Niemand darf den Raum verlassen
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Hallo zusammen!
Mein Freund und ich haben seit einer Woche eine kleine 9 Wochen alte Dobermann-Hündin. Bis jetzt klappt eigentlich alles ganz prima - na ja, bis auf diverse Pfützenunfälle
- und wir finden so langsam aber sicher zueinander. Jetzt hat sich aber seit 2 Tagen ein kleines Problem aufgetan. Wenn einer von uns die Wohnung verlässt flippt sie aus, jault und fiept. Sie ist aber nicht allein, der andere ist nach wie vor bei ihr, wird aber dann komplett ignoriert. Es ist egal wer von uns geht und manchmal macht sie das auch, wenn einer den Raum verlässt und sie ihn sogar noch sehen, aber eben nicht folgen kann (wir haben z.T. Babygitter statt Türen). Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, daß es was mit Verlassensängsten zu tun hat, da sie ja gar nicht allein ist. Ich glaube eher, daß sie "kontrollieren" will wer wann wohin geht. Ich wollte eigentlich langsam anfangen sie an das Allein-sein zu gewöhnen, aber wenn sie schon nicht "halb"-allein sein mag, wird das wohl schwierig...was mach ich denn jetzt am schlauesten? Ich würde mich über Tips und Rat riesig freuen!
Grüße couldbeworse
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Hallo couldbeworse,
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Kontrollverhalten bei solch einem kleinen Welpen? Kommt mir etwas früh vor, doch Hunde entwickeln sich unterschiedlich.
Wie reagiert ihr, wenn einer den Raum verläßt? Du schreibst, daß eure Hündin dann "nicht ansprechbar" ist.
Ziel ist, daß das Weggehen (und Wiederkommen) als etwas ganz Normales angesehen wird. Nichts weswegen man sich aufregen müßte. Ansprache ist in Hundeaugen Bestätigung.
Beruhigend gemeintes Streicheln bestätigt den Hund in seiner Angst. Beruhigendes Zureden interpretiert der Hund als Bestätigung seines Fiepens .... usw.
Bestätigt werden sollte nur erwünschtes Verhalten. Gut wenn man den Hund aus dem unerwünschten Verhalten heraus bekommt und gleich das erwünschte Verhalten bestätigen kann .... blöd zu beschreiben.
Laßt aufwändige Abschiede/Begrüßungen weg, ignoriere ihn wenn er fiept (Du bist da, Dein Hund kann zu Dir kommen), verhalte Dich normal.
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Ich würde mit eurem Hund noch kein "ganz Alleinsein" üben.
Laßt ihn erst einmal in Ruhe ankommen. Gebt ihm Sicherheit und nutzt den Folgetrieb.
Mit unserem Hund habe ich das Zurückbleiben erst ab dem 4. Monat trainiert. Langsam. Erst 2 Minuten im Auto warten, ich war schnell beim Bäcker drin Brötchen holen. Später auch in der Wohnung, mal kurz Müll rausbringen - ohne Hund.
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VG Bianca -
Hallo Bianca,
vielen Dank für deine Antwort! Wir versuchen uns möglichst "gar nicht" zu verhalten wenn jemand geht. Wir haben das Gejaule ignoriert und wollten sie belohnen wenn sie still ist (hat beim Auto-fahren-üben ganz prima gklappt), aber sie ist dann so aufgeregt, daß sie gar nicht auf Lob oder Leckerchen reagiert. Bis zum 4ten Monat kann ich leider schlecht warten, sie sollte in 3 Monaten 2 Std allein bleiben können, dann muß ich wieder zur Uni. Aussitzen möchte ich es auf keine Fall, weil sie a) wirklich Streß hat und b) wir Nachbarn haben
... ich verstehe nicht WARUM sie sich so verhält, meinst du sie hat doch Angst? Aber sie ist doch nicht allein?
LG couldbeworse
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Hunde reagieren vollkommen unterschiedlich auf das "allein gelassen werden". Dobermännern fällt das oftmals - nicht immer - schwerer als anderen Rassen. Nun ist euer Welpe erst 9 Wochen alt und in dem Alter hat man noch einen extremen Folgetrieb, denn das schützt in das Natur das überleben. Das sie alleine sein müssen lernen sie erst bei uns und das abnabeln braucht seine Zeit und Geduld.
Wie ist euer Welpe beim Züchter aufgewachsen, wer sind Mama und Papa, wie wurde er dort gehalten, was war mit den Geschwistern, Abgabealter 8 Wochen oder? Hat der Züchter schon irgendwas trainiert?
Reagiert euer Zwerg identisch bei jedem von Euch der den Raum verläßt? Ab wo reagiert er, d.h. wo ist der Punkt, wo er schon nicht klarkommt, wann wird er unruhig? Es ist auf jeden Fall richtig, dass man nach der ersten Eingewöhnung sofort mit dem Alleinseintraining anfängt, auch wenn viele sagen, dass das erst nach Monaten passieren soll. Oftmals entstehen dadurch unnötige Probleme und unnötig aufwendiges Training. Meinen Kunden habe ich bisher immer geraten unmittelbar nach der Eingewöhnung anzufangen (natürlich kleinschrittig) und die Hunde haben es alle vollkommen streßfrei gelernt.
Gib mal ein paar detailliertere Infos zu dem Verhalten :-) .
Achso ... du verhältst dich nicht "gar nicht" wie du schreibst, sondern du machst genau das falsche, nämlich durch dein Lob, wenn sie ruhig ist, gibst du der ganzen Geschichte eine ungeheure Aufmerksamkeit, was dazu führen kann, dass sie erst recht anfängt zu quaken, um dann leise zu sein und ihr Lob-Lecker zu kriegen.
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Hallo Fanta!
Also: allein bleiben kennt sie vom Züchter nicht, der Wurf lebte in einem "Wurfhäuschen" und war im Garten unterwegs, die Mutter in der letzten Woche wieder hauptsächlich im Haus bei der Familie. Aber die 10 Geschwister waren nie getrennt. Geholt haben wir sie mit 8 Wochen, die Heimfahrt und die erste Nacht hat sie geweint aber jetzt schläft sie ganz friedlich in der offenen Box neben dem Bett. Zum genauen Verhalten: es fängt an, wenn sie die Haustür bzw. das Einschnappen des Gitters hört. Dann läuft sie dort hin, fängt an zu kratzen - manchmal bellt sie -, läuft ein bißchen im Kreis, fiept und jault. Dann bewegt Sie sich von der Tür/dem Gitter weg und fiept weiter. Sie hat vor 2 Tagen damit angefangen. Wie lange sie das durchziehen würde (also ohne Lob fürs Stillsein) habe ich aus Rücksicht auf die Nachbarn noch nicht getestet. Ich werde dann in Zukunft wirklich GAR NICHT reagieren, aber es war richtig dann zurückzukommen, wenn sie sich beruhigt hat, oder? Aktuell liegt sie mit einem Schweineohr auf ihrer Decke und ich bin am anderen Ende der Wohnung, sie sieht mich nicht und es ist ihr auch wurscht
Sie rennt auch nicht unbedingt immer hinter einem her. Manchmal steht sie nur kurz auf, geht 2 Schritte mit und legt sich dann wieder hin. Dann kann ich auch ins Bad und die Tür zumachen ohne Theater, das klappt aber nur wenn sie gerade eh ruhig ist. Ich hab gelesen man soll einfach mal durch die Wohnung tigern, ohne dabei irgendetwas Interessantes zu tun oder den Hund groß zu beachten um ihr zu zeigen, daß es sich nicht unbedingt lohnt dauernd mit Herrchen und Frauchen mit zulaufen?Grüße couldbeworse
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Ach ja, es ist egal wer von uns beiden geht, sie verhält sich genau gleich..
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Hey!
Es könnte auch sein, dass sie nur in den letzten beiden Tagen ihre "Lass-mich-nicht-allein-Phase" hatte und es nun wieder besser/ weg ist? Kann ja sein, so Stimmungsschwankungen oder so ähnlich
Ansonsten, wenn es so bleibt: das ist natürlich echt blöd.
Ich kann dir da auch gar nicht groß weiter helfen, aber was ich noch zu sagen könnte, was evtl hilft: Die Tür/ das Gitter gar nicht Einrasten lassen? Also, dass du eben raus gehst, die Tür nicht ganz schließt, nur anlehnst und dann paar Sekunden später wieder auftauchst, ehe sie überhaupt Terror schieben kann. Und, wenn das klappt, erst dann die Tür/ das Gitter einrasten lassen, aber sofort danach wieder kommen und so... Wäre dann so Schrittweise...Aber mal sehen, was die Experten dazu sagen. Möglicherweise ist mein Tipp total Banane, vielleicht auch nicht, verlass dich besser nicht drauf
So oder so: viel Glück + Erfolg!
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Ohhhh endlich mal wieder ein weiterer Dobi *freu*
ZitatGib mal ein paar detailliertere Infos zu dem Verhalten :-)
Ja fänd ich auch interessant.Achso ... du verhältst dich nicht "gar nicht" wie du schreibst, sondern du machst genau das falsche, nämlich durch dein Lob, wenn sie ruhig ist, gibst du der ganzen Geschichte eine ungeheure Aufmerksamkeit, was dazu führen kann, dass sie erst recht anfängt zu quaken, um dann leise zu sein und ihr Lob-Lecker zu kriegen.
Sehe ich genau so!Tatsächlich ist es oft so, dass gerade die Dobis besondere Alleinseinsängste haben. Das ist bei uns ähnlich und wir mussten das besonders viel üben. Bis heute ist es besser geworden, klappt aber noch nicht immer zu 100% und Sam muss nie lange alleine bleiben.
Ich würde an Eurer Stelle jetzt schon anfangen ganz kleinschrittig zu üben. Müll rausbringen, Wäsche aufhängen, auf Klo alles ohne Kommentar beim Gehen und Wiederkommen. Auch mal für eine Minute die Tür hinter Euch schließen. Kein Begrüßen, kein Verabschieden, auch wenn es schwer erscheint, aber so macht Ihr es für Hundi leichter.
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Mir ist aufgefallen, dass sie beginnt wenn das Gitter einrastet bzw. die Tür aufgeht.
Lass das Gitter doch mal einrasten ohne, dass du weggehst. Oder mach die Tür auf und schließe sie gleich wieder. Wenn das klappt, mach es ganz ganz häufig.
Und wie du schreibst, einfach durch die Wohnung laufen ohne was zu machen.. vielleicht mal Schuhe anziehen (sowas, oder auch Schlüssel in die Hand nehmen, Jacke anziehen, können auch Hinweise für die Hunde sein, dass sie gleich alleine sind), Schuhe wieder ausziehen. Alles ganz gelassen, als sein das was ganz normales, dass man sich mal eben Schuhe anzieht (oder Schlüssel nimmt, Jacke etc.) und wieder auszieht.
Und dann eben wie die anderen auch geschrieben haben. Tür auf, rausgehen, Tür hinter dir zu. Und wieder reingehen. Ganz oft. Und halt Müll runter bringen etc., wie die Person vor mir geschrieben hat
Ziel ist es, dass sie irgendwann denkt "ach die Verrückte wieder, die macht hier wieder ihr komisches Spielchen, ist mir zu doof, ich bleib liegen.. lohnt sich nicht, da einen Aufstand zu machen".
So ungefähr -
Zitat
Aber die 10 Geschwister waren nie getrennt.
Da kannst du dir also gut vorstellen, dass es nicht einfach für sie ist alleine zu sein. Scheinbar war sie auch ohne großen menschlichen Kontakt oder warum war die Mutter dann im Haus und die Lütten draußen?
ZitatZum genauen Verhalten: es fängt an, wenn sie die Haustür bzw. das Einschnappen des Gitters hört.
Dann fang genau da an. Du läßt das Gitter öfters am Tag, immer wenn man grade vorbeikommt einschnappen ohne das sonstwas passiert. Das machst du solange, bis sie dabei entspannt ist. Dann gehst du zigmal rein und raus und läßt jedes mal das Gitter einschnappen, dass es für sie nix besonderes ist. Du schaust sie weder dabei an, noch sprichst du sie an. Einfach zig Wiederholungen, dass es für sie zur Gewöhnung wird.
ZitatIch werde dann in Zukunft wirklich GAR NICHT reagieren, aber es war richtig dann zurückzukommen, wenn sie sich beruhigt hat, oder? Aktuell liegt sie mit einem Schweineohr auf ihrer Decke und ich bin am anderen Ende der Wohnung, sie sieht mich nicht und es ist ihr auch wurscht
Das wird immer wieder geschrieben aber ansich ist es wurscht, ob du wieder reinkommst, wenn sie quietscht, du solltest mit dem Training anfangen bevor sie quietscht.
Ich denke es hängt bei ihr damit zusammen, dass dieser wirkliche Weggehprozeß die Unruhe bei ihr auslöst. Ich würde zusätzlich innerhalb der Wohnung das "Tür hinter dir zumachen" trainieren. Sie ist im Wohnzimmer, du gehst raus und schließt die Tür hinter dir und kommst sofort wieder rein. Das auch mehrfach am Tag über ein paar Minuten.
Wenn du siehst, dass sie immer entspannter wird, dann gehst du langsam einen Schritt weiter und bleibst ein bissel länger vor der Tür. Wichtig ist immer, dass du sie nicht anschaust und sie nicht ansprichst, dass ist ein ganz normaler Ablauf, du gehst kurz raus und kommst wieder rein .. .alles normal .. .nix besonderes.
Ansonsten neigen Dobis eh zum fiepen ... ist teilweise ein Betriebsgeräusch ;-)
Gib der kleinen Motte einfach noch Zeit. Sie ist ja grade mal eine Woche bei euch und muss sich erst eingewöhnen. D.h. ich würde durch ihr Verhalten jetzt nicht in aktue Panik verfallen. Sie ist von der Mama und ihren Geschwistern weg - hatte also immer jemanden der bei ihr war, sie ist aus ihrer gewohnten Umgebung weg und muss erst verstehen, dass es total normal ist, dass ihr Mensch auch mal weg ist und das das nix schlimmes ist.
Fang locker an mit ihr zu trainieren und bleibt entspannt ... ihr werden sehen in den nächsten Tagen wird sie noch viel mehr "ankommen" und sich immer sicherer fühlen. Sie muss ja erstmal lernen, dass das ihr neues Zuhause ist.
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