Terrieristen

Zitat von Trace

Mal eine Frage an euch Terrieristen: Was würdet ihr sagen, macht den Terrier aus? Was macht einen Hund "typisch Terrier"? Sind sie tatsächlich echte Terrieristen, immer auf Achse, quasi kaum zu bändigen? Oder ist die Energie gut in Bahnen zu lenken?

Freue mich über eure Antworten.

Meine ist ja ein Mischling.
Sie weiß sehr genau, was sie will und sie lässt sich niemals reinreden. Befehlen lässt sie sich im Normalfall sowieso nichts. Wenn sie keinen Bock hat, lässt sie es einfach und wenn ihr wer auf die Nerven geht, dann bekommt der das auch zu spüren (sie ist allerdings nur laut und traktiert auf psychischer Ebene (auch als mobben bekannt ) , sie setzt niemals ihre Zähne ein).
Klassisches Hundeplatz Beispiel von Finya:
Woche 1 - mach den Mist mal alleine, da drüben riecht es so super toll nach Hase, ich kann grad nicht! Woche 2 - Fuß laufen? Jaaaa das kann ich! Guck mal, wie schön ich laufe und dich anhimmle und wie brav ich warten kann und wie schön ich die Kehrtwende kann, etc.
Wie sagte unsere Trainerin mal - Terrier sind irgendwie schizophren

Ebenfalls typisch - sie schaltet von unter 0 (absoluter Traummännleinzustand) auf 1000 (Jagd Jagd Jagd) in einer Sekunde. Es ist mir ein Rätsel, wie dieses kleine plüschige (und immer etwas zu mopsige) Wesen so eine extreme Körperspannung hinkriegen kann. Es sieht aus als hätte sie eine Sprungfeder verschluckt. Die ist so angespannt, dass sogar die Ohrspitzen zittern.

Gleichzeitig ist Finya aber ein sehr entspannter Hund, den kaum was aus der Ruhe bringt. Das ist allerdings zum größten Teil trainiert, früher hat die auch auf alles, was zu viel war, mit in die Leine gehen reagiert und hat sehr viel mehr gebellt, als jetzt. Kann aber auch sein, dass sie mit dem Alter einfach ruhiger geworden ist.

Ich liebe ihre Art sehr. Wäre sie gesund, wäre sie für mich der Oberkracher. Perfekter geht kaum, auch wenn ich sie wegen ihrem Jagdtrieb und ihrer Sturheit manchmal verteufle.

Mit dem Pudel hat sie genau nichts gemeinsam. Sie käme ja im Leben nicht auf die Idee mir im Wald einfach an den Hacken zu hängen oder sich von sich aus ständig an mir zu orientieren. Finya hat immer die besseren Ideen und ich lasse sie ihr. Sie ist mein Oldie-Goldie

Klingt, als würde ein Terrier weniger zu uns passen. Aber ich warte jetzt mal den Besuch ab und wir sehen, was daraus wird.

Das kommt auch stark auf das Individuum an. Wenn man vom Jagdtrieb mal absieht, hat Felix für seine 10 Monate schon eine enorme Frustrationstoleranz. Da können meine Kinder mit dem Flummi im Wohnzimmer spielen, werfen, topsen und rollen - wenn ich ihn auf seine Decke schicke, bleibt er da und schaut zu. Auch bei anderen Dingen ist er da wirklich beeindruckend - außer es lebt und hat Fell!

Er war aber auch der ruhigste aus seinem Wurf. Die Züchterin meinte gleich, dass er mit Stress und Trubel super klar kommt. DIE Voraussetzung für einen Familienhund. Und das ist bei heute so. Wir sind vor ein paar Tagen in einer Gruppe mit 8 Kinder von der Schule heim gelaufen. Alle durcheinander, um den Hund, am Hund, gemeinsam gerannt usw. Meine Große hatte ihn an der Leine (weil Squirrel-Street durfte er nicht offline) und er hatte soooo einen Spaß!

Von daher, wenn für dich Souveränität vor allem Mut bedeutet und du ein gechilltes Exemplar nimmst, kann das passen.

Von deiner Beschreibung her ist es das, was ich meine. Ein Hund, der nicht immer und überall an die Decke gut, nur weil sich da hinten etwas bewegt hat. Wie gesagt, ich kann das auch echt nicht gut beschreiben.

Wenn wäre ich sowieso die, die den ruhigsten und gechilltesten Welpen aus dem Wurf haben will.

Zitat von Trace

Von deiner Beschreibung her ist es das, was ich meine. Ein Hund, der nicht immer und überall an die Decke gut, nur weil sich da hinten etwas bewegt hat. Wie gesagt, ich kann das auch echt nicht gut beschreiben.

Das trifft auf die meisten Terrier absolut zu. Ich hab bisher noch keinen ängstlichen Terrier erlebt (gut Aufzucht mal vorausgesetzt).
Selbst wenn Felix mal was suspekt ist, schaut er es sich interessiert an.

Zum Unterschied Pudel und Terrier hat @oregano ja schon vieles gesagt. Sie hat den direkten Vergleich. Was ich bei Felix im Vergleich zu allen Hunden vorher sehr merke ist, dass ich immer "präsent" sein muss. Er ist sehr bereit, alles alleine zu regeln. Wenn ich das sofort unterbinde und für ihn übernehme, nimmt er das an. Aber ich bin da sehr konsequent mit ihm.

Zitat von Trace

Jaaa, ich liebäugele ja mit den Wheaten Terriern. Allerdings habe ich eben schon echt Respekt vor dem "Terrier" und weiß nicht so, ob ich der richtige Mensch für einen Terrier bin.

Wheaten sind klasse!
Und ob man der Mensch dafür ist weiß man oft genug erst hinterher... Denn neben den "kleinen" Nachteilen haben Terrier einfach etwas an sich das sie unglaublich liebenswert macht, das irgendwie die Nachteile wieder aufwiegt.

Zitat von Trace

Ein Hund, der nicht immer und überall an die Decke gut, nur weil sich da hinten etwas bewegt hat. Wie gesagt, ich kann das auch echt nicht gut beschreiben.

Da wirst du bei den Wheaten soweit ich weiß gut beraten sein.
Ich kenne ja nun Maybe und Leesha, die sind auch beide nicht so. Die sind schon Terrier, aber dieses völlig durchgeknallte der Parsons und Jacks fehlt ihnen.
Beide sind sehr auf ihr Frauchen bedacht, nicht so das sie einem jeden Wunsch von den Lippen ablesen, aber sie wissen immer wo ihr Frauchen ist und wie sie grade drauf ist.
Ich würde beide und jeden anderen Wheaten sofort nehmen, ohne Wenn und Aber!

Aber gut, ich hab hier auch nen Mini Bulli sitzen, in Sachen Sturheit ist der kein Fels, sondern ein Gebirge. Was Hund nicht will das will er nicht. (Und egal bei was, obs laufen ist, Leckerlies, Sitz machen, herkommen.. *seufz*)
Dazu der Whippet mit dem enormen Wahrnehmungsradius und der kurzen Lunte...

@Patterdale

Wow, die Kleine hat aber einen Schuss gemacht! Sieht plötzlich richtig erwachsen aus...

Zitat von Trace

Wenn ich dagegen einen Hund habe, der beim Arbeiten vor lauter Energie nicht weiß wohin, der vor mir hochspringt und kläfft, weil er jetzt endlich endlich endlich loslegen will, dagegen habe ich rein gar nichts. Ich mag solche Power-Hunde, mit viel Action und Energie. Nur sollten sie diese eben auch etwas zu zügeln wissen.

Na fürs Zügeln bist du dann ja zuständig.
Terrier hab ich aber bisher wirklich selten nervös oder unsicher erlebt. Die gehen nicht hoch, weil sie zu viele Sinneseindrücke haben oder mit der Sache nicht umgehen können...
Deine Hündin hat nunmal auch eine Vergangenheit. Es ist verständlich, dass du nun einen anderen Hund haben magst, aber niemand weiß, wie dein Hund geworden wäre, wenn er von Beginn an in deinen Händen gewesen wäre. Das muss man eben auch bedenken.
Wobei ich jetzt auch nicht weiß, inwiefern du am Terrier arbeiten willst. Von sich aus ist der nicht sofort souverän und in sich ruhend. Dann würde ich mir eher eine andere, etwas "trägere" Rasse holen, die auch mal stoisch die Lage begutachtet und so lange zum Entscheiden braucht, bis sich die Situation wieder aufgelöst hat

Zitat von oregano

Meine ist ja ein Mischling.
Sie weiß sehr genau, was sie will und sie lässt sich niemals reinreden. Befehlen lässt sie sich im Normalfall sowieso nichts. Wenn sie keinen Bock hat, lässt sie es einfach und wenn ihr wer auf die Nerven geht, dann bekommt der das auch zu spüren (sie ist allerdings nur laut und traktiert auf psychischer Ebene (auch als mobben bekannt ) , sie setzt niemals ihre Zähne ein).
Klassisches Hundeplatz Beispiel von Finya:
Woche 1 - mach den Mist mal alleine, da drüben riecht es so super toll nach Hase, ich kann grad nicht! Woche 2 - Fuß laufen? Jaaaa das kann ich! Guck mal, wie schön ich laufe und dich anhimmle und wie brav ich warten kann und wie schön ich die Kehrtwende kann, etc.
Wie sagte unsere Trainerin mal - Terrier sind irgendwie schizophren

Es ist, als würdest du meinen Hund in der HuSchu beschreiben