Der RETRIEVER Laber-Thread

  • Ihr Lieben,


    eine Frage an die erfahreneren Goldie-Besitzer/innen unter euch: Am Wochenende ist mir Nemo stiften gegangen - ein furchtbares Erlebnis. Er hatte sich im Freilauf über einer Skateboarder erschrocken und als der dann noch einmal direkt an ihm vorbeifuhr, war es aus. Nemo rannte um sein Leben - und war erst einmal weg. Durch den ganzen Burggraben, über eine (sehr befahrene) Straße (Autos, Bus, Straßenbahn) hinein in die Stadt. Ich kann von Glück sagen, dass Nemo einen so wunderbaren Schutzengel hatte, der ihn direkt in die Pfoten eines anderen Goldies trieb. Dort fühlte Nemo sich wohl sicher, hockte sich hin -und die Besitzerin war geistesgegenwärtig genug, Nemo anzuleinen. Letztlich habe ich ihn dann so wiedergefunden. :omg:


    Nun bin ich natürlich total schissig, was Freilauf angeht. Die letzten Tage bin ich total wenig mit ihm draußen gewesen, immer nur so ganz kurz zum Lösen, keine größeren Runden. Dabei fällt mir auf, dass er nachmittags nun etwas mehr aufdreht in der Wohnung.


    Jetzt heißt es ja sowieso immer, dass die lütten Hunde gar nicht so viel raussollen, sondern vor allem ruhen. Aber wie viel ist gut und wieviel ist vielleicht zu wenig? Und darüber hinaus: Wie manage ich das nun mit dem Freilauf? Heute gehe ich mit ihm beim Fußballtraining kurz in den Wald, da nehme ich die Schleppleine mit. Aber so kann er doch nicht mit anderen Hunden agieren/spielen? :???:

  • Also bei mir wäre da die nächste Zeit auch nur die Schleppleine dran und ich würde Situationen, die ihn erschrecken könnten, gezielt suchen, um ihn daran zu gewöhnen. Natürlich nur positiv, hab Leckerlies dabei, aber hauptsächlich lass ihn wissen, dass du ihm Schutz bietest!
    Mir ist ein Hund noch nie abgehauen, weil er sich so schlimm erschreckt habt. Ihr habt ihn noch nicht so lange, oder? Zumindest hat er noch nicht verknüpft, dass er in schreckhaften Situationen bei dir Schutz findet.


    Spiel mit anderen Hunden würde ich nur dort zulassen, wo gerade nichts passieren kann. Weit im Wald drin, auf einer Wiese, wo weit und breit nichts zu sehen ist, keine Straße.


    Was zu viel und was zu wenig ist, kann man nicht pauschalisieren . Ich hab da immer auf den Hund geschaut. Jeder Hund verarbeitet unterschiedlich und für den einen ist das zu viel, das findet der andere aber irre spannend. Überdrehen/Aufdrehen kann ein Zeichen für Langeweile sein, aber auch für zu viel. Das kann man auf die Ferne und durchs Internet nicht sagen.

  • Ach, ich kann schon gar nicht mehr die Ereignisse zählen, an denen meine Hunde einfach nur "Glück gehabt" haben oder jemand anderes sehr umsichtig reagiert hat, so dass den Viechern nichts passiert ist.


    Letztendlich lernt ja nicht nur Hund, sondern auch Mensch dazu. Ich würde ab jetzt in unübersichtlichen Gebieten oder an Straßen auf jeden Fall die Leine oder Schlepp dran machen. Dann kann da schon mal nichts mehr passieren. Aber wenn er ansonsten einigermaßen hört, spricht doch nichts dagegen, ihn zum Spielen mit anderen Hunden im Wald abzuleinen? Dass er sich erschreckt, kann natürlich immer sein. Aber du kennst ihn ja am besten und kannst eher einschätzen, ob das nun ein blöder Zufall und eine Ausnahme war oder ob er generell sehr schreckhaft ist und das Weite sucht. Bei zweiterem ist dann natürlich noch mehr Umsicht geboten.


    Zum Thema was ist Zuviel:
    Ich denke, stinknormales Spazierengehen macht keine gesunde Hüfte kaputt. Auch ein bisschen toben und rennen nicht. Würdest du ihn nun am Rad laufen lassen, Hundesport betreiben oder Dinge machen, die wirklich belastend sind... ok. Aber normale Bewegungsabläufe und nicht bis zum Rand der Erschöpfung dürften auf jeden Fall drinnen sein.

  • Ich halte von der 5min Regel pro Lebensmonat absolut nüscht :D
    Abby ist recht schnell auch 30 bis 45min Runden mitgelaufen, halt langsamer, mit Pausen.
    Bei Fenja hab ich eher drauf geachtet, da war ja auch noch kein weiterer erwachsener Hund dabei.
    Ich finde es zB absolut nicht schlimm, mit einem 6 Monate alten Retriever zB 20-30min spazieren zu gehen, bissel Pause zu machen und dann nochmal so lang wieder zurück zu gehen, als Beispiel.


    Wenn euch immer Radfahrer und Spaziergänger begegnen, hätte ich die Schleppleine dran und würde ihn ggf abrufen, wenn was käme, was ihn erschrecken könnte. Klappt der Abruf nicht, auf die Schleppleine treten. Bei dir parken lassen, geh in die Hocke, halte ihn fest, und schaut euch das "Ding" gemeinsam an. Die Angstphase wird eh bald kommen, und wenn er sich schonmal so erschreckt hat, würde ich da kein Risiko eingehen wollen.
    Ableinen und Spielen nur da, wo keine Radfahrer, Skateboarder lang fahren können. Notfalls dafür auch weiter raus fahren. Das ist ja nicht für ewig, sondern nur für paar Monate. Dann sollte sich die Bindung weiter gefestigt haben und er die Erfahrungen, dass zB Skateboarder nicht schlimm sind.

  • Letztendlich lernt ja nicht nur Hund, sondern auch Mensch dazu. Ich würde ab jetzt in unübersichtlichen Gebieten oder an Straßen auf jeden Fall die Leine oder Schlepp dran machen. Dann kann da schon mal nichts mehr passieren. Aber wenn er ansonsten einigermaßen hört, spricht doch nichts dagegen, ihn zum Spielen mit anderen Hunden im Wald abzuleinen? Dass er sich erschreckt, kann natürlich immer sein. Aber du kennst ihn ja am besten und kannst eher einschätzen, ob das nun ein blöder Zufall und eine Ausnahme war oder ob er generell sehr schreckhaft ist und das Weite sucht. Bei zweiterem ist dann natürlich noch mehr Umsicht geboten.


    Zum Thema was ist Zuviel:
    Ich denke, stinknormales Spazierengehen macht keine gesunde Hüfte kaputt. Auch ein bisschen toben und rennen nicht. Würdest du ihn nun am Rad laufen lassen, Hundesport betreiben oder Dinge machen, die wirklich belastend sind... ok. Aber normale Bewegungsabläufe und nicht bis zum Rand der Erschöpfung dürften auf jeden Fall drinnen sein.

    Ich hab ihn ja bis vor kurzem hier in der Stadt gar nicht abgeleint, sondern nur irgendwo im Wald (und da war er sehr gut abrufbar). Haben wir Menschen oder/und Hunde gesichtet, kam er immer an die Schleppleine. Vor einiger Zeit haben wir dann den Burggraben als ideales Tummel- und Spielfeld entdeckt, weil dort auch andere Hunde sind, mit denen er sich gut versteht. Ich hab zugegebenermaßen unterschätzt, dass an den Enden des Grabens (insgesamt immerhin über fünf Kilometer lang) die Straße kommt. Aber du hast recht, man lernt dazu.


    Nemo ist eigentlich neugierig, reagiert aber ziemlich schreckhaft auf fahrbare Untersätze (zumindest Skateboards und Motorräder und Roller). Normalerweise. Jetzt kommen so viele Dinge dazu, die er verbellt oder vor denen er sich ängstigt, die ich gar nicht einschätzen kann - die Monsterphase halt. Aber das haben wir vor allem am Abend (wie bei Kindern auch).


    Tja, was die Gassirunden angeht, bin ich jetzt immer noch überfragt - er muss ja alle drei Stunden raus zum Pippi machen, länger schafft er noch nicht. Und noch bekommt er dreimal täglich Fressen, danach muss er ja auch raus. Will sagen: Reicht dann eine längere Runde am Nachmittag (vorerst), wenn wir sonst nur kurz zum LÖsen auf der Hundewiese sind? Oder ist das zu wenig?

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