Terrieristen

Die Blinde hab ich mit einem Mantel zwangsbeglückt, weil sie generell schnell fror und sich eben nicht mehr warmrennen konnte. Sie hat dann auch schnell gemerkt, daß sie wärmer blieb & das Ding ohne Murren getragen.

Bei ihrer Nachfolgerin beiß ich da auf Granit. Die wiegt zwar nur sieben Kilo und ist so nacktbäuchig, daß ich mir wirklich Sorgen gemacht habe, aber die waren überflüssig. Sie liebt Kälte, rast wie verrückt durchs Revier und heizt von innen - selbst wenn der Schnee am Nacktbauch gefriert, macht ihr das absolut nix. Zuhause wird sie abgerubbelt, haut sich direkt vor den Ofen und war noch nie irgendwie krank.

Das einzige Mal, daß sie furchtbar gebibbert hat, war übrigens auf einem Spaziergang MIT Zwangsmantel - da hat sie jede Menge Schnee druntergekriegt, der ihr, statt wie üblich am Drahtfell abzurutschen, dann am ganzen Körper zwischen Mantel und Fell geklumpt hat wie ein Eispanzer.

Da hab ich das Anziehen erstmal aufgegeben - wozu sollte es auch gut sein? Ich achte nur darauf, daß ihr Fell sehr kurz getrimmt, also hart und wenigstens oberseits gut wasser- und schneeabweisend ist. Müßte sie allerdings lange Strecken an der Leine gehen oder gar viel rumstehen, würde ich das Thema nochmal überdenken.

Meine braucht auch einen Mantel. Dabei handhabe ich das eigentlich so wie die meisten hier: Wenn wir im Freilauf sind, kriegt sie i. d. R. keinen an. Bei kurzen Runden an der Leine schon. Unterfell ist ganz schön mau, bei einigen Stellen kann ich die Haut auch durchsehen. Wenn sie gerade geschlafen hat, schlottert sie sogar bei zehn Grad.
Ich habe dieses Jahr lange gewartet, bis ich das Maentelchen rausgeholt habe. Faustregel ist auch hier 0 Grad. Mittlerweile schneits hier und Pippa ist am Niesen und dann kommt er natürlich schon ran.

... gesendet von unterwegs

Das ist einfach ein Prototyp - dieser unglaubliche, absolut suchterzeugende Charme ist einfach DIE Terriereigenschaft schlechthin - und je dreister, desto charmanter. "Gangster in clowns costume"!
Ist wohl auch besser so, sonst hätte die geplagte Mithundeschaft diese kleinen Teufel vermutlich längst vom Angesicht des Planeten getilgt.

Ich staune auch immer nur, wie das winzige Mädel hier die größten vierbeinigen Knurrer um die kleinen Pfoten wickelt - und am Ende regelmäßig genau das hat, was sie von vornherein wollte.

Wie gut sowas bei Menschen klappt, dafür bin ich ja eh das Musterbeispiel - ich wollte einstmals ne Dogge, kriegte nen Russell buchstäblich vor die Tür gesetzt und war schon nach einer Woche totalabhängig...