Erwachsene Hündin kann nicht "aufhalten" (lang)

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein riesiges Problem. Wir haben einen Rüden und eine Hündin. Die Kleene ist 5-7 Jahre alt und kam vor 2,5 Jahren aus dem TH zu uns.


    Nun ist es so, dass sie von Anfang an nicht stubenrein war. Wir haben ganz von vorne angefangen, wie bei einem Welpen. Aber als wir sie soweit hatten, dass sie einige Stunden aufhalten konnte, kam eine Nieren-/Blasenentzündung dazwischen, die trotz Antibiotika immer wieder schlimmer wurde. Wir hatten etwa 8-10 Wochen Freude daran. In dieser Zeit pinkelte sie etwa alle 2 Stunden. Da wir beide arbeiten gehen, ging natürlich auch einiges in die Wohnung, aber das war nebensächlich.


    Nach einem Jahr war sie noch immer nicht stubenrein - obwohl mittlerweile gesundheitlich vollkommen in Ordnung. 4-5x/Woche ging mal was daneben.
    Also haben wir uns umgesehen, unsere Wohnung aufgegeben und sind in ein Haus mit Garten gezogen. Hauptsächlich, um tagsüber auch mal die Türe aufzulassen, damit Kleen sich zusätzlich im Garten lösen konnte. Gemeldet hat sie sich nämlich noch nie, wenn sie mal musste.
    Zusätzlich kann sie es übrigens auch gut, unmittelbar nach dem Spaziergang ins Haus zu pieseln, auch wenn sie draußen bereits war.


    Nungut. Kurze Zeit später kam unser (damals 2 jähriger) Rüde hinzu. Zunächst orientierte sich Kleen sehr gut am Großen und hing schon nach kurzer Zeit fürchterlich an ihm.
    Die Stubenreinheit bekamen wir soweit in den Griff, dass sie nachts von etwa 22 bis 06.30 Uhr aufhielt, und dann tagsüber etwa 3-4 h. Aufgrund unserer Arbeitszeiten (Schichtdienst) gaben wir zwei weiteren Personen (meinen Eltern und einem Nachbarn) Schlüssel vom Haus, damit sie, wenn unsere Dienstzeiten überlappten, mal eben die Terassentüre aufmachen konnten und Kleen in den Garten machen konnte.


    Wenige Monate ging das gut. Nur max. 1-2 Malheurs pro Woche, damit konnten wir leben.


    Nun ist mein Partner aus beruflichen Gründen 1 Jahr im Ausland, kommt max. 1-2 Wochenenden/Monat nach Hause.
    Die Hunde sind natürlich jetzt wesentlich mehr alleine als vorher. Aber zusammen mit meinen Eltern und meinem Nachbarn schaffe ich és, den für sie gewohnten Tagesablauf einzuhalten: Morgens zwischen 05.00 und 08.00 Uhr raus (je nach Dienst), und von da an im 3-4 Stundentakt. Mein Vater, Rentner, kommt nicht nur zum Rauslassen vorbei, sondern bleibt auch wenige Stunden hier, um sich mit den beiden zu beschäftigen.


    Und trotz des ganzen Aufwandes ist die Situation seit etwa 10 Wochen schlimmer als je zuvor. Die Hündin macht nun wann und wo sie will. Ich war 3x beim TA, Blut und Urin untersuchen, sie ist GESUND!


    Beispiel Frühdienstwoche: War mit beiden Hunden um 23.30 Uhr das letzte Mal draußen. Sie hat gemacht. Morgens stehe ich um 04.45 Uhr auf, komme runter und finde eine Pfütze vor. Ich wische und gehe dann mit den beiden eine kleine Runde. Hündin macht eine Mini-Pfütze und ihr großes Geschäft. Bin um 05.30 wieder zuhause und fütter die zwei, bevor ich mich fertig mache. Um 06.20 Uhr fahre ich arbeiten, natürlich nicht ohne vorher nochmal kurz die Terassentür aufzumachen ("Vielleicht muss sie ja nochmal"). Um 08.30 uhr kommt mein Vater vorbei und findet eine Pfütze in der Diele. Er wischt und geht dann raus in den Garten, um dort was rumzuwerkeln. Die Hunde sind in der Zeit bei ihm. Gegen 11 Uhr fährt er wieder. Um 13.45 Uhr komme ich nach Hause. Finde einen Haufen im Flur. Mache ihn weg, schnapp mir die Hunde und gehe 1-2 Stunden spazieren. Wenn ich anschließend nochmal für 1-2 Stunden einkaufen/reiten/sonstwohin fahre, kann ich garantieren, eine Pfütze vorzufinden, wenn ich wiederkomme.


    Gegen 18 Uhr gehe ich mit beiden nochmal eine Runde raus, danach gibt's eine kleine Abendportion Futter. Zwischen 22 und 0 Uhr wieder raus, bevor ich ins Bett gehe. Morgens dann wieder die Pfütze im Flur, manchmal auch mit einem Haufen daneben.


    Mir geht das alles ziemlich an die Substanz. Das Haus stinkt nach Urin, der Rüde ist sichtlich unzufrieden, die Clorix-Hersteller verdienen ein Heidengeld an mir, ich traue mich nicht mehr, Besuch einzuladen und will von der Arbeit gar nicht mehr nach Hause fahren.
    In meiner Nachtdienstwoche renne ich rum wie ein gespenst, weil ich mich kaum traue, zu schlafen, weil ich die Kleine immer wieder rauslasse, sollte sie mal müssen.


    Letztens ist sie auf die Couch gesprungen (wo sie partout nicht drauf darf) und hat mir draufgepinkelt. Sie hat ihren festen Platz bei uns, ist rangniedriger als der Große, bekommt somit immer als 2. Aufmerksamkeit/Futter/etc.


    Ich bin ganz ehrlich, ich war vor kurzem so verzweifelt, dass ich sie abgeben wollte. Aber das kann ja nicht die Lösung sein. Ich kann einfach nicht mehr.
    Als Infos: Sie ist nicht kastriert, bekommt Trockenfutter (habe bereits mehrfach gewechselt, weil ich an eine Futterunverträglichkeit gedacht hatte, scheint es aber nicht zu sein) und trinkt nicht übermäßig viel.


    Und jetzt, ihr lieben hundeerfahrenen Menschen, helft mir!!!! :flehan:

  • Hallo Nine,


    oh je, ich war zwar noch nie in einer ähnlichen Situation, aber ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst. Ich fand es schon schlimm genug als es bei meinem mal bei einer Magenverstimmung ein paar Tage rund ging... Und das ganze dann immer und immer wieder - Respekt :flehan:


    Das ganze ist natürlich schwer zu beurteilen ohne den Hund zu kennen (seine gesamte Vorgeschichte kennst du wahrscheinlich selber nicht, oder?), aber mit ist spontan eins eingefallen:


    Wäre es vielleicht möglich deinen Garten ausbruchssicher einzuzäunen, mit einer isolierten Hundehütte zu versehen und die beiden in den Zeiten wo du nicht zu Hause sein kannst dort zu lassen (zumindest bei guten Wetter - je nachdem wie das Fell des Hundes beschaffen ist)? Das würde zwar die Ursache nicht bekämpfen, dir aber sicherlich einige Pfützchen ersparen und du könntest beruhigt von der Arbeit nach Hause fahren :)


    Liebe Grüße,


    Tanja & Jamy

  • Hallo Tanja,


    danke für deine Antwort!
    Nein, ihre Vorgeschichte kenne ich nicht, aber es sei soviel gesagt, dass sie am Baum angeleint gefunden worden ist - in schlechtem Zustand.


    Ja, es nimmt mich wirklich mit, da ich seit 2,5 Jahren den Uringeruch nicht mehr aus der Nase bekomme. Gerade in letzter Zeit halt ganz besonders.


    Unser Hintergarten ist ausbruchsicher und verfügt über eine überdachte Terasse, auf die man sicherlich eine Hundehütte stellen kann. Nur bin ich mir ziemlich sicher, dass der Große die Nachbarschaft mit seinem Gebell "unterhalten" wird, wenn er ausgesperrt wird. Er hört ja schon nicht mehr auf, wenn ich die bzwei kurzzeitig zum Putzen rausschmeiße... Aber dennoch, einen Versuch ist es natürlich wert.


    DANKE!

  • Hallo,


    leider kann ich Dir keinen Tipp geben, aber ich wollte einfach loswerden, dass ich Deine Geduld und Mühe sehr bewundere. Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass Du eine Lösung findest.


    Gruß
    Kat

  • Danke, Kat!


    Habe mich gerade im Internet umgesehen und bin auf eine Hundetoilette gestoßen (äquivalent zur Katzentoilette). Ich überlege, ob ich es vielleicht damit versuchen soll...

  • könnte es sein, daß deine hündin über ihr "in die wohnung machen" gelernt hat aufmerksamkeit zu erlangen....?



    wie reagierst du denn auf sie, wenn du wieder ein malheur entdeckst..???


    meine hat auch ein halbes jahr gebraucht bis sie stuberein war und ich habe es am anfang immer falsch gemacht und bin da total drauf eingestiegen...


    als ich das irgendwann einfach ignoriert habe, hat sie es auch sein lassen...
    deine weiß ja anscheinend auch, wie es sich eigentlich gehört, nicht wahr??
    meine WUßTE es nämlich eigentlich auch schon...,, deshalb denke ich( falls keine organische erkrankung dahintersteckt) , daß sie damit irgendwie versucht etwas zu erreichen, was ihr anscheinend auch gelingt...


    könnte zumindest eine möglichkeit sein...


    lg, die bine

  • Pebbles, nein, wir haben noch nicht gegen Inkontinenz behandelt. Ich hatte mit meinem TA darüber gesprochen, doch er hat mir gesagt, dass das einzig ihm bekannte Medikament, welches erfolgreich bei Inkontinenz sei, Canephedrin (richtig geschrieben?) ist. Da meine Hündin jedoch nicht kastriert ist, und somit entsprechende Hormone etc. selber herstellen kann, würde es nichts nutzen.


    Ganz davon ab habe ich durchaus das Gefühl, was biini angesprochen hat. Ich denke vielmehr, dass es eine Mischung aus beidem ist. Sie kann nicht lange aufhalten, und macht auch aus Trotz gerne innen Pipi.


    Wenn ich eine Pfütze finde, öffne ich wortlos die Terassentüre, so dass die beiden rauslaufen. Dann nehme ich mir Wischmopp und Eimer und putze die Pfütze weg. Mit Clorix.


    Wenn ich sie beim Pieseln erwische, sage ich laut "NEIN!" und bringe sie nach draußen, bevor ich die Pfütze wegwische.


    Frage: Wenn es Inkontinenz wäre, warum macht sie auch Haufen Innen? Hängt das zusammen?


    Sie pieselt übrigens manchmal auch innen, wenn die Terassentüre offen ist. Sie scheint dann einfach keine Lust zu haben, raus zu gehen.

  • Ich wünsche Dir alle nötige Kraft das durchzustehen. Bitte gebt sie nicht ab...


    Sag mal habt ihr den Blutzucker der kleinen Maus mal kontrollliert? Ich weiss net so richtig aber nach deinen Beschreibungen kann es auch sein dass sie Diabetes hat. Ich selber bin Diabetikerin und als ich es noch nicht wusste, dass ich Diabetes hatte, musste ich echt alle 1-2 Stunden auf Toilette obwohl ich nicht übermäßig viel getrunken hatte. Geht sicher und lasst mal ihren Blutzucker messen. Sowas gibt es auch bei Hunden!

  • Hallo Ulrike, danke für deine Antwort. Ja, sie ist darauf untersucht worden. Negativ.
    Nein, wir werden sie nicht abgeben. Aber ich muss zugeben, dass es mir gerade im Moment sehr schwer fällt, mir vorzustellen, die nächsten Jahre so zu leben. Denn es ist natürlich nicht nur für mich belastend, sondern auch für unsere Beziehung. Und wenn man sich eh nur max. 3-6 Tage im Monat sieht, und in dieser Zeit ob der Pfützen und des Geruchs permanent gereizt ist, ist die Situation noch schwerer.

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