In welchem Alter mit Agility anfangen??

  • Sorry, mir entgeht der Sinn zwischen Alter und Charakter bzw. wieso man Alter und Charakter in Bezug auf anfangen Agi zu trainieren beachten muss?


    Fakt ist - hat man einen jungen Hund und lässt diesen über Monate quasi über die Stangen drüberlaufen, wirkt sich das bei den meisten Hunden (völlig unabhängig vom Charakter) dahingehend aus, dass sie einen miesen Sprungstil entwickeln.
    Bei ängstlichen, sensiblen, pienzigen Hunden kann die "Angst" Stangen zu berühren dazu führen, dass sie ihre Beine höher nehmen beim Springen wenn die Stangen dann mal so hoch sind, dass Hund springen muss - was aber auch nicht zwangsläufig auf eine Verbesserung des Sprungsstils rausläuft.


    Und ja - je nachdem wie sich Hund während des Trainings so gibt, würde ich mir überlegen, ob ich mit dem Hund weiter Agi machen würde. Das würde ich nicht vom ersten Training abhängig machen. Aber wenn ich
    - nach 2-3 Monaten meinen Hund immer anbetteln müsste, dass er in Richtung eines Hindernisses geht,
    - wenn ich bei jedem kleinen Vorkommnis mit einem Gerät dieses Gerät wieder neu aufbauen müsste
    - ....


    dann würde ich mir ernsthaft überlegen, ob meinem Hund Agi wirklich Spass macht, oder ob ich es mir nur einbilde, weil ich gern möchte dass mein Hund am Agi Spass hat. Und v.a. weil alle Welt weiss "Agility macht Spass" - also muss mein Hund ja Spass am Agi haben .... :doh:

  • Ganz einfach. Es ist wichtig, auf den Charakter des Hundes zu achten, da man anhand dessen das Training aufbauen kann. So muss ein eher ängstlicher Hund erst einmal sehr kleinschrittig an die Geräte rangeführt werden.
    Mein Hund zum Beispiel hätte wegen seines eher vorsichtigen Charakters im Alter von, keine Ahnung, nehmen wir einem Jahr, keinen Spaß am Agility empfunden, da er von der charakterlichen Reife noch nicht so weit war.
    Wir haben mit 1 1/2 Jahren angefangen, nachdem wir erst einmal andere Sachen gemacht haben, er auch selbstsicherer wurde. Auf Grund dessen kann ich sagen, geht er mit sehr viel Freude an das Training ran.
    Ich hoffe, es ist nun verständlicher, was ich damit meine.


    Einige Hunde müssen einfach erst einmal noch mehr reifen, bevor sie an gewisse Sachen rangeführt werden können.

  • Zitat

    Es ist wichtig, auf den Charakter des Hundes zu achten, da man anhand dessen das Training aufbauen kann. So muss ein eher ängstlicher Hund erst einmal sehr kleinschrittig an die Geräte rangeführt werden.


    Siehst Du - und da komme ich nicht mit.


    Warum muss ich einen Hund, der Angst davor hat, überhaupt an die Geräte ranführen?


    Da wird in ellenlangen Threads darüber schwadroniert wie bedauernswert und gestresst die ach so armen Agi-Hunde sind, die ständig auf irgendwelche Turniere müssen ...


    Aber wer bedauert die armen, gestressten Hunde, die unbedingt Agi trainieren müssen, obwohl sie Angst davor haben - nur weil ihre HF einen verqueren Ehrgeiz oder was auch immer haben? Nur weil aktuell die Meinung herrscht, man müsse mit Hunden bestimmter Rassen unbedingt Agi machen, sonst sind sie nicht glücklich?


    In dem Moment, in dem ich erst mal über Monate kleinschrittiges Training einen Hund an ein Gerät ranführen muss - sollte man da mal nicht sein eigenes Ego hinter dem Hund anstellen und sagen "ok, mein Hund mag das nicht, dann halt nicht - finden wir was anderes, was auch dem Hund Spass macht".


    Wenn ich jedesmal, wenn mein Hund von einer Wippe knallt, vom Laufsteg fliegt, gegen die Wand knallt, ... das Gerät erst mal wieder neu aufbauen muss - dann zeigt mir das, dass der Hund definitiv keinen Spass an dem hat, was er da tut, sondern es nur "mir zuliebe" tut.


    Auch eine Form von Zwangsausübung - wenn auch nicht physisch, so doch ganz sicher psychisch.




    Zitat

    Einige Hunde müssen einfach erst einmal noch mehr reifen, bevor sie an gewisse Sachen rangeführt werden können.


    Und einige Hunde sollte man nicht aus egoistischen Gründen zu etwas zwingen, was sie nicht wirklich wollen.


    Ich sag's mal so - inzwischen mache ich ja ein paar Jährchen Agi - und ganz ehrlich, da habe ich genügend Hunde gesehen, deren Halter was von "viel Freude" und "viel Spass" erzählt haben.
    Die Hunde machten nicht wirklich den Eindruck, viel Spass zu haben.

  • Mein Hund hatte zu Beginn vor allem Angst, weil er kaum was kennen gelernt hat. Erst als ich ihn rangeführt habe, hat er Sicherheit gewonnen. Und das übertrage ich bei MEINEM Hund auch aufs Agi.


    Meiner geht mittlerweile mit sehr viel Freude an alles ran. Er war die ersten fünf Minuten, wenn es hoch kommt, SUMMIERT im Training unsicher, weil er die Geräte NOCH NICHT KANNTE.


    Wohl bemerkt, wir machen KEIN Turnier-Agi, wir machen einfach nur Spaß-Agi, mehr nicht. Wir haben auch keine Ambitionen, an Turnieren teil zu nehmen, WEIL es nur Spaß sein soll. Wäre Agi nichts für meinen Hund, würde ich das auch nicht machen.


    Lässt du einen Hund, der vor allem Angst hat auch nur Zuhause, wo er sich wohl fühlt oder würdest du ihn nicht auch an Sachen ranführen, um mit ihm und für ihn an seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten?


    Dass hier auch immer sofort davon ausgegangen wird, dass man mit seinem Hund Turniere laufen und am besten so schnell wie möglich Nummer 1 werden will. Schade!
    Hier wird einer verurteilt, wenn man seinen Hund zu früh an etwas ranführt, lässt man dem Hund die Zeit und achtet darauf, was gut für ihn ist und macht es dann, dann ist es auch falsch. Wo ist das Graue, zwischen Schwarz und Weiß?


    Yane, ich lade dich hiermit gerne zu mir ein, damit du mich und meinen Hund kennen lernst. Dann kann ich dir auch erklären, wie Arko so tickt.
    Ich habe mir übrigens einen Sheltie geholt, der häufig im Agi zu sehen ist, richtig. Stell dir vor, Yane, ich hatte NIE vor, Agi zu machen, bis ich einmal im normalen Hundetraining gesehen habe, wie viel Freude mein Hund daran hat, nachdem ich ihm gezeigt habe, dass diese Gegenstände, die da stehen und ihm erst einmal suspekt waren, nicht böse sind. Und dazu musste ich einfach nur mal mit ihm zusammen über die Hürde spielen, spielerisch alles angehen, mit ihm durch den Tunnel krabbeln, mit ihm im Tunnel spielen usw.

  • Ok, also wenn ich deinen Gedankengang mal umdrehe, dann darf ich meine 7,5 Monate alte Hündin komplett über alle Hindernisse in voller Höhe lassen, denn sie ist ein charakterlich fester, wesenmässig sicherer Hund, die einfach so über ne Wippe drüberrasen würde, einfach weil es ihr Spass macht, so was zu tun.
    Und wenn die Wippe dann naturgemäß kippen und Klein Jeanny nen Abflug machen würde, dann müssten wir mitnichten monatelang nen Neuaufbau machen. Die schüttelt sich einmal nach dem Motto " Huch, was war das" und dann dreht si sich um und rast erneut auf die Wippe, denn " das war ja g**l.


    Warum eigentlich hat ihre Züchterin deren A-Wand im Garten verbarrikadiert, damit speziell Klein Jeanny nicht ständig drüberkraxelt? Schließlich war sie ja schon mit 2 Monaten charakterlich so drauf, dass die über und auf alles rumgeklettert ist, was ihr vor die Nase kam. Von irgendwo darübersteigen mal ganz zu schweigen.


    Perfekt, am Montag im Training fangen wir sofort an.

  • Cindy, Du musst das verstehen. Leute, die "Spass-Agility" machen, brauchen ihre Hunde nicht so wie wir an einzelnen Geräten aufbauen, die gehen gleich in nen Parcours und wenn der Hund dann Angst hat, muss man ihn dann dort vorsichtig an Sachen ranführen.


    Wir turniergeilen Weiber haben da eh keine Ahnung von, auch nicht von Junghundeaufbau und so, weil wir ja sowas nicht haben.
    Und da wir unsere Hunde ja auch explizit fürs Agility geholt haben, und nicht etwa schauen, was der Hund am Besten annimmt, haben wir eben so schreckliche Vorurteile.
    Ich fahr dann mal rüber auf die Rennbahn, meine Hunde dem Kunsthasen hinterherprügeln.

  • Zitat


    Wir haben auch keine Ambitionen, an Turnieren teil zu nehmen, WEIL es nur Spaß sein soll.


    Was für ein Satz :hust:


    Ja habt ihr denn das wirklich noch nicht mitgekriegt ? :hust: Turnier-Agility ist doch wirklich was ganz anderes wie Spaß-Agility :hust:



    ..... Immer diese Kopf-Kategorien von uns Menschen. Leider (oder zum Glück) haben unsere Hunde sowas nicht ....

  • Leute, ich glaub ihr wollt mich nicht verstehen... Statt dessen macht ihr euch über jemanden lustig, die offensichtlich anders denkt als ihr. Schade drum.


    Ja, ich sehe einen Unterschied darin, ob man an Turnieren teilnimmt oder nicht. Denn gerade bei Turnieren sehe ich Menschen eher versucht, schnell so weit wie möglich zu kommen, ohne auf den Hund zu achten. Hauptsache Gas geben. Nicht jeder macht das, aber diese Personen gibt es. Ich bin übrigens der Meinung, dass ihr nicht turniergeile Menschen seid, ich verurteile auch nicht eure Rangehensweise ans Agility, denn ich glaube sogar, dass wir auf die selbe Art und Weise trainieren. Der Unterschied ist nur, dass ihr einen (erst einmal) ängstlichen Hund nicht die Erfahrung schenken wollt, dass er Sachen schafft, die er davor nicht geschafft hat - ohne Druck und Zwang.


    Und nein yane, dein Hund sollte nicht sofort an alles ran. Denn wie du als erfahrene Agility-Person weißt, sollte alles nach und nach an die Geräte ran gehen und alles richtig aufbauen, bevor man weiter geht.


    Woher Iuwaruwa weißt du eigentlich, ob wir nicht auch jedes Gerät einzeln aufbauen und erst weiter gehen, wenn das eine Gerät richtig sitzt? Warst du jemals in meinem Training?


    P.S: Ich frage mich übrigens, was genau ihr in Bezug auf einen ängstlichen Hund im Sinn habt.
    Einen Hund der die ganze Zeit bibbernd in der Ecke steht und nur weg will oder einen Hund, dem erst einmal etwas suspekt ist, aber trotzdem Neugierde zeigt.

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