Bald vier Jahre DF - und immer noch nicht weise...

  • Ich muss zur Arbeit. :roll:


    Werde aber, sobald möglich, noch einmal im Detail beschreiben, wie Rosa sich grundsätzlich im angeleinten und unangeleinten Modus verhält.
    Manchmal ist HH ja auch betriebsblind...
    Vielleicht hilft das - wenn auch nur in der Theorie - dann ja doch noch ein wenig mehr.


    LG,


    Andrea Und Rosa

  • Shoppy, Du hast sicher Recht damit, dass 'einfach zusammenlassen' nicht so clever ist, aber ich persönlich ziehe auch die 'ohne Leine'-Variante vor da die Hunde da frei agieren können und Missverständnisse unwahrscheinlicher sind, allerdings würde ich das in diesem Fall mit Maulkorb machen. Ich gehe da jetzt mal von meinen Hunden aus und da ist 'mit Leine' (Frauchen im Rücken) was ganz anderes als 'ohne Leine' (auf sich gestellt) und man kann die Begegnung ja trotzdem steuern indem man locker zusammenführt und gemeinsam weiterläuft und eher nicht Hund A und Hund B rasen frontal aufeinander zu. Ich glaube dass es da kein IMMER RICHTIG und IMMER FALSCH gibt, sondern die beste Variante von den Hundetypen abhängt. :smile:

  • Zitat

    Ich glaube dass es da kein IMMER RICHTIG und IMMER FALSCH gibt, sondern die beste Variante von den Hundetypen abhängt


    Das ist durchaus richtig. funktioniert aber nur, wenn beide Hund wirklich absolut zuverlässig im Einfluss ihrer Halter stehen.


    Akasha hat z.B. die Angewohnheit ein mords Getöse zu veranstalten, wenn sie auf eine Hündin trifft. Ist die Hündin eher von der Sorte "paßt schon" und übergeht diese Frechheit einfach, dann ist Akasha umgehend lieb, nett, brav und kurz darauf ignorant


    Wird sie von der anderen Hündin gemaßregelt, oder die ist einfach über ihr... dann schaltet sie sofort in Deeskalation um und benimmt sich wie ein Musterschüler


    Ist die andere Hündin genauso ne Assel wie sie.... dann Gute Nacht.


    Man muß wirklich von Hund zu Hund entscheiden. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man aber einen angeleinten Spaziergang u.U. vorziehen. Die Variante mit dem Maulkorb schafft (in meinen Augen) nur bedingte Sicherheit. Je nach Größenverhältnis bzw. Körperkraft kann es auch hier üble Verletzungen geben.

  • Also ich finde, Shoppy hat es wunderbar erklärt.


    Wenn man zwei grundsätzlich sozial unproblematische Hunde hat, kann man sie sicher leinenlos auf dem berühmten neutralen Grund erstmalig zusammenführen.
    Wenn mindestens einer dabei ist, der zu Zickereien neigt, finde ich die von ihr beschriebene Variante deutlich besser.


    Mein Stiesel hat sich auch mit dem erwachsenwerden zu einem partiellen Raufbold entwickelt, wenn auch ohne Beschädigungsabsicht.
    Und wenn mir daran gelegen ist, ihn stressfrei mit einem neuen Rüden bekannt zu machen, gehe ich ähnlich vor.
    Wenn ein neuer Hund erstmal ein halbes Stündchen mit im Pulk laufen konnte, wobei beide die Gelegenheit bekommen sich unauffällig aus dem Augenwinkel hinreichend abzuchecken, gibt es in der Regel keinen Stress mehr...und wenn, läuft er deutlich gedämpfter ab als in der leinenlosen Variante, wo jeder sofort und ungebremst erst mal ordentlich auf den Putz hauen kann :D

  • Vielleicht erst nochmal lesen, was ich geschrieben habe. Beide Hunde sind an der Leine und gehen im Abstand von mindestens 20 Metern hintereinander her. Wenn sie in dem Abstand schon Probleme haben, vergrößert man den Abstand. Die Hunde können sich im Leinenradius frei bewegen - gut, das habe ich nicht geschrieben, weil das für mich selbstverständlich ist - an der Leine sein, bedeutet für mich nicht im "Fuß" neben mir her bewegen, sondern rumschlumpern, mal hier mal da schnuppern, da pieseln und dort das Häufchen hinbauen, da dem Vogel nach gucken - und das ganze an einer 3-5 Meter Leine (das habe ich auch nicht geschrieben, sorry).


    Es geht darum, dass die Hunde sich auf sichere (und was sicher ist bestimmt der unsicherere Hund der beiden...) Entfernung visuell und geruchlich kennen lernen können, ohne sich direkt Nase an Nase/ Nase an Po miteinander auseinander setzen zu müssen.
    Das ist vielen Hunden zu schnell, zum Glück bekommen es die meisten ohne größere Probleme hin.


    Hier wissen wir aber, dass ein Hund sehr wohl gelegentlich Probleme damit hat und diese Probleme dann mit den Zähnen löst.


    Das ist ungefähr so wie: Nächste Woche wollen meine Sieben-jährige und ich uns mit einer Freundin und ihrer 14 Jährigen treffen. Die ist eigentlich ganz nett, aber es ist schon zweimal vorgekommen, dass sie ihr Springmesser zieht, und unvorhergesehenermaßen auf andere Kinder losgeht, zwei Kinder mußten mit Verletzungen in die Notaufnahme. Wir gehen mit den beiden einfach mal auf einen für beide fremden Spielplatz und lassen sie mit einander spielen, und gucken mal was passiert....


    Ja, ich sehe es schon kommen - das kann man ja gar nicht vergleichen!!! Richtig. Dem Kind würde man als aller mindeste Maßnahme das Messer weg nehmen.
    Leider haben Hunde kein rausnehmbares Gebiss...


    Wenn die Hunde einmal aneinander gerasselt sind, war es das. Wenn man auf Entfernung sieht, es braucht ein bißchen Vorarbeit, dann kann man das machen, sofern es sich lohnt, weil man sich z.B. öfter treffen will. Wenn man auf Entfernung sieht, es hat gar keinen Zweck, kann man das zusammenrumpeln schlicht vermeiden.

  • Oh, und PS:


    ich führe von Berufswegen alle paar Wochen sich unbekannte Hunde zusammen. Da das mit dem Leinenspaziergang ein bißchen aufwendig ist, würde ich das durchaus weglassen, aber ich bin dafür einfach nicht mehr naiv und unerfahren genug....

  • Zitat


    Ob es auch noch so entspannt ist, wenn sich Hund A erstmal auf Hund B stürzt :pfeif: ......


    Also, meinen laß ich auch nur ohne Leine auf andere Hunde los. Ich weiß aber bei dem, daß er sich dann besser benimmt als an der Leine, und an der Leine gern mal nicht nur pöbelt, sondern auch vermöbelt, wenn ihm die Nase vom Anderen net paßt. Im Freilauf ist dieselbe Nase dann plötzlich perfekt zum Toben *gg Wobei der Bossl da etwas seltsam ist: er "stürzt" auf den anderen Hund zu, um den freudigst zu begrüßen und dann übergangslos zum Renn-Spiel aufzufordern-so schnell können manche gar net gucken. Wer ihn nicht kennt, meint, der frißt gleich den anderen Hund, so wie der angaloppiert (daher mach ich das bei Fremdhunden nur nach Absprache - nicht, daß der andere Hund das mißinterpretieren könnte oder der HH das nicht möchte. Die sagen dann schon, ob´s dem Hund was ausmacht oder das ok ist, wenn er gerannt kommt.).


    Aber wenn ich weiß, daß ein Hund sich schon beschädigend verhalten hat, dann würd ich auch lieber nen Leinenspaziergang vorschalten ;-)

  • Zitat

    Also, meinen laß ich auch nur ohne Leine auf andere Hunde los. Ich weiß aber bei dem, daß er sich dann besser benimmt als an der Leine, und an der Leine gern mal nicht nur pöbelt, sondern auch vermöbelt, wenn ihm die Nase vom Anderen net paßt. Im Freilauf ist dieselbe Nase dann plötzlich perfekt zum Toben *gg Wobei der Bossl da etwas seltsam ist: er "stürzt" auf den anderen Hund zu, um den freudigst zu begrüßen und dann übergangslos zum Renn-Spiel aufzufordern-so schnell können manche gar net gucken. Wer ihn nicht kennt, meint, der frißt gleich den anderen Hund, so wie der angaloppiert (daher mach ich das bei Fremdhunden nur nach Absprache - nicht, daß der andere Hund das mißinterpretieren könnte oder der HH das nicht möchte. Die sagen dann schon, ob´s dem Hund was ausmacht oder das ok ist, wenn er gerannt kommt.).


    Aber wenn ich weiß, daß ein Hund sich schon beschädigend verhalten hat, dann würd ich auch lieber nen Leinenspaziergang vorschalten ;-)



    Deine Beschreibung ist das beste Beispiel für einen Hund, der von einem normalen Akita dann ein paar Nachhilfestunden in japanischer Kampfkunst bekommen würde :D :D
    Deshalb finde ich es super, dass du vorher kommunizierst! So lässt sich meiner Meinung nach einiges vermeiden.
    Es gibt neben deiner beschriebenen noch zich andere Kombinationen zwischen Hund/Hund. Nicht alles passt. Und das muss man dann auch akzeptieren.
    Doch bei der Beschreibung der Threaderstellerin sehe ich, wie gesagt, eher gute Chancen :rollsmile:

  • So, Ihr Lieben,


    vielen Dank noch einmal für Eure Rückmeldungen. :smile:


    Heut' nachmittag starten wir die Zusammenführung.
    Dank Euch und Euren konstruktiven Tipps bin ich relativ gelassen und zuversichtlich.
    Guter Dinge, sozusagen.
    Im grossen und ganzen habe ich aus allen Beiträgen etwas mitgenommen und werde Shoppy's "Plan" folgen, Akikos Warnungen präsent auf dem Schirm... :gut:


    Da in Rosa ja auch - zugegeben und unverkennbar - die "Goldie-Fraktion-pur" genetisch verankert ist, werden wir sie eine halbe Stunde vor dem Zusammentreffen ein wenig auspowern.
    Wir treffen uns an Feldern und kurz vorm Zugang in den Wald.
    Dort gibts auch Zäune - quasi als unüberwindbare Demarkationslinien.
    Diese Anregung mit der "gesicherten Annäherung" hat mir gut gefallen.


    Möglicherweise stellt sich heraus, dass meine ganzen Ängste unnötig, respektive unbegründet waren.
    Dann freue ich mich ganz doll.
    Sollten sich die beiden allerdings nicht "grün" sein und werden, können wir auch für diese zwei Stunden sichere Distanzen schaffen.


    Ich hab die letzten Tage noch einmal versucht, genau hinzuschauen, wie Rosa sich Fremdhunden nähert.
    Und ich bin sicher, sie wird spüren, "wen" sie da vor sich hat.
    Ob sie nun in den "erbarme-Dich-meiner-Ich-bin-Dein-Sklave-Modus" verfällt - oder sich "ich-bin-gar-nicht da-und-unauffällig-und-unsichtbar" macht.
    Und - wir Menschen sind präsent - alle Antennnen ausgefahren... :D


    Wir werden berichten und ein paar Fotos mitbringen.
    Und damit dieser Thread jetzt schon ein wenig "reality-life" bekommt, hier ein Foto der Akita-Hündin.
    Für den "Akita-und-sonst-gar-nix-Fanclub"...
    Allerdings war sie da noch süsse 13 Wochen, mittlerweise ist sie knapp vier Jahre... :smile:




    Dank Euch,
    LG,


    Andrea und Rosa

  • So - wir sind zurück.
    Die Zusammenführung ist entspannt, ohne Zwischenfälle und - fast - ohne Zickerei verlaufen. :smile:
    Schon beim angeleinten Spaziergang waren keine Aggressionen oder sich anbahnende, wirkliche Antipathien zu erkennen.
    Ein kurzes, eher distanziertes Beschnüffeln, dann ging eigentlich jeder Hund seines Weges.


    Im Gegensatz zu Saya ist Rosa allerdings doch ein Fusseltier.
    Aber das hat die japanische Lady gar nicht tangiert.
    Komm ich heut nicht... komm ich morgen nicht... komm ich vielleicht gar nicht... oder vielleicht doch... :sleep:
    Am Wasser hat Rosa eh' auf Seehund umgeschaltet.


    Später im Garten lief es auch relaxt ab.
    Sogar die zwei Bällchen weckten nicht wirkliches Interesse.
    Als Saya ihre demolierte Gummikuh - oder das, was davon übriggeblieben ist - fand und seelenruhig darauf rumkaute, verfiel Rosa mal kurzfristig in ihren übermütigen "Alles-meins-Grössenwahn"...
    Überraschenderweise war es aber nicht Saya, die zickte, sondern meine kleine Ratte... :roll:
    Wie vorhergesagt, wurden diese Zickenallüren jedoch im Keim erstickt.
    Ein Schnellkurs im "japanischen Akita-Knigge".
    Das allerdings überraschend lautlos, (für uns) kaum wahrzunehmen.


    Kurzum - es war eine erfolgreiche Zusammenführung.
    Saya ist wirklich eine erstaunlich souveräne und vor allem gelassene hündische Zeitgenossin.
    Beste Freundinnen sind die beiden Hunde in der kurzen Zeit sicherlich nicht geworden.
    Aber das war ja auch gar nicht Sinn und Zweck der Übung.
    Ich würde mal eher sagen, es war eine nicht völlig spannungsfreie, aber friedliche Co-Existenz.
    Und wir Menschen haben uns auch gefreut.


    Vielen Dank noch einmal für Eure Hilfestellungen.
    Hier wurde mir geholfen! :D


    Und zuguterletzt die Fotos.


    LG,


    Andrea und Rosa


    (PS: Bloss nicht auf Rosas Geschirr schimpfen... Das war viel zu gross und ist völlig verrutscht... :headbash:)

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