Die Ausschlussdiät - Infos und persönliche Erfahrungen

  • Hallo zusammen!

    Erstmal vielen Dank der Threaderstellerin und allen fleißigen Schreibern in diesem Thema!
    Es ist wirklich toll, wie viele Infos ihr hier zusammengestellt habt! :respekt::bindafür:


    Ich habe zwar nicht alle 214 Seiten komplett durchgelesen, aber zu meiner Frage habe ich auf den ersten Blick nicht wirklich was gefunden.

    Unsere Jessa haben wir Ende November 2019 aus Russland übernommen. Sie ist jetzt 3 Jahre alt und vermutlich ein Münsterländer-Spitz-Mix (vielleicht auch noch irgendwas Terriermäßiges drin - es weiß keiner so genau).

    Seit wir sie übernommen haben, hat sie immer wieder Tage/Nächte mit furchtbar lauten Magen-/Darm-Geräuschen. Sie möchte in dieser Zeit auch nichts fressen, meidet das Futter aktiv und fühlt sich sichtlich unwohl. Sie drängt dann immer nach draußen und frisst dort massiv Gras, um es anschließend zu erbrechen (nur Gras mit Speichel).
    Das ist immer für ein paar Stunden so und dann ist es wieder gut und bleibt für ein paar Tage verschwunden bis es dann wieder losgeht. Sie hat und hatte ZU KEINER ZEIT DURCHFALL.


    Anfangs haben wir ihr Trockenfutter von Real Nature gefüttert. Als dann die o.g. Symptome auftraten, habe ich zunächst auf das kaltgepresste Futter von der Markusmühle gewechselt. Als es auch damit nicht besser wurde waren wir Anfang März beim Tierarzt. Dort wusste man auch nicht so recht weiter. Sie bekam zur Sicherheit ein Antibiotikum (man vermutete eine Entzündung) und es wurde Blut abgenommen. Der Entzündungswert war tatsächlich leicht - aber lt. TA nicht bedenklich - erhöht, Bauchspeicheldrüsenwert oB und auch sonst alles paletti.
    Sie bekam dann für eine Woche noch zusätzlich einen Magenschutz (Omeprazol).
    Eine Kotprobe mit Test auf Parasiten und Bakterien war negativ.

    Aber die Symptome traten trotzdem weiterhin auf, weshalb ich dann das Futter komplett umgestellt habe. Allerdings wollte ich selbst kochen erstmal vermeiden (ich habe noch zwei kleine Kinder und hasse kochen :lol:), weshalb ich mich für ein Fertigfutter von Fressn*** entschied. Es enthält ausschließlich mit Pferdefleisch mit Tapioka (eine afrikanische Wurzel, ähnlich der Kartoffel). Dies füttere ich jetzt seit dem 16. März. Trockenfutter und Nassfutter gemischt. Ich füge noch geschroteten Leinsamen hinzu und ab und an etwas Quark oder Joghurt.


    Was ich auch noch geändert habe: ich füttere 4x am Tag. Morgens und spät abends eine große Portion und mittags nochmal zwei kleine.

    Geändert hat sich dadurch zumindest, dass die Beschwerden nicht mehr überwiegend nachts sind, sondern wenn, dann eher tagsüber. Vorher war es fast ausschließlich nachts. Das schiebe ich auf die nochmalige späte Fütterung abends. Aber es ändert natürlich nichts am Problem selbst - nur, dass wir zumindest alle wieder besser schlafen ;)

    Ja, insgesamt finde ich, dass es etwas besser geworden ist und ich habe das Gefühl, dass es ihr mit dem häufigeren Füttern besser geht.
    Aber trotzdem gibt es weiterhin Tage, an denen sie Symptome hat :( :


    Vor gut zwei Wochen hatte sie EINMAL einen auffälligen Kot: es sah komplett aus wie Schleimhaut und wurde auch vom TA als solche beurkundet.
    Das weitere Vorgehen, wenn sie durch die Futterumstellung nichts weiter ändert wäre eine Spiegelung...

    Jetzt zu meinen Fragen (sorry für den langen Text vorab): kann es wirklich sein, dass nach 4 Wochen Futterumstellung noch immer alle paar Tage Symptome auftreten? Soll ich noch die 6-8 Wochen abwarten, oder würdet ihr jetzt schon was anderes probieren?

    Und kennt ihr Fälle, in denen ein Hund KEINEN DURCHFALL hatte bei einer Unverträglichkeit oder Allergie?
    Auch Fell und Haut und Ohren sind nicht betroffen.
    Denkt ihr, dass es vielleicht gar nicht am Futter liegen könnte und ich noch in eine andere Richtung "ermitteln" sollte?

    Ich bin so unsicher, weil ich eigentlich IMMER von Durchfall lese im Zusammenhang mit Unverträglichkeiten und oder Darmentzündungen :/

    Natürlich habe ich auch schon in Richtung Stress , Aufnahme von Müll/Giftpflanzen etc. geforscht - aber die Symptome treten scheinbar ganz willkürlich auf und stehen auf den ersten Blick zumindest nicht im Zusammenhang mit Stresssituationen o.ä.. :ka:


    Vielleicht hat ja hier noch jemand eine Idee.

    Lieben Dank im Voraus und euch allen einen schönen Tag =)

  • Birtingur

    Was ich auf keinen Fall machen würde, ist Trocken- und Nassfutter mischen, das kann, da können Gärungen entstehen, die den Magen angreifen. Allzu oft würde ich das Futter nicht wechseln. Hast Du es vlt. schon einmal mit selber kochen versucht, damit geht es Trixie auf jeden Fall besser.


    Eine Allergie muss glaube ich nicht immer mit Durchfall einhergehen, aber wenn ansonsten keine Symptome vorhanden sind wie Juckreiz oder entzündete Augen/Ohren würde ich nicht an eine Allergie denken.


    Ich würde aufgrund der Beschreibung eher an eine Darm- und/oder Pankreasentzündung denken. Diese sind, wenn sie chronisch sind, nicht so einfach nachzuweisen (hatte ich meine ich schon in einem anderen Thread geschrieben). Trixie hat beides und erst die 3te TÄ hat die Diagnose mittels Ausschlussverfahren gestellt. Von einer Biopsie hatte unsere TÄ abgeraten, weil es sein kann, dass Teile, die nicht betroffen sind, entnommen werden und dann ist man nachher auch nicht schlauer.

  • Danke, liebe Trixie, für deine Antwort =)

    Ich habe natürlich im Hinterkopf, was du mir zur Darm-/Pankreasentzündung geschrieben hast. Das ist auch auf jeden Fall der nächste Ansatz, wenn das mit der Futterumstellung nicht hilft :gut:
    Es bringt aber wahrscheinlich nichts, wenn ich jetzt alles gleichzeitig teste - am Ende weiß ich dann auch nicht konkret, was hilft/geholfen hat :fear:
    Daher versuche ich Schritt für Schritt vorzugehen und eins nach dem anderen auszuschließen.
    Wenn ich es mit dem Futter hinbekommen würde, wäre mir das deutlich lieber, als ständig beim Tierarzt aufzuschlagen :D
    Ich fürchte nur, was mir lieber ist, interessiert meinen Hund nicht so wirklich :skeptisch2::lol:

    Trockenfutter werde ich ab heute mal weglassen und schauen, ob sie vielleicht mit ausschließlich Nassfutter besser zurecht kommt. Habe jetzt noch das SymbioPet Dog besorgt. Ich denke, das kann zumindest nicht schaden.

  • Ja, bei einer Allergie muss nicht zwingend Durchfall auftreten.


    Mein Rüde reagiert zB auf alle tierischen Proteine außer Pferd (andere exotische Sorten haben wir noch nicht getestet) mit extremem Juckreiz. Der beißt sich dann auch wund bis blutig ... Durchfall hatte er dabei nie, höchstens, wenn er etwas völlig neues bekommen hat.

    Wir füttern übrigens das gleiche Trofu wie du (Hausmarke von Fressnapf), damit gehts ihm super gut. Hilft euch aber natürlich nicht weiter ...


    Mal ein anderer Vorschlag zur Ausschlussdiät: holt euch die Rinti Singlefleisch-Dosen und füttert ausschließlich die für einen Zeitraum von 4-6 Wochen. Keine Leckerli, kein anderes Futter, nix vom Tisch.

    So hab ich zumindest rausfinden können, dass Dino Pferd sehr gut verträgt, ich hab für den Notfall immer ein paar Dosen davon da. =)


    Vorher würde ich den Hund aber auch in einer anderen Praxis noch mal auf links drehen lassen. Bei uns hat es leider auch mehrere Tierärzte gebraucht, bis Dinos Problem erkannt und behandelt werden konnte.

  • Und kennt ihr Fälle, in denen ein Hund KEINEN DURCHFALL hatte bei einer Unverträglichkeit oder Allergie?
    Auch Fell und Haut und Ohren sind nicht betroffen.
    Denkt ihr, dass es vielleicht gar nicht am Futter liegen könnte und ich noch in eine andere Richtung "ermitteln" sollte?

    Bonnie hat eine Unverträglichkeit und hat auch keinen Durchfall, sondern bekommt extremen Ausschlag am Bauch oder Blähungen.

    Bonnie verträgt keine Fertigdosen hab ich festgestellt, egal welche. Nach einer Ausschlußdiät fütter die Reinfleischdosen von Loisachtaler zusammen mit dem Gemüse, das sie verträgt. Dazu Öl. Es geht ihr super damit.

    Interessanterweise verträgt sie das Trofu von Wildborn, das bekommt sie aber nur als Leckerli

  • Vielen Dank für deine Antwort Karpatenköter =)

    Würdest du dann bei Rinti in meinem Fall auch nochmal auf Pferd gehen?
    Oder dann eher was anderes, da sie ja die letzten 4 Wochen Pferd bekommen hat?

    Und muss ich auf lange Sicht gesehen dann zu dem Futter noch was dazugeben? Es ist ja als Alleinfuttermittel ausgewiesen. Da müsste doch dann eigentlich alles drin sein, was der Hund braucht, oder?

    Andere Sachen bekommt sie ausnahmslos NICHT.
    Nichts vom Tisch, keine gesonderten Leckerlies (habe immer das Trofu als Leckerli benutzt) etc.. Da achte ich wirklich penibel drauf.


    Was könnte denn in einer anderen Praxis noch getestet werden?
    Wir haben schon ein großes Blutbild gemacht, eine Kotprobe auf alles testen lassen.
    Spiegelung/Biopsie wäre halt noch offen - aber das würde meine Praxis ja auch machen. Die sind mit drei TÄ da drin und schauen idR immer alle mit drüber.


    Wobei Trixie ja schon schrieb, dass das ggf. gar nicht aussagekräftig ist :ka:

    Trixie03:
    Du fütterst aktuell das, was dein Hund durch Ausschlussverfahren am besten verträgt und gibst aber keine Medikamente dazu, oder?
    Das SymbioPet Dog schadet in keinem Fall, oder? Dann wäre ja trotz allem auch bei einer chronischen Magen-/Darmgeschichte das Ausschlussverfahren das Mittel der Wahl...?

  • Bei den Dosen ist nur immer das Problem, dass Reste und Spuren von anderen Sorten Fleisch mit dabei sein dürfen obwohl ‚Pur‘ draufsteht. Um wie viele Prozent es sich handelt weiß ich nicht mehr, aber es waren ein paar.


    Habe vor vielen Jahren auch eine Ausschlissdiät beim Hund machen müssen und mein TA meinte ich solle unbedingt nur reines Muskelfleisch füttern. Ohne Innereien.

    Raus kam, dass mein Hund Innereien nicht verträgt. (Und 1000 andere Sachen nicht, u.a. Kohlenhydrate,...) aber mit Dosen hätte ich es nie zuverlässig ermitteln können.

  • Bei den Dosen ist nur immer das Problem, dass Reste und Spuren von anderen Sorten Fleisch mit dabei sein dürfen obwohl ‚Pur‘ draufsteht. Um wie viele Prozent es sich handelt weiß ich nicht mehr, aber es waren ein paar.


    Habe vor vielen Jahren auch eine Ausschlissdiät beim Hund machen müssen und mein TA meinte ich solle unbedingt nur reines Muskelfleisch füttern. Ohne Innereien.

    Raus kam, dass mein Hund Innereien nicht verträgt. (Und 1000 andere Sachen nicht, u.a. Kohlenhydrate,...) aber mit Dosen hätte ich es nie zuverlässig ermitteln können.

    Das ermutigt mich jetzt nicht gerade :(
    Aber da kannst du natürlich nichts dafür :lol: Ich danke dir für den Hinweis! Und hoffe, dass es so schlimm nicht bei uns ist :( :

    Wie hast du dann gefüttert? Immer beim Schlachter direkt gekauft?

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