Training nach Hans Schlegel

  • Huhu =)


    Mich würde mal interessieren, ob es hier noch weitere Halter gibt, die nach Hans Schlegel trainieren. Ich weiß, dass es viele Gegner im Internet gibt. Das sind sicher zu 95 % Menschen die nicht verstanden haben, wie er trainiert und es selbst noch nie (natürlich mit einem von ihm autorisierten Trainer) versucht haben. Deshalb interessiert mich wirklich die Meinung derer, die ihn "kennen".


    Dazu zähle ich mich mal. Seit einem Jahr haben wir die Lola, ziemlich zügig nach dem Einzug haben wir begonnen eine Schlegel Hundeschule auf Empfehlung einer Freundin zu besuchen. Lola hatte einige Probleme, sie hatte Angst vor jedem fremden Menschen und allem was sie nicht kannte. Man konnte mit ihr an keinem fremden Hund vorbeigehen, sie ist durchgedreht. Sie hatte damals nur 16kg, aber sie zu halten war fast unmöglich. Sie ist förmlich ausgerastet.


    Nach der ersten Stunde kam mir alles komisch vor, dieses zischen und der "3-Meter-Radius". Wollte erst aufhören, aber einfach weil ich es nicht verstanden habe und ich vllt. zu schnell Ergebnisse erwartet hatte. Ich machte weiter und als ich dann die Übungen verstand, war alles kein Problem mehr. Sie bzw. ich lernte sehr schnell. Es ist alles so einfach und simpel. Keine schweren Übungen. Die meiste Zeit üben wir das stille Sitzen. Der Hund wird abgelegt, neben und zwischen den anderen - oft auch unverträglichen - Hunden. Und es funktioniert. Stand Lola auf und kam mir entgegen, nahm ich ohne etwas zu sagen die Leine und führte sie auf den Platz zurück, lies sie wieder Platz machen und ging wieder weg. Das macht man immer wieder, wenn sie aufstand. Wurde der "Sitzkreis" beendet wurde ausgiebig gelobt. Man sah ihr an, dass sie sich unwohl fühlte zwischen den fremden Hunden, aber ich habe ihr mit der Übung vermittelt das jede Situation, in der ich sie führe, sie sicher ist. Und das ist das Ziel der Hundeschule. Der Hund soll mich als Führer akzeptieren und mir überall hinfolgen. Und das haben wir (fast) geschafft. Nur das Auto, das macht ihr nach wie vor Probleme, aber was sie in einem Jahr alles geschafft hat ist unfassbar. Uns wurde sie als absolut nicht ableinbar vermittelt. Hatte mich schon damit abgefunden bevor wir sie zuhause hatten und heute: fahre ich sogar ohne leine mit ihr rad. sie hört sehr gut. die Schläuche brauche ich kaum noch. Nur manchmal am Anfang eines Spazierganges, wenn sie zu schnell los stürmt und sich zu weit entfernen will. Wenn dann ein Zisch nicht reicht, werf ich den Schlauch, der landet neben ihr auf der Straße, ich zwische beim Aufprall und sie bleibt stehen und richtet die Aufmerksamkeit auf mich. Das ist ja auch der einzige Sinn dieser Schläuche. Im Internet kursieren ja auch Gerüchte, Schlegel und Hundeschulen die nach ihm arbeiten würden ihre Hunde damit schlagen! Absoluter Blödsinn! Man wirft auch nicht die Hunde damit ab. Es ist absolut gewaltfreies Training, das nur auf positiver Bestärkung beruht. Es gibt auch nur sehr wenige Lektionen wo Leckerlies als Hilfsmittel genutzt werden. Und das finde ich gut. Ich will das mein Hund auf mich hört weil er mir gefallen will und nicht weil er das Leckerlie in meiner Hand haben möchte. Für mich und meinen Hund ist Schlegel Training also ideal! Und am Freitag seh ich ihn dann das erste Mal live. Bin sehr gespannt. Meine Trainerin kennt ihn schon seit einige Jahren und hat es endlich geschafft ihn zu uns zu holen. Gerne berichte ich dann auch über meine Erfahrungen. Vielleicht wird Lola ja auch ausgewählt und er arbeitet mit ihr. :roll:


    Jetzt bin ich gespannt auf eure Erfahrungen mit Training nach Schlegel. Wenn ihr Fragen habt, kann ich sie euch auch gern beantworten, so gut ich kann natürlich.

  • schlechte stelle , um drüber zu sprechen: schlegel , rütter , müller , meier , schulze..........
    du wirst hier auf viele stoßen, die es besser wissen......
    sorry ----aber es is so!
    wenn du dich bei schlegel gutaufgehoben fühlst----ziehs durch.
    viel erfolg
    viel spaß

  • Höfliche Fragen:


    Was, wenn das Zischen nicht gehört wird weil zu Hund zu weit weg?


    Was, wenn der Hund außerhalb der Wurfreichweite?


    Warum muss ich über Meideverhalten erziehen?

  • Zitat

    Höfliche Fragen:


    Was, wenn das Zischen nicht gehört wird weil zu Hund zu weit weg?


    Höfliche Gegenfrage, auch wenn ich weder TS bin noch nach Schlegel trainiere: Warum lasse ich einen Hund soweit weglaufen, dass er mich nicht mehr hört? Ich meinte, Hunde hören verdammt gut, auch in 150m Entfernung nehmen meine noch ein Zischen wahr. Wenn sie vom Kopf her bei mir sind. Wenn sie vom Kopf her nicht bei mir sind, haben sie keine 150m entfernt zu sein...



    WindigeLola:
    Ich hab mal ne kurze Frage. Ich trainiere nicht nach Schlegel, hab mich aber vor einer Weile mal damit befasst. Da gab es was über die Bedeutung der Distanzen, ich weiß es aber nicht mehr genau. Kannst du mir das erklären?

  • Widerspricht sich das nicht? Schläuche schmeißen und positive Verstärkung?


    Wenn Schlegel dein Weg ist und der Hund damit klar kommt, dann ist es wunderbar. Für mich ist es nichts, da ich nicht mit Gegenständen nach meinen Hunden schmeißen möchte. Gerade meine Hündin ist sehr schreckhaft was das angeht. Deswegen wäre für sie Training nach der Methode purer Stress, denn sie würde ständig was geworfenes erwarten. :ka:


    Edit: Bei meinem Rüden wäre das so, dass er das unerwünschte Verhalten beim nächsten Mal erst recht zeigen würde, weil er den Schlauch als Apport sehen würde und somit als Belohnung. :D


  • Versuch mal deine Fragen so gut es geht und nach meinem Wissenstand zu beantworten:


    Der Hund soll sich beim Spaziergang nicht weiter als 3 mtr. vom Halter entfernen. Mein Hund hat das "drin". Ist sie weiter als 3-4 mtr. weg, bleibt sie stehen und wartet auf mich. Ich halte den Abstand aber immer im Auge, quasi so weit wie ich zur Not noch werfen kann. :D Aber meist genügt ein zisch und sie bleibt stehen. Man muss seinen Hund einschätzen können. Ich weiß, dass ich meinen Hund noch so viel rufen und zischen kann wenn sie einen anderen Hund schneller sieht als ich. Dann rennt sie hin und pöbelt oder will spielen. Aber da ich so etwas bisher immer eher als sie gesehen habe (toi toi), kommt sie dann an die Leine.


    Und zum Meideverhalten: Es kommt ja drauf an, wie dieses Meideverhalten antrainiert wurde. Und überleg mal wie funktioniert das in einem Wolfsrudel?! Wenn ein Rudelmitglied ein Verhalten zeigt, das dem Rudelführer nicht gefällt, wird das Rudelmitglied zurechtgewiesen.. sprich, das Rudelmitglied lernt, dieses Verhalten nicht mehr zu zeigen. Oder wie hast du das gemeint?


    Zitat

    Höfliche Gegenfrage, auch wenn ich weder TS bin noch nach Schlegel trainiere: Warum lasse ich einen Hund soweit weglaufen, dass er mich nicht mehr hört? Ich meinte, Hunde hören verdammt gut, auch in 150m Entfernung nehmen meine noch ein Zischen wahr. Wenn sie vom Kopf her bei mir sind. Wenn sie vom Kopf her nicht bei mir sind, haben sie keine 150m entfernt zu sein...



    WindigeLola:
    Ich hab mal ne kurze Frage. Ich trainiere nicht nach Schlegel, hab mich aber vor einer Weile mal damit befasst. Da gab es was über die Bedeutung der Distanzen, ich weiß es aber nicht mehr genau. Kannst du mir das erklären?


    Es wird auf Distanz die Bindung gestärkt. Während der verschiedenen Trainingsphasen gibt es diverse Distanzen. Aber wie genau das alles heißt und was es bedeutet weiß ich nicht ganz genau :pfeif:




    Zitat

    Widerspricht sich das nicht? Schläuche schmeißen und positive Verstärkung?


    Wenn Schlegel dein Weg ist und der Hund damit klar kommt, dann ist es wunderbar. Für mich ist es nichts, da ich nicht mit Gegenständen nach meinen Hunden schmeißen möchte. Gerade meine Hündin ist sehr schreckhaft was das angeht. Deswegen wäre für sie Training nach der Methode purer Stress, denn sie würde ständig was geworfenes erwarten. :ka:


    Edit: Bei meinem Rüden wäre das so, dass er das unerwünschte Verhalten beim nächsten Mal erst recht zeigen würde, weil er den Schlauch als Apport sehen würde und somit als Belohnung. :D


    Man schmeißt doch nicht nach dem Hund, sondern in die Nähe des Hundes. Meine Hündin ist auch schreckhaft, aber sie hat das schnell verstanden und jetzt brauche ich den schlauch nur noch sehr sehr selten. das zischen reicht.


    Zu deinem Rüden: Es ist auch Teil des Trainings, dass die Hunde den Schlauch irgendwann apportieren sollen. Aber eben nur dann, wenn erlaubt. Aber soweit sind wir noch nicht.




    Jeder muss natürlich für sich und seinen Hund die richtige Trainingsmethode finden. Aber ich kenne auch andere Hundeschulen die nicht nach Schlegel oder Rütter oder sonst wem trainieren. Da ging man gar nicht darauf ein, dass meine Hündin Angst vor Männer hat. Der männliche Trainer, 2 mtr. groß, ging direkt auf sie zu und wollte sie streicheln... da war es für mich direkt klar, das ist nix für uns. Und die Schlegel Hundeschule bei uns vor Ort halte ich absolut Windhund geeignet. Was sicherlich nicht nur an den Methoden von schlegel liegt, sondern an der tollen Trainerin. Die sofort wusste, wie sie mit meinem Hund umgehen musste.

  • Ein Hund, der sich nicht weiter als 3 m von HH entfernen darf. Wie arm ist das denn? Weiter reicht der Einfluss des HH nicht?


    Welche Varianten gibt es, bitte, WIE Meideverhalten auftrainjert wird?
    Meideverhalten ist Meideverhalten - die Argumentation ist kiki.


    Das ist die übliche Diskussion über Schlegel. Nix Neues, im Archiv nachlesbar und ungefähr so fruchtbar wie die Diskussion über Millan...


    cazcarra

  • Zitat

    Wenn dann ein Zisch nicht reicht, werf ich den Schlauch, der landet neben ihr auf der Straße, ich zwische beim Aufprall und sie bleibt stehen und richtet die Aufmerksamkeit auf mich. Das ist ja auch der einzige Sinn dieser Schläuche. Im Internet kursieren ja auch Gerüchte, Schlegel und Hundeschulen die nach ihm arbeiten würden ihre Hunde damit schlagen! Absoluter Blödsinn! Man wirft auch nicht die Hunde damit ab. Es ist absolut gewaltfreies Training, das nur auf positiver Bestärkung beruht.


    sorry - aber das ist der grösste Blödsinn, den ich in letzter Zeit gelesen habe.


    Nur weil jemand irgendwo "positive Bestärkung" draufschreibt, ist das noch lange nicht drin. Allerdings ist es offensichtlich, dass mit derartigen Schlagwörter Unwissende immer wieder angelockt und beruhigt werden.


    Also - Schlauch durch die Gegend schmeissen um Hund zu erschrecken - nichts anderes ist das nämlich - hat absolut NICHTS mit positiver Bestärkung zu tun. So viel sollte man schon wissen, wenn man glaubt Ahnung zu haben :gott:


    Zitat

    Ich will das mein Hund auf mich hört weil er mir gefallen will und nicht weil er das Leckerlie in meiner Hand haben möchte.


    Dein Hund will Dir gefallen? Oder besser "soll Dir gefallen wollen"?


    Setz Dich mal mit Hundeverhalten auseinander. Wäre vermutlich für deinen Hund weit besser als über positive Strafe und Meideverhalten zu arbeiten.

  • Ich habe mich mit Schlegel nicht auseinandergesetzt, hätte aber ein paar Fragen:


    - wie wurde denn das zischen antrainiert?
    - was hat das mit den Schläuchen auf sich? Werf ich die, wenn mein Hund auf das zischen nicht reagiert? Quasi als Verstärkung?
    - 3m Abstand - auf Dauer (also immer) oder nur am Anfang?
    - diese Übung mit dem ablegen in der Gruppe: habe ich das richtig verstanden, Hunde werden abgelegt und HH gehen weg? Wie weit denn? Und warum? Und warum lernt dein Hund dabei, dass er dir Vertrauen kann?


    Ich mein, ich habe auch ein Abbruchsignal in Form eines "Zischens"! Aber das wurde halt als Abbruchsignal aufgebaut. Und auch in meiner HuSchu wurde immer viel Wert auf "Ruhe" gelegt, aber wir waren immer bei den Hunden. Find ich eigentlich auch sinnvoll, wenn der Hund lernen soll, mir zu vertrauen. Deshalb würde mich da die Begründung interessieren.


    Noch kurz zum Thema Leckerli: Ich erziehe meine beiden auch mit Leckerli. Und beide hören genau so gut, auch wenn ich mal keine dabei habe. Sie wollen es trotzdem mir recht machen, freuen sich aber wie Schnitzel, wenn es was dafür gibt. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie "nur" wegen der Leckerlis folgen!

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen.. habe gerade nicht so viel Zeit.


    Ich habe mal bei einem Konfrontationsspaziergang mitgemacht bei einem Hundetrainer, der von bekannten aufs höchste gelobt wurde und wie sich irgendwann rausstellte auch bei Schlegel gelernt hat.
    Nie wieder würde ich so etwas mitmachen. Das ständige gezische und die 1000 Schläuche, die auch auf die Hunde geworfen wurden, haben meine in totale Panik versetzt.


    Und das "jagdtraining" nachdem der hund halt die eine stelle mit Fährte meidet bringt mir auch nichts.


    Andere Hunden (schon lange Kunden) fielen sofort in meideverhalten wenn der Trainer in die Nähe kam. Das fanden alle ganz toll.


    Nachdem ich ihm widersprochen habe lief er auch nicht mehr in meiner Nähe und ich bin dann nur noch hinten nach gelaufen.


    Bei dem hund, den die Schläuche kalt ließen fiel ihm dann auch nichts anderes ein als sie immer stärker direkt auf den hund zu werfen..


    Für mich ist das echt nichts.

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