Knochen für Hunde. Ja oder nein?

  • Ich geb zum Zähneputzen die großen Gelenkkugeln vom Rind. Nicht quergesägt oder so, sondern im Stück, nur halt über dem Röhrneknochen abgetrennt. Das sind die einzigen Knochen die ich gebe.


    Funktioniert bei uns in puncto Zahnreinigung so gut wie nix anderes, da können Büffelhautkauknochen usw von der Effektivität einfach nicht mithalten (und zum regelmäßigen Zähneputzen hab ich schlicht keine Lust).
    Da kriegen sie keine Splitter oder Stücke abgebissen, sie können lediglich die Sehnen- und Fleischreste und den Knorpel abnagen und dann an der Kugel den Sandknochen abraspeln, da splittert aber nix. Im ganzen runterschlucken ist ausgeschlossen, die Teile sind so groß wie eine Pampelmuse mit einem kleinen Stück Röhrenknochen dran.
    Sie kriegen auch nicht wirklich viel Material ab, wenn überhaupt, insofern ist auch Kochenkot kein Problem.



    Was bei solchen harten Knochen unter Umständen passieren kann, grade bei jungen Hunden bei denen die Zähne noch nicht ganz ausgehärtet sind (oder bei den Milchzähnen):
    Es kann Zahnfrakturen geben, entweder bricht ein Stück vom Zahn ab oder es entstehen Haarrisse mit aufsteigender Infektion und Wurzelentzündung. Das ist nicht SO häufig, insofern ist das ein Risiko, dass ich in Kauf nehme, da Zahnstein an sich, den ich damit ja verhindere, auch nicht so toll für die Gesundheit ist.




    Gar nicht geben würde ich die beliebten Markknochenringe aus der Beinscheibe - außer dass die Hunde da gern das Mark rauslecken seh ich da keinen Nutzen drin, weder Ca-Versorgung noch Zahnpflege (gut... letzters vielleicht bei sehr kleinen Hunden...). Und die Fotos von Hunden die sich die Teile über den Unterkiefer oder die Zungenwurzel gestülpt haben findet man zuhauf. Wenn der Hund die im ganzen schluckt bleiben die auch gern in der Speiseröhre stecken, meist direkt vor dem Zwerchfell weil da eine normale anatomische Verengung der Speiseröhre ist.




    Ich hab mal Brustbein ausprobiert, was ja auch gern als "Anfängerknochen" empfohlen wird - haben meine Hunde in tischtennisballgroße Stücke gebissen, kan hinten auch so wieder raus, zum Glück problemlos. War recht weich, keine scharfen Kanten, aber sowas kann auch zum Darmverschluss führen.




    Geflügelknochen... Rippen, Hals, Wirbelsäule und Flügel von jungen Masthähnchen finde ich unbedenklich was splittern und scharfe Kanten angeht, ob nun (lange) gekocht oder ungekocht. Gekocht kann man die zwischen 2 Fingern zerreiben, so weich sind die. Brustbein und der "Rückenknochen" (verknöcherte Kombi aus Wirbelsäule und Becken die Vöhel haben) geht von jungen Hähnchen in roh auch, sind auch ziemlich weich und nicht splittrig.


    Beinknochen jeder Art vom Geflügel und von älteren Tieren (Suppenhuhn) auch Brustbein und Flügel würde ich weder roh noch gekocht geben.
    Von wegen rohe Knochen splittern nicht...
    Nehmt mal ein paar Hähnchenschenkel (Oberschenkel, die mit Rückenstück), legt euch den Knochen frei und brecht den über die Tischkante. Ich hab`s mehrmals ausprobiert und es entstehen teilweise echt nadelscharfe Kanten und Spitzen.
    Bei Suppenhuhn, das ja einige auch gern geben weil billig (ein ganzes oder halbes Suppenhuhn hab ich auf Barf-Plänen für größere Hunde schon öfter gesehen) ist es noch wesentlich schlimmer, das bricht wirklich spitz.


    Klar, Hunde sind schon drauf eingestellt auch größere kantige Brocken runterzuschlucken, sie haben eine ziemlich dehnbare Speiseröhre und sehr zähen Speichel, beides hat eine gewisse Schutzfunktion. Und wenn das Zeug erstmal im Magen ist kann es durch die sehr scharfe Magensäure oft mehr oder weniger verdaut werden, was den Weitertransport dann weniger gefährlich macht.


    Aber es kann eben doch mal passieren (und passiert auch gar nicht selten, fragt mal euren TA wie oft er solche Fälle hat), dass sich z.B. so ein durchgebissener Röhrenknochen vom Huhn in die Speiseröhre einspießt oder dass er nicht vollständig verdaut wird und sich irgendwo im weiteren Darmkanal einspießt. Und dann ist Holland in Not.
    Und das hat NIX mit Erfahrung zu tun, sondern einfach mit Glück und Pech.
    Gründliches Kauen/abbbeißen kann ein Hund vielleicht erlernen, aber darauf wie der Nahrungsbrocken durch die Speiseröhre oder den Darm transportiert wird, darauf hat er ganz einfach keinen Einfluss, da nützt auch alle Erfahrung im Knochenfressen nix.






    Aber letztlich muss es jeder selber wissen.
    Mir persönlich ist zur Zahnpflege außer den großen Gelenkkugeln alles ein zu großes Risiko und Ca-Versorgung geht völlig gefahrlos und auch wesentlich besser zu dosieren über Knochenmehl, Futterkalk oder Eierschalenmehl.

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