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Da ich keinen Thread zu diesem Training gefunden habe eröffne ich diesen hier, mit der Hoffnung auf weitere Tipps, Erfahrungen und Übungen. Meine Hündin Wuki hat ein Frustproblem, das zum einen Rasse bedingtem Übereifer und selbstsändigem Arbeiten in grauen Vorzeiten zuzuschreiben ist (Entlebucher Sennenhund, 2 Jahre), zum anderen individuelle Typsache und Gewöhnung bzw. Nichtgewöhnung zur Ursache hat.
In gewohnten und zweisamen Situationen (also Hund und ich allein) funktionieren Leinenführigkeit und Grundgehorsam einwandfrei. In angeleinten Situationen mit vielen anderen Hunden zu denen sie nicht hin darf, gemeinsames Rad fahren oder auf dem Weg zum "Lieblingsauslaufgebiet" schiebt sie Frust und äußert dies in lautstarkem Gequengel, Leinenführigkeit ist vergessen und das ganze Tier wird zum Zappelphillip. Grundgehorsam funktioniert trotzdem, aber unter Streß und entsprechend fahrig.
Nun hat meine Trainerin mir eine Übung gezeigt in der der Hund die Erfahrung machen soll, dass er die Verantwortung abgeben kann und soll. Der angleinte Hund wird dicht neben einem Bein der Wahl ins Sitz gebracht und soll sich ganz entspannt und mit dem ganzen Körper an die Wade anlehnen, so dass der Vorderlauf der direkt am menschlichen Bein lehnt, locker und entspannt beweglich ist.
Fast jeder Hund lehnt sich erstmal entgegengesetzt und findet diese Zwangsposition nicht besonders toll. So muss man, den Körper in die Richtung gelehnt wie der Hund sich anlehnen soll, mit dem freien Arm um den Hund greifen und ihn in die richitige Postion drücken. Den Blickkontakt vermeiden und stetig und bestimmt den Hund positionieren. Die Übung hat es in sich, nicht nur für den Hund, sondern auch für den Menschen der dabei nicht besonders bequem steht oder hockt. Man spürt wie der Hund sich dagegen drückt, aber irgendwann anfängt nachzugeben und sich anlehnt. Die Position einige Minuten halten bis der Hund entspannt. Ziel ist, dass der Hund dann auch einen Minischritt nachrückt wenn man sich etwas seitlich bewegt.
Angeblich und laut der Erfahrung meiner Trainerin, soll es dabei helfen dem Hund beizubringen Verantwortung abzugeben und sich dann folglich in stressigen/frustigen Situationen lenken zu lassen. Hinzu kommt selbstverständlich ein gezieltes Aufsuchen der Frustsituationen so dass eine Gewöhnung eintritt.
Kennt ihr solche Übungen und habt sie schon erfolgreich benutzt? Würde mich wahnsinnig interessieren und ich freue mich wenn ihr euren Senf dazu gebt.
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unser baccio hätte dir in der Anfangsphase hier einfach vor lauter Stress mitten ins gesicht oder in was auch immer gebissen. Von solch körperlichen Zwängen bei gestressten Hunden halte ich nicht.
Verantwortung kann ein Hund abgeben wenn er jemandem vertraut. Dazu sollte man an der Bindung arbeiten udn konsequent das fordern was er zu leisten vermag. Heute nach einem guten halben Jahr bei uns ist Baccio ablenkbar von Autos (die wollte er jagen) und kann sich auch in großen Menschenansammlungen zu unseren Füßen hinlegen und schlafen. Natürlich hat er immer noch mal wieder kleine Aussetzer aber er ist ansprechbar geworden und damit auch ablenkbar.
Eine zeitlang haben wir jeden tag mindestens eine Stunde an irgendwelchen Starßen gesessen. Nur dagesessen und nichts getan dann mal einige wenige Meter bewegt, denn bei Bewegung flippte er sofort wieder aus. Kleine Gehorsamübungen mit ruhigem Lob folgten und immer wieder Ruhen auch in ungewohnten Situationen. Konditionierte Entspannung ist das Stichwort. Für ihn funktioniert das über schau. Also er muss uns angucken und sich voll auf uns konzentrieren und wenn er sich einige Minuten irgendwo aufhalten soll auch über Butzibautzi dann wird Bauchi gekrault. Inzwischen können wir an Strassen meist super langlaufen, teilweise zeigt seine Rutenpeitscherei dass er Stress hat manchmal ist er aber auch genauso gelassen wie sein Halbbruder der das alles von klein auf kennt.
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Hmmm, also das ganze geht mit viel Kraulen/Streicheln usw. einher. Es ist kein Festkrallen und Zusammengquetschen des Hundes. Ich empfinde es eher als sehr körpernah und innig und ein Wahnsinnsgefühl, wenn der Hund sich komplett entspannt. Ähnlich wie Dein Bauch kraulen und nicht mit Druck im Sinne von: das muss jetzt. Wenn es nicht klappt wieder ein Stück gehen und neu positionieren.
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Ich habe von dieser Übung bisher noch nichts gehört und dementsprechend auch keine Erfahrung.
Aber bei dem PartZitatSo muss man, den Körper in die Richtung gelehnt wie der Hund sich anlehnen soll, mit dem freien Arm um den Hund greifen und ihn in die richitige Postion drücken
kann man es sich denke ich auch erleichtern: Druck erzeugt praktisch immer Gegendruck. Das könnte man sich doch hier zunutze machen und eben nicht den Hund ans Bein drücken, denn logischerweise (Druck erzeugt Gegendruck) drückt der Hund automatisch erstmal dagegen, also weg vom Bein. Im Gegenteil würde ich schauen, ob sich der Hund nicht viel leichter gegen das Bein lehnt, wenn ich auch von der Beinseite her sanft drücke.
Was diese Übung mit Verantwortung abgeben zu tun haben soll, erschließt sich mir überhaupt nicht - den Erfolg dahinter sehe ich eher in der Kombination aus Bewegungseinschränkung und der daraus resultierenden Entspannung und natürlich Gewöhnung.
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Meine beiden drücken sich freiwillig an mein Bein, aber mit Verantwortung abgeben hat das so rein gar nichts zutun!
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