Alt, klapperdürr und trotzdem fit wie ein Turnschuh

  • Hallo ihr Lieben,


    ich möchte euch heut ein bisschen was zur Nele erzählen. Sie ist 14 Jahre alt, 60cm hoch und wiegt nur 19,5kg.
    Früher war das Idealgewicht 21,5 kg. Eine lange Zeit hab ich versucht ihr diese zwei Kilo wieder drauf zu füttern. Hab mir Gedanken gemacht, wie ich das hinbekommen soll. Fett schied wegen der mangelnden Verträglichkeit aus. Ebenso zuviel an Kartoffeln, Haferflocken usw. Von ihrem Nassfutter will sie auch nicht mehr als 300g fressen.
    Also bekommt sie jetzt eben ihre normale Menge, viele Leckerchen zusätzlich und was soll ich sagen, sie fühlt sich wohl :smile:
    Sie ist wirklich klapperdürr, hat auch muskelmäßig ziemlich abgebaut, aber sie ist leistungsfähig. Für ihr Alter zu ziemlich viel Leistung.
    Kurz vor ihrem 14ten Geburtstag sind wir auf den Arber gestiegen, den höchsten Berg Bayerns. Das war nicht so geplant und zur Not hätte ich sie getragen. Aber nix da. Sie hat es geschafft auch bergab eine gute Figur zu machen. Die normalen Wanderungen waren dann eher ein Klacks.
    Zurzeit gehen wir meist einmal am Tag 1,5-2 Stunden, da hält sie locker mit.


    Ich bin echt immer wieder erstaunt wie gut es ihr geht, obwohl sie diverse Zipperlein hat, z.B. Arthrose in Ellebogen und Hüfte. Natürlich braucht sie viel Schlaf, fängt irgendwann zu schleifen an, oder watschelt eher hinterher.
    Und nicht das das jetzt falsch rüberkommt, ich schone sie viel und mute ihr gewisse Sachen nach Möglichkeit nicht mehr zu. Schließlich sollte man es auch nicht übertreiben.


    Jetzt zum Thema: meine Theorie ist inzwischen, dass ihr das Untergewicht sehr gut tut, von der regelmäßigen und abwechslungsreichen Bewegung mal ganz abgesehen. Was haltet ihr davon?
    Seid ihr auch eher der Meinung, wie die meisten in meiner Gegend, dass im Alter ruhig mal was zuviel sein darf. Was bleibt den Senioren denn sonst in ihrem Leben als die Leckerchen?
    Oder habt ihr vielleicht selbst solche Hunde die sehr dünn sind, aber sich wohl fühlen?

  • Mach es vom Hund abhängig. Wenn sie sichtbar mehr Lebensqualität hat, wenn sie die 2 Kilo weniger drauf hat, dann lass sie so. Ich denke gerade bei Arthrose ist es gut, so wenig Gewicht mit sich rumtragen zu müssen wie nötig. Natürlich nur, wenn sie sich so halt wohl fühlt. Mit 14 muss man auf die Figur nicht mehr so achten. Da geht es eher darum Lebensqualität zu wahren.

  • Hallo :smile:



    Also ich finde es schrecklich das es immer heißt - alter Hund = dick oder dicker Hund = alt !
    Ich meine man sollte immer darauf achten das ein Hund nicht zu viel auf den Rippen hat, dafür ist allein der Halter verantwortlich. Wenn du es probiert hast, sie nicht zunimmt und fit ist, wie du sagst scheint doch super :gut:
    Unsere "Oma" (erst neun Jahre) wiegt stolze 35 kg, wobei man sagen muss, das sie ein Husky-Staff-Mix ist und dementsprechend sehr muskolös also kein Fett ! Und sie hat die volle Bewegungsfreiheit und spaß am Leben, das haben meiner Meinung nach dicke Hunde nicht und dicke Senioren erst recht nicht.


    Ich find's super wie du das handhabst und deine Omi trotzdem noch forderst, meine Meinung dazu.

  • Zitat

    Ich als Hundephysiotherapeutin bin ganz klar für weniger ist mehr!


    Simona


    Mich würden deine persönlichen Erfahrungen sehr interessieren :smile:



    Zitat

    Mach es vom Hund abhängig. Wenn sie sichtbar mehr Lebensqualität hat, wenn sie die 2 Kilo weniger drauf hat, dann lass sie so. Ich denke gerade bei Arthrose ist es gut, so wenig Gewicht mit sich rumtragen zu müssen wie nötig. Natürlich nur, wenn sie sich so halt wohl fühlt. Mit 14 muss man auf die Figur nicht mehr so achten. Da geht es eher darum Lebensqualität zu wahren.


    Aber da stellt sich doch die Frage, was ist Lebensqualität. Auf die Figur nicht mehr so zu achten finde ich eben genau den Fehler. Woher wissen die Leute, dass sich der Hund mit weniger nicht wohler fühlen würde?
    Viele denken ja ihr Hund ist ein glücklicher Senior, weil er gerne frisst, aber draußen schleicht er nur hinterher.


    Nele hat jetzt keine starke Arthrose, nichtmal ordentlich diagnostiziert. Aber ich denke auch ohne Gelenkprobleme wärs gut nichts zusätzliches mit sich rumzuschleppen.



    zeytiin
    Danke :smile: Ja ich finde das auch schlimm zu sehen, dass es eigentlich kaum wirklich schlanke Senioren gibt.
    Schön, dass es eurer so gut geht. Muskeln sind ja auch total wichtig um das Skelett zu stützen, aber je älter, desto mehr werden sie abgebaut.

  • Na, du kennst doch deinen Hund. Du merkst doch, ob sie sich wohl fühlt oder ob sie schlapp ist oder ihr was anderes fehlt, oder?

    Zitat

    Auf die Figur nicht mehr so zu achten finde ich eben genau den Fehler. Woher wissen die Leute, dass sich der Hund mit weniger nicht wohler fühlen würde?


    :???: Man merkt es doch wie sich der Hund verhält wenn er zu oder abnimmt? Ich weiß bei welchem Gewicht sich mein Rüde zum Beispiel nicht wohl fühlt. Also bei welchem Untergewicht und bei welchem Übergewicht. Wir hatten ja hier beides schon. Da sind die Halter gefragt sich Gedanken zu machen. Das tust du ja gerade und dir ist aufgefallen, dass sich Nele wohl fühlt so wie sie ist. Warum also dann noch mit "aller Gewalt" (krass ausgedrückt, weil mir grad nichts besseres einfällt) die 2 kg wieder drauf füttern? Also kann es dir ja eigentlich egal sein, welche Figur sie im Moment hat, wenn sie sich damit wohlfühlt, oder?


    Zitat

    Viele denken ja ihr Hund ist ein glücklicher Senior, weil er gerne frisst, aber draußen schleicht er nur hinterher.


    Das ist ein Problem, dass sich nicht allein nur auf Senioren beschränkt. Leider. Aber meine Eltern haben mit ihrem 14 oder 15 Jahre alten Senior eine ähnliche Erfahrung gemacht. Nur das der mehr als nur 2 Kilo runter musste und diagnostizierte schwere Arthrose hat. Der hat 10 Kilo runter und ist nicht gerade dürr und fühlt sich jetzt viel besser und ist agiler.

  • Hm, ich meinte das jetzt eher auf die Allgemeinheit bezogen.
    Nele find ich gut so wie sie jetzt ist. :smile:


    Ich wollte eben damit sagen, dass viele denken ihr Hund fühlt sich wohl, weil sie ihn mit weniger gar nicht kennen, oder eben meinen auf die Figur muss man nicht achten.

  • Das erinnert mich total an meine Lea!
    Sie ist jetzt 15 geworden und ein Goldie-Mix. Sie hat ebenfalls eine Athrose in der Hüfte.
    Wir haben uns vor 3 Jahren einen Junghund dazugeholt und seitdem ist sie total aufgelebt.
    Sie läuft regelmäßig längere Spaziergänge mit, wenn auch nur im mäßigen Tempo.
    Sie wog in ihren besten Zeiten um die 23 Kg. Jetzt hat sie natürlich abgebaut und wiegt nur noch um die 19.5.
    Unser Tierarzt meinte sie würde spitze aussehen und das Gewicht ist absolut kein Problem. Ein alter Hund hat ja nicht mehr sooo viel Muskelmasse und die macht ja auch einen ordentlichen Teil des Gewichtes aus..
    Wir versorgen sie seit ca. drei Jahren mit einer täglichen Rimadyl um Schmerzen vorzubeugen - nach dem Tipp unseres Tierarztes.
    Heute Nacht hat sie auf einmal angefangen zu schreien, hatte anscheinend fürchterliche Schmerzen und zitterte am ganzen Leib. Wir sind dann zum Tierarzt, der hat ihr weiteres Schmerzmittel und ein Beruhigungsmittel gespritzt und meinte, dass sie wahrscheinlich zu viel mit unserem Junghund getobt hat und sich ein wenig übernommen hat.
    Jetzt sollen wir nach Möglichkeit vermeiden, dass sie soviel tobt..
    Ich weiß nicht warum ich das hier grad erzähle - wahrscheinlich steckt mir der Schock von heute Nacht noch zu tief in den Knochen.
    Auf jeden Fall bezweifle ich, dass es schädlich ist wenn dein ein wenig dünner ist. So muss sie ja auch viel weniger mit sich rumtragen, das schont ja wiederum die Knochen. :)

  • Zitat

    Jetzt zum Thema: meine Theorie ist inzwischen, dass ihr das Untergewicht sehr gut tut, von der regelmäßigen und abwechslungsreichen Bewegung mal ganz abgesehen. Was haltet ihr davon?


    Volle Zustimmung von meiner Seite! Jahrelang habe ich versucht, meinem rasenden Gerippe Amy wenigstens eine dünne Fettschicht auf die Rippen zu füttern - vergeblich. Sie hält seit Jahren eisern ihr Gewicht bei 15,5 - 16,5 kg bei 54 cm Schulterhöhe und sie rennt und rennt und rennt... Das Foto ist jetzt zwar schon fast ein Jahr alt, aber da war sie immerhin auch schon 12 3/4 Jahre alt:


    Das hier ist übrigens eine äußerst empfehlenswerte Lektüre zum Thema. Nachdem ich das gelesen hatte, habe ich die Mästversuche bei Amy aufgegeben. Sie hat es eben von Anfang an besser gewusst ;) .


    LG,
    Susanne

  • Wer das Nelchen-Seelchen einmal kennengelernt hat, kann nicht anders, als sie zu lieben.


    Wie die sanfte Maus sich neben einen stellt und nur schaut - unwiderstehlich! Und wenn man ihr dann noch ein Leckerchen gibt, hat man ihr Herz gewonnen.


    Ich habe sie vor zwei Wochen wieder einmal live erlebt - man glaubt nicht, dass sie wirklich schon so alt ist. Einfach ein toller Hund, der hoffentlich noch eine lange Zeit unter ihren Hunde- und Menschenfreunden hat.




    Gruss
    Gudrun

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