Blaue Französische Bulldoggen - Gendefekt=Krank?
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Das ist ja der Hammer, wie wir hier immer noch so rumeiern und keiner es wirklich weiß...
Naja, wie normales dd blau, also verdünntes Schwarz zustande kommt, weiß man recht genau: Schwarze Grundfarbe und 2 Kopien des rezessiven Dilutionsfaktors (D steht für normale Farbausprägung, also schwarz, d steht für Verdünnung, also blau).
Das wirkt sich dann auf sämtliches Pigment aus, also auf Fell ebenso wie auf Hautpigment. Blaue Hunde haben kein schwarzes Pigment, sondern schiefergraues (Augenlieder, Nasenleder).
Trifft nicht nur für solide durchgefärbte Hunde zu, sondern auch für "Mischfarben", z.B. sind dann bei gestromten Hunden die Streifen blau statt schwarz oder bei sandfarbenen mit Maske ist die Maske blau statt schwarz. Und die andere Farbe ist auch jeweils aufgehellt, z.B. der rote Brand bei schwarzen Dobis wird bei blauen durch die Verdünnung zu blassbrau .
Das Hautpigment ist bei diesen Hunden ebenfalls nie schwarz. Ist es schwarz, ist es kein Blauer.Braunes Pigment, also wie bei Choco-Labbis oder braunen Dobis, wird durch die gleiche Geschichte zu Isabell aufgehellt.
Was man nicht weiß (also, was nicht nur wir hier nicht wissen, sondern was die Wissenschaft bisher nicht weiß) ist, warum die Farbe bei manchen Rassen fast immer zu Hautprobleme führt und bei anderen so gut wie nie.
ZitatIch hab hier noch einen Link zu einer Pudelzüchterin, die viele Infos zu blau - grau - Silber zusammengetragen hat:
http://www.seidenstein.ch/inde…=article&id=78&Itemid=154
Da wird das Problem mit Farbbezeichnungen bei Hunderassen deutlich, sie sind total uneinheitlich und jede Rasse hat ihre eigene Terminologie.
Die Genetik ist korrekt beschrieben mit dem Vergrauungsfaktor und dem Dilute und wie man sie unterscheiden kann ("echte" blaue mit aufgehelltem Pigment und von Geburt an mit ihrer späteren Fellfarbe, die anderen mit schwarzem Pigment, schwarz geboren, später aufhellend).
Aber sie nennen die dunkel vergrauenden "blau" und die dilute-blauen (das, was bei allen anderen Rassen "blau" heißt)... auch blau... nur das eins "gut" ist und das andere "böse".
Das ist schon ein bisschen irrenführend!
Aber wie viele Farbbezeichnungen für "irgendwie grau" kann man sich bei einer Rasse mit so vielen Varianten von ein und derselben Kiste auch ausdenken, irgendwann wirds halt unübersichtlich.ZitatDie Seite hier hab ich überflogen, erklärt das eigentlich ganz gut:
http://www.hund-jagd.de/content/index_html?a=&b=7&docID=2706[/quote]
Wunderbar! Da ist die Fellfarbe beim Weimaraner wirklich gut erklärt, dann bin ich jetzt auch wieder ein bisschen schlauer.
So wie ich das verstanden hab, sind also die "Grundfarben" die bei Weimaranern aufgehellt werden schwarz und braun. Beide Farben werden durch den Dilute-Faktor aufgehellt, zusätzlich haben die in Deutschland standartgemäßen grauen Weimaraner aber noch ein funktionsloses "Tyrp1-Gen", das dazu führt, dass das dunkle (blaue) Pigment nicht ausgeprägt wird. Deswegen sind sie silbrig-grau statt genauso blau wie z.B. Deutsche Doggen.
Die z.B. in den USA anerkannten blauen Weimaraner (und wahrscheinlich auch andere Rassen bei denen Blau vorkommt) haben ebenfalls den Dilut-Faktor in doppelter Ausführung, aber dazu noch ein funktionierendes Tyrp1-Gen und bilden somit blaues Pigment aus.
Die funktionstüchtige Variante ist dominant gegenüber der funktionslosen. -
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Meinen tiefen Respekt Marula, wie du in der Materie steckst!
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Braunes Pigment, also wie bei Choco-Labbis oder braunen Dobis, wird durch die gleiche Geschichte zu Isabell aufgehellt.
Wird braunes Pigment nicht zu lilac aufgehellt?Aus der Katzenzucht kenne ich es so:
Schwarz-Blau-Caramel
Chocolate-Lilac-Taupe
Rot-Creme-Apricot
Cinnamon-Fawn (aus Fawn gibt es bisher keine bekannte modifizierte Verdünnung)LG von Julie
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Bei Hunden gibt es keine einheitliche Terminologie für die Fellfarben. Isabell (Dobermann), Lilac (Chihuahua), Silber ("Labrador") oder SIlber-, Reh- und Mausgrau (Weimaraner) bezeichnen im Prinzip alle die gleiche Fellfarbe, die auf verdünntem (d/d) braunen (b/b) Eumelanin basiert.
Glaub' mir, angesichts der vielen unterschiedlichen Bezeichnungen für Fellfarben beim Hund kann man wahnsinnig werden...
LG,
Susanne -
Im Zuge der Zuchtneuordnung zwecks Ausräumung von Qualzucht räumen wir dieses sprachlichen Wirrungen am besten auch gleich aus :dafür:
(Träumen darf man ja.)
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Wird braunes Pigment nicht zu lilac aufgehellt?Aus der Katzenzucht kenne ich es so:
Schwarz-Blau-Caramel
Chocolate-Lilac-Taupe
Rot-Creme-Apricot
Cinnamon-Fawn (aus Fawn gibt es bisher keine bekannte modifizierte Verdünnung)
Von Katzen hab ich so gar keine Ahnung, aber wenn die Katzenzüchter diese Terminologie quer durch alle Rassen durchhalten - Respekt!Ansonsten so wie Rasifan sagt: Eine und dieselbe Farbe, zig Bezeichnungen.
Oder alternativ, so wie bei den blauen Pudeln auf der verlinkten Website: Nur eine Bezeichnung, aber genetisch betrachtet 2 verschiedene Farben. Gibts auch öfter mal. -
Also ich kenne es ja auch von den Katzen, da ist es sicher nicht immer einheitlich, aber deutlich konsequenter durchgezogen, als bei den Hunden.
...vom Handy getippt
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