Wenn die Angst einen nahezu auffrisst.......

Hallo,

Fühl dich mal unbekannterweise gedrückt...
Hab Tränen in den Augen, wenn ich das hier lese.

Wir sind im Moment in genau der gleichen Situation mit der Hündin meiner Mama, dem Hund mit dem ich groß geworden bin.
Bei ihr könnte auch jeder Tag der letzte sein und ich kann dich so gut verstehen.

Mir hilft es, wenn ich mich hinsetze und einfach zurückdenke und einfach dankbar bin wie viel schönes ich mit ihr erlebn durfte und auch im Moment noch darf.
Ich versuche einfach dankbar zu sein für jeden einzelnen Tag.
Das ist nicht immer leicht, aber es macht es irgendwie einfacher, damit umzugehen.
So abgedroschen es klingt, dieser doofe Tod gehört einfach dazu und diese Erinnerungen helfen mir, dass ich die Kraft habe für sie stark zu sein.
Sie soll nicht merken, wie sehr ich mitleide... aber gerade wenn ich dann Abends im Bett liege kommt die Angst wieder durch und frisst mich innerlich auf...

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffentlich noch viele schöne Tage mit deiner Maus.

Sowas tut dann immer besonders weh, wenn andere Bries betroffen sind. Ich musste 2007 meinen Briard Mix Toby gehen lassen. 2 Jahre vorher musste er operiert werden, weil er schon einen Tumor im Bauchraum hatte. Er hat dann Anfang 2007 auch wieder einen Tumor gehabt und wir haben ihn ebenso wie du bei Jill nicht mehr behandeln lassen. Wir wollten ihm mit 13 Jahren keine solche Operation mehr zumuten. Er lebte dann noch ein halbes Jahr. Er wurde langsamer aber wir haben jede Minute mit ihm genossen! WIr konnten nur noch kleine Wege gehen, dafür sehr oft am Tag. Seinen heißgeliebten Ball trug er bis zum letzten Tag durch die Gegend. Dann am 07.06.2007 erlitt er gleich morgens vor dem 2. Spaziergang einen Schlaganfall. Der Tierarzt half ihn dann den Rest des Weges auch noch zu gehen
Durch seinen Tod ist mir viel verloren gegangen, aber die Erinnerung an ihm und die Überzeugung das er bis zum letzten Tag Glücklich war wird mir immer bleiben. Er schuf mir den Zugang zur Rasse Briard! Und wenn du fragst wie geht es weiter?
Na inzwischen leben hier 3 Briards! Und alle erinnern mich täglich in manchen ihrer Blödheiten an meinen Toby zurück. So ist jeder Abschied auch irgendwo ein Neuanfang. Fühl dich geknuddelt!

Zitat

Ihr seid alle so lieb, vielen Dank!!

@meine Bettenmädels: Heute ist ein extremst schlechter Tag. Nun ist es auch so schwül bei uns und die Oma muss viel hecheln, ich habe sie schon vorsichtig abgekühlt.......und in unseren Threads lachen wir immer so viel und deswegen dachte ich, ich eröffne diesen Thread, damit ich hier weinen kann......
Auch wenn ich Angst habe und traurig bin, will ich weiterhin in dieser schweren Zeit lachen, frech sein und mehrdeutige Dinge schreiben....eine seltsame Diskrepanz, oder?

GLG!!!!

Ich habe deinen Thread erst jetzt gefunden...
Du kannst Dich jederzeit bei den Flokatis ausheulen, auch bei mir auch per PN.
Ich muss gestehen, ich hatte das Glück, die Situation noch nicht so zu erleben, als der Briard meiner Eltern starb, war ich seit 3 Jahren ausgezogen. Nahm mich trotzdem mit aber ich hatte nicht die Entscheidung zu treffen.
Mir graut es aber davor, auch wenn Billy völlig fit ist und vermutlich (hoffentlich) noch ein paar Jährchen hat.
Daher kann ich nur theoretisch zu dem Thema klugscheissen, das verkneife ich mir aber. Lese trotzdem mit auch wenns hier nicht lustig ist (und fühle/leide mit Dir/Euch).
Was ich aber unbedingt zu obigem sagen muss: das ist keine Diskrepanz, das ist völlig normal. Man kann nicht auf Dauer einen Gemütszustand haben, ab und an muss lachen sein und tut auch gut.
Aber so wie ich das sehe sind die Flokati-Mädels auch alle hier bei Dir.
Fühl dich gedrückt!

Ich weiß gut wie du dich fühlst.

Meine Löle hat durch einen Angriff auf sie mit folgender Not-OP einen Herzfehler entwickelt.
Selbst mit Medikamenten ließ es sich nicht aufhalten, es hat sich stetig verschlechtert.
Meine süße Kleine war von Natur aus eine faule Socke, aber im letzten halben Jahr sind wir nichtmal mehr Gassi gegangen, immer nur in den Garten. Und Sonntags mit einem Hundefreund dann ein laaaanger Spaziergang, für den sie die ganze Woche Kraft gesammelt hat.
Mir war klar das ich sie nicht mehr lange haben würde, auch wenn alle gesagt haben "Achwas, mit den Medikamenten wird sie bestimmt uralt, soviele Hunde leben mit nem Herzfehler und werden steinalt!"
Ich wußte das wir dieses Glück nicht haben werden.
Und ich hatte Angst.
Ich habe immer geguckt ob sie noch atmet, habe auf jede Bewegung von ihr geachtet und mich gefürchtet vor dem Moment.. Und ihn doch irgendwie herbeigesehnt.
Ich habe mit der Angst gelebt und trotzdem mit Löle geschimpft, mit ihr diskutiert, habe gelacht und Scherze gemacht.
Denn solange wir leben ist es wichtig richtig zu leben. Nur in Angst zu sein ist nicht gut.

Die letzen Wochen wurde ihre Atmung schlechter, leider hat mich weder unsere Tierärztin noch der Kardiologe ernst genommen. Es wäre ja alles okay.
Aber es war nicht okay, sie war am hecheln nur nach den paar Metern zum Garten und zurück.
Sie verlangte die Treppe hochgetragen zu werden, ausgerechnet sie, die Tragen nie gut fand.
Es gab einige Dinge, die sie nie zuvor gemacht haben, die mich in dem Moment einfach nur gefreut haben. Und wo ich im Rückblick sage: Das war ihre Art sich zu verabschieden.

Ich war vorbereitet.
Und doch, als sie vor 2 Wochen eingeschläfert werden musste weil sie keine Luft mehr bekam brach die Welt für mich zusammen.

Egal wie gut wir uns vorbereiten, egal wie lange wir im Vorraus wissen das es zu Ende geht...
Das Ende selbst zieht uns den Boden weg.
Meine Löle durfte ich nur 2 Jahre bei mir haben und der Schmerz sitzt tief, ich löse mich allabendlich in Tränen auf.
Deine Oma durfte herrliche, lange 11 Jahre mit dir verbringen.
Und wenn ihre Zeit zu Ende ist wirst du auf diese Jahre zurückblicken, die Erinnerungen werden dich zum Weinen bringen, zum Lachen bringen und sie werden dein Herz wärmen.
Du wirst Fotos betrachten und weinen, denn der Schmerz ist der Preis den wir Menschen zahlen müssen.
Der Preis dafür das wir ein Tier an unserer Seite haben, eine so enge Bindung eingehen können, soviel Liebe von ihnen empfangen.
Und die Zeit die wir mit unseren Süßen verbringen dürfen ist jede einzelne Träne wert.

Ich wünsche dir viel Kraft, die Zeit die kommt wird schwer. Geniesse jeden Moment mit Jill und lass dich, unbekannterweise, drücken.

Zitat

Da ich Urlaub habe, kein Problem, habe ich eben ein wenig Schlafmangel.....aber ich mache mir große Sorgen, da ich ab 01.08. wieder arbeite....

Wie soll ich das denn bloß alles schaffen?

Jetzt warte erstmal ab und geniess die guten Momente mit Omi.
Bis dahin hast Du Deine eigene Wohnung und kannst mit Jill auf Oskar kuscheln, dann beruhigt sie sich vielleicht auch wieder schneller. War doch heute auch die erste Nacht seit langen, wo du nicht bei ihr auf dem Fußboden geschlafen hast. Wenns Ihr heute morgen wieder so gut ging ist doch eigentlich ok.
Hast Du jemanden, der bei Ihr ist, wenn du anfängst zu arbeiten? Das wäre sicher sehr beruhigend, wenn sie da nicht alleine ist...
Ansonsten, versuch, dich nicht verrückt zu machen (jaja das sagt sich so leicht...). Aber die Omi wird sicher nachts nicht ruhiger, wenn du Panik hast, das merkt sie (zumindest wenn sie diesbezüglich nur halb so sensibel ist wie der Bert...wie oft hab ich mir schon Sorgen gemacht weil ich dachte es wär was und er wurde immer unruhiger dadurch...und der Bert ist kerngesund).
Ich weiss, das klingt jetzt scheisse und ich wäre genauso in der Situation aber du darfst dich nicht auch noch fertigmachen zusätzlich. Wenn du nicht schlafen kannst, hast du eben Schlafmangel, das hat jeder mal, egal weswegen. Davon geht die Welt nicht unter. Ansonsten lass alles irgendwie auf dich zukommen, was anderes bleibt dir ja eh nicht (bleibt ja keinem im Endeffekt). Aufregen macht es nicht besser. Und die allerschlimmsten schlaflosen Nächte habe ich, wenn ich am Ende noch zu allem anderen über Schlafmangel bei der Arbeit nachdenke :)
Half das jetzt?
Nö.
Aber wenigstens hat jemand was geschrieben
Und jetzt :hug: für dich und für die Omi!
(Im übrigen muss das an dem Tag heute liegen, ich bin heute morgen auch mit so einem alles sinnlos und doof Gefühl aufgewacht)

Das mit der Familie war ja auch mein erster Gedanke... allerdings war ich auch der Meinung, du ziehst wieder in deren Nähe...dort lassen würde ich sie auch nicht. Tagsüber hinbringen wär halt super.
Ich denke nur, Ganztagsbetreuung würde Dir helfen, dich auf deine Arbeit zu konzentrieren. Dann weisst du wenigstens, sie ist nicht allein und wenn was ist kann dir jemand bescheid sagen. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall schauen, dass sowas irgendwie (finanziell) klappt, mich würde das beruhigen. Und so wie ich dich kenne hättest du nach einer Nacht wie heute andere Probleme als Schlafmangel... nämlich keinen Kopf für arbeiten wenn Jill dann alleine ist.
Konkretes an Problemlösungen arbeiten hilft gegen Angst, macht es irgendwie doch planbarer.
Hast ja noch einen Monat Zeit. Wann entscheidet sich das ob das mit der Person mit der du telefoniert hast klappt?
Du kannst hier jederzeit schreiben, ich gucke auch, dass ich antworte (wenn ich nicht gerade arbeiten oder was gegen meinen eigenen Schlafmangel tun muss)