"Pottkieker"-Kochen für Hunde Teil II

  • Moin,


    heute mal eine kleine persönliche "Lerneinheit" zum Thema Misthaufen und Co. :smile:


    Wenn wir die Hundeernährung der letzten 100 Jahre zurückverfolgen, wird schnell klar: Das Futter wurde im Laufe der Zeit zunehmend automatisiert und steriler. Die evolutionsbedingten "Feinde" wie z.B. Bakterien oder pathogene Einzeller kommen in Dosen und in den bunten Tüten nicht vor.
    Das hundliche Immunsystem hat nichts mehr zu tun und sucht sich seine ganz eigenen "Feinde", die es im Normalfall tolerieren sollte. So entstehen u.a. Allergien.
    Auch im Darm ist nichts los. Wenn nichts zu bekämpfen ist, dann werden langfristig bestimmte (lebenswichtige) Funktionen eingestellt. Resorptionsstörungen entstehen.


    Viele unserer Hunde versuchen instinktiv, ihren Darm bzw. ihr beschäftigungsloses Immunsystem wieder "auf Trab" zu bringen, in dem sie genau die Mikrobenmischung aufnehmen, die ihr Organismus benötigt. Vorzugsweise befinden sich diese überaus nützlichen "Helferlein" in für uns unappetitlichen Dingen......aber nicht nur.


    Sogenannte Effektive Mikroorganismen sind eine Mischung aus Milchsäurebakterien, Hefepilze und Photosynthesebakteien.
    Milchsäurebakterien sind bekannt. denn die stecken z.B. im Joghurt oder im Sauerkraut und sind auch am stärksten vertreten. Sie fermentieren die verschiedenen KH und produzieren daraus natürliche Milchsäure, Essigsäure, Vitamine und Proteine.
    Wenn Gifte "zu knacken" sind, reicht das aber nicht! Dann springen Hefen und Photosynthesebakterien mit ein.


    Die Photosynthesebakterien sind für uns interessant! Das sind Mikroorganismen, die die Fähigkeit haben, durch Umwandlung Böden von Fäulnissubstanzen zu entgiften. Die Hunde scheinen das zu wissen und nutzen diese Fähigkeit für ihren eigenen Organismus. Viele Hunde fressen ja mit Begeisterung Erde.
    Photosynthesbakterien stecken aber auch in "trüben" Gewässern/Regenpfützen, auf verrotteten Blättern, im Schnee und in Gesteinen. Sie ernähren sich quasi von Abfallstoffen und synthetisieren eine Unmenge von Vitaminen und Antioxidantien, die wiederum z.B. von Pflanzen benötigt werden.
    Hunde, die also Gras oder andere Pflanzen/Kräuter fressen, stabilisieren so z.B. ein gestörtes Darmmilieu.


    Allerdings vermehren sich die Photosynthesebakterien deutlich langsamer als Milchsäurebakterien und Hefen, was beim Hund dazuführt, mehr davon aufzunehmen (Erde, Gras, Regenwasser, Misthaufen ).


    Wer also feststellt, daß der eigene Hund übermäßig viel in der Natur nach entsprechenden "Zusätzen" buddelt( ernsthafte Erkrankungen mal ausgeschlossen), kann auch regelmäßig EM`s als Pulver oder Saft unter das Futter mischen. Der Handel bietet verschiedene Produkte an, aber auch hier ist Vorsicht geboten betreffend der Qualität.


    Ich persönlich habe mit der regelmäßigen Zugabe von (natürlichen)EM`s bei meinem magensensiblen Hund gute Erfahrungen gemacht.
    Außerdem gehören Gras, Erde, Regenwasser auch auf den Speiseplan meines Hundes.....wenn es ihm nach einer "Ration" Photosynthesbakterien verlangt ;)


    Manchmal ist gut, den eigenen Hund zu beobachten und vielleicht sollte man auch etwas ungewöhnliche Nahrungsvorlieben hin und wieder gestatten. Es geschieht in der Regel nicht ohne Sinn :smile:


    LG

  • Huhu,


    ich hatte mal ein Hunde-EM-Bokashi, aber da es glutenhaltiges Getreide enthielt, wurde es von meinem Hund nicht vertragen.


    Audrey, Du schreibst, es gebe Qualitätsunterschiede - kannst Du ein flüssiges EM-Präparat empfehlen?


    LG

  • Sorry für den Doppelpost, konnte oben nicht mehr editieren:


    Die Flasche von 500ml hielte bei meinem Hund bei täglicher Gabe etwa 30 Tage.


    Gebt Ihr das täglich oder kurweise? Wie lange hält sich das Präparat?


    LG

  • Bei uns gab es


    gek. Spätzle mit Rühreiern in der Pfanne gebraten
    Möhren,Zucchini
    Salz,Micro Mineral


    NT:1/4 Apfel.


    Nachher


    Rinder-Hackfleisch
    Naturreis
    Möhren,Zucchini.


    Gute Besserung an alle kranken Fellnasen. ;)

  • Zitat


    kannst Du ein flüssiges EM-Präparat empfehlen?


    Ich füttere das Vita Biosa ( gibts im Reformhaus)
    http://www.vitabiosashop-sommer.de/
    und
    Naturmoor( wegen der Bodenbakterien ;) ), gibts auch im Reformhaus
    http://www.moorkraut.de/Naturmoor-fuer-Haustiere-500ml


    EM´s sollten regelmäßig und langfristig angwendet werden, sondern wirken sie nicht. Das Vita Biosa könnte man durch Joghurt und Co. noch ersetzen, aber das Naturmoor gehört bei mir zum Standard-Zusatz :smile:


    LG

  • Hi,
    Rowdy geht es besser, er hat ein wenig gefressen und mal sehen wie er es verdaut.


    Danke Audrey für die Misthaufenerklärung :D , so hatte ich es mir auch gedacht. Komischerweise ist es bei Rowdy umgekehrt, habe ich jedenfalls den Eindruck, denn wenn er mit Erd- dreckanhaftenden Dingen spielt oder dran knabbert ( z.B. Stock), dann geht es ihm beschissen :???: und Fussel blüht nach jedem Dreck und Scheißhaufen regelrecht auf. :hust: Er hat auch noch nie Magenprobleme gehabt.
    Ich werde das Moorzeug mal holen, hatte ja auch schon das Moorliquid, doch davon ging es Rowdy nicht besser. :???: Er verweigert sich auch öfter Joghurt oder ähnliches zu fressen.
    Eventuell sind wir nächste Woche, nach dem TA Termin schlauer.


    Frühstück
    Für Rowdy / Möhren - Apfelmus - mit Sud, Haferflocken und Heilerde


    Restfelle
    Haferflocken, Joghurt, Bananen Erdbeerbrei


    Abend
    Huhn
    Kartoffelmus mit Butter
    Möhren, Zucchini
    Salz, Eierschale, Becel Öl und Co


    LG Sabine

  • Zitat

    Ist es eigentlich egal, was das so fermentiert wird?


    kommt drauf, ob die Zusammensetzung deinen " Geschmack " trifft.
    Ich konnte , ehrlich gesagt, keine Veränderungen durch die Gabe feststellen. Weder bei mir noch beim Hund. :smile:

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