Extreme Aufdringlichkeit gegenüber anderen Hunden

  • Hallo zusammen. Durch einen Todesfall im Betrieb liegt erstmal alles flach und nun habe ich erfahren, dass mich ein anderer übernimmt. Bisher konnte ich an längeren Tagen meinen Hund mitnehmen, das wär mir im neuen Betrieb auch erlaubt.
    Mein Hund ist ein 1,5 Jahre alter Jungsheltie, wenn ich arbeite ist er sehr ruhig, schläft eigt durchgehend wie ein Stein. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht ein großes Problem: Im neuen Betrieb läuft eine Hündin herum. Und mein Jungrüde mutiert in der Gegenwart von anderen Hunden zur größten Nervensäge die man sich vorstellen kann.
    Er jammert durchgehen ohne Pause und versucht den anderen zum herumtoben zu animieren. Früher hätte er dann auch gespielt und wenn der andere Hund nicht drauf eingeht hätte er sich iwann wohl auch wieder beruhigt.. aber seit er richtig in der Pubertät angekommen ist, hängt er sämtlichen Hunden (Hündinnen, kastrierten Rüden, selbst Welpen) permanent an den Genitalien, zum spielen wird zwar noch aufgefordert, aber dann überkommt es ihn wie ein Vollrausch. Er leckt und leckt und leckt und klappert dabei. Außerdem ist er völlig Lernresistent gegenüber wegbeißen, knurren oder einem lauten NEIN meinerseits. Ich musste ihn so oft in letzter Sekunde schon wegziehen, sonst hätte er nen Hundehaufen mitten auf dem Kopf gehabt. Zudem pinkelt er vor Aufregung sofort los. :hilfe:
    Wenn ich ihn anleine markiert und scharrt er um sich und jammert furchtbar laut um die Aufmerksamkeit des anderen Hundes zu bekommen. Und er ist wahnsinnig ausdauernd. Natürlich bekommt er keine Aufmerksamkeit bis er sich beruhigt hat. Als er dem Welpen einer Freundin permanent zwischen die Beine wollte war bei mir das Fass voll. Ich hab ihn jedesmal beiseite genommen und böse angeknurrt. Da hat er sich dann wirklich zusammengerissen, trotzdem.. einmal aus den Augen gelassen schon hing er wieder an ihr. Außerdem muss ich es bei jedem neuen Hund erst wieder klarstellen.
    Kurz dieser Hund kostet mich in der Gegenwart anderer Hunde einfach den allerletzten Nerv. Ja er ist ein unkastrierter Rüde im "schönsten" Alter, aber er ist im Moment eher ein Blockierhund als ein Begleithund. Das Aufreiten konnte ich ihm sehr schnell wieder abgewöhnen aber dashier, das ist echt ne ganz andere Liga.
    Bleibt er so oder ist das nur die Spitze der Pubertät? Was kann man kurzfristig tuen, was langfristig? Bachblüten hat er übrigens schon über Monate bekommen, hat bei ihm garnichts gebracht. Mit Auslastung hat es auchnichts zu tuen, egal wie kaputt er ist, wenn er nen Hund sieht zündet er seine Reserven und überdreht völlig.
    Ich meine dass er mal Pipi aufleckt und anfängt zu klappern oder ne läufige Hündin ihm den Kopf verdreht, damit kann ich ja leben. Aber dass er in der Gegenwart sämtlicher anderer Hunde nichtmehr gesellschaftsfähig ist.. Die Arbeit habe ich nur 2 Monate, dann geht mein Studium wieder los, zur Not kann mein Freund bis dahin auch aufpassen, auch wenns super umständlich wird. Aber auf lange Zeit würde ich dieses Verhalten schon gerne in den Griff bekommen. Er ist mittlerweile eigt ein sehr angenehmer Begleiter, aber sobald ein anderer Hund in Sichtweite kommt vergisst er jedes Benehmen. Ich kann ja nichtmal mit anderen Hundehaltern spazieren gehen, weil er permanent in die Leine rennt und herumjault, um an den nächsten Hundehintern zu gelangen -.-

  • Hallo,


    hab ich das richtig gelesen das du deinen Hund angeknurrt hast?Bist du ein Hund?


    Für mich liest es sich,das dein Hund nie gelernt hat andere Hunde auch mal zu ignorieren und eine sehr niedrige Frustrationstoleranz hat.
    Ich würde generell im Alltag dieses üben z.B ruhig sitz machen wenn Halsband/Geschirr und Leine befestigt werden. Steht Hund wieder auf so lange warten bis er sich wieder hin gesetzt hat.
    Nicht direkt zum Futternapf laufen lassen wenn es was zu fressen gibt sondern erst absitzen lassen und den Napf mit einem Kommando frei geben.Dieses Absitzen kannst du Schritt für Schritt in die Länge ziehen.


    Auf Spaziergängen würde ich Hund,so weit ihr dies nicht schon tut,nicht zu jedem hin und "Hallo" sagen lassen.Er muss lernen das man nicht zu jedem Hund hin kann/muss.Wenn mir ein anderer Hund entgegen kommt bekommen meine Beiden das Kommando:Guck mal. Beiden schauen mich an und bekommen ihr Superleckerchen.


    Mit meinem Jungspund habe ich von Anfang an trainiert das andere Hunde zwar spannend aber nicht so spannend sind wie Frauchen,erst recht nicht an der Leine.

  • Hallo,
    das klingt für mich, als ob dein Hund ein extrem sexualisiertes Verhalten zeigt.
    Unser Hund war mit einem Jahr auch ziemlich aufgedreht. Wir haben ihn dann nach Rücksprache mit dem Hundetrainer chemisch kastrieren lassen. Das ist ein Pieks, der den Testostoron-Spiegel herunterfährt und das für ca. ein Jahr. Dadurch hatte sich unser Problem gelöst.

  • Zitat


    Ich würde generell im Alltag dieses üben z.B ruhig sitz machen wenn Halsband/Geschirr und Leine befestigt werden. Steht Hund wieder auf so lange warten bis er sich wieder hin gesetzt hat.
    Nicht direkt zum Futternapf laufen lassen wenn es was zu fressen gibt sondern erst absitzen lassen und den Napf mit einem Kommando frei geben.Dieses Absitzen kannst du Schritt für Schritt in die Länge ziehen.


    Auf Spaziergängen würde ich Hund,so weit ihr dies nicht schon tut,nicht zu jedem hin und "Hallo" sagen lassen.Er muss lernen das man nicht zu jedem Hund hin kann/muss.Wenn mir ein anderer Hund entgegen kommt bekommen meine Beiden das Kommando:Guck mal. Beiden schauen mich an und bekommen ihr Superleckerchen.


    Ich übe mit ihm täglich "Bleib", das hat er auch super drauf, selbst wenn ich nen riesen Leckerlie genau vor ihn lege oder nen Stock werfe. Selbst wenn Wild losrennt bleibt er sitzen. Aber bei Hunden ist er völlig taub, da hört er nurnoch wenn man richtig laut wird oder iwas unerwartetes macht (z.B. halt knurren). Er fängt schon an in die Leine zu springen und schmeißt sich auf den Boden, damit ich stehen bleibe, wenn er von weiten nen anderen Hund sieht. Man muss vllt wissen, dass er als wir ihn bekommen haben extrem auf Hunde fixiert war, es ist zu vermuten, dass er in seinen ersten Wochen nur wirklich engen Kontakt mit anderen Hunden hatte. Mit Menschen konnte er so ziemlich überhaupt nichts anfangen, hatte meist sogar panische Angst vor ihnen (heute ist die Angst weitgehend überwunden, ein paar tolle Menschenfreunde hat er auch gefunden, aber Hunde sind immernoch seine Nummer 1) :(
    Mit dem "Schau her" übe ich auch schon sehr lange, klappt in jeder Situation mittlerweile sehr gut..nur wenn ein Hund kommt, no way.
    Habs auch schon längere Zeit mit sofort umdrehen und weggehen versucht, sobald er halt sein Theater anfängt, hat aber überhaupt nichts gebracht. Schon alleine deshalb, weil man hier zu bestimmten Zeiten in jede Richtung von Hunden nur so eingekreist wird :/ Mittlerweile sehe ich einfach zu, dass ich zügig vorbei gehe und die meisten Hunde hier ignorieren ihn auch total, er versucht es aber trotzdem immer aufs neue.



    Zitat


    Wir haben ihn dann nach Rücksprache mit dem Hundetrainer chemisch kastrieren lassen.


    Das habe ich auch schon überlegt. Früher war er ja eher aus "verspielten" Beweggründen so hinter anderen Hunden her, mittlerweile will er zwar spielen, kann dann aber nichtmehr, weil er nichtmehr von ihrem Hintern wegkommt .Er leckt sogar jede Stelle ab, wo eine Hündin nur gesessen hat (nichtmal läufig). Einzige Ausnahme sind intakte Rüden, aber da gibts hier nur wenige, die Lust auf ihn haben. Er ist allgemein allerdings ein eher nicht so selbstbewusster Hund und war, als wir ihn bekommen, haben extrem ängstlich gegenüber Menschen (nur Menschen. Laute Geräusche, alleine bleiben oder Hunde waren nie ein Problem).
    Ich hab deshalb Angst, ob eine Kastration seinem Wesen schaden könnte. Gibt es auch chemische Kastrationen, die nur sehr kurz wirken? Und wird sich bei einem Rüden in dem Alter das Wesen sehr verändern? Hatte schonmal vor eine auszuprobieren, allerdings am liebsten erst mit 2 Jahren, dann ist er ja ziemlich ausgereift.. nur ob das dann noch was bringt :dead:

  • Dann hast du doch noch nicht genug geübt ;) Das meine ich mit Frustrationstoleranz erhöhen.Wenn es so schlimm ist würde ich auch mal überlegen ob es nicht Sinn macht den Hund erstmal nur aus der Hand zu füttern und ihn das Futter erarbeiten lassen.


    Ich kenn deinen Hund nicht,würde aber von der chemischen Kastration in dem Alter absehen.Es ist das gleiche wie mit pubertierenden Jugendlichen,da spielen die Hormone auch verrückt und man muss damit lernen umzugehen.

  • Ok, ich werde am Ball bleiben. Auch wenn ich im Moment keine Verbesserung sehe und ich sein Gejammer schon von Anfang an versucht habe zu unterbinden :(
    Legt sich das mit dem jeden Hund ablecken? Ich meine viele Hunde werden echt richtig aggressiv bei ihm und er lässt es einfach nicht, Shelties sind ja eigt auchnicht gerade für ihre überscheumende Sexualität bekannt. Noch dazu reagiert das Umfeld ziemlich hinderlich wenn ich ihn versuche in seine Schranken zu weisen.. "der arme Wauzi das ist doch nur natürlich", "HAHAHA guck was dein Hund da macht" ect. Ich kenne soviele intakte Rüden in seinem Alter und keiner reagiert so heftig. Meiner lässt sich ja sogar zwischen die Augen pinkeln und sch..., wenn ich ihn nicht rechtzeitig wegziehe.. Besonders unschön wird es, wenn noch Kinder dazu kommen und mein Rüde nem anderen Hund grad richtig schön fixiert am Geschlechtsteil hängt. Ne das ist mir echt nurnoch unangenehm mittlerweile.. Vor allem pinkelt er nachdem er "eine Geschmacksprobe" genommen hat sofort vor Aufregung (auch wenn vorher ausgiebig Gassi). Ich trau mich deshalb schon kaum mehr, ihn in Räumen zu anderen Hunden zu lassen. Und wie gesagt, aufreiten war ihm wunderbar abzuerziehen, aber dashier scheint purer Trieb zu sein.
    Ich wollte ihm halt noch Zeit geben bis er erwachsen ist, aber ich hab iwie nicht das Gefühl, dass er da entspannter werden wird, da er so stark reagiert. Oder täuscht mich meine Vermutung da :dead:

  • Es wird auf keinen Fall besser wenn du ihn lecken lässt.ich würde vielleicht mal Hundekontakte komplet einstellen für eine Weile und gezielt üben.


    Ansonsten hilft vielleicht tatsächlich nur ein Chip um zu gucken ob es besser wird.

  • Nein, eine chemische Kastration wirkt immer mindestens 6 Monate bei einem kleineren Hund. Ist der Chip einmal gesetzt, gibt es kein zurück. Aber übertriebene Angst davor oder vor einer echten Kastration später, sollte der Chip ihm helfen, sich besser unter Kontrolle zu bekommen (wovon ich stark ausgehe ...) - ist fehl am Platz. Sprich doch mal mit einem Tierarzt deines Vertrauens in Ruhe darüber.

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