Taub und blind, ist das lebenswert?
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Mein Pflege Shih-Tzu geht auf die 16 zu, seit etwa 1-1,5 Jahren ist er blind, seit etwa
1 Jahr fast taub. Es ist schwierig, seine Lebensqualität zu beurteilen.. Bevor er diese Einschränkungen bekam,
war er auch schon sehr zum Opi geworden- hat viel geschlafen und zeigte schon leichte Demenzanzeichen.
Die Demenz schreitet voran, denke durch den Verlust der Sinne vielleicht auch etwas schneller..?In meiner Wohnung findet er sich gut zurecht, findet den Wasserpott und seine Plätze (auch wenn er manchmal
vergisst was er da wollte..), läuft nicht gegen Möbel/Wände etc, findet seine Menschen ohne Probleme.
Er frisst gut und gerne, freut sich wie Bolle wenn man heimkommt (oder einfach aus´m Bad :D), ab und zu
will er noch zergeln und dreht draussen noch ein bisschen auf- dann laüft er noch ne halbe Stunde
sehr flott im Galopp/Trab mit. Mit fremden Hunden hat er es gar nicht mehr, bekannte gehen aber weiterhin gut.
Sie müssen halt auch lernen, mit seinem komischen Verhalten umzugehen- da passiert es schon mal
dass der Kleine in den dösenden Beagle reinläuft ( der je nach Laune einfach liegen bleibt oder
weggeht)...Vieles geht hier über Berührungen und Geruch, laute und hohe Geräusche bekommt er noch mit.
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Ich hab nen 18 Jährigen Hunde Opa bei meinen Eltern zu Haus, der nichts mehr sieht und hören tut er nur sehr, sehr, sehr laute Geräusche... dazu kommt, das er teilweise einfach vergisst was er gerade gemacht hat oder machen wollten (unter anderem auch, mit wem er gerade spazieren ist).
Sein Geruchssinn schein noch zu funktionieren, ob der auch schon zum Teil nachgelassen hat, vermag ich nicht zu sagen.Wenn wir spazieren gehen, hat er eine Flexi dran, obwohl ich die Dinger eigentlich nicht mag. Aber sie gibt ihm Sicherheit, zeigt ihm das er nicht allein unterwegs ist, in welcher Richtung seine Menschen sind. Er ist da super entspannt.
Wenn meine Jungspunde mit dabei sind, dann kann er sogar ohne Leine laufen, weil ich meine Hunde zu ihm schicken kann, die holen ihn und er orientiert sich auch an ihnen.
Er spielt trotz seines Alters tatsächlich noch (und seinem Alter entsprechend auch ein wenig ungelenk), allerdings in der Regel nur im eigenen Garten. Er freut sich über Leckerlies, er sucht sogar Spielzeug und bringt es, wenn ihm langweilig ist.Ich glaube, sein Leben ist durchaus noch sehr lebenswert, man muss sich eben ein wenig anpassen.
Hatte vor einger Zeit auch mal jemanden getroffen, der einen von Geburt an tauben & blinden Hund hat. Er hat mit einem Vibrationshalsband gearbeitet und eben mit Berührungen. Der Hund konnte sogar frei laufen, kannte einen Rückruf (er hat sich den Weg tatsächlich zurückgeschnüffelt) und einen Notstopp. Sogar einige Tricks hatte er auf Lager. Die beiden sind regelmäßig Mantrailen gegangen...
Der Besitzer meinte, das Schwierigste für ihn (den Besitzer) war, umzudenken... aber wenn man den Bogen raus hat, ist auch mit so einem gehandicapten Hund sehr viel Möglich.
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Ich denke, ob "lebenswert" oder nicht, kann man bei körperlichen Einschränkungen niemals pauschalisieren.
Sicherlich gibt es Hunde, die damit absolut nicht klar kommen und still vor sich hin leiden.
Ich bin aber überzeugt, dass die allermeisten Hunde sehr gut lernen können, mit Einschränkungen zu leben. Einfach weil sie sich keine Gedanken darüber machen, wie toll es wäre zu sehen oder zu hören. Sie nehmen ihr Schicksal an und leben weiter.
Auch, wenn das da nicht um einen Hund geht: Ich kannte ein Pferd, das ist bei einem Stallbrand mit 22 Jahren von jetzt auf gleich erblindet auf beiden Augen. Schlagartig NULL Sehfähigkeit mehr.
Diese Stute ist 38 geworden, sie hat immer draußen in Pferdegruppen gelebt, ist noch 3 Mal umgezogen, wurde bis zum Schlß geritten.
Nein, dass sie ihr Leben als "nicht lebenswert" empfunden hätte, das weiß ich, das hat sie nicht :)
Wir sollten Tiere nicht nur mit unseren Wahrnehmungsfähigkeiten (oder eher Unfähigkeiten) messen, sie haben einen viel besseren Geruchsinn, Tastsinn und wer weiß, wie sie ihre Umwelt sonst noch wahr nehmen.
Wenn ein Tier ohne Chance auf Heilung dauerhaft deutlich leidet (egal warum, ob aufgrund von Einschränkungen, Schmerzen, Übelkeit....), dann ist es unverantwortlich, es weiter leiden zu lassen.
Wenn ein Tier mit seinem Gebrechen (welcher Art auch immer) gut klar kommt, dann darf es sich weiter seines Lebens freuen :) -
Auch wenn das Thema schon alt ist, geb ich mal meinen Senf dazu ab :)
Ich habe vor 3 Jahren einen blind-tauben Tierschutzhund aus Polen übernommen.In seiner Pflegestelle wurde er angegriffen, da er die anderen Hunde ausversehen anrempelte
Bei uns gibt's null Probleme.
Keiner würde ihm anmerken, dass er eingeschränkt ist.
Wir sind mehrfach umgezogen, er orientiert sich in kurzer Zeit super, läuft nirgends dagegen.
Er fordert mich auch zum spielen auf, ist sozial mit Artgenossen und unseren Katzen :)Draußen läuft er an der Flexi-Leine, damit er weiß wo ich bin.
Ableinen kann ich ihn im Rudel auf dem Feld aber auch :)Befehle kann er keine, bis auf das "geh auf deinen Platz"
Er liebt kuscheln und Körpernähe, bleibt problemlos alleine und bellt so gut wie nie.
Über seine Vorgeschichte weiß man nichts, also auch nicht ob er mal hören/sehen könnte.
Er springt aufs Sofa/Bett und auch selbstständig runter sowie aus dem Auto.
Das einzige was auffällig ist, dass er ungeduldig wird, wenn wir irgendwo warten müssen und wir nicht weitergehen
Aber das machen ja einige Hunde.Lg Lila + Mikolaj mit der Meute
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Tja, meine Erfahrungen sind da leider etwas anders. Allerdings handelt es sich bei meinen Hunden auch um bereits hochbetagte Senioren, die offenbar weitaus mehr Probleme haben, sich damit zurecht zu finden. Mein früherer Opa Floyd, ein Westie, war im Verlauf taub geworden und dann auch extrem sehgeschwächt. Nur hell/dunkel oder grobe Bewegungen konnte er noch sehen. Aber so lange das so war, hat er seine geliebten Leckerliesuchspiele gemacht und wollte noch ein bisschen am Leben teilnehmen. Das änderte sich, als er plötzlich vollends erblindete. Er stand ständig mit dem Kopf an mein Bein gelehnt, damit er wusste wo ich bin, und hatte größte Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Es machte ihm schwer zu schaffen, dass er auf einmal gar nichts mehr wahrnehmen konnte, da auch sein Geruchssinn schon gelitten hatte. Es war ganz offensichtlich - unser Hund war mit dieser Situation todunglücklich und hatte nun gar keine Lebensqualität mehr. Es war der Auslöser für die Euthanasie mit immerhin 18 Jahren und einem Leben voller Krankheiten, aber auch enormer Lebensfreude. Unser jetziger Opi, ein etwa 17 jähriger TS-Westie aus Polen, ist ebenfalls taub, nur bei gaaaaanz lauten Geräuschen hebt er evtl. mal den Kopf. Durch Linsentrübung sieht er ebenfalls fast nichts mehr, aber wohl wie Floyd noch Bewegungen und Hell/Dunkel. Es macht ihm teilw. ziemlich zu schaffen, aber solange er dennoch Phasen von deutlicher Lebensfreude zeigt, warten wir ab. Zum Glück funktioniert seine Nase noch bestens. Im Dunkeln muss man ihn führen, sonst stürzt er, und er ist sehr unsicher unterwegs, zumindest draußen. Ich glaube, wenn auch das letzte bisschen Sehfähigkeit verloren geht, wird er ähnlich wie Floyd darunter leiden. Sollte das der Fall sein, werden wir uns erneut Gedanken machen müssen....Aber im Moment kompensiert Knöppi das noch gut. Mein Öpchen
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Das einzige was auffällig ist, dass er ungeduldig wird, wenn wir irgendwo warten müssen und wir nicht weitergehen
Aber das machen ja einige Hunde.Das kenne ich so ein bisschen auch: Mein Hund ist "nur" blind (ca. 6,5 Jahre alt) und hat so eine innere Uhr: Wenn seiner Meinung nach Gassizeit ist, wird er unruhig und fängt an zu hecheln.
Wenn ich allerdings unterwegs Leute treffe und mich unterhalte, wartet er geduldig.
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Was sind denn das für unpassende Smilies in meinem Text?? Die hab ich gar nicht angeklickt ..
Also mit dem Warten bei unseren (recht kurzen ) Gassigängen gibt es bei uns auch keine Probleme.
@'Buddy-Boots: Woran ist dein Hund denn so früh erblindet? -
Haha, hatte mich auch gewundert über deinen Party-Smiley
Also, Bravo ist angeblich genetisch bedingt erblindet. Hab ihn vor 6 Monaten aus dem Tierheim geholt (blind) und bei einer Tier-Augenärztin untersuchen lassen. Das ganze nennt sich progressive Retinaatrophie - PRA.
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Es kommt immer darauf an wodurch der Hund erblindet ist und wie er sich damit zurechtfindet.
Habe ja selber eine ältere Hundedame, Diabetesbedingt grauer Star, hören geht noch, aber sie kann nicht mehr orten woher man ruft - die Nase funktioniert jedoch einwandfrei. Dadurch dass wir nun einen zweithund haben - geht es ihr sehr viel besser. Sie bewegt sich wieder mehr, sie fordert zum spielen auf, sie geht mit und ohne Leine - man muss eben darauf achten, dass sie nicht allzuweit hinten bleibt, weil sie sonst auf Nasen-Suchfunktion umsteigt und das etwas länger dauert..
Es werden sehr wohl andere Sinne aktiviert und übernehmen auch sämtliche Funktionen des sehens, der Geruchsinn, der Spürsinn, die Körperwahrnehmung und die Ohren (wenn er nicht denn auch noch taub ist).
Ein plötzlicher Verlust des Hörens oder sehens (wie z.b. nach Schlaganfällen) ist schwierig, dennoch gibt es Hunde die nach ein paar Wochen mit diesem Handycap umgehen lernen und herumlaufen wie sehende und hörende.
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Vor 14 Jahren habrn mein noch Ehemann und ich mich entschlossen uns einen Hund zuzulegen.
In diesen 14 Jahren gab es Höhen und Tiefen für alle Seiten.
Mitunter mit 5 Jahren stand im Raum die Hündin einzuschläfern, da sie bereits den 2. Bandscheibenvorfall hatte und merklich auch wenig Freude am Dasein.
Eine Prognose vom TZ war, dass sie bei diesem Leiden eh nur ca. 9 wird wegen den Medis.
Sie ist kastriert und übernahm oft die Rolle einer Sitterin für Hasen, Katzen und auch Angsthunde.
Mit 12 Jahren trennte ich mich von meinem Mann und... Man glaubt es kaum. Er fragte nicht mit einer Silbe nach unserem treuen Begleiter.
Auf Anfragen sie wenigstens im Urlaub zu nehmen winkte er ab weil sie ja jetzt mehr arbeit macht.
Seit nunmehr 2 Jahren wird sie blind und taub aber die Nase funktioniert.
Wir gehen ohne Leine durch den Wald und sie begleitet uns. 10 km im gemächlichen Tempo und einigen Pausen meistert sie.
Das sie schlecht bis garnicht mehr sieht und hört kompensiert sie wunderbar mit ihrer Nase und auch aus Erfahrung.
Training im jungen Alter mit Gehorsam und Folgsamkeit zahlen sich heute aus.
Auch wenn der Alltag etwas mühsiger ist, da sie dunkle Treppen nicht mehr gehen mag, sie auch mal keinen bock hat zu laufen und wir nur bis zum nächsten Grasbüschel kommen, sie viel schläft, sie im Weg steht wenn ich durch die Bude wusel. So liebenswert ist sie auch wenn sie immer noch spielen mag, ihre Rute wedelt vor Freude das ich vom Müll zurück komme, sie mir vertraut und entspannt.
Solange sie Freude hat und es keine körperlichen Probleme gibt wie Schmerzen, so lange darf sie mich begleiten. Auch wenn es heißt das es noch mehr Verantwortung ist und mehr Rücksicht bedeutet. Und wenn es bei einer betagten Hündin ein lebrnswertes Leben mit handycap idt, kann es für einen jungen Spund es sichtlich auch sein. Vllt nicht unbedingt als Einzelhund eher als Zweithund hier funktioniert es auch.
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