Deutscher Pinscher - Frage!
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Hallo zusammen,
ich bin gerade hin und her gerissen.
Wir (mein Mann, ich, unser 9jähriger Sohn) sind auf der Suche nach einem Familienhund. Wir sind auf den Deutschen Pinscher gestoßen und haben auch einen Züchter gefunden, der gerade Welpen hat.Wir finden die Rasse vom Aussehen her wunderhübsch und - bevor mich gleich wieder welche steinigen- ja, wir haben uns auch mit den Charektermerkmalen auseinadergesetzt.
Jetzt sind wir hin und her gerissen. Züchter (VDH) einfach nur top. Hündin auch freundlich, und obwohl ihre Welpen da erst 3 Wochen alt waren, lies die Mama zu, dass wir in die Welpenbox fassen und sie streicheln.
Allerdings war dort auch ein Pinscher-Rüde zuhause, der allerdings nicht der Vater der Welpen ist! Bei unserer Ankunft wurde er erstmal in einem anderen Zimmer festgehalten, er bellte laut. Später wurde er zu uns gelassen und hat uns beschnuppert. Er durfte mit zu den Welpen und laut Züchtern auch jetzt das erste Mal so nah mit an die Welpen.
Da begann das Problem. Er wurde aggressiv unserem Sohn gegenüber, Körper ganz steif, Augen starr auf ihn gerichtet und knurren. Auf "Ermahnungen" seitens der Besitzer reagierte er nicht und wurde dann komplett aus der Wohnung genommen.
Der Züchter meinte dann, der Rüde wäre typisch Pinscher, denn die würden sich ihre Leute aussuchen: Leute die sie nicht mögen wären ein für alle mal untendurch. Ihre Hunde würden z.B. die Freunde ihrer Kinder nicht akzeptieren. Außerdem haben Pinscher ja ein ausgeprägtes Dominanzverhalten.Wie gesagt. Hündin war komplett o.k.. Beim Rüden lief nach Aussage des Besitzers wohl auch in der Erziehung einiges schief. Uns hat das Verhalten des Rüden jedoch erstmal erschreckt und dazu veranlasst, dem Züchter vorerst mal abzusagen. Er hätte uns auf jeden Fall einen Welpen gegeben und die Option ist, sollten wir uns doch für diese Rasse entscheien, durchaus noch gegeben.
Aber was solllen wir jetzt tun?
Wir wollen einen Familienhund (und mit dem natürlich auch arbeiten und die Hundeschule besuchen). Aber sowas wie das Verhalten des Rüden unseres Sohnes gegenüber darf bei uns zuhause natürlich auch in Bezug auf Freunde unseres Kindes nicht passieren. Auch mache ich mir Sorgen um das Dominanzverhalten (besonders in Bezug auf unseren Sohn).Rein äußerlich wären die Tiere unsere absoluten Traumhunde.
Eine Hundetrainerin meinte, dass man diese Abneigung Fremden gegenüber auch umlenken könnte, indem der Welpe anfangs sein Futter aus der Hand von Kinderbesuch bekommt.
Jetzt die Frage an alle Pinscherbesitzer:
Ich brauche dringend eure Erfahrungen zum Verhalten eurer Hunde.
Ach ja: wir interessieren uns ausschließlich für eine Hündin, sind Anfänger, aber gerne bereit, mit dem Tier zu arbeiten. Der Besuch einer Hundeschule wäre für uns selbstverständlich.
Taugt der Pinscher zum Familienhund, zudem wenn wir in einem Gebiet mit vielen Kindern wohnen, die auch immer wieder bei uns klingeln und gerne bei uns zu besuch sind?
Danke,
eure Granita
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Ich habe zwar einen Pinscher-Mix, der aber vom Charakter schon auch einiges vom Pinscher mitbringt.
Zu dem Rüden kann ich natürlich wenig sagen, aber die Frage ist ja immer: Ist der Hund bei den jetzigen Besitzern aufgewachsen? WAS ist überhaupt schiefgelaufen in der Erziehung? usw. Jeder Hund kann "Macken" bekommen, wenn er nicht richtig erzogen und sozialisiert wird und wenn nicht richtig auf die jeweiligen Bedürfnisse eingegangen wird oder wenn er schlechte Erfahrungen machen musste.Meiner Meinung nach kann ein Pinscher ein guter Familienhund sein, wenn man eben den richtigen Welpen aussucht und später darauf achtet, dass er sicher in die Familie integriert wird. Meiner ist total kinderlieb und auch in den ersten Monaten (nicht bei mir) mit zwei Kleinkindern aufgewachsen. Allerdings hat auch dieser Hund seine Grenzen! Wenn es zu hektisch, zu laut, zu derbe wird, dann mag er es nicht und zieht sich zurück. Das muss man beobachten und ihm die Möglichkeit geben, sich aus der Situation raus zu bewegen. Dies gilt aber eigentlich für jeden Hund - egal welche Rasse.
Meiner ist sehr agil, kann aber auch total ruhig sein. Insgesamt ein entspannter Hund. Da würde ich widerum gucken, bei den Welpen schon darauf zu achten, welcher Hund sich für euch eignet.
Wenn ihr in eine Hundeschule geht, dann sucht euch vielleicht eine, die auch Stunden für Kinder und Hund anbietet, sodass euer Sohn, wenn er daran Interesse hat, gleich den richtigen Umgang mit dem Hund lernt. Das ist ziemlich wichtig.
Insgesamt denke ich, dass ein Deutscher Pinscher genauso Familienhund sein kann wie einige andere Hunde auch. Vielleicht guckt ihr euch aber noch den einen oder anderen Züchter an. Dann könnt ihr besser vergleichen und bekommt ein besseres Gefühl für die Unterschiede der Aufzucht. Lasst euch ein wenig Zeit mit der Auswahl - auch wenn es einem manchmal schwer fällt
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Ich kenne mich mit dem Charakter von Pinschern nicht aus, aber das Verhalten des Rüden kann auch völlig normal sein, wenn er denkt, die Welpen sind seine eigenen (und das denken eigentlich alle Rüden ;)).
Dann ist es auch völlig normal, dass er Fremde anbellt und nicht zu den Welpen lässt.
Ein Beispiel: Ich habe eine Hündin, die absolut lieb ist, zu Kindern überhaupt kein Thema, sie liebt sie abgöttisch.
Bei ihrem ersten Wurf hatten wir auch eine Familie hier, die sich die Welpen angucken wollte. Ich hätte meine Hand für sie ins Feuer gelegt, dass sie nichts macht, so lieb ist sie eigentlich.
Die Tochter der Familie, ca. 4 Jahre ist dann mit mir in die Box rein und meine Hündin hat da schon geknurrt, ich habe sie beruhigt und dann war gut.
Beim Rausgehen aus der Box hat sie doch glatt versucht das Kind zu zwicken. Es ist natürlich nichts passiert und es war meine Schuld, dass ich das Kind so früh zu den Welpen gelassen habe.
Nach dem die Welpen ein wenig älter waren, war das dann auch kein Problem mehr mit Fremden
Ich erzähle das, um Mal zu verdeutlichen, dass ein Wurf bei Hunden eine besondere Situation ist, sie wollen ihre Nachkommen natürlich schützen und wollen eben nicht zu jedem Zeitpunkt Fremde bei sich haben.
Ich würde den Rüden erst Mal aus dem Kopf verbannen und eher fragen wie die Elterntiere sind, was für ein Wesen hat der Vater? ist die Mutter wirklich immer so lieb und relaxed wie beim Besuch?
Sind das wirklich Charaktereigenschaften des Pinschers, die Euch dort erzählt wurden? -
kann zum Pinscher an sich nichts sagen, wenn der Hund nicht gerade im Sterben liegt, dann vermeide doch solche aussagen wie DRINGEND in der überschritt , hier gibt es wirklich manchmal Notsituationen und die werden dann überlesen weil jeder dritte GROß UND FETT WICHTIG was mitzuteilen hat.
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Liebe Mona,
vielen Dank für deine Antwort.
Wie finde ich denn als Anfänger den richtigen Welpen?Beispiel: wir haben vor kurzem Mischlingswelpen angeschaut. Ein Welpe immer vorne dran, total neugierig, zu jedem Blödsinn aufgelegt. Wäre sicher total motiviert zu üben und zu arbeiten- also ich als Anfänger würde denken, der wäre erziehungstechnisch gesehen bestimmt klasse.
Ein anderer Welpe eher zurückhaltend, ruhig, muss sich immer erst langsam rantasten. Wird vielleicht im erwachsenen Alter eher ängstlich bleiben, sich aber im Haus auch eher ruhig und zurückhaltend zeigen, was ich jetzt auch nicht so schlecht finden würde.Auf was müssen wir denn bei der Welpenwahl nun achten (besonders auch beim Pinscher), wenn wir einen freundlichen, gelehrigen Familienhund möchten, der gleichzeitig über ein angenehmes und nicht allzu hibbeliges Wesen verfügt?
Gibt es da Tipps?
Granita
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Hallo Granita
Wir haben unseren deutschen Pinscher zwar erst seit 4 Monaten, er ist jedoch jetzt fast ein Jahr alt. Wir sind mein Mann, meine Tochter (seit kurzem 10 Jahre alt) und ich.
Gegenüber Kindern ist unser Hund sehr aufgeschlossen und möchte eigentlich alle, die in die Wohnung kommen, kennen lernen. Und die, die er dann kennt, werden auch auf der Strasse und im Wald freudig begrüsst.
Spielen tut er mit unserer Tochter mit Begeisterung, da geht es dann manchmal recht wild und laut zu. Allerdings will er sich von ihr nicht gar zu viel sagen lassen. Dagegen hört er inzwischen recht gut auf mich.
Er ist extrem gutmütig gegenüber uns. Und wenn es im Spiel mal etwas rauher zugeht, auch nur wenig schmerzempfindlich.
Seit einiger Zeit würde ich jedoch niemandem mehr raten, einfach ohne zu klingeln unsere Wohnung zu betreten. Ich denke das könnte recht ungangenehm und schmerzhaft für den Betreffenden werden.Bezüglich des Aussuchens ihrer Leute:??? Kann ich bislang nicht bestätigen. Da war unsere ehemalige Hündin (Perro sin Pelo del Peru) bedeutend extremer.
Dominanzverhalten: ja, er testet immer wieder, wie weit er denn gerade gehen kann. Da muss ich ihm seine Grenzen wieder deutlich machen. War aber bei den beiden Hunden, mit denen ich bislang gelebt habe nicht anders.
In der Wohnung ist Diego recht ruhig, wenn er bereits richtig draussen war. Wenn der Morgenspaziergang mal etwas zu kurz ausfällt, dann bringt er seinen Unmut darüber recht deutlich zum Ausdruck. Er kann in allen möglich Tonlagen und Lautstärken winseln, brummen und gähnen.
Ach ja, Übernachtungsbesuch haben wir auch bisweilen. Auch die dürfen sich hier frei bewegen, ohne dass Diego ihnen etwas böses will.
Lediglich das Telefon mag er gar nicht. Im Gegensatz zum Klingeln an der Tür wird da gebellt...
Gruss
Monika -
Zitat
Liebe Mona,
vielen Dank für deine Antwort.
Wie finde ich denn als Anfänger den richtigen Welpen?Beispiel: wir haben vor kurzem Mischlingswelpen angeschaut. Ein Welpe immer vorne dran, total neugierig, zu jedem Blödsinn aufgelegt. Wäre sicher total motiviert zu üben und zu arbeiten- also ich als Anfänger würde denken, der wäre erziehungstechnisch gesehen bestimmt klasse.
Ein anderer Welpe eher zurückhaltend, ruhig, muss sich immer erst langsam rantasten. Wird vielleicht im erwachsenen Alter eher ängstlich bleiben, sich aber im Haus auch eher ruhig und zurückhaltend zeigen, was ich jetzt auch nicht so schlecht finden würde.Auf was müssen wir denn bei der Welpenwahl nun achten (besonders auch beim Pinscher), wenn wir einen freundlichen, gelehrigen Familienhund möchten, der gleichzeitig über ein angenehmes und nicht allzu hibbeliges Wesen verfügt?
Gibt es da Tipps?
Granita
Also, bei einem VDH-Züchter hast Du Angst, dass den Besuchskindern was passiert und bei einem Mischling, wo die Anlagen komplett unbekannt sind, hast Du keinerlei Bedenken???
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