Terrieristen

Am Sonntag ist eine Glatthaar Foxterrierin (was ein Wort) bei mir eingezogen. 3 Jahre, ehemaliger Straßenhund. Ich hab Molly gesehen und es war Liebe auf den ersten Blick. Selbstzweifel kommen und gehen. Ich will alles richtig machen usw. Aber wenn sie sich dann auf ihrem Platz hin und herwälzt, sich auf dem Boden an mich kuschelt und dann so langsam mit den Füßen wegrutscht, bis sie auf der Seite liegt und sich auf den Rücken rollt und mir die Hände leckt, weiß ich einfach, dass wir zusammengehören. Wir kriegen das alles hin. Und ich würde sie für nichts auf der Welt wieder hergeben wollen. Es würde mir das Herz brechen. Sie ist doch meine Schnorchelschnute. :)

Herzlichen Glückwunsch zu deiner "Schnorchelschnute"

Zitat

Am Sonntag ist eine Glatthaar Foxterrierin (was ein Wort) bei mir eingezogen. 3 Jahre, ehemaliger Straßenhund. Ich hab Molly gesehen und es war Liebe auf den ersten Blick. Selbstzweifel kommen und gehen. Ich will alles richtig machen usw. Aber wenn sie sich dann auf ihrem Platz hin und herwälzt, sich auf dem Boden an mich kuschelt und dann so langsam mit den Füßen wegrutscht, bis sie auf der Seite liegt und sich auf den Rücken rollt und mir die Hände leckt, weiß ich einfach, dass wir zusammengehören. Wir kriegen das alles hin. Und ich würde sie für nichts auf der Welt wieder hergeben wollen. Es würde mir das Herz brechen. Sie ist doch meine Schnorchelschnute. :)

Ach, die Zweifel sind normal, auch die latente Panik, dem Hund nicht gerecht werden zu können.
Und solang man weiss, dass man zusammengrhört - das hilft auch über die Tage hinweg, an denen man die kleinen Mistkröten erdrosseln könnte. Und ja, auch diese werden kommen.

Ja, momentan überwiegt die Panik. Stündlich gehts mir anders. Ich bin gelassen und ruhig und im nächsten Moment überfällt mich so eine Unruhe, dass ich buchstäblich merken kann wie mir der Hintern auf Grundeis geht Ich versuche natürlich stark zu sein, damit sich das nicht auf Molly überträgt aber obs klappt weiß ich nicht. Dabei kann ich mich eigentlich gar nicht beschweren. Sie ist grade mal seit Sonntag bei mir, noch nichtmal eine ganze Woche und schon auf mich fixiert. Sie schläft nachts brav an ihrem Platz. Sie zieht sich auf ihren Platz zurück wenn Ruhe angesagt ist. Sie geht tapfer mit ins Büro und schläft auf ihrem Platz. Bleibt immer öfters auf ihrem Platz wenn ich mal das Zimmer verlasse, kommt aber ab und an mal kucken wenns zu lange dauert. Daran müssen wir noch arbeiten. Daheim gibts eher auf und abs. Mal ist sie brav am Platz und ruhig wenn ich das Zimmer verlasse. Mal jammert sie, mal jammert sie und beruhigt sich von allein, sitzt dann wartend mitten im Zimmer. Sie fährt tapfer im Auto, springt allein rein und raus. Gestern Abend gings das erste mal mit Schleppleine raus. Ich war damit glaub ich mehr überfordert als sie. Soviel Seil für so wenig Hand Sie trabte erhobenen Hauptes vorbei blieb immer öfters stehen wenns zu lang wurde und schaute sich nach mir um. Wenn Leute entgegenkamen etc. blieb sie kurz stehen, schaute mich an, dann gings weiter. Ach eigentlich gibts da wirklich absolut nix zu meckern. Den nassen Schnee, der seit heute MOrgen draußen liegt, findet sie nicht so prickelnd. Da muss ich viel überreden, dass sie weitergeht. Sie lässt sich brav trocken rubbeln und ihre Pfötchen abwischen.

Warum also mache ich mich so verrückt? Ich glaube ich bin einfach nur überfordert. Wann mit Leckerli belohnen, wann ignorieren, wann Kommandos etc. Ich fühl mich als müsste ich das Laufen neu lernen

Aber sie ist schon super. Und dank der Frolickaustäbe von einer Freundin kann sie auch ganz schön müffeln wie ne Große

Ich denke, dass das normal ist. Du solltest aber versuchen entspannt zu sein. Selbst wenn mal etwas nicht gut läuft ist es kein Weltuntergang.

Eine Hundeschule wäre vielleicht ganz gut, damit du dich sicherer fühlst und lernst worauf es in welchem Moment ankommt.

Der Rest gibt sich von alleine. Ich habe schon seit ich ganz klein bin immer Hunde um mich rum. Meinen ersten eigenen habe ich mit 14 Jahren bekommen und trotzdem habe ich bei jedem neuen Hund anfangs Unsicherheiten. Jeder Hund ist anders und man muss sich erst einspielen. Das wird bei euch genauso sein. Ich sage immer: Man muss jede Jahreszeit einmal miteinander gehabt haben, dann ist man soweit zusammengewachsen, dass man anfangen kann alles richtig dolle zu genießen.

Hundeschule gibt es ab Januar. Diesen Sonntag sind wir bei Claudia Hagerer (ich wohne in München), die mir helfen wird, Molly's Reaktion gegenüber Katzen und anderen Hunden einschätzen zu lernen, und mir auch so einige Tips geben wird. Ich kanns kaum erwarten. Ich denke wirklich, dass mein größtes Problem meine Unsicherheit ist und dass ich absoluter Laie bin. Hab schon gesagt, in der Hundeschule werde ich mehr lernen als Molly

Ach, man macht sich doch als frischgebackener Hundebesitzer immer selber schön Panik. Wir waren ab Woche zwei oder drei in der Hundeschule, und was soll ich sagen? Das hätten wir uns sparen können. Zum Einen war es zu früh, weil da noch viel zu viel "Endlich frei und rennen" im Kopf war und zum anderen hatte ich so viel im Voraus gelesen, dass ich es auch ohne locker hinbekommen hätte. Zumindest diese klassischen "Sitz, platz, bleib" Dinge. Allerdings hatte ich vorher auch schon einen Hund, von dem ich viel in Sachen Körpersprache lernen durfte. Wenn man sich da gar nicht auskennt, ist so etwas auf jeden Fall hilfreich.
So wie Du es beschreibst hast Du da jedenfalls einen freundlichen und kooperativen Hund und ihr zwei werdet sicherlich ein tolles Team.

Bei der Schleppleine empfiehlt sich wirklich frühzeitig die Investition in eine aus Biothane o. ä. - die anderen sind gerade bei dem Wetter echt eklig, saugen sich voll und frieren dann gerne auch noch ein. Vom Geruchspotential mal zu schweigen.