Wenn das Herz schlapp macht (lang)

  • Hallo.
    Ich meinte ja nicht, das du ihn heute erlösen lassen sollst, vielleicht reicht ja auch ein anderes Medikament oder ein stärkeres, das ihm noch eine schöne Zeit ermöglicht und das er schon seit Samstag hätte bekommen können. Hoffentlich findet der Arzt noch eine Möglichkeit, ihm zu helfen, wenn nicht, weißt du bestimmt, wann es der richtige Zeitpunkt ist. So war es jedenfalls bei unseren Tieren.

  • Zitat

    Bekommt er denn Medikamente zur Entwässerung? Die 3 von dir genannten Medis sagen mir jetzt nicht wirklich was, sprich, wofür ist welches Medikament Meiner hat damals auch noch tägl. Furosemid bekommen. Er hatte auch eine Herzinsuffizienz und hat mit den Medis ab der Diagnose (mit 12 Jahren) noch 4 Jahre gut gelebt damit. Wird er denn entwässert?


    Dimazon ist Furosemid.


    Die Entscheidung ein geliebtes Tier gehen zu lassen ist nie leicht, aber wäre das mein Hund, der solche Symptome zeigt , würde ich schnellstmöglich zum TA fahren bzw. einen TA kommen lassen. Atemnot (vor allem wenn sie auch noch in Ruhe auftritt) ist ein furchtbarer Zustand und irgendwann kommt manchmal leider der Punkt, wo auch Medikamente nichts mehr ausrichten können.

  • Vielen Dank für Eure Antworten!!!
    Zwei der drei Medikamente, die er bekommt sind zur Entwässerung. Dimazon haben wir schon seit gestern von 3 auf 4!! (er bekommt insgesamt 6 Tabletten morgens und 6 Tabletten abends) gesteigert, leider ohne den gewünschten Effekt.
    Eben war er noch kurz draußen, zum Lösen (ganz kleine Runde) und auch mein Mann sagte, es sei ein anderes Hecheln :( :
    Ich werde wohl diese Nacht wieder auf der Couch schlafen und Morgen zuerst zum Tierarzt gehen und alles besprechen. Ich hoffe natürlich sie sagt, es gibt da noch die Wundertablette, aber beim letzten Besuch hat sie schon gesagt, man wäre nun mit den Medikamenten am Ende, sprich man kann die Dosis nicht mehr steigern.
    Todtraurigen Gruß, Melanie

  • Hallo Melanie,


    erstmal: es tut mir ganz entsetzlich leid, was ihr da gerade durchmacht - das ist die grausamste Zeit im Hundehalter-Leben, und wie mies es dir dabei gerade geht, werden dir hier sicher sehr viele wirklich nachfühlen können.


    Trotzdem würde ich dir auch raten, den Hund nicht auf Biegen und Brechen festhalten zu wollen, leider aus ganz bitterer Erfahrung. Meine erste, heißgeliebte Hündin starb vor Jahren auch an einer schnell fortschreitenden Herzinsuffizienz und Wasser in der Lunge. Heute, nach mehrere Abschieden, weiß ich, daß sie die "ich will nicht mehr"-Zeichen deutlich gegeben hat - aber ich habe sie nicht verstanden. Leider habe ich mehr auf die Tierärztin, die mir immer noch ständig Hoffnung gemacht hat, als auf den Hund gehört. Ich wollte wohl einfach nicht verstehen: mein Hund war doch erst zwölf, erst seit vier Wochen krank, vorher immer fit gewesen, es MUSSTE doch Hoffnung geben...und so weiter.


    Der Preis war dann entsetzlich, und meine Hündin hat ihn bezahlen müssen: Sie ist, nachdem wir abends noch zum Abhören gewesen waren, über eine ganze Nacht hinweg qualvoll erstickt. Es war kein TA zu erreichen - und sie starb dann genau in dem Moment, in dem der erste morgens das Telefon abnahm...



    Weshalb ich dir das überhaupt erzähle? Weil du es besser machen kannst, so hart das für dich ist. Wenn die Lage wirklich hoffnungslos ist, erspar deinem Hund so etwas und laß ihn lieber einschlafen, bevor er sich richtig grausam quälen muß - und Atemnot ist grausam.


    Ein gnädiger Abschied ist leider das letzte große Geschenk, das du einem todkranken Hund noch machen kannst - alles andere ist ja längst entschieden. Ich denke, du wirst da das Richtige tun - und ich wünsch dir wirklich alle Kraft der Welt dazu!

  • Zitat

    Eben war er noch kurz draußen, zum Lösen (ganz kleine Runde) und auch mein Mann sagte, es sei ein anderes Hecheln :( :
    Ich werde wohl diese Nacht wieder auf der Couch schlafen und Morgen zuerst zum Tierarzt gehen und alles besprechen. Ich hoffe natürlich sie sagt, es gibt da noch die Wundertablette, aber beim letzten Besuch hat sie schon gesagt, man wäre nun mit den Medikamenten am Ende, sprich man kann die Dosis nicht mehr steigern.
    Todtraurigen Gruß, Melanie


    Ich war schon in dieser Situation. Mein Hund wäre erstickt. Nie hätte ich es soweit kommen lassen und von daher habe ich mich rechtzeitig entschieden, mit ihm zum Tierarzt zu fahren. Dankbar war ich, dass es zu einer Zeit war, wo ich allein in der Praxis war, außerhalb der Sprechstunden. Die höheren Kosten für diesen allerletzten Arztbesuch habe ich wirklich gerne bezahlt, denn wir hatten alle Zeit, Abschied zu nehmen und kein anderer Patient wartete auf seine Behandlung.


    Warum ich Dir das schreibe: Es geht Eurem Hund schon jetzt sehr schlecht. Die kommende Nacht kann lang (und grausam!) werden. Morgen früh werden vermutlich viele Hundehalter mit ihren Tieren beim Tierarzt sein. Alle die, die am Wochenende nicht dringend gehen mussten oder nicht gehen wollten.


    Überlegt daher bitte gut, ob Ihr bis morgen warten wollt. Das Unausweichliche kommt so oder so. Ob heute oder morgen. Für Euren Hund jedoch kann das eine eine Gnade sein, das andere eine Qual. Das könnt aber nur Ihr entscheiden, weil nur Ihr Euren Hund kennt.

  • Liebe Melanie,


    dein Weg wird schwer werden, denn es wird der letzte Weg sein.


    Meine Hündin Löle wurde vor 8 Wochen eingeschläfert. Sie bekam keine Luft mehr und ich bin abends mit ihr in die Tierklinik gefahren. Man konnte ihr nicht mehr helfen, sie lag unterm Sauerstoffzelt und bekam trotzdem nicht genug Luft. Ich habe sie gehen lassen um ihr das Ersticken zu ersparen.
    Sie war herzkrank und bekam ebenfalls die Tabletten, aber es half alles nichts.


    Ich selbst habe Asthma, das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen ist furchtbar. Langsam zu ersticken ist etwas das ich niemandem wünsche, der ganze Körper schreit nach mehr Sauerstoff.
    Lass deinen Hund gehen, erspar ihm die Qualen.


    Die Zeit danach wird schwer werden, aber das ist der Preis den wir für all die Liebe unserer Hunde zahlen müssen.

  • Ich kann Zamikimo nur Recht geben, bitte überlegt genau, euer Tier quält sich...


    ich leide unendlich mit. Ich mag diese Rasse sehr und es ist schon Wahnsinn wenn ein so großer Hund so alt wird, ihr habt scheinbar bisher alles richtig gemacht. :gut:


    Ich kenne das Gefühl dass man sich als Mörderin fühlt. Aber das seid ihr nicht. Seht euch als Erlöser. Denn ich habe auch schon Menschen in meiner Familie gehabt, die mich angefleht haben, sie bitte zu erlösen und ich konnte es nicht. :tropf:


    Beim Hund sollte man das "erlösen können" als Chance sehen. Das tröstet nicht, das hilft nicht, aber es ist so. Ihr habt die MÖGLICHKEIT den Hund zu erlösen bevor er elendig ersticken muss. Könnte er, würde er euch um Hilfe bitten.


    Bitte überlegt genau, ob ihr wirklich bis morgen warten wollt.


    Ich fühle mit euch, fühl dich ganz fest gedrückt.

  • Vielen, vielen Dank für Eure lieben Antworten. Es tut gut von "Außenstehenden" zu erfahren, dass man genau das Richtige macht. Mein Hund soll sich auf keinen Fall quälen, dass könnte ich mir nie verzeihen. Für dieses Tier habe ich alles, wirklich alles getan und so werde ich auch mit ihm den letzten Schritt gehen.
    Meine Familie hat sich für Morgen frei genommen, damit er im Kreise seiner Familie, zu Hause (war generell schon mit der Tierärztin besprochen), verabschiedet werden kann. Ich denke, ich kann dies verantworten bis Morgen zu warten, er war bis gerade mit mir im Garten und hat sich dort im Gras gerollt und in der Erde gebuddelt. Sollte sich sein Zustand verändern, bin ich die erste, die mit Vollgas zur Tierklinik fährt.
    Dieser Hund war ein Geschenk, obwohl es eine schwierige Rasse ist und ich keinerlei Vorerfahrungen hatte war dieser Hund sein Leben lang unauffällig und unserer Familie treu verbunden, wir lieben ihn - und für ihn wird es keinen Ersatz geben.
    Ich werde nun den wohl letzten Abend mit ihm verbringen und melde mich Morgen!
    Aber, vielen-vielen Dank für Eure Anteilnahme und Eure Meinungen!
    Euch allen einen schönen Abend...

  • Liebe Melani,
    ich wünsche dir viel kraft .
    Du tust das richtige und dafür wird dein dir sehr dankbar sein!!


    Diese Geschichte erinnert mich sehr an meinen hund (er lebt noch) :
    Er ist auch herzkrank
    Bis vor ein paar wochen ging es ihm auch noch der umstende ensprechend für ein ca.16-17 jahre alten hund gut
    Doch langsam geht es ihm schlechter . Noch nichtr so schlecht wie deinem wuffel aber ich habe angst den moment zu verpassen .
    Ich wünsche dir viel kraft und noch ein paar schöne stunden mit deinem wuffel
    lg eine fast weinende masine :( :

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