Shar Pei - Kritik berechtigt?

  • Lakashas Beiträge empfand ich hier als sehr bereichernd. Man sollte den Traditional Shar Pei (oder Bone Mouth) nicht unter den Teppich kehren. Ich finde, das sind ganz tolle Hunde.


    Qualzuchten sind natürlich schlimm, aber generell, nicht nur beim Shar Pei.

  • Vielleicht werfe ich einfach ein neues "Anschauungsobjekt" in die Runde.


    Kannte den Thread noch nicht und war/bin zu faul, um 100 Seiten komplett durchzulesen.



    Ich stelle also vor:


    Hermann - 2 1/2 Jahre - kastriert - mit 2 aus dem Tierheim geholt.




    *vllt etwas undeutlich. Im Sitzen liegt der Faltenwurf natürlich anders als im Stehen. Da rutscht das schonmal ins "Baströckchenformat" ;)


    Generell:
    Es ist schwierig, gute Züchter beim Shar-Pei zu finden, aber nicht unmöglich.


    Mein Fall:


    Hermann's Gesundheit ist (bisher) abgesehen von einer subklinischen SDU bestens. Ein lockeres Faltenkleid vorhanden; dabei eher "Cocktailkleid" als "Barockkleid". Ein Meatmouth, aber definitiv chinesische Linie.


    Atmung und Ausdauer sind (bisher) tadelos. Wenn man ihn knuddelt, schnurrt er; wenn er ne Fährte hat, grunzt er; wenn er schläft, schnarcht er - er hat jede Menge Geräusche auf Lager, aber ein Röcheln ist uns (bisher) nicht untergekommen.
    Seine Augen sind grundsätzlich frei, da hängt nichts über, hat sie im Entspannungsmodus aber eigtl fast immer zu (pennt also im liegen, sitzen und auch mal im stehen).


    So wie ich das (bisher) beurteilen kann, würde ich sagen, Hermann entspringt einer guten Zucht ("Herstellerinformationen" nicht vorhanden) und würde in meinen Augen als Vorbild gut dastehen.



    Falls anhand der Fotos ein Merkmal zu sehen ist, das man möglicherweise im Auge behalten sollte - immer her damit.


    Ich steh' schon lange auf Shar-Peis, allerdings nur auf die Chinesen; finde aber auch, dass man bei der Wahl gut aussortieren muss. Der Genpool ist weiterhin klein, mit gewissen Dingen muss man rechnen, allerdings finde ich mehr und mehr Züchter, die durch Kreuzen (nennt man das so?) den SharPei zumindestens felltechnisch wieder entlasten. Das sollte man fördern.

  • Erstmal dein Hermann ist ein Süßer und Glückwunsch, daß dein Hund so gesund ist. Viele SP aus dem Tierschutz haben leider nicht das Glück


    Du solltest dir allerdings, an einem langweiligen Tag, dir wirklich die Mühe machen und den Beitrag durchlesen. Da gibt es viele interessante Informationen


    Zitat

    Wenn man ihn knuddelt, schnurrt er; wenn er ne Fährte hat, grunzt er; wenn er schläft, schnarcht er - er hat jede Menge Geräusche auf Lager, aber ein Röcheln ist uns (bisher) nicht untergekommen.


    Schnarch- und Grunzgeräusche sind allerdings nicht normal. Das muß nicht gleich super berunruhigend sein, aber bereits das zeigt, daß etwas nicht so 100% in Ordnung sein kann. Die Nasenöffnungen sehen auch recht schmal aus, aber nicht arg bedenklich.


    Zitat

    Ich steh' schon lange auf Shar-Peis, allerdings nur auf die Chinesen


    ??


    Zitat

    Der Genpool ist weiterhin klein, mit gewissen Dingen muss man rechnen, allerdings finde ich mehr und mehr Züchter, die durch Kreuzen (nennt man das so?) den SharPei zumindestens felltechnisch wieder entlasten. Das sollte man fördern.


    Da mußt mich aufklären, da steh ich auf dem Schlauch

  • Den Hund auf den Fotos haben wir auf Korsika getroffen - allein, war streunen, was ja dort nichts ungewöhnlich ist. Vielleicht hat er auch zu ein paar Jägern gehört, die dort im Gebirge unterwegs waren - keine Ahnung.


    Ist das nun ein reinrassiger Shar Pei oder eher ein Shar Pei Mischling? Ich bin ja so ehr der Schäferhundetyp, aber den Kerl fand ich optisch doch sehr ansprechend.



  • Hallo Lakasha,


    klar - werd mich demnächst mal durch die Beiträge wühlen. Nur gerade war mir das nicht recht und mein Beitrag war eher als neuer "Startschuss" gedacht. Um vom anderen Thema abzulenken quasi. :)



    Das Schnarch- und Grunzgeräusche generell eher unnormal für einen Hund sind, ist mir ebenfalls bewusst. Allerdings meinte ich es so, dass es situativ vorkommt und nicht konstant. Ob ihm das im weiteren Leben irgendwann zu schaffen machen wird, bleibt abzuwarten, aber derzeit scheint er absolut keine Atemprobleme (und dadurch Ausdauerprobleme) zu haben. Der rast und springt und spielt und ist da bisher nicht benachteiligt gegenüber anderen Hunden, bzw. danach direkt platt. Hab ihn noch nicht "kaputt" gekriegt.


    Als Hermann zu mir kam, hatte ich die Rasse schon unter "die schnarchen und grunzen" abgespeichert. Da mir noch keine gesundheitlichen Nachteile aufgefallen sind (übermäßiges Hecheln, Ausdauer, Bewegungsarmut, (oder gar) Atemstillstand) hab ich das bisher auch noch nicht weiter vom Tierarzt untersuchen lassen.



    Mit "Chinesen" mein ich die (möglichst) ursprüngliche Chinesische Linie, die im Standard zB beschrieben ist (also bezogen auf die Falten zB: nur Kopf, Schultern und Rute wenn ausgewachsen). Im Gegensatz zur amerikanischen Zucht (oder westlich-geprägt), die doch häufig weit breiter/voluminöser sind, sowie mehr und abstehenderes Fell haben (soweit ich weiß auch deutlich weicheres).
    Soweit meine Informationen zutreffen, versuchen ja manche Züchter durch hinzunehmen anderer Rassen, den Körper des Shar-Peis wieder etwas anzupassen. Weniger Falten, weniger "plüschig", etwas mehr Nase. Inwieweit man da bei Shar-Pei-typischen Krankheiten gegensteuern kann, weiß ich jetzt nicht, aber ich denke, dass ordentliche Züchter (die eben nicht nur nach Optik sondern auch nach Gesundheit gehen) versuchen den Shar-Pei wieder etwas mehr Stabilität zu geben (bzgl. der Gesundheit zb).




    Und ja: Glück gehabt, habe ich auf jeden Fall. Gerade im Tierheim landen ja doch meistens die "ungesunden" oder die Leute sind mit dem Wesen nicht klar gekommen (oder falsch beraten worden sind).
    Ob ich mir einen Welpen geholt hätte, weiß ich nicht. Möglicherweise, wenn ich rundum von der Zucht überzeugt gewesen wäre?
    Ich finde es generell ein wenig Schade, dass auch Hermann (und dadurch ich) häufig die "Shar-Pei-Kritik" auf der Straße anhören muss. Das klingt bei manchen Leuten so, als wäre es ihnen verboten zu leben und ich würde den ganzen Sche*** unterstützen - weiß natürlich niemand, dass ich ihn "nur" aus dem Tierheim gerettet hab... aber es ist schon ein bisschen traurig.


    Bisher habe ich auch noch nicht viele Züchter gefunden, wo ich persönlich rundum glücklich wäre. In Tschechien scheint es da jemanden zu geben (nicht persönlich überprüft) und mir wurd' hier im DF letztens von einer Züchterin aus Süddeutschland berichtet, die auch einen sehr guten Eindruck hinterließ.
    Ebenso hab ich vor ein paar Wochen erfahren, dass hier in Köln wohl ein Vermehrer zugange ist, den schon mehrere Geldstrafen nicht von der Zucht abgehalten haben - aber das ist nur Hörensagen; hab im Internet über die Personen nichts gefunden.


    Ich fand' es zum Beispiel etwas merkwürdig, auf der Seite eines Züchters eine Pflegeanleitung zu finden (Fell ausspülen, cremen, etc.) und hatte in dem Moment auch erst gedacht: Naja, wenn man sich um eine ordentliche Zucht bemüht, muss man das gar nicht. Aber auch diese Zuchtbedingungen kenn ich nicht persönlich.



    Chinza, könnte mir schon vorstellen, dass das reinrassig ist. Würde es nicht unbedingt als Vorbildzucht sehen (was ist denn mit den Ohren passiert? ^^), aber ein Mix muss es nicht sein.
    Was hängt denn da an seinem Hals?



  • Zumindest gehörte er jemandem, weil er ein Funkhalsband trägt und das bekommen eigentlich nur Hunde, die man wieder haben möchte.... ich kenne das in Schweden von den dort eingesetzten Hunden, die haben häufig ein GPS Halsband. ;)


    Sundri

  • Zitat

    Chinza, könnte mir schon vorstellen, dass das reinrassig ist. Würde es nicht unbedingt als Vorbildzucht sehen (was ist denn mit den Ohren passiert? ^^), aber ein Mix muss es nicht sein.
    Was hängt denn da an seinem Hals?


    Ich sehe an dem Hund nix was gegen einen reinrassigen Pei spricht. Ich finde ihn sogar recht schön und sehr viel besser als die meisten Zuchttiere in Deutschland.


    Beim Shar Pei gibt es unterschiedliche Ohrformen. Das Kerlchen hier hat einfach nur fungus ears
    http://traditional-shar-pei.blogspot.de/p/ohren.html


    Zitat

    Als Hermann zu mir kam, hatte ich die Rasse schon unter "die schnarchen und grunzen" abgespeichert. Da mir noch keine gesundheitlichen Nachteile aufgefallen sind (übermäßiges Hecheln, Ausdauer, Bewegungsarmut, (oder gar) Atemstillstand) hab ich das bisher auch noch nicht weiter vom Tierarzt untersuchen lassen.


    Solange er doch keine Probleme hat, ist es in Ordnung. Man muß ja nicht gleich in Überaktionismus verfallen. Aber viele denken halt, daß es so eine Rasseeigenart ist und das ist leider falsch.


    Zitat

    Mit "Chinesen" mein ich die (möglichst) ursprüngliche Chinesische Linie, die im Standard zB beschrieben ist (also bezogen auf die Falten zB: nur Kopf, Schultern und Rute wenn ausgewachsen). Im Gegensatz zur amerikanischen Zucht (oder westlich-geprägt), die doch häufig weit breiter/voluminöser sind, sowie mehr und abstehenderes Fell haben (soweit ich weiß auch deutlich weicheres).


    http://traditional-shar-pei.bl….de/p/shar-pei-typen.html


    Zitat

    Soweit meine Informationen zutreffen, versuchen ja manche Züchter durch hinzunehmen anderer Rassen, den Körper des Shar-Peis wieder etwas anzupassen. Weniger Falten, weniger "plüschig", etwas mehr Nase. Inwieweit man da bei Shar-Pei-typischen Krankheiten gegensteuern kann, weiß ich jetzt nicht, aber ich denke, dass ordentliche Züchter (die eben nicht nur nach Optik sondern auch nach Gesundheit gehen) versuchen den Shar-Pei wieder etwas mehr Stabilität zu geben (bzgl. der Gesundheit zb).


    Die Einkreuzung einer Fremdrasse ist auch beim Shar Pei verboten. Man nimmt Abstand vom meath-mouth und geht eher in Richtung Tweener. Die Bemühungen in der Zucht sind m.M.n. immer noch zu wenig.
    Die gesundheitlichen Probleme des Shar Pei sind noch nicht eindeutig erforscht, inwieweit man die Hauptkrankheiten überhaupt in Schach halten kann, wird die Zukunft zeigen


    Die Einkreuzung von Fremdrassen ist eigentlich auch unnötig. In China gäbe es genug Peis die die europäische Zucht bereichern könnte. Man will aber nicht, weil man fürchtet die Optik der Hunde so sehr zu verändern, daß es für den Europäer nicht mehr als typischer Shar Pei anerkannt wird. Desweiteren glaube ich auch einfach, dass es am Fell liegen könnte. Das mittlerweile bevorzugte brush coat ist sehr weicht und wird bevorzugt. Die bone-mouths könnten wieder mehr horse coat vererben, was sehr hart und stachelig ist. Das möchte man einfach nicht.

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