ungünstige Gruppenkonstellation?

  • Zitat

    Sondern...was ist denn dann die Frage?
    Ich kann dir gerade - ehrlich - nicht so ganz folgen...


    Kannst Du nicht? Du beschreibst eine Situation, die du selbst schon als bedenklich empfindest. Eine Verletzung gab es bereits. Dazu werden die beteiligten Hunde älter, schwerer und sind nicht in unterschiedlichen Gassi-Gruppen unterzubringen. Zudem sind insgesamt 8 Hunde bei dem Spaziergang dabei. Das hat Katastrophenpotential. Es muss nichts passieren, aber es kann. Dass deine anderen Betreuungshunde von den Jungspunden außen vor gelassen werden, beruhigt mich dabei nicht unbedingt. Da Du für die Gruppe die Verantwortung übernehmen musst, solltest Du an der Stelle, an der Du selbst schon Bedenken hast, eine Grenze ziehen - zum Schutz aller. Wenn es dazu nötig ist, Hunde abzulehnen, dann ist das eben so. Die zwei verbleibenden hätten ja ebensoviel Spaß und die anderen zwei hätten ihn dann eben bei jemand anderem.

  • Du hast doch scheinbar mehrere Gruppen - was spricht denn dagegen, sie "aufzuteilen"?


    Ich würde das mit dem Haltern ansprechen, sagen warum und wieso und evtl lenken sogar welche "freiwillig" ein.


    Mal Klartext gesprochen. Zur Zeit ist es halt nur "brenzlig" und du hast es unter Kontrolle, aber aus oben genannten Gründen, kann sich das auch mal ganz schnell ändern. Lass es einmal wirklich eskalieren und die Halter werden das mit Sicherheit auch nicht mehr so entspannt sehen und dann, berechtigterweise, dich fragen, warum du das nicht anders geregelt hast, wo es doch so "absehbar" war. Man muss es nicht herbeireden, aber soo unwahrscheinlich ist die Situation nicht.



    Du musst davon leben und als Selbstständiger muss man natürlich auch an sein Auskommen denken, dass ist klar. Aber letzenendes muss man doch auch gerade dann Risiko richtig einschätzen und sollte da etwas passieren, wäre es wohl auch keine gute publicity für dich. In deinen ersten Postings klingts ja auch nach nicht "nur" rüpelig spielen, wie du es zuletzt dann doch angibst.


    Mein Maßnahmenplan wäre folgender:
    ab jetzt, konsequent immer abbrechen, wenn es von nur spielen in das Extrem kippt. Auch wenns 10 mal sein muss - oder halt sehr sehr deutlich, dann reduziert sich die Anzahl auch.
    Notfalls auch den "extremsten" rausnehmen und anleinen, anspielen durch die anderen aber auch wirklich konsequent abbrechen.
    So könnte man denke ich erstmal verhindern, dass es sich aufschaukelt.


    Wenn das aber aus irgendwelchen Gründen nicht geht, muss man zu guter letzt eben in den sauren Apfel beissen und umverteilen oder ablehnen, wenn mehr als 2 aus der Truppe in die Betreuung kommen. Also eben in die zweite Gruppe schicken oder halt komplett ablehnen. Manche Dinge funktionieren halt nicht.

  • Also, ich hab ja immer nur meine beiden mit dabei, bin aber immer wieder mit Hundegruppen unterwegs. Und Lolek dreht da auch gerne mal auf. Bei ihm sind es dann weniger "Rüpeleien" als vielmehr "nerviges Kläffen" bis zum Ohren wegfliegen.
    Ich nehm ihn dann immer raus, an die Leine. Wenn er sich wieder mehr auf mich konzentrieren kann, darf er wieder laufen. Und mittlerweile hilft das schon, er fährt schneller runter und braucht dann länger um wieder hochzudrehen.


    Nun gebe ich Tips ohne wirklich praktische Erfahrung zu haben:
    aber ich würde versuchen, früher zu unterbrechen. Bevor sie so ganz hochdrehen. Evtl. würde ich zu Beginn immer nur 2 der Bande zusammen laufen lassen. Und die beiden anderen an die Leine. Dann tauschen. Dann eine 3er Konstellation laufen lassen und Nr. 4 an der Leine.
    Und das immer wechseln - bevor es sich hochschaukelt. Ich denke, dann sind sie an der Leine auch einfacher zu handeln. Diejenigen die versuchen, die "Leinen-Knackis" zum Spiel aufzufordern, würde ich rigoros schon möglichst früh abblocken.
    Meine Hundetrainerin gibt, wenn sie mit ganzen Gruppen unterwegs ist, denjenigen, die gerne mal zum aufdrehen neigen, auch mal ein Spielzeug. Dann haben die was zu tragen, sie können sie drum balgen... aber die Energie anders los werden, als durch "Raufspiele". Aber das sind dann immer Hunde, die nicht dazu neigen Ressourcen zu verteidigen. :smile:



    Hmmm... mehr fällt mir in der Theorie auch nicht ein. Außer frühzeitig deeskalieren, wie ich es bei meinen Jugendlichen machen würde! :D :D

  • Zitat

    Soll ich jetzt Hunde ablehnen, die sich mögen, aber einfach nur zu grob toben?



    Ja, ich glaube das würde ich tun =)
    Für mich ist es zwar schwierig zu beurteilen, da auf mir nicht die Verantwortung mehrerer Hunde lastet, aber dennoch würde ich da einschreiten..


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Zauber nicht auch für die betroffenen Hunde richtig Stress bedeutet, von den älteren mitlaufenden Exemplaren, die das zwangsläufig still immer erdulden müssen, mal ganz zu schweigen....


    Als Besitzerin eines älteren Hundes muss ich sagen, dass mir für meinen Hund diese Konstellation dauerhaft nicht gefallen würde, hätte ich ihn bei dir in der Obhut...
    Es würde ihn ganz sicher stressen!


    Dass manche HH bei so einem Verhalten gerne bagatellisieren, und sogar amüsiert darüber sind, das ist ja nichts Neues...bis dann wirklich mal aus der Schramme was Ernstes wird...


    Gegen ein ausgelassenes Spiel untereinander hat sicherlich niemand etwas einzuwenden, aber auch hier sollten Regeln herrschen und Grenzen gesetzt werden.


    LG Britta

  • Mir fällt es einfach schwer den richtigen Zeitpunkt zu finden um abzubrechen.
    Ich will das gar nicht kleinreden und sehe durchaus ein Gefahrenpotenzial - ansonsten hätt ich den Thread ja nicht eröffnet.
    Aber ihr kennt doch mit Sicherheit das so genannte "Maulringen" eine absolut prosoziale Geste, die oftmals im Liegen, bei nicht ganz so intensiven Raufereien ausgetauscht wird...
    Ich hab zwei Hunde, die machen das Gleiche bei 30kmh...dabei hat der eine sich auch am Auge verletzt...
    Wann soll ich das abbrechen?
    Natürlich werden die Spiele manchmal so wild, dass sie jederzeit kippen könnten, das seh ich, dann brech ich ab!
    Aber die kippen ja eben meist NICHT!
    Eigentlich ging es mir um einen Austausch darum WANN ein Spiel zu grob wird und WIE man das in ner festen Gruppe handeln kann - dazu kamen ja auch einige gute Tipps, danke!
    Solche Hunde abzulehnen ist aber keine Alternative! Ich lehne durchaus Hunde ab, die absolut gar nicht in die Gruppe passen, wenn ich aber anfange auch solche Hunde wie hier beschrieben abzulehnen kann ich den Laden bald dicht machen...mit wenigen Ausnahmen sind doch die meisten Junghunde zwischen einem und drei Jahren in einer Gruppe ähnlich gestrickt!

  • Anleinen, wärend die anderen Hunde den an der Leine versuchen weiterhin zu animieren ? So erzieht man sich ne Leinenaggro ran. "Rausnehmen" ist einfacher gesagt als getan und wenn es stets so wild und ruppig ist, gäbe es meiner Meinung nach nur wenige Lösungen :


    Alle wilden Säue an die Leine, beschäftigen mit Kopfarbeit, toben lassen, wieder anleinen (Besitzer wissen, wie extrem das gespiele ist hast du gesagt?


    Oder, du gehst nur noch mit zweien aufsmahl.


    Hoffe du findest bessere Lösungen als meine ^^


    LG Nina

  • Ich würde die Hunde nicht ablehnen, sondern abbrechen wenn es zu wild wird. Bei meinen Hunden ist der Startschuss für richtig wildes Spiel ein Stock. Einer holt sich nen Stock, fordert den anderen auf und dann gehts Vollgas durchs Unterholz. Das breche ich grundsätzlich beim Stockaufheben ab. Nicht weil ich Angst habe dass sie aufeinander los gehen sondern weil sie bei diesem Spiel auf ein Energielevel abheben auf dem ich sie nicht mehr abbrechen kann wenn Wild ins Spiel kommt ;-)


    Was ich sagen will: versuch rauszufinden wo der Punkt ist an dem sie abheben und dann zieh VOR diesem Punkt eine Grenze. Toben ja, bomben nein würde ich sagen.

  • Zitat

    Solche Hunde abzulehnen ist aber keine Alternative! Ich lehne durchaus Hunde ab, die absolut gar nicht in die Gruppe passen, wenn ich aber anfange auch solche Hunde wie hier beschrieben abzulehnen kann ich den Laden bald dicht machen...!



    Jeder Selbstständige kommt irgendwann einmal genau zu diesem Punkt, weil die Selbstständigkeit eben viel mehr bedeutet als " ich mach jetzt einfach mal..."


    Nicht selten stösst man einfach an die eigenen Grenzen, wer eine Problem-Lösung findet ist da fein heraus..


    Zu deinem Problem..


    ich weiss gerade nicht, ob du nicht eventuell durch das Ablehnen solcher "Raudis" langfristig sogar deinen Ruf als Hundesitter festigen könntest.
    Damit zeigst du ja schließlich sehr großes Verantwortungsbewusstsein deinen Schützlingen gegenüber, und das sollte wohl im Interesse aller Hundebesitzer sein ...

  • Ablehnen fände ich auch irgendwie übertrieben.


    Aber ich würde von Anfang an versuchen, mehr Ruhe reinzubringen. Kannst du denn alle 4 anleinen? Und dann als erstes den ableinen, der mit der Aufmerksamkeit am meisten bei dir ist. Und dann den 2. und so weiter?
    Hmm... oder du unterbindest ein paar Tage mal alle Spielansätze. Und dann lässt du wieder ein bißchen was zu - aber so, dass du noch gut abbrechen kannst. Um dich so langsam an den "Kipp-Punkt" ranzuarbeiten? Also quasi: bis dahin ging es jetzt ein paar Tage gut... dann lass ich das noch laufen.


    Und zu der Frage, ab wann ein Spiel zu grob wird, kann ich dir nur sagen, wie ich es bei Lolek handhabe (Hoov spielt nicht). Er darf nicht:
    - sich ins bellen reinsteigern
    - andere Hunde überrennen
    - andere Hunde besteigen
    - andere Hunde mit den Vorderpfoten "wegkicken"


    Aber ich muss gestehen: ich erkenne auch meist zu spät, wann ich ihn rechtzeitig hätte rausnehmen sollen. Ist so ne Gefühlssache, dann denk ich mir: "ach übertreib mal net" und ca. 5 Minuten später denk ich mir "hättest ihn doch vorhin mal rausgenommen!" :hust: :headbash:


    Sorry, ich finde das Thema sehr spannend, auch wenn ich nicht soooo viel dazu beitragen kann. :ops:

  • Ich kann dir nur berichten wie das bei uns im Freilauf in der HS läuft.


    Der feste Kern 2 Schäferhunde ca 4 Jahre, 1 Berner 6 Jahre, Pointer 8 Jahre, Schäferhündin 1 Jahr, Mix 1 Jahr, Mixhündin 6 Jahre, Schäfermix 3 Jahre...
    Und immer mal wer neues dabei.


    Spiele sind soweit ok bis einer meint die anderen absichtlich über den Haufen rennen zu wollen. Da wird das Spiel dann unterbrochen. Die Hunde spielen trotzdem erkennen aber die Grenze also wanns eh doof wird weil der Mensch es unterbricht.
    Lässt man es weiterlaufen kippt es. Denn der immer wieder absichtlich umgerannte wehrt sich irgendwann. Was der Bomber dann nicht versteht und es schaukelt sich hoch.
    Also würde ich sagen bei absichtlichem umnieten der anderen Spiel abbrechen.

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