Herdenschutzhund - Ich werd noch verrückt...

  • Wollyfrauchen, deine Geschichte nimmt mich sehr sehr mit. Das tut mir unendlich leid.


    Und an die TS. Ich lese auch in ganz vielen Passagen unsern Hund raus. Gottseidank, ansonsten wäre ich wahrscheinlich schon verzweifelt, ist unser ein verfressendes Monster, was über Leckerchen gut steuerbar ist.
    Ich habe auch das Buch von Mirjam Cordt gelesen und werde auch bald mal ein Seminar von ihr besuchen. Sie wäre auch meine erste Anlaufstelle, wenn es um die Erziehung vom Herdi geht. Leider wohnt sie zu weit weg, wobei sie oft Seminare in vielen Gebieten von Deutschland gibt, eventuell lässt sich da ein spontaner Termin vereinbaren?


    Ich lese auch heraus, dass eure hübsche Hündin auf jeden Fall eine Chance bei euch hat. Ich wünsche euch viel Glück bei der Trainersuche!

  • Kettenwürger?
    Handfütterung und Schleppleine?


    Hm, was für Vorschläge. :???:
    Entschuldigt, aber da sieht man, dass die Erfahrung mit einen HSH nicht vorhanden ist (natürlich abgesehen von den Ausnahmen!!)


    Einen HSH körperlich zu maßregeln kann, wie wollyfrauchen schon geschrieben hat, nach hinten los gehen. (was natürlich auch bei anderen Rassen so sein wird, aber wir sprechen nun mal hier von einem HSH-Mix)


    Wenn das Gesamtpaket bei dem HSH nicht stimmt, geht er in so einer Situation gegen seinen eigenen Halter.
    Hab ich leider auch schon erfahren müssen. =)


    Wir laufen mit Aaron meist nur mit Geschirr und Halsband.
    Am Geschirr wird er geführt und sollte eine Situation eintreten, wo wir ihn korrigieren müssen, nehmen wir zusätzlich das Leinenende in die Hand, das am Halsband befestigt ist.
    Mit dieser Methode fahren wir sehr gut.


    Dann nützt dir eine Schleppleine nix, um den Hund zur Handfütterung zu bringen (so zumindest habe ich das verstanden).
    Aaron nimmt erst seitdem Futter bzw. Leckerlies draußen, seitdem er seinen Kastrachip hat.
    Vorher hat er das Zeugs kaum angerührt.

  • Hallöchen,


    ich bin auch stolze Besitzerin eines Herdenschutzhundes.


    Meine Inge (Berner Senne - Pyrenäenberg) ist jetzt 8 Monate alt und ich weiß nicht ob das hier gerne gehört wird, aber wir haben ne ganz harte Zeit hinter uns.


    Inge hatte anfangs auch große Schwierigkeiten abrufbar zu sein...Ich war dann mit ihr immer auf einem eingezäunten Hundeplatz wo ich sie auch aus dem toben rausgerufen habe und sie überschwänglich gelobt und mit Leckerchen vollgestopft habe..
    Und siehe da, Inge ist heute besser abrufbar als mein Verlobter :)


    SIe läuft heute (außer an der Straße) ausschließlich ohne Leine, da ich ihr absolut vertraue.


    Das Beschützerverhalten hat sie auch...Wenn ich Abends mit ihr unterwegs bin und uns ein Mann entgegenkommt (komischerweise ausschließlich Männer) fängt sie auch zu blaffen an.
    Ich mache es mit ihr so, dass ich dieses Verhalten ignoriere und weitergehe und ihr zu zeigen, dass an der Situation nichts verwerfliches ist...Es wird von Tag zu Tag besser.


    Bei der Leinenführigkeit haben wir auch noch Probleme, da sie wie gesagt meist frei läuft..Welchen Tipp ich dir geben kann ist viel mit "Fuß" und "Halt" zu arbeiten..Und immer loben loben loben, oder eben ignorieren.


    Wenn Inge gar nicht will und ein Verhalten zeigt welches ich überhaupt nicht toleriere wird sie mit ihren 33 Kilo auch immer noch auf den Rücken um sie zu unterwerfen...Dann weiß sie auch, dass das eben Bockmist war..(Zum beispiel laufend ans Katzenfutter gehen oO)


    Anstelle eines Trainers würde ich mir eine Hundekita überlegen..
    Inge ist von morgens bis abends da wenn ich arbeite und wird dort richtig schön ausgepowert..
    Dann fordert sie nicht mehr so viel und trägt vom alleine sein keine Macke davon..


    Achja, wir gehen übrigens zur Junghundausbildung im Hundesportverein..Diese Schulen sind echt bezahlbar (haben für die ganze Ausbildung 30 Euro und danach 80 Vereinsbeitrag, im Jahr)


    Ist ein langer Text geworden :) Sorry

  • Maike: Ich hatte ja geschrieben, es liest sich so, aber wie verbietest du ihr denn was?
    Nehmen wir mal was simples wie an dir hochspringen? Was machst du da? Lobst du, wenn sie unten bleibt, oder ignorierst du sie, wenn sie springt? Oder gibt es auch mal nen Rempler zurück für die Frechheit?


  • Autsch...ich will euch nicht zu nahe treten, aber ich persönlich würde solch einen Kram unterlasen, denn wenn euer Hund erstmal erwachsen ist, körperlich sowie seelisch, dann wird da nichts mehr mit auf den Rücken werfen, dann habt ihr wenn es dumm kommt sie am Arm hängen (oder woanders)


    Und euer Wuff ist 8 Monate alt...das dauert noch bis sie erwachen ist.. ;)


    LG

  • Hallo zusammen,


    bin hier zwar schon etwas laenger angemeldet, habe aber fast nie geschrieben. Jedoch lese ich hier hin und wieder mal.


    Da ich seit 10 Jahren (ok ist noch nicht lange) Herdenschutzhunde halte, interessiere ich mich natuerlich fuer jedes Thema, was diese Rassen betrifft.


    Ich habe momentan ein Rudel bestehend aus 7 Maremmani und einen "Superstrassenmix" (Rasse kann man wirklich nicht mehr erkennen! :))


    Ich habe mich intensiv mit dieser Rasse beschaeftigt. Meine Hauptarbeit (bzw. Hauptaugenmerk) mit diesen Hunden hat sich aber im Laufe der Jahre sehr stark auf das Rudelverhalten konzentriert, da ich persoenlich die Erfahrung gemacht habe, dass man dabei unwahrscheinlich viel lernen kann, wenn man genau hinschaut, ziemlich viel Zeit hat und "offen fuer alles" ist oder besser gesagt fuer einen kleinen Moment mal alle bisherigen Erziehungsmethoden "vergisst" und alles wie ein "unbeschriebenes Blatt" auf sich einwirken laesst.


    Ich habe natuerlich auch viele Fehler gemacht und einiges werfe ich mir bis heute noch vor, aber ich habe draus gelernt. Der Weg war steinig und es hat alles ziemlich lange gedauert, aber ich behaupte, dass ich jetzt schon ein grosses Stueck weiter bin als vor 10 Jahren.


    Zu dem Fall hier in diesem Thread.


    Ich wuerde der Threaderstellerin vorschlagen einmal grundsaetzliche Ueberlegungen zu machen:
    - kann ich dem Hund "haltungstechnisch" gerecht werden (Haus, Garten, Auslauf, Auslebung von Wach- und Schutztrieb - zumindest teilweise)
    - familiaere Situation (Jugendliche sind grundsaetzlich diesen Hunden nicht gewachsen
    - habe ich die Zeit mich intensiv mit dem "Problem" meines Hundes auseinanderzusetzen. Und ja das ist auch mit Kosten verbunden?
    - fuehle ich mich grundsaetzlich in der Lage so einen Hund sicher fuehren zu koennen? (wenn man einmal "nur" von Groesse und Gewicht ausgeht)
    - bin ich bereit etwas dazuzulernen?


    Die Threaderstellerin hat ja schon von einer evt. Abgabe etc geschrieben. Haeufig ist es so, dass man dann schon ein kleines bisschen aufgegeben hat - ist das so?

  • Also ich traue mir das schon zu. Ich habe halt unbewusst wohl einige Fehler gemacht und bin dankbar, dass ich nun hier Anreize und Hilfe finde.


    Das mit der Abgabe des Hundes hat nichts mit aufgeben zu tun. Ich denke an meinen Hund. Ich würde sie niemals ins Tierheim geben. Bevor ich nicht alles probiert habe, würde ich sie auch an keinen anderen Besitzer vermitteln wollen. WENN es dazu käme, dann nur und ausschließlich, damit sie ein besseres Leben hat. Wobei ich nicht glaube, dass es ihr bei uns schlecht geht. Es ist bis auf zweimal die Woche 5 Stunden immer jemand zuhause und sollte sich daran was ändern würde ich eine Betreuung für sie suchen.


    Im Haus ist sie sehr brav und bis auf das bewachen abends wenn es dunkel wird gibt es nichts was uns im Haus größere Probleme bereiten würde. Klar macht sie auch viel Unsinn aber das ist ja normal - sie ist ein junger Hund. Außerhalb des Hauses beginnen die Probleme....


    Ich glaube auch nicht, dass jetzt schon alles zu spät ist. Hunde lernen doch das ganze Leben oder? Vorwürfe muss ich mir sicher dahingehend machen, dass ich einen Hund zu mir genommen habe, dessen Schicksal mich halt bewegt hat ohne hierbei zu wissen um welche Rasse es sich genau handelt. Hätte ich wie bereits gesagt gewusst, dass es ein HSH ist hätte ich von vornherein "Nein" gesagt.


    Nun ist es aber so und wir lieben sie und möchten, dass sie bei uns glücklich wird. Ich habe heute ein neues Geschirr bekommen, welches angeblich ausbruchsicher ist. Ich werde sie zunächst nicht mehr ableinen und heute abend telefoniere ich die Hundevereine in der näheren Umgebung ab. Die HSH Vereine schreibe ich morgen an. Ein Problemhundetrainer hat sich bei mir schon gemeldet und wenn wir uns finanziell einig werden können habe ich da auch Unterstützung. Übers Forum habe ich Kontakte geknüpft und werde telefonieren.


    Es liegt nicht in meiner Natur so schnell aufzugeben. Wir werden das denke ich mal schon schaffen. Und ein HSH im Haus ohne Garten hat es sicher besser als ein HSH im Tierheim oder bei Besitzern, die ihn nicht lieben.



    Ein Wurfgeschwisterchen durfte das schon erfahren. Es wurde einfach vorm Tierheim angebunden, war ganz ausgemergelt und hatte eine schlecht verheilte Verletzung. Und das obwohl die Vermittlerin der Hunde ausdrücklich gewünscht hat, dass die Hunde nur an sie zurück gegeben werden sollen falls man sich dazu entschließt den Hund nicht behalten zu können. Sie ist dann los gestürzt und hat das Geschwisterchen aus dem Tierheim geholt.


    Die eigentlichen Besitzer hatten den Hund einfach weiter vermittelt ohne ihr bescheid zu geben und die neuen Besitzer waren total überfordert. Sowas nenne ich persönlich verantwortungslos.


    Meine kleine Rakete wird nirgends angebunden und ich werde mich redlich bemühen aus ihr einen alltagstauglichen Hund und aus uns HSH-taugliche Besitzer zu machen....


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