In welchem Alter mit Agility anfangen??

  • marta


    Nochmal ganz langsam zum Mitschreiben:


    Holziger hat vor ein paar Monaten gefragt, was er machen kann, bzw. Woher es kommt, dass sein Hund immer wieder Stangen schmeißt. V.a. jetzt, nachdem er sicherer im Agi wird.
    So, und hier schreibt er, dass er mit 10-12 Wochen mit seinem Hund angefangen hat und dass sie wegen des Alters die Stangen auf den Boden gelegt haben. D.h. Wenn sie auf das Alter des Hundes Rücksicht genommen haben, ist Holzinger's Hund mindestens 10, eher 12 Monate einfach so über die Stangen am Boden drübergerannt.


    Und die Erfahrung hat gezeigt, dass das absolutes Gift ist. Der Großteil dieser Hunde lernt nur durch anschließend gezieltes Springtraining dieses Drüberwischen über die Stangen durch sauberes Springen zu ersetzen. Denn der Bewegungsablauf beim Springen ist ein ganz anderer als beim Rennen.
    Das ist übrigens auch der Grund, warum echte Running Contacts nichts mit "Hund einfach irgendwie durch die Zone laufen lassen" zu tun hat, sondern einen sehr langen und langsamen Aufbau brauchen, damit Hund diesen Bewegungsablauf des Durchrennens anstelle Springens so verinnerlicht, dass er auch dann nicht auf die Idee kommt, zu springen, wenn die Geräte langsam höher gestellt werden.


    Dass man mit einem Hund, mit dem man das Springen gerade anfängt, nicht sofort auf volle Höhe geht, ist ok. Das machen auch die meisten so, dass sie erst mal so mit halber Höhe oder so anfangen. Und dann geht es eben recht schnell in die Höhe. Natürlichauch abhängig vom Hund. Der eine schafft es früher, sauber die volle Höhe zu springen, der andere braucht etwas länger dazu. Aber das ist nicht das, was die Probleme verursacht. Sondern dieses monatelange "über die Stangen laufen lassen".



    Und was die Turniere anbelangt - ja,da sehe ich auch einen ganz gewaltigen Ubterschied darin, ob man "nur just for Fun ein bisschen Agi" machen will oder ob man richtig trainieren will, evtl. Sogar mit dem Ziel, auf Turniere zu gehen.


    Typische Äußerungen von der "Fun-Fraktion":
    - wir machen Agi ja nur zum Spass, da brauchen wir uns um Zonen keine Gedanken zu machen, wenn mein Hund abspringt, dann springt er hält
    - wir machen Agi ja nur zum Spass, da stören die paar Kilo zuviel ja nicht. Dann legen wir hält die Stangen etwas runter


    Früherfassung es ja die Fun-Tirniere, wo jeder starten konnte, wie er wollte. Heute gibt's die auch noch, nur im Bereich des VDH heißen sie jetzt "Training unter Turnierbedingungen".
    Was ich da von Leuten mitbekommen habe, die "Agi ja nur zum Spass machen, deshalb gehen wir ja auch nur auf Fun-Turniere und gar nicht auf offizielle", das lässt einem die Zehennägel hochrollen.


    Klein Wusch hat ihre Turnierkarriere auf so einem Fun-Turnier begonnen. Sie hatte noch keine BH- Prüfung, das Turnier wurde durch einen befreundeten Verein durchgeführt, noch ein paar andere aus unserem Verein nahmen mit ihren Jungspunds teil, .... Passte also alles.
    Man konnte recht einfach erkennen, wer von den Teilnehmern zukünftiger Turnierstarter war, der mit seinem jungen Hund mal etwas Turnierluft schnuppern wollte, und wer der Fun-Fraktion angehörte.
    Was "Fun" daran sein soll, wenn man mit leidlich über hundsmiserabel bis gar nicht ausgebildeten Hunden über einen Agi-Parcours laufen möchte, die Hunde mit eingezogener Rute hinter dem HF hinterher schleichen, fast jeden Sprung unterlaufen, die Zonengeräte komplett auslassen, .... Entzieht sich meinem Verständnis.


    Für mich sieht ein Hund, der Spass am Agi hat, anders aus ....


    Nach meiner Definition von Fun oder Spass konnte man bis auf 1-2Ausnahmen ausschließlich die angehenden Turnierhunde als "haben Spass" bezeichnen.
    Und diejenige, die ihren Hund im Ziel stehenlassen hat und heulend und über diesen blöden Hund schimpfend zu ihren Leuten gerannt ist, gehörte auch nicht zur "Turnier-Fraktion".


    Es hat so seine Gründe und Erfahrungen, warum ich Probleme damit habe, wenn jemand sagt "Ich mache Agi jur zum Spass". Mal davon abgesehen machen 99% derjenigen, die Auf Turniere gehen, deshalb Agi, weil es ihnen Spass macht ....und nicht in erster Linie wegen der Turniere.

  • Nur einmal so als Anmerkung: Wenn man wirklich Spaß am Agility hat und wirklich mit Leidenschaft dabei ist (und ich meine jetzt nicht die "Ach ja mach halt irgendwie mal Tunnel" Leute sondern die die WIRKLICH mit Leidenschaft dabei sind) dann gibts für einen nichts schöneres als ein Turnier.


    Denn wo sonst hat man die Gelegenheit einen kompletten Tag lang sein Hobby zu leben und 100 andere Leute um sich herum zu haben die es ganz genauso sehe?


    Ich laufe jetzt 10 Jahre Turnier und habe seehr viele Leute kennengelernt. Die die starten weil SIE gewinnen wollen machten bisher immer den allergeringsten Teil aus. Praktisch alle machens halt wirklich aus Spaß (sch.. aufs Dis :D ) und nicht wenige fahren sogar regelmäßig auf die Turniere ohne überhaupt selbst zu starten. Wird schon seinen Grund haben schätze ich mal :hust:

  • Eins noch.
    Meine Trainingsgruppe bestand noch im Sommer nur aus "nein nein wir wollen nieee Turnier laufen" Leuten. Also habe ich sie Ende des Jahres "zwangsrekturiert" :D und allesamt auf ein Turnier bestellt wo ich selbst gelaufen bin.
    Und zwar mit der Ansage: Ob ihr Turnier laufen wollt oder nicht ist eure Sache. Aber ich WILL das ihr es euch vorher wenigstens angeschaut habt bevor ihr euch entscheidet.
    Allesamt sind brav gekommen. Fazit: 6 Hunde sollen im Frühjahr BH laufen und 4 Leute wollens mal mit nem eigenen Start versuchen. Mehr wollte ich garnicht. Natürlich gabs auch Leute die nicht starten wollen. Müssen sie ja auch nicht aber bitte erst vorher angucken und dann urteilen

  • Was heißt denn mit "Agility" anfangen?


    Da gibt es Leute, die unbedingt Turniere laufen wollen, andere machen das nur so zum Zeitvertreib...es gibt ehrgeizige, verkrampfte, verbissene und lockere Agi-Menschen.


    An die Geräte kann man die Tiere schnell heranführen, Schlauch und Sacktunnel schaden einem Junghund nicht.


    Dann ist es ja noch wichtig wie man trainiert. In kleinen Etappen oder länger, ein paar mal pro Woche oder einmal die Woche etc pp.


    Ich lehne mich aus dem Fenster und sage, man kann mit sechs Monaten mit einigen Hindernissen anfangen, dann immer mehr dazu. Mit einem Jahr schon kleinere Sequenzen....wenn man eifrig Turniere laufen will, würde ich den Hund auch vorher röntgen lassen.....mit 1 1/2 so richtig loslegen und mit :denken: ......6 oder 7 würde ich schon wieder abtrainieren...(gemessen an einem Briard :D )

  • Hätte ich selbst die Wahl würde ich einen "ambitionierten" Aufbau defintiv allem anderen vorziehen und in dem Alter anfagen das der zuständige Trainer empfiehlt. Denn dort weiß ich wenigstens das ich auf der sicheren Seite bin was Training und Aufbau meines Hundes angeht. Denn praktisch alle "ambitionierten" Leute sind auf dem neusten Stand was Training, Führtechnicken und Aufbau angeht was für die Gesundheit des Hundes nur förderlich ist.
    Wenn ich bedenke was ich in so mach "Fungruppe" an (auch Junghunde) Training gesehen habe - oh mein Gott :verzweifelt: Alles brav unter dem Fun-Deckmantel. Nee danke dann lieber zu nem ambitionierten Trainer. Der wird in den meisten Fällen auch nicht mit der Pistole hinter mir stehen und mich auf die Turniere prügeln :D Aber da hab ich vermutlich ein kompetenteres Training ! Und gerade bei nem Junghund ist das noch viel wichtiger wie bei nem erwachsenen Hund !

  • Zitat

    Der Unterschied ist nur, dass ihr einen (erst einmal) ängstlichen Hund nicht die Erfahrung schenken wollt, dass er Sachen schafft, die er davor nicht geschafft hat - ohne Druck und Zwang.


    Noch eine Anmerkung meinerseits hierzu:


    Ich denke, ich habe genug Erfahrung mit Angsthunden.


    Kurze Frage - ist dein Hund jemals voller Angst davon gerannt weil sein Angstauslösender Faktor (im Zuge dieser Diskussion wären das ja dann bei deinem Hund die Agi-Geräte da unbekannt) irgendwo in 50-100 m Entfernung rumstand?


    Wenn nein - dann reden wir bei Arko nicht von einem Angsthund, sondern von einem wesensschwachen unsicheren Hund, der halt etwas länger braucht, bis er begreift, dass das drüberhüpfen auch Spass machen kann. Solche Hunde gibt es auch im Agi genügend, die erst mal ein paar Trainingseinheiten brauchen, um mit dem ganzen "warm" zu werden.

    Aber ein Hund, der wirklich Angst hat bis hin zu Panikattacken - warum sollte ich diesem Hund einen derartigen Stress zumuten? Den kann ich auch anders beschäftigen und vielleicht im Laufe der Jahre das eine oder andere mal antrainieren. Aber doch ganz sicher nicht gezielt Agi trainieren!



    OK - mein "Angsthund" hat auch Agi trainiert. Aber mit den Geräten hatte sie auch nie Probleme - oder doch mit dem Steg. Aber wie sich herausstellte hatte nicht Hundi das Problem mit dem Steg sondern meinereiner :headbash: .
    Ihr Problem waren Menschen - ausschliesslich Menschen. Menschen, die sich frontal "auf sie stürzten" - und dazu gehörten bereits Menschen, die sich normal gehend direkt auf sie zu bewegten. . Es dauerte allerdings seine Zeit, bis wir die eigentliche Ursache für ihre Angst herausfanden. Und noch länger, diese soweit zu neutralisieren, dass sie diese Situationen relativ relaxed hinter sich brachte - genauer gesagt ungefährt 3 Jahre.

  • Zitat


    An die Geräte kann man die Tiere schnell heranführen, Schlauch und Sacktunnel schaden einem Junghund nicht.


    Oh, schon mal Video-Aufnahmen von nem Hund im Tunnel gesehen? Sobald die Dinger nicht mehr ganz grade liegen, muss Hund die Wirbelsäule und die Beinchen ganz schön biegen beim durchrennen. SO möchte ich meinen Junghund nicht sehen, solange er im Wachstum ist.
    Weisst Du, dass die Hunde im Sacktunnel die Augen zu machen und durchstürzen? Stell Dir mal vor, so ein Junghund rennt mit geschlossenen Augen durch das Ding und knallt wegen einem blöden Führfehlers mit seinen weichen Knochen gegen die Wand des Sacktunnels...


    Zitat


    Dann ist es ja noch wichtig wie man trainiert. In kleinen Etappen oder länger, ein paar mal pro Woche oder einmal die Woche etc pp.


    Training aus hundeverständlicher Sicht sollte eigentlich sehr wenige sehr kurze Wiederholungen innerhalb relativ kurzer Zeiträume beinhalten (z.B. 2-3 Wiederholungen an 3-5 Tagen pro Woche). Selbst mit dem fertig ausgebildeten Hund trainiere ich nicht mehr als maximal 3 kurze oder 2 lange Parcoure pro Trainingseinheit und das ein bis zweimal pro Woche.
    Zum Röntgen habe ich mich schon vorher mal geäussert. Wenn Du mir aber sagen möchtest, was genau Du so röntgen willst (Hüfte, Ellenbogen, Lendenwirbelsäule, Karpalgelenke, Zehengrundgelenke, Brustwirbelsäule, Halswirbelsäule), und in welchen Intervallen Du den Hund dafür in Narkose legen willst (alle 4 Wochen, alle Quartale, einmal pro halb Jahr, einmal pro Jahr?) lasse ich mich eventuell noch belehren.


    Ach ja. und ein fitter 10 jährige Agilityhund ist mir 1000 mal lieber als ein Hascherl, das nach 2 Jahren schon fertig auf den Reifen ist, weil es schon als Welpe/Junghund ran musste.

  • Wie haben mit Vorübungen und dem Aufbau von Grundkommandos angefangen mit 11 / 12 Wochen.

  • Zitat

    Wie haben mit Vorübungen und dem Aufbau von Grundkommandos angefangen mit 11 / 12 Wochen.


    Mit welchem deiner Hunde machst du Agi?



    Was mir aufgefallen ist, ist dass so junge Hunde rein gar nichts dabei lernen.
    Da gehts glaub ich wirklich mehr um den Ehrgeiz der HF..



    Und das vermehrte Stangen werfen wenn die Stangen vorher am Boden waren ist mir auch schon aufgefallen!
    Und die Erklärungen hierzu find ich auch sehr nachvollziehbar und logisch.


    Ich bleib dabei.. keiner meiner Hunde wird je Agi machen, auch keine Vorübungen, bevor er 1 Jahr alt ist.
    Es is ganz einfach nicht nötig.

  • Zitat

    Mit welchem deiner Hunde machst du Agi?


    Bo und Brix.
    Beide sind in dem Alter mit den Vorübungen gestartet / bzw. sind gerade in den Vorübungen noch.

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