Nächste Anschaffung: Auslandshund ... Erfahrungen

  • Ja, ich würde (und werde!) immer wieder einen Hund aus dem Ausland aufnehmen.
    Er kann gerne Defizite haben und er kann gerne alt und/oder krank sein.


    Ich habe aber zwei Voraussetzungen:


    1.) Der Hund muss zwingend auf ALLE Mittelmeerkrankheiten getestet sein. Nicht, weil ich keinen kranken Hund aufnehmen möchte, sondern einzig deshalb, damit ich mich im Vorfeld mit der Erkrankung auseinander setzen und mich darüber informieren kann.


    2.) Die Tierschutzorga muss auch vor Ort arbeiten und darf nicht nur Massen an Hunden nach Deutschland karren. Sogenannte "Umsetzer", "Rückläufer" und "Problemhunde" mag es auch bei seriösen Orgas im Einzelfall geben. Aber es sollte eben alles (beispielsweise Sorgfalt bei der Auswahl der Pflegestellen und Endplätze, Notfallpflegestellen) daran gesetzt werden, dass die Hunde hier zu den passenden Menschen kommen und nicht irgend wohin.

  • auch ich hab hier einen auslandshund sitzen, den ich keine sekunde missen möchte. trotzdem würde ich mir wohl eher keinen auslandhund mehr anschaffen.
    aus dem einfachen grund, dass ich bisher noch keine orga kennengelernt habe, die wirklich nachhaltig und sinnvoll vor ort arbeitet. die meisten fangen unglaublich viel leid auf, leisten aber so gut wie keine aufklärung vor ort, sodass die zahl der ausgesetzten/ abgegebenen (straßen)hunde ständig wächst.
    ausserdem habe ich das gefühl, dass jeder einen hund bekommen würde. vor/nachkontrolle usw. gab es nicht. ausser zwei emails gab es kaum kommunikation oder fragen bzgl. meiner lebens/wohnsituation, was ich dem hund bieten kann, was ich erwarte etc. das ist in meinen augen kein verantwortugsvoller tierschutz!

  • Wir haben einen Auslandshund.
    Paco kommt aus Spanien. Er war ein fürchterlicher Angsthund als wir ihn bekommen haben. Das hatte uns keiner gesagt bzw. wussten sie das nicht.
    In Spanien lebte er mit vielen Hunden zusammen und sie hatten immer freien Auslauf auf einem großen Gelände.
    Er kannte also keine Autos, keine Mülltonnen, keine Straßen, keine spielenden Kinder etc.
    Es war harte arbeit ihn einigermaßen hinzukriegen.


    Trotz allem würde ich immer wieder einen Hund aus dem Ausland nehmen.


    Wir hatten die letzten 3 Wochen eine Pflegehündin aus Griechenland hier. Sie war ein soooo toller Hund! Seit gestern ist sie in ihrer neuen Familie.
    Wir werden auch wieder einen Pflegehund aus dem Ausland zu uns nehmen.


    Wenn er ein paar Wochen bei uns war, kann man der neuen Familie wenigstens ein bisschen über den Hund erzählen. Man kennt schon die ein oder andere Macke bzw. Baustelle und eben auch die positiven Dinge.

  • Wir haben seit kurzem unseren zweiten Hund vom Auslandstierschutz & ich muss sagen ich würden es jederzeit wieder tun.
    Unser 1. Hund kam damals über eine Tierschutzorganisation aus Griechenland (Foxterrier - Setter -Mix)und war hier in Deutschland auf einer Pflegeselle. Wir haben ihn im Internet entdeckt, mehrfach besuch & ihn dann mit Pflegevertrag zu uns genommen. Sie war damals 2 Jahre als & dadurch gab es dann bezüglich Größe, Aussehen usw keine Überraschung.
    Da sie schon mehrere Wochen auf einer Pflegestelle war, mit Kindern, Hunden und sonstigen Tieren konnten die Pflegeeltern schon viel über sie erzählen, sonstige Eigenschaften lernten wir dann bei unseren Besuchen dort kennen.
    Maja war bei uns ein völlig problemloser Hund, kleinere schlechte Angewohnheiten wie "anschlagen bei Geräuschen im Haus" usw. haben wir mit Training sehr gut in den Griff bekommen.
    Maja war der Familienhund als ich noch bei meinen Eltern gelebt habe, vor einem halben Jahr haben mein Lebensgefährte und ich dann die Entscheidung getroffen einen eigenen Hund bei uns aufzunehmen.
    Es war von vorne herein klar dass es ein Tierschutzhund sein soll, egal ob Inland oder Auslandstierschutz. Wir haben viele Tierheime im Umkreis besucht aber leider keinen "passenden" Hund gefunden. Über Erfahrung einer Bekannten sind wir beim Tierschutzverei-Europa gelandet & haben uns auf der Homepage in einen Welpen verliebt.
    Nach E-Mail und Telefonkontakt mit der Ansprechpartnerin gab es dann eine Vorkontrolle und drei Wochen später kam die kleine Emma mit 40 anderen Hunden (die alle auch schon ein neues Herrechen oder Frauchen in Deutschland gefunden hatten) aus Spanien nach Deutschland. Die Organisation war super, die Hunde gesund, der Transporter sah gut aus, alles top.
    Wir hatte allerdings einen etwas "ängstlichen, zurückhaltenden" Welpen erwartet, wie man das ja oft von den spanischen Hunden hört, aber so war es nicht. Emma, der kleine Podenco Mix war von Anfang an nicht schreckhaft oder ängstlich. Sie ist aufgeweckt, frech, verspielt, sehr anhänglich und verschmust, liebt Kinder & alle Menschen und andere Hunde. Charakterlich ein Traum. Sie ist jetzt 6 Wochen bei uns uns 5 1/2 Monate alt & macht überhaupt nicht mehr Probleme wie jeder andere Welpe auch.
    Krankheitstechnisch hatte Emma Husten, das lag wohl daran dass sie aus dem 47 Grad warmen Spanien in das damals 20 -25Grad warme Deutschland kam. Am Anfang hatte sie durch die Wasser & Futterumstellung Durchfall, das haben wir aber alles super in den Griff bekommen.
    Mittelmeerkrankeiten sind noch nicht getestet da das in dem jungen alter noch nicht möglich ist.
    Ansonsten ist sie lt. Tierarzt super fit & genau den Eindruck macht sie auch.
    Optisch sieht sie aus wie auf den gesehenen Bilder, ob natürlich die Größenangabe am Ende genau hinkommt wissen wir nicht. Angegeben waren ca. 50cm, jetzt hat sie 43cm, ich denke das wird am Ende ganz gut hinkommen, aber uns würde es nicht stören wenn sie etwas größer werden würde.


    Also ich würde jedem zu einem Tier aus dem Ausland raten, über eine gute Organisation und am Besten über eine Pflegestelle in Deutschland damit man das Tier vorher schon besuchen & kennenlernen kann. So dass es am Ende keine Überraschungen gibt. Lieber vorher 10mal Besucht als dass man den Hund vorher nicht gekannt hat, es dann nicht passt und der Hund wieder hin und her gereicht wird.


    Wenn man keinen Wert auf Papiere legt findet man im Tierschutz, gerade im Ausland wirklich fast jeden Hund und nicht jeder Hund im Ausland hat einen Knacks oder schlechtes erlebt. Viele sind total unverschuldet im Tierheim gelandet weil im Ausland Hunde und Tiere im allgemeinen wie Müll behandet werden.
    Sobald klein Emma aus dem Gröbsten raus ist bekommt sie eine Gefährtin, da ich total auf Irish-Setter stehe werden wir dann im Tierschutz speziell danach schauen, aber da man sich nicht aussuchen kann in wen man sich verliebt kann es natürlich ganz anders kommen, deshalb schaue ich mir im Moment die Tierschutzseite garnicht an, aus Angst mich jetzt schon zu verlieben :)

  • Mein Hund kommt aus Italien, aus einem canile und war dann ca. 3 Monate im deutschen Tierheim. Ich würde wieder einen Auslandshund aufnehmen, aber nie ohne persönliche Begutachtung. Die Anschaffung meines jetzigen Hundes war optimal, denke ich. Ich habe etwas bekommen, was ich wollte. Einen Hund der mir am nächsten ist. Er mag Kinder, ist bei Männern etwas unsicher und ist wahnsinnig auf mich fixiert. Irgendwie gefällt mir, dass ich seine (fast) einzige Bezugsperson bin. :pfeif:
    Er geht auch mit meinem Mann mit, aber so richtig innig ist des Hundes Verhältnis nur zu mir. :smile:


    Meine Mutter hat ne griechische Streunerin, mittlerweile 10 Jahre alt. Aber für ihren Background ist sie unwahrscheinlich umgänglich, ohne größere Macken... (Sie hat zwar Jagdtrieb, aber nicht übermäßig und sie ist recht selbstständig.)


    Meiner neigt zu Übersprungshandlungen wenn er gestresst ist (auch Bellen) und er hat Wachtrieb, was ja nichts Schlechtes ist und er ist sehr mitteilungsbedürftig. Stört mich nicht, kriegt man gut in den Griff. ;)
    Positiv ist, dass er wirklich alltagstauglich ist und er ist sehr leichtführig. Ich werte es eben auch positiv, dass er sich eng an mich gebunden hat. Solange ich ihm Sicherheit gebe, macht er Alles ohne Probleme mit. Er ist aber nicht so stark von mir abhängig, als dass er nicht allein bleiben könnte. Er würde sich auch schnell woanders einleben denke ich. Den geb ich aber nicht wieder her!!! :p

  • Zitat

    Fehler hab ich auch gemacht, keine Frage. Es tut mir heute noch leid, dass ich es nicht unterbunden habe, als meine Nachbarn sie bedrängt haben. Auch hier war ich eher der Meinung, dass ein Hund doch merken müsste wer es gut mit ihm meint.


    Aber, ich muss auch sagen, dank ihr bin ich im Forum gelandet - und hab ne Menge lernen dürfen. Mittlerweile weiiß ich auch einiges. Wäre alles ganz easy gelaufen, hätte ich mich wahrscheinlich nie so intensiv mit dem Wesen Hund auseinandergesetzt. Wäre so wie ganz viele andere Halter, statt Meerschweinchen hat man eben einen Hund, gut, dem muss man was beibringen z.B. in die Hundeschule gehen, er braucht Auslauf und Beschäftigung. Punkt.


    Es ist alles wirklich gut wie es ist, ich würde einfach anders an die Sache rangehen.


    Das meinte ich! Man lernt vom Hund und durch den Hund! Und auch aussergewöhnliche Dinge wie gruseligen Sperrmüll - aber ich glaube, mit solchen "Problemen" oder Problemchen wächst man auch selbst sehr!

  • Ich hab ja auch zwei Ausländer und würde es jederzeit wieder machen.


    ABER: Meine beiden sind auch nicht wirklich das, was man so als ersten Gedanken mit Auslandhunden verknüpft. Ich hab ja 2 Greyhounds aus Irland. Das ist eine etwas andere Kiste als mit den "Südis".


    Bei diesen Hunden weiß man recht genau was einen erwartet:
    - Man kennt die Rasse, die Hunde sind (wenn sie aus dem Rennbetrieb stammen) zu 100% reinrassig, oft kriegt man sogar einen kleinen Hefter mit zum Hund gehörenden Papieren gleich mit ausgehändigt. Das ist schonmal die erste Sicherheit.
    - Man weiß so ungefähr wie sie aufgewachsen sind und trainiert wurden und das sie in der Regel vernünftig zu fressen bekommen haben und geimpft und entwurmt waren. Manchmal kann man über die mitgegebenen Papiere oder über die Ohrtätowierung und das irische Zuchtbuchamt sogar Kontakt zu Züchtern oder Vorbesitzern bekommen.
    - Sie kennen viel alltägliches Zeug (an der Leine gehen, Maulkorb tragen, Auto fahren, Tierarztbesuch, Krallen schneiden...) und haben oft eine gute bis sehr gute Sozialisierung mit Menschen.
    - Um Mittelmeerkrankheiten braucht man sich keinen Kopf machen.



    Man weiß auch ungefähr, was die möglichen Baustellen sein können:
    - Fehlende Gewöhnung ans Leben im Haus (meistens sehr einfach nachzuholen)
    - Mangelnde Sozialisierung mit anderen Hunderassen (schon kniffeliger).
    - Starker Jagdtrieb (mit Kleintieren in selben Haushalt oft gar nicht kompatibel, manchmal in Verbindung mit mangelnder Sozialisierung auch mit kleinen Hunden problematisch)
    - Freilauf aufgrund von Jagdtrieb mit Vorsicht zu genießen (das gleiche Problem hat man aber mit dieser Rasse von deutschen Züchter auch)
    - Eventuell Geschundheitsprobleme aufgrund der Rennkarriere, besonders am Bewegungsapperat (Arthrose, alte Brüche, Kapselverletzungen, Muskelverletzungen).





    Da ich die Rasse mag und mit den oben beschriebenen Dingen klarkomme, würde ich es immer wieder machen. An meinen jetzigen Hunden bereue ich nix.
    Ein klein bisschen Ü-Ei ist es immer noch, aber viel weniger als bei einem undefinierbaren Mischling aus Mischlingen der irgendwo aus dem Straßegraben gesammelt oder auf der Müllkippe mit einer Lebendfalle eingefangen wurde.

    Wenn es geht, würde ich auch einen Hund vorziehen, den ich vorher kennenlernen kann, da ich mehrere Hunde haben und jeder neue Hund sich mit den schon vorhandenen verstehen müsste.
    Außerdem würde ich einen gesunden Hund vorziehen und Altlasten zeigen sich auch oft erst nach einiger Zeit und einigen Untersuchungen, auch deswegen wäre mir ein Hund der schon in Deutschland ist lieber.




    Wenn es sich aus irgendeinem Grund ergibt und die äußeren Umstände dafür passen, würde ich aber auch wieder einen Hund aus Direktvermittlung nehmen, solange es von einem seriösen Verein ist der im Notfall, wenn es wirklich gar nicht mehr geht, einspringen könnte (wäre aber wirklich letzte Option).
    Das eh nur vernünftige Vereine in Frage kommen (was ein seriöser Verein ist, ist ja an anderer Stelle schon diskutiert worden) setze ich jetzt mal voraus.





    Andere Auslandhunde... hmmmm. Die meisten Rassen und Mixe interessieren mich nicht so. "Irgendeinen" Hund würde ich nicht nehmen. Damit haben sich die meisten Auslandshunde eh schon erledigt, genau wie die meisten deutschen Tierheimhunde.


    Einen Galgo oder einen Podenco würde ich aus dem Ausland vielleicht noch nehmen. Da ist die Spanne was man zu erwarten hat (in negativer wie in positiver Hinsicht) größer als bei den Renngreys.
    Vom Angsthund mit Deprivationsschaden und nem ganzen Haufen Krankheiten bis zum absolut unkomplizierten (bis auf die typischen Rasseeigenschaften, die mancher ja an sich schon schrecklich findet :D ) und kerngesunden Sunnyboy ist da alles dabei.
    Da wäre eine Vermittlung von einer PS natürlich noch wertvoller als onehin schon. Aber ja nach Verein würde ich auch da im Fall der Fälle durchaus eine Direktvermittlung in Erwägung ziehen. Kommt halt immer drauf an wie verlässlich der Verein mit seinen Angaben von vor Ort ist und wie der Plan B im Falle von "nicht behalten können/wollen" aussieht.

  • Ja, ich würde es wieder machen...glaube ich zumindest.



    Ich hab genau das gemacht, wovon einem hier oft abgeraten wird: TS-Hund direkt aus dem Ausland (in dem Fall Serbien), keine wirkliche Info zur Vergangenheit und ich mit 0,1% Hundeerfahrung.
    Man kann es sich bestimmt einfacher machen :D


    Das einzige, was ich ab und an bereue, ist einen verletzten Hund aufgenommen zu haben.
    Die Verletzung sollte laut Orga mit einer OP behebbar sein und weil ich Herzchen in den Augen hatte, wenn ich das Foto von meinem Zwerg gesehen habe, hab ich das mal geglaubt.
    Blöd von mir, nicht genauer nachzuhaken. Sie wird nie wie ein gesunder Hund laufen und damit ist mein Plan von einem Hund, der mich "immer" begleitet natürlich in weite Ferne gerutscht, was ich sehr schade finde.


    Fini war anfangs oft überfordert, kannte wie die meisten Auslandshunde keine Stadt, große Kreuzungen, Öffis, streichelnde Hände, die es nur gut meinen und nichts Böses wollen.
    Vor Fremden hatte sie lange Angst. Die Angst vor anderen Hunden kam erst durch einige Zwischenfälle hier.



    Insgesamt ist sie mein absoluter Traumhund - ein wahrer Schatz. Ich habe viel von ihr gelernt und tue es noch.
    Charakterlich wäre wohl ein ruhigerer Hund die bessere Wahl gewesen. Wir sind beide hektisch, nervös und regen uns schnell auf, aber ich hätte meine Wahl wohl selbst bei vorigem Kennenlernen nicht anders getroffen. :smile:



    Mein Gewissen sagt mir, wenn du dir einen Zweithund holst, dann muss das ein ruhigerer Vertreter sein. Er muss sicher im Verhalten und gut sozialisiert sein. Du willst nicht noch eine Verrückte, die einen hysterischen Anfall bekommt, weil ein Mensch sie anschaut^^
    Aber ob das dann wirklich so läuft? Ich kann es mir nicht vorstellen...

  • Jederzeit wieder !


    Emma ist aus der Türkei. Dort wurde sie als Welpe gefunden und kam so in eine Auffangstation.
    Zu uns kam sie im Alter von sieben Monaten. Vom ersten Augenblick an ein völlig unkomplizierter Hund, am zweiten Tag nach ihrer Ankunft nahm ich sie mit ins Büro, es gab keine Probleme.


    Sie wurde sofort ein Mitglied unserer Familie und bis heute (sie ist mittlerweile fast 5 Jahre alt) ist sie unser Traumhund ♥♥♥.


    lg Andrea

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