Eine traurige Geschichte
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Hallo an alle,
Ich schreibe, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß und weil der Termin mit der Hundetrainerin noch eine Woche hin ist..
Vorab:
Ich bin kein Ersthundbesitzer
Vor Gretchen hatte ich bereits einen Hund der gleichen "Rasse" und davor hatte ich ebenfalls schon zwei Hunde
Bitte verurteilt mich nicht, ich weiß, dass ich vieles falsch gemacht habe. Einerseits aus Verzweiflung, andererseits in dem Glauben, man hätte mir hilfreiche Ratscläge gegeben
Und ich bitte euch auch, mich nicht mit Beschimpfungen und Vorwürfen zu bombadieren, denn das mache ich schon selbst zu genüge...ich weiß, dass ich falsch gehandelt habe und es keine richtige Entschuldigung dafür gibt.Und nun zu der Geschichte
Nachdem ich endgültig mit meinem Exfreund geklärt hatte, dass er Paula(den Hund davor - gleiche Rasse) behält (er hatte sie nach der Trennung immer weniger herausgerückt, obwohl wir "geteiltes Sorgerecht" ausgemacht hatten), habe ich mich entschlossen, mir erneut einen Hund ins Haus zu holen. Ohne wollte ich nicht mehr. Und dieses mal sollte es mein eigener Hund sein.
Trotzdem haben mein jetziger Freund und ich uns gemeinsam auf Gretchen gefreut.Gretchen ist eine Mischung aus einer Englischen Bulldogge und einer Olde English Bulldogge.
Wir haben sie privat gekauft, keine Papiere. Sie iist sogar Paulas Halbschwester. Ich dachte, es würde keinen großen Unterschied zw.den beiden geben.
Allerdings ist Gretchen kleiner, viel kleiner, wahrscheinlich die letzte aus dem Wurf. Und ich hatte irgendwie immer das Gefühl, sie müsse ihre Winzigkeit durch ihre Frechheit kompensieren.
Sie wird am 29. Oktober ein Jahr alt. Als wir sie zu uns geholt haben, habe ich nicht lange gebraucht, bis ich hier geschrieben habe, dass ich mit ihrer Frechheit überfordert bin. Man riet mir zu Konsequenz etc. Das Übliche.
Selbstverständlich waren wir in der Hundeschule.
Gretchens Frechheit äußerte sich folgendermaßen:
Se bellte uns an, wenn ihr was nicht passte, machte ein schnalzendes Geräusch und schnappte in die Luft oder nach uns. Und das, ohne sich irgendwie beruhigen zu lassen. Habe ich sie z.B. festgehalten, wurde es sogar noch schlimmer etc. Ich habe alles ausprobiert. Unterbinden, ignorieren etc. Aber es war noch nicht so, dass sie uns wirklich wehgetan hat.Als wir dann den Welpenkurs besucht haben, hat sie sich natürlich ganz schüchtern gezeigt. Irgendwann sah aber such die Trainerin, dass Gretchen nicht so scheinheilig ist. Natürlich frage ich mich bis heute, was ich gemacht habe, dass sie so geworden ist. Ihr kennt den bekannten Spruch ja: Wie hast du es ihm beigebracht? Letendlich ist der Hund ja das Produkt seines Herrchens/Frauchens.
Als die Hundetrainerin ihr Verhalten gesehen hat, meinte sie zu uns, wir sollten sie mal kurz zwicken.
Das hat sie nur mehr gepusht.
Also sollten wir sie fester zwicken und so weiter, bis sie uns sagte, wir sollten ihr eine knallen.
Und ihr könnt euch denken, was passiert ist. Ja, ich habe ihr eine gegeben und natürlich, es hat nix gebracht.
Der gesunde Menschenverstand lässt das erst einmal nicht zu. Die Hundetrainerin begründete das aber damit, dass man ja auch gesehen hat, dass ihr Hund bei den Welpen ähnliches macht. Gehen sie zu weit, gibts einen drauf.
In der Verzweiflung und Hilflosigkeit glaubt man das.
Mittlerweile bin ich schlauer. Und ich weiß, dass ich meinen Hund nicht so erziehen will. Und es tut mir sehr weh und leid.Wir sind auch nicht mehr dort. Nä. Woche Donnerstag kommt eine andere Trainerin zu und nach Hause.
Bis dahin weiß ich aber nicht, wie ich mit Gretchen umgehen soll.
Mittlerweile rastet sie völlig aus - natürlich, wir sind für sie ja auch unberechenbar...
Wir haben es auch mit Fremdmitteln versucht wie Schepperdose oder Wasser.Und ich weiß auch, dass sie sich zusätzlich im Flegelalter befindet.
Aber mitlerweile ist es so: Sie verteidigt das Treppenhaus. Kommt jemand, wird sowieso erst einmal geknurrt oder gebellt. Gebissen hat sie zum Glück noch nicht, aber sie stellt die Leute.
Dann hat sie große Angst im Dunkeln. Wenn wir abends mit ihr rausgehen zum Pipimachen, sind die Ohren nur am hin und her wuseln um jedes Geräusch wahrzunehmen und manchmal pieselt sie nicht einmal, weil sie durch alles aufgeschreckt wird.
Überhaupt lässt sie sich durch alles Mögliche draußen ablenken. Z.B. lasse ich sie immer am der Straße absitzen und mich anschauen, bevor wir rübergehen. Bis sie mich überhaupt mal ansieht dauert sehr lang.
Aber am schlimmsten ist es, wenn ihr etwas nicht passt.
Wenn mein Freund und ich abends im Bett liegen, will sie meist mit. Darf sie nicht. Sie wird natürlich ignoriert. Aber das interessiert sie nicht. Sie fängt an, zu schnalzen, zu bellen, erst schnappt sie in die Luft, dann springt sie auf und schnappt nach mir (weil ich am Bettrand liege). Und ich hab das Gefühl, dass es ein Spiel ist für sie. Und je mehr ich sie ignoriere, umso mehr steigert sie sich rein und schnappt immer fester und hört nicht auf.
Entweder schicke ich sie dann aus dem Zimmer und seit gestern binde ich sie auf ihrem Platz an, weil das Rauschschicken nichts mehr bringt. Sie fängt einfach wieder von vorne an. Und wenn sie mich nicht beißt, beißt sie ins Bett.Was noch dazu kommt, ist, dass sie momentan nur an der Leine laufen darf, weil sie eine Zerrung hat und sich schonen muss. Ich versuche es schon mit Schnüffelspielen, Deckenbuddeln, Kong und Fuß-übung. Aber so ein junger Hund lässt sich nicht so leicht auslasten kommt mir vor. Auch hat sie einen großen Drang zu laufen..was sie natürlich nicht darf.
Ich fühle mich so hilflos und überfordert. Noch dazu humpelt sie auf einmal auch auf dem zweiten Bein, was den Heilungsprozess umso mehr hindert. Morgen werde ich woh noch einmal zum Tierarzt, aber so eine Zerrung ist leider sehr langwierig.
Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Die Tage ziehen sich so bis Donnerstag, ich brauche dringend eure Hilfe.
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Hi,
was Du beschreibst kenne ich nur zu gut.
Und ja, Du hast vieles falsch gemacht. Also kannst Du nur einen Neuanfang machen. Lass die Vergangenheit ruhen.
Und jetzt kommt das Schlimmste: HÖR MIT DEM MITLEID AUF !
Denn das Gefühl kennen Hunde nicht. Das ist rein menschlich und steht einem bei der Hundeerziehung einfach im Weg.
Dein Hund pöbelt dich an. Etwas anderes ist das anspringen und nach dir schnappen nämlich nicht. Sie erträgt einfach keinen Frust und du bist der Blitzableiter.
Was Du schon richtig gemacht hast, ist sie anzubinden. Ganz nach dem Motto, wer sich nicht benimmt fliegt raus.
Das war gut.
Sei konsequent. Was du nicht willst, willst du nicht. Setz es durch. Egal ob du sie nun 1 x oder 100x auf ihren Platz schicken musst.
Sei emotionslos. Schrei nicht, sondern schlag einen ruhigen aber ernsten Ton an.
Lob sie. Aber nicht mit Party machen, sondern ruhig mit sanfter Stimme. Ein leises freundliches "gut gemacht" kann Wunder bewirken.
Gib ihr Zuneigung. Aber nur wenn sie sich brav benimmt. Tut sie das nicht gibt es auch keine Streicheleinheiten.
Und zum guten Schluss:Reg dich ab. Noch ist nichts verloren.
Ach ja, schimpfen darfst Du immer mit ihr. Aber du solltest dabei breit grinsen
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Grad hat sie das alles schon wieder gemacht und dann ihr Körbchen angeknabbert..ich kann sie noch nicht einmal auf ihren Platz schicken.
Jet sitzt sie draußen vor der wohnküche und ich drin.
Ich kann so schwer emotionslos sein, ich bin echt nur am heulen, weil ich so überfordert bin. Das geht ja so lage schon so.
Das muss ich erst einmal noch lernen.Und ich hab gestern Abend - nachdem es wieder einmal so einen Stress gab- mir fest vorgenommen, heut ganz neu anzufangen. Aber es ist so schwer! Sie ist so ein harter Brocken und ich zu zart besaitet.
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Zunächst: Den Hund ignorieren finde ich, ist der absolut falsche Weg. Sie am Platz festbinden ebenso. Denn da kommt kein Lernerfolg bei zu stande.
Auf den Platz schicken, immer und immer und immer wieder. Wenn sie auf dem Platz ist loben, aus der Entfernung, verbal. Vielleicht auch mal ein Leckerlie zu ihr rüber werfen. Steht sie auf: Wieder auf den Platz schicken. Immer und immer wieder.Das mit der Beschäftigung bei einem so jungen Hund, wenn er sich noch dazu nicht bewegen darf, ist schwer . Versuch es rein auf der geistigen Ebene, nicht auf der körperlichen. Das pusht sie nur hoch und verzögert den Heilungsprozess.
Ansonsten ist das mit dem Beißen, wenn ihr etwas nicht klappt, natürlich schon eine Extremsituation. Ich finde es aber schwer das zu beurteilen aus der Entfernung, da wir ja die Beweggründe des Hundes schlecht beurteilen können.
Sitz die Situation am besten aus, bis der Trainer kommt und euch helfen kann. Die paar Tage bekommst Du schon noch rum. -
Das problem ist aber, dass nichts anderes zu helfen scheint, außer sie fest zu binden in dem moment. Rausschicken bringt nix, unterbinden schon gar nicht.. Sie nimmt mich kein stück ernst..
Gäbe es noch was konkretes, was man im köpfchen-bereich, was beschäftigung angeht, mit ihr machen könnte?
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Du kannst zum Beispiel mit ihr clickern.
Nichts was die Gelenke beansprucht natürlich. Aber einfache Dinge wie Blickkontakt erclickern, oder nach links oder rechts schauen bestätigen, etc. -
Ich würde erstmal aufhören mir Vorwürfe zu machen
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass einen das sehr "erdrückt"
Bekannte von uns haben auch eine eher aufmüpfige Bulldoggen-Hündin, allerdings nicht so extrem wie deine.
Sie schicken sie immer wieder zurück ins Körbchen, wenn sie frech wird. Aber sie stellt sie immer wieder auf die Probe...
Ich wuerde sie auch einfach immer ins Körbchen schicken oder wirklich am Platz anbinden in der Nacht, weil sie euch ja anscheinend nicht in Ruhe lassen wuerde. Man muss das ganze nur konsequent durchführen und dran bleiben! Also lass den Kopf nicht hängen und halte durch! -
hallo,
eins gilt nicht in deiner situation: den kopf in den sand stecken und verzweifelt sein!
quatsch...natürlich ist einiges falsch gelaufen bei euch. aber ein neuanfang ist dennoch möglich.ich selber bin überhaupt kein freund von ignorieren und erst recht nicht von emotionslos irgendwelche kommandos geben.
allerdings meine ich, was ich meinen hunden sage, auch wenn emotionen mit drin sind.
es wird immer so schön gesagt, hunde seien keine roboter, die befehle ausführen...aber ich als mensch soll einer sein, wenn ich dem hund was abverlange? nee danke!
außerdem: hunde beobachten ihre menschen verdammt genug, um ihre emotionen zu deuten, selbst wenn wir supermänner meinen, sie zu verbergen. meine hunde dürfen ruhig wissen, dass ich angepisst bin (kommt sehr selten vor)...schließlich dürfen (sollen / müssen) sie ja auch mitkriegen, wenn ich mich über sie freue...nun mal konkreter: wenn dein hund sich nicht auf den platz schicken lässt, dann setzt das andres durch, damit dein hund dich ernst nimmt. mach dir nen bändchen ans halsband (meinetwegen auch ans geschirr, wenn du meinst, dass dein hund bequem damit liegen kann...meine können es nicht) und bring den hund zurück. bleibt er da: loben. geht er weg: wieder hinbringen. und das mit aller konsequenz.
steiger die dauer des dableiben-müssens...dein hund kann das ja nicht direkt ne stunde oder gar noch länger aushalten.
denk mal drüber nach, ob ein offener oder auch mal kurz geschlossener kennel quasi als höhle für mehr ruhe sorgen kann.hilft deinem hund kauzeugs? viele hunde beruhigt das ungemein, wenn sie einfach kauen können.
was bekommt sie zu futtern? wenn du eine beschäftigungsmöglichkeit suchst, lass sie ihr gesamtes futter "erarbeiten", indem sie irgendwas dafür tun muss, lass es sie suchen, fütter nur aus der hand, damit sie dich ernster nimmt, weil du die einzige futterquelle bist etc.
clickern als beschäftigung finde ich persönlich klasse...meine beiden tricksen und lieben das. sie haben dadurch auch ne menge blödsinn gelernt, den kein hund wirklich braucht. aber es macht ihnen einen heidenspaß, sich tricks mit clickern zu erarbeiten.
begib dich mal auf ihre ebene und such gezielt nach was, was euch beiden spaß macht, damit du merkst, dass es mit dem hund was anderes gibt als überforderung und dein hund merkt, dass du mehr drauf hast als verzweifelt sein und kneifen. das geht!lg cjal
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Hi,
nicht falsch verstehen. Mit emotionslos meine ich nicht kalt und nur im Befehlston mit dem Hund zu reden.
Ich meinte mit Emotionen eben die der negativen Art. Also aufgeregt, böse, stinksauer sein.
Nein und Hunde sind keine Roboter. Ich bin auch bestimmt kein Freund von Kadavergehorsam.
Mein Hund tut mir auch leid wenn er zu mir kommen muß wenn Jogger kommen. Das er absitzen muß wenn Radfahrer kommen. Das er angeleint wird bei spielenden lauten Kindern.
Das er eben nicht so frei sein kann wie er es gerne möchte. Aber es zahlt sich halt aus. Diese Übungen machen wir nur noch sporadisch. Zum auffrischen quasi. Und ich habe keine Probleme mehr mit Begegnungen mit oben genanntem Personenkreis.
Da habe ich nicht gecklickert oder den Hund darum gebeten sich zu benehmen. Es gehört nunmal eine klare Linie rein. Und die bekommst du nur mit Konsequenz hin.
Und wenn er ein nein nicht akzeptiert, wird eben am Platz angebunden.
Allerdings muß ich dazu sagen das jeder Hund anders ist und auch andere Methoden braucht.
Ich rate Dir auf die Trainerin zu warten. Hier im Forum hast Du 1000 User mit 1000 verschiedenen Meinungen
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Zroadster: meine hunde dürfen schon wissen, dass ich stinksauer bin
und alltagsdinge habe ich auch noch nie geklickert...also nichts, was ich draußen so brauche. geklickter wird bei uns nur bei tricks, beim agi kontaktzonen oder bei der unterordnung für die bh.ein paar erfahrungen sind bestimmt nicht falsch für die te, wenn sie sich auf einen neuen trainer einlässt...um so besser kann sie fragen stellen oder die eignung für sich und ihren hund beurteilen.
lg cjal
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