Totale Aufregung in fremder Umgebung

  • Erst heute wieder wollte ich mit unserem Hund in ein Geschäft...nix da..hab ihn gleich wieder ins Auto geschafft. Er dreht jedesmal wenn ich mit ihm irgendwo in fremder Umgebung bin total durch, ist total aufgeregt, will gleich los rennen, zieht an der Leine in alle möglichen Richtungen, zieht so doll an der Leine das er kaum noch Luft bekommt und dann nur noch hächelt. Er hört dann auch nicht mehr auf meine Komandos. Ist es Angst oder einfach nur die Aufregung, die vielen neuen Gerüche usw.? Was kann ich tun um das in den Griff zu bekommen? Wie kann ich das mit ihm üben?


    Ein paar Infos zu ihm: Er ist 1 Jahr alt und mitten in der Pupertät und sowieso sehr lebhaft, aber in bekannter Umgebung ganz brav und ausgeglichen.

  • Übe mit ihm diese Situation, immer und immer wieder und bleib ruhig dabei. Lass ihn schnuppern und sich an die neue Umgebung ein wenig gewöhnen.
    Meine Hündin reagierte auch so, vorallem im Fre****pf. Sie hat sogar 2 mal einen Haufen gelegt vor Aufregung/Angst. Mittlerweile läuft sie mit mir im Geschäft rum, aber sobald sie den Ausgang sieht will sie weg ;)
    Ich wünsch dir viel Geduld, das bekommt ihr beide bestimmt hin.

  • Ist er denn in bekannter Umgebung ansprechbar und soweit entspannt? Wenn nicht, wär das doch mal ein Ansatzpunkt. Und dann hilft nur üben.
    Mein Kleiner konnte auch nicht mit fremden Umgebungen umgehen. Also haben wir uns in Minischritten vorgearbeitet. Soll heißen, wir sind ausgestiegen und erst losgelaufen, wenn die Leine locker war (hat schon mal 5 Minuten gedauert). Für alles, was nicht aufgeregt ziehen und fiepsen war, gabs eine königliche Belohnung. Und so haben wir uns Meter um Meter vorgearbeitet. Nach spätestens 20 Minuten hab ich dann umgedreht (auch wenn wir nur 20m weit gekommen sind) und Finn war auf dem inzwischen ja bekannten Rückweg dann auch in der Lage mal zu schnüffeln oder vllt sogar zu pieseln.
    Das dauert, aber ich könnte mir vorstellen, dass Hunde, die schneller generalisieren als mein Höhlentroll, das ganz fix verstanden haben.
    Und immer drann denken: weniger ist mehr, lieber brichst du zu früh ab, als dass dein Hund keine Konzentration für den Rückweg mehr hat.

  • Ja bei uns war das heute besagte Geschäft auch Fre****pf ;) Gut, da versteh ich schon das es für einen Hund da sehr aufregend ist... Aber es ist auch so wenn wir z.B. in einer fremnden Stadt sind. Wir wohnen sehr ländlich und haben es vielleicht etwas vernachlässigt ihn an solche Situationen zu gewöhnen *schähm*

  • Wenn wir bei freundein oder so sind finden unsere das auch erstmal furchtbar gruselig/ spannend. Wir setzen uns dann einfach hin, den hund mit körperkontakt (meistens ein fuß oder so) ablegen und dann nichtmehr beachten. So kommen unsere ziemlich schnell runter... Also ich würde mich einfach irgendwo hinhock und abwarten

  • Dann übe mit ihm die Situation in der Stadt. Je öfter ihr dies übt, desto besser wird es. Am besten macht ihr vorher einen Spaziergang im Wald etc. und danach geht ihr in die Stadt. So lange muss es am Anfang garnicht sein, vllt. 15 Minuten. Dann steigert ihr es nach und nach. Ich würde am Anfang auch nicht in allzu belebte Straßen gehen. So habe ich es zumindest gemacht und mittlerweile kommt meine Hündin damit auch relativ gut klar.
    Er ist ja noch jung und muss alles nach und nach lernen. Verlange nicht zuviel von ihm, wenn du merkst,dass es ihm zuviel wird, dann geh wieder aus der Stadt. Nimm Leckerchen mit und belohne ihn, wenn er etwas gut gemacht hat.
    Bei mir war es Anfangs auch so,dass meine Hündin furchtbare Angst hatte und überall einen Haufen gesetzt hat. Das hat sich nach langem Training gebessert.

  • Willkommen im DF!



    Seit wann reagiert er so?
    War er vorher auch schon mit in der Stadt?
    Ist er sonst leinenführig?


    Klingt danach, dass er extrem gestresst ist. Wenn ein Hund unter starkem Stress steht, nimmt er kein Futter/Leckerlie oder Kommando an. Er hat dann eine Art Tunnelblick.
    In so einem Moment lernt der Hund auch nichts.


    Ich würde den Hund langsam heranführen! "Gewöhnung" ist das Stichwort. Setze ihn möglichst dosiert den Situationen aus, in denen er sich unbehaglich fühlt oder die ihm neu sind. Am erfolgreichsten ist es, wenn du den Hund immer UNTERHALB seiner Panikschwelle führst.
    Suche gezielt Situationen auf, in denen etwas los ist, er aber in seiner Stimmung bleibt wie immer, höchstens minimal aufgepusht im Sinne von neugierig.
    Ich würde ihn auch bewusst in Situationen führen, in denen er lernen kann, sich selbst zu regulieren. Dafür zB auf eine Bank neben einer Bushaltestelle setzen oder in den Park, wo Ball gespielt wird (oder, oder), Hund anleinen, ablegen und so lange sitzen bleiben, bis der Hund entspannt ist. Das trainiert seine Selbstregulation und stärkt "sein Wesen" (- anders als dies zB ein Kommando tut).
    (Hoffe, das klingt jetzt nicht zu akadamisch, sondern ist halbwegs verständlich :hust: )



    Es gibt Hundehalter, die ihren Hund irgendwann nicht mehr mitnehmen, weil er sich so unwohl fühlt. Das ist auch ein möglicher Umgang. Ich persönlich hab meinen Hund gerne überall dabei und würde deshalb auf Training setzen.


    Ich würde übrigens gerne ein Bild sehen - sooo häufig bekommt man einen Entlebucher nicht zu Gesicht :smile:

  • Fang lieber etwas kleiner an. Nimm ihn mal mit in die Stadt wenn dort wenig los ist.
    Z.B. Sonntags Vormittags, dann kannst du dich auch einfach mal auf eine Bank
    setzen und abwarten. Lass ihn schauen. Mit in ein Geschäft würde ich ihn vorerst nicht
    nehmen und schon gar nicht dorthin wo es so aufregend riecht. Immer in kleinen
    Schritten, so wie dein Hund damit klar kommt, er bestimmt das Tempo.
    Was super hilfreich ist, wenn du die Möglichkeit hast einen ruhigen Hund dabei zu
    haben den er gut kennt. Da kann er sich orientieren und viel abschauen.

  • oh ich hab schon versucht ein Bild hoch zu laden, aber meine sind alle zu groß ;) aber ich guck mal.... ich kann eben sein Verhalten in solchen Situationen auch immer schlecht einschätzen, und noch schlechter weiß ich darauf zu reagieren. Leinenführig ist er, wenn wir in bekannter Umgebung sind und kein anderer Hund daher kommt. In fremder Umgebung hört er teilweise auf Komandos, z.B. macht er kurz Sitz und rennt aber gleich danach wieder voll in die Leine. Dann sage ich wieder "Sitz" und "Bleib" dann bleibt er sitzen und fiebt und hächelt die ganze Zeit und man kann ihm seine Anspannung richtig ansehen. Das reinste Nervenbündel. Dann irgendwann springt er wieder auf. Häufig bekommt er dann auch Durchfall.


    Ok, dann heißt es jetzt wohl üben üben üben....

  • Zitat

    Ok, dann heißt es jetzt wohl üben üben üben....


    Ja, du musst richtig üben und am Ball bleiben, beides.
    Überfordere ihn nicht, dann lernt er nichts. Aber suche die Situationen durchaus 1x/Woche auf. Ruhig erstmal auch immer den gleichen Ablauf/Anlass (immer da und da hin mitnehmen) und wenn er die dann locker nimmt, in die nächste Situation.


    Du schreibst leider, dass du schon einiges versäumt hast an Gewöhnung. Insofern geht das jetzt sicher nicht von heute auf morgen.
    Wie gesagt, setze ihn möglichst keinen Situationen aus, in denen er für dich nicht mehr ansprechbar ist (weil er dann nix lernt).

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