Epilepsie-abends leichte Anfälle! Habt ihr Erfahrungen?

  • Hallo,
    wir haben Luzi vor einer Woche aus dem TH geholt. Dass sie unter Epilepsie leidet wussten wir, allerdings wurde uns gesagt, dass sie gut auf die Medikamente (Luminaletten) eingestellt ist. Sie bekommt morgens 1,5 Tabletten.
    Zu ihrer Vorgeschichte ist leider nichts bekannt, nur dass sie ausgesetzt wurde :( : und wahrscheinlich auch aufgrund der Epilepsie. Die vom TH haben gesagt sie will nach den Anfällen dann immer laufen. Bei uns hatte sie (zum Glück) noch keinen Anfall.



    Wir haben jetzt vorgstern und gestern abend festgestellt, dass sie unkontrolliert zuckt. Zum Teil mit allen vier Läufen und den Ohren, aber eben nicht so schlimm, dass sie bewusstlos war. Wir haben sie dann angesprochen. Sie hat kurz gebraucht, aber reagiert.


    Meine Vermutung ist, dass die Wirkung der Tabletten abends vielleicht nachlässt und sie deshalb solche fokalen Anfälle hat. Ein Anruf bei dem TH hat mir nicht sonderlich viel gebracht. Sein Kommentar dazu war : "Vielleicht die Dosis auf 2 Tabletten anheben, aber weiterhin nur morgens geben."



    Außerdem steht sie auch manchmal ganz abwesend in der Ecke und starrt ins Leere. Das kann ja ganz unterschiedliche Ursachen haben, wie z.B. auch ihren Rang klar machen und Herzkrankheiten...
    Ich hab auch das Gefühl, sie kommt ab und zu nicht mit ihrer Zunge klar. Das heißt sie schmatz so ganz oft und versucht sie in eine richtige Position zu bekommen. Irgendwie komisch und das hab ich auch noch nie bei einem anderen Hund gesehen.
    Sie streckt sich auch ganz oft, obwohl sie eigentlich in einer Ruhephase ist.


    (Das ist einfach mal alles was ich persönlich einfach etwas ungewöhnlich finde)




    Hat den jemand von euch Erfahrungen mit der Krankheit an sich und Behandlungen etc?
    Kennt vielleicht sogar jemand einen guten Spazialisten im Raum Schwaben (Bayern)?

  • Hier mal eine copy&paste der Hinweise für Luminaletten aus vetidata.
    Aus meiner eigenen Erfahrung wird Phenobarbital immer 2x (d.h. alle 12 h) gegeben um den Wirkspiegel konstant zu halten. Würde auch einen TA aufsuchen, kann dir leider keinen nennen, da ich aus dem Norden bin.



    de Luminaletten vet, 15 mg, Tabletten für Hunde Fachinfo
    - verschreibungspflichtig - Druckansicht
    Tablette
    Eingeben/gastrointestinale Anwendung


    Lupe


    Das Präparat ist derzeit verkehrsfähig. (Erläuterungen)


    Wirkstoffe
    Phenobarbital



    Dosierung und Art der Anwendung
    Die erforderliche Dosierung ist in gewissen Grenzen individuell unterschiedlich und hängt von der Art und dem Grad der Erkrankung ab.


    Art der Anwendung:
    Zum Eingeben.


    Dosierung:
    Die empfohlene Dosierung bei Therapiebeginn ist 2,5 mg Phenobarbital pro kg Körpergewicht zweimal täglich. Jede weitere Dosisanpassung sollte aufgrund der klinischen Wirksamkeit, der Blutspiegel und des eventuellen Auftretens von Nebenwirkungen erfolgen.
    Die als therapeutisch wirksam angesehene Serumkonzentration von Phenobarbital liegt bei 20-40 μg/ml.
    Das Fließgleichgewicht mit einer konstanten Serumkonzentration wird erst 1-2 Wochen nach Therapiebeginn erreicht. Die volle Wirksamkeit der Behandlung wird erst nach etwa 2 Wochen erreicht. Während dieses Zeitraums sollte die Dosis daher nicht erhöht werden.
    Die Serumkonzentration von Phenobarbital sollte nach dem Erreichen des Fließgleichgewichts bestimmt werden. Falls sie unter 20 μg/ml liegt und/oder die Krampfanfälle nicht kontrolliert sind, kann die Dosis unter Kontrolle des Phenobarbital-Serumspiegels schrittweise um jeweils 20% gesteigert werden. Bei erneutem Auftreten der Krampfanfälle kann die Dosis bis zu einer maximalen Serumkonzentration von 40 μg/ml erhöht werden. Hohe Plasmakonzentrationen können hepatotoxisch wirken.


    Die Luminaletten vet Tabletten können in gleiche Hälften (je 7,5 mg Phenobarbital) geteilt werden.


    Um eine genaue Dosierung zu gewährleisten, sollte die Therapie bei Hunden mit weniger als 20 kg Körpergewicht mit Luminaletten vet Tabletten begonnen werden. Für höhere Dosierungen können Luminal vet Tabletten (100 mg Phenobarbital) verwendet werden.

  • Zitat


    Wir haben jetzt vorgstern und gestern abend festgestellt, dass sie unkontrolliert zuckt. Zum Teil mit allen vier Läufen und den Ohren, aber eben nicht so schlimm, dass sie bewusstlos war. Wir haben sie dann angesprochen. Sie hat kurz gebraucht, aber reagiert.


    Hallo,
    kann dir mit Erfahrungen zur Epilepsie leider nicht dienen, aber diese Symtome zeigen meine Hunde auch.
    Gerade nach einem erlebnisreichen Tag träumen sie oft und dabei wird mit den Pfoten und Ohren gezuckt, gegrunzt, geknurrt oder gebellt und teilweise sogar gestrampelt. Mein Rüde macht das am Auffälligsten. Er hat definitiv keine Epilepsie. Wird er angesprochen braucht er auch eine Weile bis er wieder in meiner Welt ist.
    Ich hoffe das es bei deinem Hund auch nur Träumereien sind und du dir keine Sorgen machen mußt.
    Gruß Terrortöle

  • einer meiner verstorbenen Rüden war auch Epileptiker. Mit ihm musste man nach den Anfällen auch immer ca. 30 Minuten strammlaufen damit er wieder herunter kam. Wir konnten sogar Anfälle vermeiden, wenn wir bei Ankündigung eines Anfalls schnell mit ihm gelaufen sind. Irgendwie hat die Ablenkung manchmal einen Anfall verhindert. Hat aber nicht immer geklappt. Ich denke auch dass die Zuckungen am Abend nichts zu sagen haben. Meine Hündin, die definitiv keine Epilepsie hat, die zuckt auch öfter und starrt einfach nur so vor sich hin.


    LG
    Elke

  • Das kann auch ein Ueberbleibsel von Staupe sein.
    Gerade dieses minutenlang vor sich hinstarren und Zuckungen wenn das Nervensystem befallen wurde.

  • Das Träumen kenn ich ja auch von dem Hund meiner Eltern, der quietscht eben noch dazu und nur kurz. Ich hab ganz oft gelesen, das soetwas auch Anfälle sein können und die auch häufig nicht als solche erkannt werden.


    Vielen Dank für eure Ratschläge :smile:

  • Hallo!


    Das Medikament sollte alle 12 Stunden möglichst zum gleichen Zeitpunkt eingegeben werden.
    Der Spiegel im Blut sollte auch von Zeit zu Zeit mal kontrolliert werden.


    Einen Neurologen gibt es in Dettelbach bei Würzburg (Dr. Kai Rentmeister).


    Inwieweit wurde der Hund denn schon voruntersucht? Wurden primäre Erkrankungen, die die Epilepsie auslösen können, bereits ausgeschlossen?


    Die Symptome, die du beschreibst, sprechen noch für eine relativ leichte Form. Du kannst dem Hund durch Beruhigen (wenn du merkst, es ist etwas im Anmarsch) auch helfen, einen Anfall abzumildern bzw. ihn sogar verhindern.


    Das Starren und auch das Schmatzen sind übrigens häufig bei Epilepsie.


    Es ist wichtig, dass die Dosis (von einem TA, der Ahnung hat!) gut eingestellt wird, denn jeder Anfall macht den nächsten wahrscheinlicher.


    Berichte doch mal weiter! Viel Glück dir und deinem Hund!

  • Zitat


    Gerade nach einem erlebnisreichen Tag träumen sie oft und dabei wird mit den Pfoten und Ohren gezuckt, gegrunzt, geknurrt oder gebellt und teilweise sogar gestrampelt. Mein Rüde macht das am Auffälligsten. Er hat definitiv keine Epilepsie. Wird er angesprochen braucht er auch eine Weile bis er wieder in meiner Welt ist.


    Den Unterschied kann man, denke ich, intuitiv ziemlich genau unterscheiden!

  • Ich bin schon auf der Suche nach einem Spezialisten zum Thema (im Bereich Augsburg), allerdings konnte ich bisher keinen finden.
    Eine Blutuntersuchung ist für die nächste Zeit angelegt (wahrscheinlich noch diese Woche). Die brauchen wir jetzt dringend, weil sie zu alledem noch einige Mammatumore hat.


    Ich glaub wirklich dass sie kleine Anfälle hat. Das man Luminaletten lieber 2mal täglich gibt hab ich jetzt sehr häufig gelesen, aber ich weiß einfach nicht warum der Herr vom Tierheim sagt nur einmal täglich (auch wenn ich die Dosis erhöhe).


    Wenn ich beim TA bin vergess ich immer all meine Fragen. Für das nächste Mal muss ich einfach alles aufschreiben.


    Sie rutscht auch häufig mit ihren Hinterläufen weg, vor allem wenn für frühs zum Spaziergang raus gehen rutscht sie auf der Treppe weg (wie auf Eis). Das eine solche schwäche auch von den Medikamenten kommen kann hab ich schon gelesen, aber es passiert recht häufig, dass sie schwach auf den Beinen ist.

  • Zitat

    Ich bin schon auf der Suche nach einem Spezialisten zum Thema (im Bereich Augsburg), allerdings konnte ich bisher keinen finden.


    Ich weiß, dass an der Uniklinik in München zu Epi beim Hund geforscht wird.

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