Kann man Ferienreitbetrieb melden?

  • Mich quält seit ein paar Wochen eine Frage:
    Kann man einen Reitbetrieb der Kinderreiten anbietet irgendwo wegen Gefährdung der Gäste melden, so lange noch nichts passiert ist?


    Kurz zur Erklärung, ich wohne seit Anfang des jahres neben einem Hof der Hauptsächlich Ausritte für Feriengäste anbietet. Bis lang war das nicht so wild, aber seit ein paar Wochen jetzt, seit die Sommerferien angefangen haben, packt mich jedes Mal aufs neue das kalte Grausen.


    Es wird in Gruppen von teils 10 Ponies mit zwei Begleitpersonen ausgeritten, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen alles dabei und die meisten können sich kaum aufrecht im Sattel halten. Die Ferienreiter tragen zwar Helme, aber was man so sieht passt die Hälfte davon nie richtig und hängt vor allem den Kindern meist auf der Nase.
    Von der Ausrüstung der Begleitpersonen vom Hof ganz zu schweigen. Den Vogel haben die beiden Damen gestern abgeschossen. Die gelben Warnwesten sahen ja klasse aus, aber Reitkappe brauchen die Damen im Gelände nicht und statt Reitstiefeln trug die eine FlipFlops und die andere Ballerinas :ugly:


    Ich finde es unverantwortlich mit solchen Gruppen hier ins Gelände zu gehen. Sie müssen vorbei an zwei Grundstücken wo die Hunde ordentlich am Zaun toben - da gehen dem ein oder anderen Pony mal die Nerven durch, Sturz habe ich noch keinen gesehen, aber die dürften regelmäßig vorkommen - danach geht es in den Wald, steile Wege, tiefer Boden.... so sattelfest wie viele der Reiter sind reicht da schon ein Stolperer oder ein kurzes Ausrutscne des Pferdes, dass die unten liegen.


    Ich habe die Tage mal versucht ruhig mit der Betreiberin des Hofs über meine Bedenken zu sprechen, die hat mich allerdings nur niedergebügelt und meinte nur ich will doch bloß Kundschaft abwerben. Unser Stall liegt 20km entfernt und ist auf eine ganz andere Schiene ausgelegt, also wär das mein letzter Gedanke.


    Nun frag ich mich, ob man sowas durch irgendwen überprüfen lassen kann.
    VetAmt ist nicht zuständig, OA wird nur tätig wenn wer gestört wird, Polizei erst wenn jemand durch die Fahrlässigkeit gefährdert wird.
    Jemand eine Idee?


    Ich will ehrlich nicht zuschauen, selbst wenn es am Ende nicht wirklich ein großes Ergebnis bringt, will ich mir wenn was passiert - und es wird früher doer später was passieren - nicht vorwerfen, ach hätteste doch...

  • Also wer sich garantiert melden würde bei einem Unfall (weiß ich aus eigener Erfahrung), ist die Krankenversicherung des jeweiligen Reiters............ aber da du die ja sehr wahrscheinlich nicht weißt, wird das nix.


    Interessant wäre, ob da eine Fremdreiterversicherung für die Pferde vorliegt - die würd sich vlt. auch für solch fahrlässige Dinge interessieren. Ich weiß ja nicht, inwieweit das als gewerblich angemeldet ist und wie da der Versicherungsstatus ist.

  • Gewerbeaufsicht? Finanzamt?


    Aber vermutlich wirst du verdammt wenig machen können, weil jeder das Recht hat, im Urlaub seinen Hals zu riskieren. Ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung: Wir haben jahrelang alles mögliche im Kielwasser eines großen Ponyhofes eingesammelt, von gestürzten Reitern bis hin zu entlaufenen Rindern. Was da an Lebensgefährlichem abging, war allgemein bekannt - ernsthaften Ärger bekommen haben die erst roundabout 40 Jahre später nach dem Fackelritt-Unfall, der vor zwei Jahren bundesweit Schlagzeilen gemacht hat. Und inzwischen ist sicher längst wieder business as usual.


    Insofern: Ich weiß, wie ätzend sowas ist und drück dir sehr die Daumen - aber ich fürchte, du hast da wenig Chancen!

  • Denke nicht dass es das Finanzamt interessieren wird :???:
    Es ist ja offiziell ein Ferienhof für Familien.


    Ich frage die Tage beim VetAmt einfach mal nach, wer da die richtige Ansprechstelle sein könnte.

  • ich frag mich wie das mit der versicherung läuft?
    also wer bei unfällen wie haftet und ob die versicherung überhaupt zahlt, wenn so fahrlässig gehandelt wird.


    ich würde ja auch ggf. bei der polizei und o-amt nachfragen, dass noch nix passiert ist heisst ja nix, die gefährdung von dritten ist da.


    gibts da für reiter nicht irgendwelche vorschriften wie sie eben vermeiden das bei ausritten dritte gefährdet werden? und ists nich vorgeschrieben wie man ausreiten darf und soll, also mit helm und festem schuhwerk usw?

  • Vorgeschrieben ist da garnichts - du kannst auch im Badeanzug ausreiten, wenn dir danach ist. Was ja auch richtig ist - wenn ich privat meinen Hals riskiere, ist das mein Bier.


    Es dürfte aber vielleicht doch anders aussehen, wenn ich als gewerblicher Anbieter das Wohl meiner unbedarften Kunden zu sehr aufs Spiel setze. Insofern würde ich's wirklich bei der Gewerbeaufsicht versuchen, mit ausdrücklichem Hinweis darauf, wie sehr du dir um die beteiligten MENSCHEN Sorgen machst.


    Vetamt kann ja nur bei ganz grober Tierquälerei was unternehmen, solange die Pferde also weder rappeldürr noch ansteckend krank noch ständig blutig sind, sind denen wohl die Hände gebunden. Aber vielleicht hätten sie einen Tip für dich, wohin du dich wenden könntest - das Problem solcher Höfe ist ja leider chronisch.


    So ähnlich wie beim Hundekauf: solange die Kunden sich nicht informieren wollen, florieren die Geschäfte mit der Dummheit.

  • Vorgeschrieben ist da garnichts - du kannst auch im Badeanzug ausreiten, wenn dir danach ist. Was ja auch richtig ist - wenn ich privat meinen Hals riskiere, ist das mein Bier.


    Es dürfte aber vielleicht doch anders aussehen, wenn ich als gewerblicher Anbieter das Wohl meiner unbedarften Kunden zu sehr aufs Spiel setze. Insofern würde ich's wirklich bei der Gewerbeaufsicht versuchen, mit ausdrücklichem Hinweis darauf, wie sehr du dir um die beteiligten MENSCHEN Sorgen machst.


    Vetamt kann ja nur bei ganz grober Tierquälerei was unternehmen, solange die Pferde also weder rappeldürr noch ansteckend krank noch ständig blutig sind, sind denen wohl die Hände gebunden. Aber vielleicht hätten sie einen Tip für dich, wohin du dich wenden könntest - das Problem solcher Höfe ist ja leider chronisch.


    So ähnlich wie beim Hundekauf: solange die Kunden sich nicht informieren wollen, florieren die Geschäfte mit der Dummheit.

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