Hier viel gelesen und nun total verunsichert

  • Die Zeit reicht schon mal nicht, und ja, ich habe da auch tatsächlich keine "Lust" zu. Weniger aus Bequemlichkeit, als mehr aus der Befürchtung heraus, dass selbst wenn ich es täte, und mich einlese etc ich immer noch nicht sicher sein könnte, dass mein Hund wirklich besser ernährt wird (abgesehen von der Sorte Fleisch, ob quasi selbst geschossen, oder aus der Industrie), als derzeit. Ich habe ja zu Beginn, bevor der Hund kam, versucht, mir einen Überblick zu verschaffen. Meine Erkenntnis war, dass es auch in dieser Form der Fütterung so viele stark voneinander abweichende Meinungen und Handhabungen gibt, dass eigentlich keiner zu 100% sagen konnte: Dieses Rezept (natürlich mehrere mit Abwechslung etc, dass ihr nicht jeden Tag das Gleiche macht, ist mir schon klar) und dein Hund hat wirklich ALLES was er braucht und das auch auf 15 Jahre gesehen.


    Meinen Sohn habe ich gestillt, dann selber gekocht, von Anfang an kam nicht ein Gläschen zu uns ins Haus, aber das ist mein Sohn.
    Mein Hund hingegen, den ich natürlich liebe, und der all die Versorgung bekommt, die er benötigt (scheue mich da nicht vor Ausgaben, meine letzte Katze bspw hat innerhalb von 6 Wochen 2000 Euro gekostet und ich würde es immer wieder tun) bleibt letztlich ein Hund und begleitet mich 15 Jahre (nur als Richtwert). Da bin ich tatsächlich nicht bereit, all die Zeit zu investieren, wie ich es für meine Sohn tat. Da habe ich einfach die Hoffnung, mit kleinerem Aufwand dennoch höchstmöglichsten (nicht bestmöglichsten) Effekt zu erzielen.

  • Selbstmachen für einen so kleinen Hund erfordert eigentlich kaum zusätzliche Zeit.


    Frischfleisch auftauen mußt du ja eh, und die beiden Eßlöffel Hirse/Hafer/Buchweizenflocken, die mein Terrier dazu bekommt, packe ich dann abends gleich in eine Teetasse, über die ich morgens beim Teekochen auch gleich kochendes Wasser gieße. Bis zum Füttern sind sie dann gut gequollen. Die ebenfalls kleine Menge rohes Obst/gedünstetes Gemüse bleibt meist bei unserem Essen übrig (wie oft auch Reis, Nudeln oder Kartoffeln) oder ist eh im Haus, und wird dann mit der Gabel zerdrückt oder geht mal unter den Pürierstab. Oft für 2-3 Tage voraus - es sind ja immer nur Minimengen.


    Übrigens ist der ganze Kram nicht mehr oder weniger Bio als unser eigenes Essen, und ja: es gibt durchaus auch mal Menschen-Essensreste zum Frischfleisch, weil der Hund total drauf steht. Allerdings selten wg. der schlanken Kastraten-Linie. Öl, Kräuter & Co gibt's ebenfalls, wenn sie gerade zur Hand sind. Da hilft dir im Winter gern die Tiefkühltruhe - ein Minipäckchen gehackte Petersilie reicht ewig.


    Hab ich mal gar nix frisch zum Fleisch, mache ich's mir mit einem Sonderangebots-Babygläschen supereinfach. Die kleinen kosten hier 40 Cent und geben für sieben Kilo Hund zwei fertige Gemüseanteile. Und wenn selbst die nicht im Haus sind, überlebt der Hund durchaus mit Fleisch & Flocken. Hat meiner gerade, weil ich im Urlaub nicht so viel mitschleppen wollte.


    Beim Füttern kannst du den Kleinhunde-Vorteil wirklich voll ausspielen: die Minimengen Ergänzungsfutter zum Fleisch hat man eigentlich immer im Haus, und wenn mal nicht, stirbt das Tierchen auch nicht gleich weg. Beim Airedale war's da schon etwas aufwendiger, und für einen Riesen müßtest du vermutlich wirklich extra kochen - ob ich mir das zumuten würde, weiß ich auch nicht.
    Aber für einen Zwerg ist es wirklich superbequem, und der Terrier scheint die Abwechslung im Napf zu lieben und gedeiht bestens.


  • Ok, das wiederum hört sich gar nicht schlecht an. Ich hab eine Zeitlang vom Pansenexpress das dortige Gemüsepaket mitbestellt. Man musste es auch quellen lassen, in heissem Wasser. Natürlich kein Problem, macht man eben, während man eh die kleine Morgenrunde macht. Kartoffeln und Co bleiben bei uns auch immer über, bzw kann man ja einfach eine Knolle mehr ins Wasser werfen.


    Warum ich das nicht beibehalten habe? Einfach wohl aus dem Grund, weil ich dann wieder völlig Gegensätzliches gehört habe und eben, wie ja hier deutlich wird, verunsichert war. Keine stärkehaltigen Gemüsesorten, Hund kann damit nichts anfangen - generell braucht Hund kein Gemüse, im FLeishc, sofern alle Komponenten ausgenutzt ist genug drin usf.


    Ach ja, Zusammensetzung dieser Gemüsezutat war:


    getreidefreier Flockenmix: Karotte, Rote Beete, Erbsen, Spinat, Luzerne, Tomate, Lauch und Knoblauch


    gibt auch noch nen zweiten mit: Kartoffel (gekocht), Pastinake, Gehaltsrübe (?), Mohrrübe, Steckrübe, Zucchini (frisst sie auch roh bei uns ausm Garten), Kürbis und Sellerie.


    Sollte ich also vllt das wieder mitbestellen und so davon ausgehen können, dass ich einen weiteren Schritt Richtung Ausgewogenheit gegangen bin?

  • Der zweite klingt gut, das sind so etwa die Gemüse, die mein Hund auch super verträgt.


    Beim ersten bleiben, als für den Hund verträglich, eigentlich nur Karotten über, sonst bezahlst du lauter fraglichen Kram. Ich hab komischerweise noch keinen Hund erlebt, der Rote Beete mag, und Erbsen als Hülsenfrüchte, Tomaten als Nachtschattengewächse und Lauch/Knoblauch als Zwiebeln sind alle nicht so toll für einen Hund. In kleiner Dosis vermutlich nicht "giftig", aber schwer verdaulich allemal, und Russells sind ja, was Magen/Darm anlangt, oft nicht so die Stabilsten. Mein Terrier würde von dieser Mischung zumindest fiese Blähungen kriegen.


    Was übrigens bei uns generell ein Problem ist: von reinen Fleisch/ oder Fleisch-Gemüsemahlzeiten gibt's gern mal Blähungen. Wenn dieser eigentlich ja minimale Getreideanteil im Futter ist, ist da absolut Ruhe. Weshalb genau ein paar gequollene Hirseflocken Fehlgärungen verhindern, werden dir hier wieder die Fachfrauen erklären können - auf jeden Fall funktioniert es das bei meinem Hund zuverlässig, völlig konträr zu allen Barf-Broschüren.

  • Was übrigens die verdammenswerte Stärke angeht, sind zumindest hier die einheimischen Wildcaniden traurig uninformiert: Hier ist gerade der Mais milchreif und süß, und die Füchse schlagen sich, wie jedes Jahr, ebenso begeistert die Bäuche damit voll wie die Wildschweine.
    Man bedenke: mit MAIS! Da würden die Vertreter der reinen BARF-Lehre vermutlich glatt umkippen...

  • Hätte dann noch den Reismix anzubieten:


    vorgegarter, geschälter Reis, Mohrrübe und Lauch


    Aber das finde ich jetzt eigentlich klasse, dass der zweite Mix gut passt. Werde den also direkt mal wieder mitbestellen und schauen, wie der Kot etc dann so aussieht.


    Was den Magen/die Verdauung angeht, habe ich wohl einen sehr genügsamen Hund. Egal was sie bisher mal klaute, oder aus Unwissenheit von anderen bekam, nie hat sie gebrochen, pupsen tut nach wie vor mein Mann wesentlich häufiger ( :lachtot: ) auch hat sie keinen nennenswerten Mundgeruch oder gar Sodbrennen u.Ä.


    Auch wenn ein Fleischpaket von mir mal "vergessen" wurde und bereits seit 5 Tagen im Kühlschrnak liegt und für uns schon so riecht, als würden Maden die Weltherrschaft an sich reissen, der Hund findets klasse und stürzt sich nur noch mehr drauf. Aber gut, damit haben sie ja wohl auch nicht so derbe ein Problem

  • Falls du übrigens noch Lust hast, weiterzulesen, kann ich dir das Buch sehr empfehlen:




    Die Autorin ist Tierärztin, züchtet Rottweiler, hat also theoretische und praktische Erfahrung gleichermaßen. Vor allem kann sie viele Zusammenhänge auch mal so aufdröseln,daß sie ohne einschlägiges Studium verständlich sind, statt arme Leser mit Tabellen und Guru-Weisheiten nur noch weiter zu verwirren.


    Jedenfalls eine sehr spannende und informative Lektüre - welche praktischen Schlüsse man dann daraus zieht, bleibt einem ja selbst überlassen.

  • Die Mixe stammen allesamt von Lunderland.


    Und warum sollen die Hunde vom 1. Mix (heißt bei Lunderland Gemüse-Mix) Blähungen bekommen? Ist mir noch nie aufgefallen. Des Weiteren wird Rote Beete sehr gerne gefressen, man sollte sie nur nicht zu oft verfüttern. Tomaten, Lauch, Knoblauch sind in geringen Mengen enthalten und somit auch nicht schädlich.


    Wenn man mal grade kein frisches Gemüse oder keine Kartoffeln, Reis etc. zur Verfügung hat, finde ich diese Mixe allesamt sehr gut. Im Übrigen sind alle Produkte von Lunderland qualitativ sehr gut.

  • So einen Reismix hab ich gerade im Urlaub gefüttert. War eigentlich klasse, leider hatte der Lauch, den mein Hund sonst nicht kriegt, doch wieder die gewohnte Bläh-Wirkung - insofern gab's dann auf Drängen der Ferienwohnungs-Mitbewohner die letzten Tage nur noch aufgekochte Haferflocken zum Fleisch...


    Wenn dein Hund da keine Probleme hat, sollte der aber eigentlich prima gehen - dann mußt du nur noch wg. eventueller Gewichtszunahme ein bißchen aufpassen, wie bei allen Kohlehydraten. Ich würde einfach abwechseln und auch mal was aus der eigenen Küche dazugeben - dann kann man sich auch ohne einschlägiges Studium halbwegs sicher sein, daß der Hund versorgt ist. Außerdem lieben die Viecher verständlicherweise auch mal Abwechslung im Napf.

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