Petze, Petze, ging zum OA......

  • Ich würde niemals wegen Kleinkram zum Amt rennen. Aber ich gestehe, ich habe die Halterin des Hundes, der meine Hündin angegriffen hat, gemeldet, und ich würde es wieder tun.
    Erstens hatte ich ihr gesagt, dass ich keinen Kontakt zwischen meiner angeleinten Angsthündin und ihrer (nach ihrer eigenen Aussage "schon mal zickigen) Hündin wünsche, und sie hat trotzdem abgeleint.
    Zweitens hatte sie, nachdem sie ihren fletschenden Hund von meiner auf dem Rücken liegenden und aus einer tiefen Halswunde blutenden Hündin runtergezogen hatte, nur ein lapidares "Ist doch nur ein Kratzer. Und außerdem hat deine angefangen, die hat geknurrt, meine hat sich nur provozieren lassen." übrig. Klar, wenn 40 Kilo fletschender Hund auf MICH zurennen würden, würd ich auch knurren.
    Drittens hat sie versucht, mich zu veräppeln, indem sie meine Tierarztrechnung nicht an ihre Versicherung weitergeleitet und mir den Namen ihrer Versicherung trotz mehrmaligem Nachfragen nicht genannt hat.
    Viertens hat sie dann überall im Park, wo der Vorfall passiert war, erzählt, ich würde versuchen, sie mit einer überhöhten Tierarztrechnung über den Tisch zu ziehen, und dann hat sie noch bei meiner Tierärztin angerufen, um sich über die hohe Rechnung zu beschweren.


    Dann habe ich ihre Versicherung herausgefunden, selbst dort angerufen, die Unterlagen hatten die noch nie gesehen. Ich habe sie dann selbst hingeschickt, und auf einmal wäre die Dame bereit, in Raten zu zahlen. Ihre Hündin, die außer meiner noch mindestens zwei andere Hunde zwischen den Zähnen gehabt hatte, lief zu der Zeit noch immer dauernd unangeleint im Park herum, und viele Leute wollten ihren Hund dort gar nicht mehr laufen haben, weil sie Angst hatten.
    Ja, die Dame habe ich gemeldet, auch wenn sie mich jetzt wahrscheinlich bei all ihren Bekannten als hysterische Ziege darstellt, aber seitdem meidet sie den Park, und ich bin sicherlich nicht die einzige, die deshalb aufatmet.
    So, und wer mag, der kann jetzt mit Steinen werfen. :fear:

  • Zitat

    Der größte Feind des Hundehalters ist der andere Hundehalter...es bewahrheitet sich immer wieder...


    Das kann man aber positiv oder negativ sehen. Oft interessiert es Hundehalter mehr, wenn es anderen Hunden schlecht geht (gequält werden, schlechte Haltung...), als Nicht - Hundehalter.
    Meist werden auch eher Hundeleute (bzw. ihre Hunde) von anderen Hunden attackiert als nicht Hundehalter. Und oft treffen diese Hundehalter die "bösen" Hundehalter auch regelmäßiger, weil sie mehr unterwegs sind als Nicht - Hundehalter.....


    Ich würde zuerst mit den Leuten reden, wenn es darum geht, dass ein Hund angeleint sein soll, weil er andere Hunde angreift. Wenn sie es nach mehrmaliger Aufforderung nicht tun, würde ich es auch dem OA melden.
    Oft stellt so ein Hund auch nicht nur eine Gefahr für sich und andere Hunde dar, sondern auch für völlig unbeteiligte Menschen, wenn er z.B. vor ein Auto läuft, weil nicht angeleint war....

  • Mein Vater hat noch Zeiten miterlebt in denen Meldungen bei Ämtern ohne Überprüfung harte Konsequenzen nach sich gezogen haben und deswegen bin ich so erzogen worden, dass man nur in wirklich wichtigen Dingen "petzen" sollte.
    Klar ist Hundescheiße im wahrsten Sinne des Wortes Scheiße, aber deswegen zum OA laufen? Wo zieh ich da die Grenze? Ich meld auch meine Nachbarn nicht beim Vermieter weil sie drei Paar Schuhe im Flur stehen haben etc. Ich finde, wenn alle jede Kleinigkeit melden, lebt man in nem Überwachungsstaat. Und das ist ein Ding vor dem ich persönlich Angst habe.

  • Reden wir jetzt davon dem OA gezielt Namen zu nennen oder aber das OA anrufen und einen Hinweis auf die Stadtmauer geben, weil dort jede Menge Hundehaufen liegen?


    Fürs Zweite hätte ich noch Verständnis. Aber jemanden namentlich wegen Hundehaufen zu nennen, eher weniger.

  • Zum einen finde ich es traurig, dass manche Menschen es nötig haben, andere wegen jedem Scheiß anzukreiden und den Oberaufseher zu spielen. So was liegt mir so gar nicht.
    Bin froh, dass nicht jemand wie du in meiner Nähe wohnt.
    Zum anderen ist es gerade für uns HH doch mehr als beschissen, wenn ständig irgendwelche Beschwerden beim OA eingehen - top für's Image. :gut:


    Bei uns gibt es auch manchmal Leute, die extra langsam gehen und ich 100x umdrehen, wenn Mia "kackt". Wenn ich dann weiter gehe (weil sie nur Pipi gemacht hat), schütteln die Leute böse den Kopf und/oder rufen mir was hinterher.
    Alter Schwede. :roll:


    Ich finde es schade, dass es Leute gibt, die andere wirklich derart ankreiden müssen. Wozu? Was bringt dir das? :???:
    Nein, so gar nicht mein Fall.


    Edit: Ich lasse auch manchmal(!) ihre Haufen liegen. Puh, hoffentlich schneit nicht bald wer vom OA bei mir rein ...


  • :D :gut:
    Kennst du noch Else Kling?
    Ich muss immer an sie denken wenn ich von Leuten lese die staendig andere Leute denunzieren muessen.
    Ich bin froh dass solche Leute nicht bei uns wohnen.
    Guter Kontakt um OA kann auch heissen, sobald die Tuer zu ist, schuetteln sie die Koepfe.

  • Hm, ich wiederhole gerne. Ich rede NICHT von MAL liegen gelassen. Sondern von einer vollkommen zugeschissenen grasstreifen an der Stadtmauer. Und Haufen mitten auf dem Weg, die einen bisschen mit kies verkleidet werden.
    Mir auch schon passiert, das ich einen Haufen nicht sofort aufheben konnte. Hab ich aber an nächsten Tag eingesammelt.
    Und ich habe die Leute selbstverständlich erst angesprochen
    und die gesagt, ich bin nicht STÄNDIG beim Amt.... erst zwei mal.
    und ich weiß immer noch nicht, warum ich warten sollte, BIS etwas passiert. das kann dann nämlich zu spät sein.

  • AUch wenn es diesmal um ein Kind und keinen Hund geht:


    Mein Sohn (damals 8) und ich sind einen Teil des Jakobswegs gegangen. Er bekam heftiges Nasenbluten, vermutlich durch die Hitze (etwa 40°C). Wir waren auf freier Strecke und gingen ins nächste Dorf. EIne alte Frau kam aus einem der Häuser, brachte eine Schale mit kaltem Wasser und ein Tuch und erkundigte sich, ob ein Unfall passiert sei, ob ein Arzt gebraucht würde... In meinem (damals deutlich spärlicheren Spanisch) konnten wir mit Händen und Füßen erklären, dass nichts Gravierendes (wie Misshandlung, Sturz, Unfall) vorgefallen war. Wir waren der Frau für ihre Hilfe sehr dankbar (denn unsere Wasserflaschen waren fast leer und unser Taschentuchvorrat begrenzt). Nach einer Pause unter einem schattigen Baum konnten wir weitergehen.


    In unserer Straße leben viele Rentner, die wenig zu tun haben und sich viel um ihre Nachbarn kümmern. Natürlich ist ihnen der Gedanke an Telearbeit zur Bestreitung des Lebensunterhalts fremd - und fragen traut man sich dann doch nicht - also muss doch was los sein in dieser Familie, wenn die Frau schon alleine ist und nie mit den anderen Müttern am Sandkasten sitze, und dann wird das Amt angerufen und fabuliert (ungefähr 10 % war richtig dargestellt, der Rest "zusammengereimt" oder "hören und sagen" oder "Stille Post?"). Und ich musste das dann alles richtigstellen, ohne auch nur die Namen der Denunzianten zu erfahren.


    Und wenn die Welt unterginge, das letzte, was ich täte, wäre dort anzurufen. Ich habe von meiner Oma genug über den Blockwart, von meinen Kursteilnehmern genug über Horch und Guck und nun durch meine Nachbarn auch aus eigener Erfahrung erfahren, dass Denunzieren in Deutschland offenbar Tradition hat und mir NICHT gefällt. Es gibt praktisch für jede Situation konstruktivere Handlungsweisen.

  • Ich finde es traurig, wenn man seinen Tag nicht mit sinnvolleren Dingen füllen kann.




    Liebe Threadstarterin, Du hast mein aufrichtiges Mitleid und ich bin mal wieder froh, um ein ausgefülltes, sinnvolles Leben.

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