weitere Narkose würde er nicht überleben. Die Tierärztin hat mir geraten, ihn nicht mehr raus zu lassen, er könnte einfach tot umfallen, ihm jeden Streß zu ersparen. Wir haben uns dagegen entschieden. Er ist und bleibt ein Freigänger. Damals hieß es, er ist zu schwach, um eine Maus zu fangen. Tja, und heute bekomme ich jeden Tag eine geliefert. Bei uns ist wirklich das Wunder eingetreten, daß der Tumor seit einiger Zeit nicht weiter wächst. Wir gehen alle 3 Monate zur Kontrolle, alles ist unverändert. Das Tumor ist immer noch da, aber nach wie vor wächst er nicht weiter.
    Klar bleibt permant diese Angst. Schläft Niki in der Früh mal länger als gewohnt, ich renne hin und schaue, ob er noch schnauft, frißt er mal nicht, befürchte ich das Schlimmste.


    Inzwischen habe ich etwas gelernt, damit umzugehen. Ich weiß, jeder Tag, jede Minute ist ein Geschenk. Ich nehme es an, und bin unendlich dankbar. Selbst wenn Niki jetzt sterben würde, es wäre absolut schrecklich, aber ich glaube im Hinterkopf hätte ich auch diese Zeit, die wir einfach als Draufgabe bekommen haben.


    Ich will Dir mit dieser Geschichte etwas Mut machen. Vielleicht werden Euch auch noch Wochen, Monate geschenkt. Versuche einfach die Zeit zu genießen. Versuche, all die schlimmen Gedanken etwas hintanzustellen. Nimm jede Minurte als kostbares Geschenk und versuche sie 100%ig zu genießen.


    Wenn ich an meine Bonita denke, hier war mir ein Abschied nicht vergönnt, niemand hat damit gerechnet, daß sie nicht aus der Narkose aufwacht. Dagegen diese intensive letzte Zeit mit Niki, die wird immer in meiner Erinnerung bleiben.


    Ich wünsche Dir alles, alles Gute

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