Training bei Unverträglichkeit mit anderem Rüden
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Hallo,
mich würde interessieren ob jemand von euch Erfahrung mit dem Trainieren zweier unverträglicher Hunde hat. Ich meine nicht generell unverträgliche Hunde, sondern mit Hunden die generell (i.d.R.) verträglich sind und nur in einem bestimmten Fall sich nicht mögen. In meinem Fall handelt es sich um zwei Rüden, einer davon kastriert, einer unkastriert. Beide sind an sich mit den allermeisten Hunden verträglich, sie können sich aber absolut nicht riechen.
Ausgansgpunkt war, dass mein Hund sofort auf den anderen losgegangen ist, wenn er ihn gesehen hat. Der andere hätte eher die Flucht ergriffen, musste sich aber dann bei der ersten Begegnung wehren und von da an wars bei ihm auch vorbei.
Wir trainieren nun seit zwei Wochen (außerhalb des normalen "Territoriums") und sind inzwischen schon soweit, dass wir kurze Stecken nebeneinander her laufen können.
Mich würden eure Erfahrungen hierzu interessieren - wie weit kann man hierbei kommen? Unser Ziel war es dass wir die Hunde auch auf kurze Distanzen abrufen können wenn wir uns mal begegnen (gibt recht unübersichtliche Waldwege bei uns) und ohne großes Theater aneinander vorbei laufen können. Schöner wäre natürlich wenn sie sich einfach ignorieren würden ;-)
Mir ist schon klar, dass es auch immer auf die Typen Hund ankommt etc., mich würden einfach mal eure Erfahrungen zu dem Thema interessieren!
Danke schonmal und viele Grüße!
Benji -
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Das geht definitiv!
Ich habe bei mir in der Gassigruppe durchaus einige Konstellationen gemeinsam laufen, die sich einfach nicht mögen...
Bei gerade diesen Hunden wird von mir jede Provokation, jeder fixierende Blick, jedes Nackenhaarstellen...einfach alles was eskalieren könnte sofort unterbunden...ruhiges, gleichgültiges Verhalten natürlich bestärkt.
Sowas kann sich über Monate hinziehen und immer mal wieder aufflackern, aber auch Hunde können lernen nicht gleich draufzuhauen, niur weil ihnen die Nase des Gegenübers nicht passt.
Die Voraussetzung ist aber auch hier, dass ich dem Hund Alternativen anbiete und ihm ganz klar und souverän zu verstehen gebe was ich NICHT möchte... -
Na das hört sich doch super an, das heißt die Hunde laufen dabei auch frei, oder? Und du gehst ganz normal spazieren und behälst die Hunde im Optimalfall nur etwas stärker im Auge um im Ernstfall eingreifen zu können?
Wie muss ich mir dabei das "unterbinden" vorstellen, bisher haben wir die beiden ja immer an der Leine und auf einer gewissen Distanz. Ich finde es läuft auch wirklich schon sehr gut, wenn ich daran denke wie wir angefangen haben. Reicht beim Freilauf dann bei dir irgendwann ein Wortkommando oder wie handhabst du das?
Mir hilft das ungemein, wenn ich eine Perspektive habe worauf wir im Optimalfall zuarbeiten - habe einfach schon zu häufig gehört, dass sowas doch eh keinen Sinn hat... In diesem Sinne DANKE! :-) -
Zitat
das heißt die Hunde laufen dabei auch frei, oder? Und du gehst ganz normal spazieren und behälst die Hunde im Optimalfall nur etwas stärker im Auge um im Ernstfall eingreifen zu können?
Ganz genau so!
Evtl. hab ich am Anfang noch den, von dem die meisten Aggressionen ausgehen an der Schleppleine...ZitatWie muss ich mir dabei das "unterbinden" vorstellen, bisher haben wir die beiden ja immer an der Leine und auf einer gewissen Distanz. Ich finde es läuft auch wirklich schon sehr gut, wenn ich daran denke wie wir angefangen haben. Reicht beim Freilauf dann bei dir irgendwann ein Wortkommando oder wie handhabst du das?
Wenn die körpersprachlich anfangen zu provozieren, wie die Zinnsoldaten rumlaufen, sich taxieren etc. wird das mit einem deutlichen NEIN unterbunden. Vorausgesetzt das NEIN ist gut konditioniert siehst du richtig wie dadurch die Körperspannung abflacht und die Hunde zumindest ein Stück weit runterfahren...und genau das bestärke ich dann natürlich sofort.
Natürlich passiert es immer mal wieder, dass die im Freilauf dann doch aneinandergeraten...sowas lässt sich wohl nicht ganz ausschließen...aber dann pflück ich die sofort auseinander...zieh ihnen ihre pöbeligen Ohren lang und - und das halte ich für relativ wichtig - lass sie danach SOFORT wieder zusammen laufen. Ich will den Hunden durch irgendwelche Trennungen gar nicht erst das Gefühl geben, dass Auseinandersetzungen "irgendein großes Ding" sind...Ich hab einen Labrador und einen Hütehundmix, die sich am Anfang ständig ans Leder wollten...die ignorieren sich heute völlig im Freilauf und zeigen keinerlei Aggressionen mehr...
Ganz aktuell ein Boxer-Mastiff-Mix und ein Golden Retriever...da stecke ich noch mitten in diesem Prozess drin...Was wahrscheinlich eher nicht funktioniert sind Hunde, die sich mit ernsthafter Beschädigungsabsicht beißen...das gibts, ja klar, aber das ist ein verschwindend geringer Prozentsatz...
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Hm, das verstehe ich - auch das mit dem sofort wieder zusammen laufen lassen klingt logisch. Die Frage ist das mit der ernsthaften Beschädigungsabsicht. Sie sind insgesamt dreimal aneinander geraten und haben sich kurz, laut und heftig angeranzt. Meiner hatte danach immer kleinere Bißwunden am Kopf bzw. ein gelochtes Ohr. Wir konnten sie aber immer recht schnell trennen, weil meiner irgendwann aufreiten wollte und man ihn dann am Geschirr packen konnte. Ich kann das schwer einschätzen - eigentlich glaube ich eher dass mein Hund mit den sehr langhaarigen Hunden ein Interpretationsproblem hat...
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Abschürfungen, kleine Löcher im Hals-/Kopfbereich gibt es ja ganz schnell mal...
Hunde, die mit Beschädigungsabsicht zubeissen sind dabei relativ leise, auf irgendwelche Imponiergesten/Machtdemonstrationen wird fast völlig verzichtet, die Hunde verbeissen sich im Gegner und fangen an zu schütteln... -
Ok, nee das wars dann nicht. Sie haben sich immer wieder getrennt - meiner hat versucht aufzureiten und der andere hat versucht ihn abzuwehren und es ging definitiv sehr laut zu. Imponiergehabe gabs auch viel zu sehen ;-) Wieder was gelernt - danke dir, das hat mir echt geholfen!!!
Wir werden einfach fleißig weiter trainieren und hoffen dass es sich weiter verbessert. Dir alles Gute für deine Kandidaten mit denen du grade arbeitest!!Viele Grüße!
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Kannst dann ja in ein paar Wochen hier in den Thread nochmal reinschreiben...wenn ihr mit den beiden im Freilauf unterwegs seid...
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Richtig "aktiv" trainiere ich da auch nicht viel. Wir gehen einfach immer wieder zusammen, evtl. kommt einer an die Schlepp (der offensivere Part) und dann wird - wie bei Sleipnir - jeder Versuch in Richtung Stress strikt untersagt.
Wären die Hunde wirklich extrem aggressiv, würde ich anfangs einen MK in Erwägung ziehen.
Aber ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Streitversuche mit der Zeit weniger werden und sie irgendwann - auch wenn sie sich nie lieben werden - zumindest recht neutral nebeneinander her laufen können.
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Leider hat mein lieber Hund da bisher völlig auf Durchzug geschaltet, sobald er den anderen Hund gesehen hat. Das heißt er war schlichtweg nicht mehr ansprechbar, ohne Leine war gar nichts zu wollen. Jetzt wirds schon besser, er ist zwar immer noch sehr angespannt, nimmt mich aber immerhin wieder wahr und reagiert auf die üblichen Kommandos ;-)
Sleipnir - danke, ja ich werde mal berichten. Hoffe sehr dass es soweit kommt! :-)
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