Ungewöhnliche Farben, Fehlfarben & Co.

  • Zitat

    dann fallen die eb auch unter die 2 kategorie.
    danke für die erklärung, so ist man bischen schlauer. :gut:




    Glaube ich ehrlich gesagt nicht so ganz. Bis dato habe ich noch keine rein weiße, aber ansonsten gut pigmentierte EB gesehen - die gehen alle in Richtung Scheckung, wie beim weißen Boxer.

  • Ungewöhnlich in den Farben sind auch Schapendoezen. Die wechseln ihre Farben hin und her, daß niemand sagen kann, wie sie später mal aussehen werden.
    Besonders lustig bei den Schapendoezen ist die seltene Farbe zobel. Die Welpen dieser Farbe werden schwarz geboren, bekommen im Laufe der Zeit aber helle Strähnen, die immer mehr werden. Irgendwann sind sie hell. Es gibt da auch die Farben schwarz-blau bzw. blau-schwarz. Da werden die Welpen erst schwarz-weiß bzw. weiß-schwarz geboren und im Laufe der Zeit fangen die weißen Körperpartien an, blau zu werden.
    Irre, diese Farbwechsler.

  • Zitat

    dann fallen die eb auch unter die 2 kategorie.
    danke für die erklärung, so ist man bischen schlauer. :gut:


    Nein, Englische Bulldoggen fallen tatsächlich in Kategorie 3 und gehören damit zu den überproportional von Taubheit betroffenen Hunderassen.


    Schau mal, wieviele Ergebnisse alleine Youtube zum Thema taube Bulldoggen ausspuckt: klick

  • Danke nochmal - dann hat die perfekt hörende Dame hier wohl schlicht Glück gehabt. Oder doch genug Pigment im hellen Ohr? Innen ist es nämlich überwiegend schwarz, so wie der ganze Hund (was man hier naß gut sieht) sehr viel dunkles "ticking" unter dem weißen Fell hat.



    Ein absolut faszinierendes Kapitel, das Ganze - Hundefarb-Genetik scheint ja nochmal deutlich komplexer zu sein als die beim Pferd. Auf jeden Fall ist mir jetzt klar, warum die "Dachsgesichter" früher bei Arbeitsterriern lieber gesehen wurden: da geht die Maske ja über beide Ohren.




  • Boah die sind ja hübch. Aber sowas darfst du doch hier nicht posten, da läuft man ja Gefahr ich nen Haus mit Garten zu kaufen inkluive zig Schäferhunde in der Pandafarbe :)

  • Zitat

    Man erkennt leider nicht viel.....
    Man sieht seine weißen Haare jetzt viel mehr als vor dem Scheren...



    Die weißen Haare sind wohl "reif". Um diese Haare zu entfernen, wartet man am besten, bis das Fell wieder länger wird, und lässt den Hund gegebenenfalls trimmen.
    Hier sieht man, was passiert, wenn man einen Foxterrier scheert; das bunte Fell
    wird entfernt, und der Hund wird immer heller:


    http://www.foxterrier-verband.…ait/derfoxterrier/pflege/

  • Zitat

    Ungewöhnlich in den Farben sind auch Schapendoezen. Die wechseln ihre Farben hin und her, daß niemand sagen kann, wie sie später mal aussehen werden.
    Besonders lustig bei den Schapendoezen ist die seltene Farbe zobel. Die Welpen dieser Farbe werden schwarz geboren, bekommen im Laufe der Zeit aber helle Strähnen, die immer mehr werden. Irgendwann sind sie hell. Es gibt da auch die Farben schwarz-blau bzw. blau-schwarz. Da werden die Welpen erst schwarz-weiß bzw. weiß-schwarz geboren und im Laufe der Zeit fangen die weißen Körperpartien an, blau zu werden.
    Irre, diese Farbwechsler.


    Von Zobel/Sabel kenn ich es von den Salukis auch, dass die wesentlich dunkler geboren werden als sie später mal bleiben, sie sind bei der Geburt am dunkelsten und die Farbe verändert sich meistens noch bis zum erst, zweiten Lebensjahr.
    Das was bei den Schapendoezen (ist das echt die Mehrzahl? Klingt drollig.) "blau"-schwarz heißt, könnte dann gut ein Vergrauungsfaktor sein.
    Hab mir vorhin den Link zur Farbgenetik bei Pudeln angeguckt den yane ein paar Seiten vorher eingestellt hatte, sowas in der Richtung...




    Und dann auch von mir ein DANKE! @ Rasifan, das ist wirklich eine feine Zusammenfassung.


    Zitat


    1. "Weiß" über den Agouti-Locus in Kombination mit Intense-Locus. Ein eigentlich sablefarbener, "roter" Hund bildet so wenig Phäomelanin, dass er fast weiß erscheint. Geboren werden diese Hunde graubraun, "matschfarben" und werden dann immer heller. Diese Farbe kommt vor bei z. B. Eurasier, Chihuahua und Saluki.


    Bei Salukis werden die Sables, die später mal "weiß" werden, nicht graubraun geboren, sondern hell-cremefarben bis weiß mit ganz, ganz schwachem grauem Überflug.
    Die Züchter nennen sowas "newspaper creams", weil die Welpen aussehen, als hätte man sie in einer feuchten Zeitung gewälzt und die Druckerschwärze hatte abgefärbt.
    Das schwarz/grau verschwindet meist innerhalb der ersten Lebenswochen und kommt dann beim erwachsenen Hund teilweise in Minimalausprägung wieder, in Form einiger weniger schwarz/grauer Haare an der Ohrbefederung - bei glatthaarigen Salukis sieht man da später nichts mehr von.



    Zitat


    2. Weiß über den Extension-Lokus bei z. B. BBS, Akita, oder, wo wir schonmal dabei sind: West Highland White Terrier, Samojede, weißer Zwergschnauzer, aber auch Golden und Labrador Retriever (klingt komisch, ist aber so ).


    Verursacht wird diese Fellfarbe durch das rezessive Allel der Extension-Serie, liegt es reinerbig vor, wir nur der Gelbe/rote farbstoff Phäomelanin in die Haare des Hundes eingelagert. Ein weiteres Gen (Intense) sorgt für die starke Aufhellung, so dass der eigentlich gelbe Hund "weiß" oder creme erscheint. In die Haut (zumindest die unbehaarte) jedoch wird ganz regulär das schwarze Pigment Eumelanin eingelagert, daher haben Hunde mit dieser Fellfarbe auch schwarze Points (Pfotenballen, Lefzen, Nasenspiegel und Augenlider) und dunkle Augen. Hör- und Sehsinn ist bei diesen Hunden völlig normal ausgebildet.


    Wenn diese Hunde aber kein schwarzes Haut-Pigment bilden, z.B. weil sie auf dem Locus B die beiden rezessiven Allele hätte, also bb wären (Braun), dann hätte man immernoch einen "weißen" Hund, aber mit braunem statt schwarzem Hautpigment, oder?




    Zu der 3. Variante, Weiß durch extreme Scheckung und damit verbundene Taubheit:


    Ich kenne (nicht persönlich, übers Internet) auch zwei taube Greyhounds mit extremer Weißzeichnung, also Kat. 3 in Rasifans Auflistung, und hab auf Vermittlungsseiten auch schon einige taube weiße Galgos gesehen, aus dem Stehgreif fallen mir zwei ein die ich persönlich kennengelernt hab.


    Bei reinrassigen Galgos ist weiße Scheckung zwar im Standard gelistet, aber sehr selten und wird nicht so gern gesehen, da sie als ein Anzeichen von starkem Greyhoundeinfluss gewertet wird. Die meisten reinrassigen Galgos sind einfarbig schwarz, gestromt oder fawn (sand- bis zimtfarben mit oder ohne schwarzem Überflug). Creme kommt vor (ob das helle Sabels oder e/e Hunde sind weiß ich nicht, am Phänotyp kann man das ja oft nicht unterscheiden, es sei denn man hat Welpenfotos und auch das hilft nicht immer) und der Dilutefaktor ist ebenfalls in der Rasse, so dass es auch blaue und blaugestromte Galgos sowie leberfarbene und lebergestromte Galgos gibt, beides ist allerdings selten. All diese Farben mit kleinen weißen Abzeichen bis hin zu Irish Marked, kaum mal wirklich Plattenscheckung - ich kenn keinen Galgo mit Papieren und Plattenscheckung.


    Aber die spanischen Jägergalgos sind ja wilde Kreuzungen mit ofte hohem Greyhoundanteil und daher auch oft gescheckt und dann kommen eben auch mal Extremschecken bei raus.




    Bei Greyhounds ist Scheckung häufig, es wird aber nicht gezielt drauf gezüchtet und es gibt auch viele ungescheckte Greys oder solche mit nur minimaler Weißzeichnung.
    Die beiden, von denen ich weiß, sind beide aus dem Tierschutz bzw aus der Profi-Rennindustrie aus Irland und sollte eben deswegen weg weil sie taub waren bzw in einem Fall wohl auch eingeschränktes (und im Alter dann ganz fehlendes) Sehvermögen hatten.
    Die "Profis" züchten halt mit allem was schnell läuft und den Anforderungen im Sport standhält und rechnen von vornherein mit Ausschuss, ebenso wie die spanischen Jäger.


    Ein Verbot der Zucht von Hunden mit hohem Weißanteil oder eine diesbezügliche Empfehlung vom Zuchtverband gibt es bei Greyhounds meines Wissens nach in keinem Zuchtverband der Welt.


    Was ich ganz interessant finde, ist die Verteilung der dunklen Abzeichen im Gesicht. Die meisten Greyhounds, selbst Extremschecken die sonst nur einen kleinen schwarzen Fleck am Schwanzansatz haben, haben das, was terriers4me ein "Dachsgesicht" nannte:




    Das ist mein Robin. Er ist denke ich kein Extremschecke, er hat ja diesen etwas größeren schwarzen Fleck auf der Lende, ziemlich viel Schwarz am Kopf und viel schwarzes Ticking. Aber sein Gesicht ist eben das was ich meine. Gibt auch Greys mit weniger Farbe am Kopf, aber bei den aller-, allermeisten sind Ohren und Augen von Farbe umgeben, und wenn sie sonst nirgendwo Farbe haben.


    Dafür sind split faces, die ja bei der ganzen Colliegesellschaft öfter mal vorkommen, bei Greys superselten. Und manche Rassen, z.B. Bullterrier oder Parson Jack Russel, haben ja häufig ein farbiges "Monokel". Auch das ist bei Greys sehr selten.
    Woher diese Unterschiede in der Plazierung der Scheckung bei überwiegend weißen Hunden wohl kommen?

  • Gibt's nicht sogar einen speziellen Namen für diese Art der Scheckung, Dachsgesicht plus Farbe am Rutenansatz, weil beides offenbar gekoppelt vererbt wird? Wenn mir das jetzt bloß mal einfiele...

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