Mein Hund rennt im Garten die ganze Zeit nur Kreise
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Der Hund rennt nicht alleine im Garten rum.
Wir sind auch im Garten. Wir würden mit ihm spielen, wenn er denn mal reagieren würde.
Meistens ist das ja auch so, dass wir mit ihm spielen (apportieren o.ä.)
Wir versuchen mit beiden Hunden gleich viel zu spielen.
Der andere ist ja nur mit uns dran und spielt den ganzen Tag, während der andere seine Kreise dreht und wenn man ihn dann zu sich holt und irgendwie mal festhalten will, nur damit er mal ein paar Minuten ausruht, knurrt er und will unbedingt wieder zu dem Zaun...
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Hi
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Naja, ein Yorkshire-Terrier ist immerhin ein Jagdterrier. Was macht ihr denn zur (geistigen) Auslastung? Könnte ja sein, dass er einfach Energie rauspresst. Ballspielen ist zwar eine typische Beschäftigung, aber der Adrenalinspiegel wird immer wieder mit jedem Wurf mehr gepusht, während er dagegen nur sehr langsam abgbaut wird.
Bevor wir mit unserer dt. Jagdterrier-Mix-Hündin mit HuSchu und Fährtenarbeit angefangen haben, hatte die auch dann und wann solche Energie-Ausraster. Das macht sie heute immer noch, wenn sie z. Bsp. vor einem Ziegen/Kühe/Wasweißich-Gehege steht und weiß, dass sie nicht rein kommen wird. Dann wird gequietscht und gebellt und gerannt (Hallo, Frustrationstoleranz!!!
)
Und Pause/Ruhe üben ist beim durchgeknallten Terrier eh nie verkehrt :-)Trainer ist sicher die sichere Lösung. Aus der Ferne ists manchmal schwer, die genaue Diagnose zu stellen.
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Ja zur geistigen Auslastung eigentlich nicht viel, da ich leider nicht soviel Ahnung davon habe, was man da machen kann.
Also werde ich dann nach einem guten Hundetrainer bei uns schauen um schnellstmöglich etwas zu unternehmen
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Das Kreisen ist in meinen Augen nur Ausdruck dessen, dass der Hund mit ganz vielen Situationen völlig überfordert ist. Sobald Ihr die anderen Dinge im Griff habt, erledigt sich das Kreisen von selbst. Nichtsdestotrotz würde ich das Kreisen nie zulassen, es ist nur nicht "Kernpunkt" Eures Themas.
Zitat
Es ist für mich unverständlich, warum der Züchter ihn so früh abgegeben hat. Soweit ich weiss, hat er ja damit die komplette Sozialisierungsphase verpasst oder?
Klar, das ist sehr früh (zu früh). Hat aber mit Eurem Problem nichts zu tun. Die Sozialisierungsphase bei Welpen dauert ca. von der 3. bis zur 16. Woche (Trumler, Feddersen-Petersen), der erste Abschnitt wird gerne noch unterteilt und Prägephase genannt.
Jeder Welpenkäufer bekommt also einen Hund, der noch in der Sozialisierungsphase steckt.Zitat
Er ist total auf meine Frau bezogen und ist uns gegenüber auch ziemlich aggressiv (vllt. aus Angst?!).
Natürlich hab ich Euren Hund nicht gesehen, aber es klingt nicht nach Angst. Unsicherheit wäre gut möglich, dazu kommt, dass er - zumindest nach dem, was Du schreibst - in seinen Augen von Euch keine Führung bekommt. Manche Hunde verzeihen das eher und kommen irgendwie damit zurecht, andere Hunde sagen "ok, schöner Mist, einer muss ja, die machen nichts, also versuch ich eben, ein paar Regeln aufzustellen".Dazu passt auch:
Zitat
Wenn man ihn hochnimmt, knurrt er oder jault, als ob man ihm was antun würde.
Wenn er im Weg steht und man sagt er soll mal zur Seite gehen knurrt er als würde er einen zerfleischen wollen.
Es kam auch schon öfters vor das er schnappt und einen richtig beissen will.
in seinen Augen nimmst Du Dir in diesen Situationen etwas heraus, was Dir nicht zusteht. Knurren ist eine normale, hündische Kommunikation, ein Schritt auf dem Weg "nette, normale Ansage -> wirkt nicht -> Vorwarnung (Knurren, Fletschen, Steifwerden, usw. -> wirkt nicht -> abschnappen bzw. irgendwann Biss"Zitat
Deswegen haben wir auf Anraten der Tierärztin den Hund kastrieren lassen, weil sie meint das wird besser.
Ich bin aber im nachhinein der Meinung, dass Hunde die aggressiv sind, sich dadurch nicht ändern und das dies keine Lösung ist
Aggressives Verhalten kann sich nach einer Kastration verbessern, nämlich dann, wenn es hormonell bedingt ist. Das sehe ich bei Deiner Beschreibung überhaupt nicht.Zitat
Unsere Hunde sind für uns wie Familienmitglieder (ja ich muss zugeben, wir vertätscheln unsere Hunde zu sehr)
Ich verstehe total, dass Ihr Eure Hunde liebt und ihnen alles Gute der Welt geben wollt. Das Ding ist, "alles Gute der Welt" ist in der Menschenwelt und in der Hundewelt nicht immer dasselbe. Vielleicht als Bild: ich liebe Schokolade, also gebe ich meinem Hund auch jeden Tag zwei Tafeln... das würde nach hinten losgehen, Schokolade ist für Hunde nämlich giftig. So ähnlich ist das auch mit dem Verhalten, es gibt manches, das fänden wir Menschen super, manche Hunde verunsichert es aber total. Ihr wollt den Hunden was Gutes, also schaut, was in der Hundewelt tatsächlich gut ist: Führung, Grenzen, Ruhe, gemeinsame Bewegung, Beschäftigung, und dann (und erst dann!) auch Zuneigung. Der Posten Zuneigung ist bei Euch bestimmt top, schaut mal, welche der anderen ausbaufähig sind? Hunde brauchen jeden dieser Pfeiler, von Hund zu Hund verschieden in der Gewichtung, aber sie werden alle benötigt für ein zufriedenes Hundeleben.Zitat
Dann gibt es wiederrum Tage, wo er der liebste Hund ist und nur schmusen will und man alles mit ihm machen kann und sich zum kraulen auf den Rücken legt usw und er auch super hört.
Ein weiteres Zeichen dafür, dass er denkt, er müsse in Eurem Haushalt die Regeln aufstellen. Es ist sehr hündisch, dass ich, wenn ich der Regelaufsteller bin, auch bestimme, wann die Regeln gelten. Es ist schlichtweg seine Entscheidung, wann er sich von Euch huldigen lässt, und wann er sagt "so, jetzt haltet mal Abstand, ich schränke Euch ein!"ZitatGibt es schyzophrenie beim Hund?
Schizophrenie ist eine psychische Krankheit, die erst dadurch diagnostiziert wird, dass der Patient seine Wahrnehmung, sein Erleben schildert. Folglich lässt sie sich bei Hunden nicht diagnostizieren, was nicht heißt, dass es das nicht auch geben könnte - zumindest sind andere psychische Erkrankungen bei höher entwickelten Säugetieren bekannt, z.B. Neurosen. Hat aber nichts mit Eurem Hund zu tun, der verhält sich aus Hundesicht Deinen Beschreibungen nach total logisch.Zitat
Ich weiss das der Hund verhaltensgestört ist in manchen Situationen, aber das ist im laufe der Zeit besser geworden, aber das mit dem rumrennen macht mir doch schon Sorgen (was im ggs. immer schlimmer wird).
Die Frage ist immer die nach der Ursache. Ich könnte mir vorstellen, dass sich 90% oder mehr seiner Verhaltensauffälligkeiten legen könnten, wenn Ihr dem Hund eine hundegerechte Führung, Regeln, Auslastung bieten würdet. Das meine ich nicht als Vorwurf, ich will Euch Mut machen, ganz andere Wege zu gehen, mehr über Hunde, deren Bedürfnisse und Kommunikation zu lernen, den Alltag mit Euren Hunden umzukrempeln und anders zu strukturieren, gerade weil Ihr Eure Hunde liebt und weil Ihr ihnen damit tatsächlich was richtig Gutes tun könnt.Zitat
Unser zweiter Rüde ist da komplett anders. Ihn haben wir mit 12 Wochen bekommen. Er ist Menschen gegenüber NIE aggressiv oder macht irgendwas (er ist von mir mal ausversehen aus dem Schlaf gerissen worden und hat sich total erschrocken und ist auf meinen Fuss los, bis er gemerkt hat das ich das war und hat sofort abgelassen und kam winselnd an.) Also ein total lieber. Ausser großen Hunden gegenüber. Da markiert er den Chef..
Aus Deiner Beschreibung lese ich, dass Euer zweiter Rüde toleranter ist gegenüber der fehlenden Führung, was nicht heißt, dass es ihm nichts ausmacht. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich meine Hunde schon versehentlich geweckt habe, wie oft sie vielleicht auch nicht sofort "wach" waren, und trotzdem ist die erste Reaktion nicht "uh, Hilfe, schnappen". Das hat auch wiederum etwas damit zu tun, ob die Hunde sich geschützt fühlen, ob sie sich geführt fühlen. Es nimmt ihnen einfach enorm viel Stress.
Genauso die Situation mit den großen Hunden, die Du beschreibst: der Rüde markiert mitnichten den Chef, Chefs sind ruhig und souverän. Euer Rüde ist im Stress, es geht ihm nicht gut, aber es ist aus Hundesicht total wichtig, dass jemand Begegnungen mit anderen Hunden regelt. Ihr tut es nicht, also muss er ran, das ist halt sein Pfeiler, der ihm besonders wichtig ist.Ich wünsche Euch, dass Ihr (mit einer passenden Hilfe an der Seite) ganz viele spannende Entdeckungen macht und ganz neugierig seid, wie man mit Hunden kommunizieren kann, was Führung bedeutet, wie man selbst dafür sorgen kann, dass die Hunde zufrieden und entspannt sind, dass es ihnen richtig gut geht.
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es muß jemand kompetentes ran - ich würde da nicht so nach Berufsbezeichnung gehen, sondern wieviel Ahnung derjenige davon hat, und wie die Herangehensweise ist - leider wachsen für das Thema Stereotypie die Fachleute nicht grad an jeder Hecke...
Der Postleitzahl nach sortiere ich Euch nach Oberhausen - wie weit würdet ihr denn für einen Trainer/VerhaltensTA fahren, bzw deren Anfahrskosten tragen?Das Kreiseln darf am Besten ab sofort gar nicht mehr ausgeführt werden - wenn er solche Sachen nur im Garten macht, dann ist eben jetzt erstmal der Garten tabu.
Wenn das Kreiseln nur durch auftauchen des Nachbarn ausgelöst wird, würde ich ihm erstmal ein Geschirr und eine lange, aber leichte Leine ohne Schlaufe anziehen, wenn ihr in den Garten geht, und sofort bei Auftauchen des Nachbarn am Besten noch vor Beginn des kreiselns die Leine aufsammeln und den Hund wieder reinbringen.Bei den anderen Knurr-Anlässen: als Yorkie ist hund ja klein, und im Vergleich sind Menschen riesig - ich stelle es mir sehr beängstigend vor, von solchen Riesen (auch wenn ich sie schon mein ganzes Leben lang kenne) hochgenommen oder festgehalten zu werden - ausserdem hat er die Strategie gelernt, dass Knurrren und Schnappen "funktionieren" - ihr lasst ihn dann los. Ziel erreicht.
Da man Hunde aber zumindest gelegentlich festhalten und kleinere eben manchmal auch hochheben muß, würde ich das neu aufbauen, mit positiven Konsequenzen verknüpfen, unter Signal stellen (damit ihr ihm Bescheid sagen könnt, dass er gleich hochgenommen/festgehalten) wird und dass ihr ihn für die nächste zeit nur supersuper kurz festhalten/hochhebt, und wieder loslasst, bevor er Anlass zum Knurren/Schnappen sieht. Da gibt es ganz tolle, sehr effizient funktioierende Trainingsmethoden, mit denen er das lernen kann, aber es ist leider nicht so effizient, diese über ein Forum zu vermitteln.Aber ich möchte wenigstens so viel rüber bringen, dass Ihr bei der Auswahl eines Trainers/Verhaltenstierarzt den richtigen erwischt, und nicht einen, der es noch verschlimmert.
Also: es darf unter allen Umständen nur mit positiver Bestärkung daran gearbeitet werden. Alles was bestrafend wirkt (auch, wenn der Trainer sagt, dass es keine Bestrafung nennt, und Begriffe wie Abbruchsignal, Korrektur oder so etwas verwendet) muss vermieden werden, weil das das Erregungsniveau und Stresslevel erhöht und damit die Wahrscheinlichkeit des Verhaltens - oder eines anderen Verhaltens, dass die gleiche Funktion erfüllt ERHÖHT - auch wenn es vielleicht dann erst nach einer Weile auftritt.
Der Hund muss Alternativverhalten lernen und andere Strategien, seinen Stress abzubauen, als kreiseln - oder ein anderes stereotypes Verhalten. Wenn man nämlich einfach nur das eine verbietet, aber keine alternative gibt, und sich der Anlass für das Verhalten nicht ändert, dann erfindet der Hund ganz einfach sehr schnell ein neues stereotypes Verhalten.Weil ein wesentlicher Bestandteil des stereotypen Verhaltens das erhöhte Erregungsniveau und Stresslevel ist, muss außerdem unbedingt Entspannungstraining Bestandteil des Trainings sein.
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martina
ich stimme Dir fast überall zu.Zitat
Also: es darf unter allen Umständen nur mit positiver Bestärkung daran gearbeitet werden. Alles was bestrafend wirkt(...)
Wie ist es aus Hundesicht? Wirkt es bestrafend, einen Hund körpersprachlich zu blocken? Wie stellen Hunde untereinander Regeln auf? Durch Bestrafung? Positive Bestärkung? Kommunikation, Handlung und Konsequenzen daraus?
Du hast absolut recht, eine "Korrektur" in Form von körperlicher Züchtigung, Nackengriff, usw. ist völliger Mist. Und positive Bestärkung ist ein toller Weg, Hunde zu konditionieren. Aber es gibt noch mehr als Belohnung oder Strafe, nämlich Kommunikation. Worum geht es hier? Wir sind noch gar nicht in der Ausbildung von Hunden (außer Du zielst auf die Beschäftigung ab, da gebe ich Dir wieder völlig recht), sondern erstmal dabei, dem Hund eine sichere, souveräne, ruhige Führung anzubieten. Wie würdest Du das ausschließlich mit Mitteln der positiven Bestärkung angehen?Übrigens ist vermutlich auch das Festhalten/Hochnehmen in diesem Fall überhaupt kein Thema mehr, wenn klar ist, wer tatsächlich Regeln aufstellt. Es ist eine Bewegungseinschränkung, die den Besitzern aus Sicht des Hundes nicht zusteht, darum motzt er. Sobald klar ist, dass die Halter diejenigen sind, die für Ruhe, Schutz und Regeln sorgen, hat sich das Festhalten voraussichtlich von selbst erledigt.
Das Gegenkonditionieren brauche ich nur dann, wenn eine Situation tatsächlich der Auslöser ist; der Beschreibung des TE nach geht es aber eher darum, dass sich der Hund die Bewegungseinschränkung nicht gefallen lässt, es geht also in seinen Augen vermutlich nicht darum, was gemacht wird, sondern wer das darf und wer nicht. -
Zitat
Aus Deiner Beschreibung lese ich, dass Euer zweiter Rüde toleranter ist gegenüber der fehlenden Führung, was nicht heißt, dass es ihm nichts ausmacht. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich meine Hunde schon versehentlich geweckt habe, wie oft sie vielleicht auch nicht sofort "wach" waren, und trotzdem ist die erste Reaktion nicht "uh, Hilfe, schnappen".Ich muss ehrlich zugeben, dass es war weil ich ihm ausversehen auf die Rute getreten bin, weil ich gerade keine Sicht auf ihn hatte
Ich danke euch sehr für die ganzen Ratschläge und werde es mir sehr zu Herzen nehmen und hier berichten
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Hatte ich erwähnt, dass meine Nachbarn einen Hund haben? (Wahrscheinlich eine ganz wichtige Info die ich vergessen habe :-\ )
Das Problem an dem Hund ist, dass er meine Hund nicht wirklich mag und sie wahrscheinlich in einem Stück runterschlucken würde.
Also die mögen sich gegenseitig nicht. Der Nachbarshund meine nicht und andersrum genauso wenig.
Es kam zu 2-3 Situationen die sehr brenzlig und knapp waren, dass es nicht zu einer Beißerei kam.
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Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass das Problem hier anscheinend über ein schlichtes Erziehungsproblem hinausgeht. Wenn ein Hund eine immer gleiche Handlung ausführt bis hin zur totalen Erschöpfung und diese nicht mehr auf Ansprache unterbrechen kann (genau so - denn er ist nicht mehr fähig!), dann liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine Erkrankung handelt. Das heißt dann, dass evtl. begleitend zu den Maßnahmen in der Änderung des Umgangs mit dem Hund medikamentös behandelt werden muss, um dem Hund ein annähernd normales Verhalten im Alltag zu ermöglichen.
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Mhh bist du dir da sicher flying-paws?
Ich werde das heute im Garten mal GANZ GENAU beobachten und wie schon o.g. versuchen ihnen eine Alternative bzw. Ablenkung zu schaffen um zu schauen ob er darauf reagiert
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