Tierschutzhund - zu viel verlangt???

  • Meiner Erfahrung nach hängt es immer sehr davon ab, wer da das Sagen und die Finger im Spiel hat.


    Zwei "Positivbiespiele":


    Zu meiner Teak bekam ich damals einen riesen Stapel Papier- alles Untersuchungsergebnisse. Und der Hund hat mich einen Appel und ein Ei gekostet. Denn der Stapel Papier entstand, weil sie nicht wussten, was der Hund genau hat. Und das haben sie mir auch klipp und klar gesagt. Sie sind auch davon ausgegangen, dass ich da noch weitere Kosten tragen müsste, daher war sie so "billig", obwohl es viele Leute gab die diese junge Border Collie-Hündin haben wollten und auch ohne Mucken mehr bezahlt hätten.


    Noch eines:
    Vom einem örtlichen Tierschutzverein war eine junge BC-Hündin bei mir zum Antesten an den Schafen. Es sollte abgeklärt werden, ob man ein Zuhause mit Arbeit suchen sollte oder nicht. Die Hündin zeigte sehr viel Talent, aber mir fiel auf, dass sie komische eierte bei der Arbeit. Ich merkte das an und die Hündin wurde bei Spezialisten vorgestellt! Mein Verdacht bestätigte sich übrigens.

  • Es ist (wie immer, übrigens!) bestimmt falsch alle Tierheime und Tierschutzorgas im In- und Ausland über einen Kamm zu scheren.
    Sicherlich gibt es da Leute, die sich vernünftig verhalten und fair zu den Tieren aber auch zu den zukünftigen Besitzern sind.
    Wenn der "Vermittler" im Vorgespräch zu dem Schluss kommt, dass dieses Tier nicht zu diesem Menschen passt, dann sollte er das auch offen sagen und begründen können.
    Im Idealfall könnte dann gemeinsam nach Alternativen gesucht werde.
    Denn von den Th abgelehnte Leute werden ja direkt in Richtung (verantwortungslose) Vermehrer aus dem Osten getrieben. Da bekommen sie ohne Nachfragen, was sie wollen (um den Vermehrer-Hund eventuell später dann wieder in einem TH los zu werden).


    Wenn deine Bekannte die Kosten aber eh in jedem Fall übernehmen will und den Hund wirklich haben will (der Hund ist alt und krank, wie genau krank, kann ja wohl nicht im Vordergrund stehen) kann sie den Hund ja holen und ihn dann untersuchen lassen.
    (Das wäre dann wieder "Auge um Auge, Zahn um Zahn"!)

  • Danke Corinna für diese Beispiele! Das zeigt doch, dass es zumindest für einige zu gehen scheint. Es ist also doch nicht völlig absurd und jenseits sämtlicher Realität, dass ein TH oder eine Orga bereit sind, bei einem Hund Untersuchungen durchführen zu lassen, wenn ein gewisser Verdacht besteht.


    Genau deswegen sehe ich diese ganzen Pauschalisierungen, die auf den letzten Seiten entstanden sind, auch äußerst kritisch. Hier wird immer wieder drauf hingewiesen, dass nicht jeder Züchter toll ist, dass man gucken und sich informieren muss. Und anders ist es doch im Tierschutz auch nicht. Ich kann nicht blind hingehen und mir bei der erstbesten Organisation X einen Hund mitgeben lassen, sondern muss schauen, wie die arbeiten, ob mir die Arbeit zusagt, wie sie mit genau solchen Fällen wie hier von Björn beschrieben umgehen etc. Tierschutz ist nicht per se böse. Genausowenig wie jeder Züchter geldgeil ist oder jeder Ups-Wurf tatsächlich einer ist.


    Es gibt sie halt überall, die schwarzen Schafe. Nicht nur bei den Züchtern, sondern halt eben auch im Tierschutz. Genauso gibts sie aber eben auch, die Guten. Die Züchter, die Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit sie genetisch passende, möglichst wenig vorbelastete WElpen in die WElt setzen und um sie umfangrich aufs Leben vorzusetzen. Und die Tierheime/Orgas, die vorausschauend denken, die nicht kopflos alles retten, um dann auf der Mitleidsschiene alles schnellstmöglich loszuwerden, weils ihnen über den Kopf wächst. Nein die, die mit Bedacht arbeiten, die Tiere, die sie aufnehmen bestmöglich betreuen und sie wirklich in gute Hände zu vermitteln versuchen.


    Das SChwierige wie immer ist da zu differenzieren und für sich herauszufinden, was man will und bei wem man es findet. Und in genau dieser Hinsicht tut sich absolut gar nichts zwischen Züchtern und dem Tierschutz.

  • Mein Hund (und andere dieser Orga) waren sogar bei einer TA in Pflege.
    Angeblich merkte dort keiner dass er Giardien hatte, dass die Hand komplett gebrochen war, die HD/ED und Spondylose hat wohl zufaelligerweise auch keiner bemerkt.
    Ich hab inzwischen mehrere Hunde von dort kennengelernt, alle haben massive Probleme mit dem Bewegungsapparat, keinem wurde es erzaehlt. Komischerweise fangen die Hunde damit erst nach ein paar Tagen im neuen zuhause an. :hust:
    Der nackte, pickelige Bauch ud die fuer einen Boxer mickrigen 25 Kilo Gewicht wurde als "tja der Hund ist eben viel im Teich und sehr aktiv" erklaert. (Es war uebrigens eine SDU.)
    Sollte mir jemals wieder ein TS Hund in die Finger kommen (unwahrscheinlich) wuerde ich den vorher auch testen lassen.
    Ich hab kein Problem damit einen nicht gesunden Hund zu haben, aber ich moechte wissen was auf mich zukommt.
    Und wenn eine Orga dem nicht zustimmt, gibt es genug andere arme Seelen die ich nehmen kann, fuer mich hinterlaesst es einen bitteren Geschmack wenn eine Orga den Untersuchungen bei einer nicht beteiligten TA, die ich auch noch selber bezahle, nicht zustimmt.

  • Zitat

    Danke Corinna für diese Beispiele! Das zeigt doch, dass es zumindest für einige zu gehen scheint. Es ist also doch nicht völlig absurd und jenseits sämtlicher Realität, dass ein TH oder eine Orga bereit sind, bei einem Hund Untersuchungen durchführen zu lassen, wenn ein gewisser Verdacht besteht.


    Genau deswegen sehe ich diese ganzen Pauschalisierungen, die auf den letzten Seiten entstanden sind, auch äußerst kritisch. Hier wird immer wieder drauf hingewiesen, dass nicht jeder Züchter toll ist, dass man gucken und sich informieren muss. Und anders ist es doch im Tierschutz auch nicht. Ich kann nicht blind hingehen und mir bei der erstbesten Organisation X einen Hund mitgeben lassen, sondern muss schauen, wie die arbeiten, ob mir die Arbeit zusagt, wie sie mit genau solchen Fällen wie hier von Björn beschrieben umgehen etc. Tierschutz ist nicht per se böse. Genausowenig wie jeder Züchter geldgeil ist oder jeder Ups-Wurf tatsächlich einer ist.


    Es gibt sie halt überall, die schwarzen Schafe. Nicht nur bei den Züchtern, sondern halt eben auch im Tierschutz. Genauso gibts sie aber eben auch, die Guten. Die Züchter, die Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit sie genetisch passende, möglichst wenig vorbelastete WElpen in die WElt setzen und um sie umfangrich aufs Leben vorzusetzen. Und die Tierheime/Orgas, die vorausschauend denken, die nicht kopflos alles retten, um dann auf der Mitleidsschiene alles schnellstmöglich loszuwerden, weils ihnen über den Kopf wächst. Nein die, die mit Bedacht arbeiten, die Tiere, die sie aufnehmen bestmöglich betreuen und sie wirklich in gute Hände zu vermitteln versuchen.
    Das SChwierige wie immer ist da zu differenzieren und für sich herauszufinden, was man will und bei wem man es findet. Und in genau dieser Hinsicht tut sich absolut gar nichts zwischen Züchtern und dem Tierschutz.


    :gut: :gut: :gut: Genau so sehe ich das auch.
    Besonders das fett makierte ist für mich der Kern der Sache. Vielleicht will man im Tierschutz manchmal auch einfach zu viel, weil man das Elend vor Ort sieht und schätzt dann nicht mehr realistisch ein was man wirklich schultern kann oder eben auch nicht mehr.


    LG


    Franziska mit Till

  • Wenn ich mir nen Hund ins Haus hole, möchte ich, das er gesund ist oder zumindestens wissen, welche Erkrankung er hat.
    Und da ists egal, ob vom Züchter, oder TH oder TS.
    Wenn derjenige mir dem Gesundheitscheck nicht bieten kann, lass ich meine Finger davon.

  • Ich kann das Tierheim irgendwie nachvollziehen. Unter Umständen machen sie einen Haufen Untersuchungen, es stellt sich herraus, dass der Hund chronisch krank ist und die Interessentin macht sich aus dem Staub und will von der Tierarztrechnung nichts mehr wissen.


    Dann sitzen sie da mit der Tierarztrechnung und einem Hund mit schlechten Vermittlungschancen.


    Ausserdem wäre für das Hüftröntgen ja eine Narkose nötig. Kann ich nachvollziehen, dass man das nicht einfach so macht. Und ausserdem: Was wäre das denn für ein Aufwand, wenn man das bei jedem Hund machen würde?

  • Zitat

    Ich kann das Tierheim irgendwie nachvollziehen. Unter Umständen machen sie einen Haufen Untersuchungen, es stellt sich herraus, dass der Hund chronisch krank ist und die Interessentin macht sich aus dem Staub und will von der Tierarztrechnung nichts mehr wissen.


    Dann sitzen sie da mit der Tierarztrechnung und einem Hund mit schlechten Vermittlungschancen.


    Ausserdem wäre für das Hüftröntgen ja eine Narkose nötig. Kann ich nachvollziehen, dass man das nicht einfach so macht. Und ausserdem: Was wäre das denn für ein Aufwand, wenn man das bei jedem Hund machen würde?


    Ganz im Ernst?? Das TH hat eine Verpflichtung gegenüber ihren Schützlingen. Es kann nicht sein das im TH ein kranker alter Hund sitzt und warten muss bis er vermittelt ist um behandelt zu werden.

  • Zitat

    Ganz im Ernst?? Das TH hat eine Verpflichtung gegenüber ihren Schützlingen. Es kann nicht sein das im TH ein kranker alter Hund sitzt und warten muss bis er vermittelt ist um behandelt zu werden.


    Woher weißt du denn, dass er nicht behandelt wird? Ich konnte das aus den Beschreibungen heraus nicht erkennen. Und ich finde es auch irgendwie nicht so nett, dass hier das Tierheim und teilweise der ganze Tierschutz verteufelt wird.


    Wäre der Hund noch jung, dann könnte ich das ganze Theater noch verstehen. Aber in dem Fall ehrlich gesagt nicht. Wenn ich mich für einen so alten und offensichtlich nicht gesunden Hund interessiere, dann entweder ganz oder gar nicht. Man kann das Tier aufnehmen, es untersuchen lassen, und ihm das restliche Leben so angenehm wie möglich machen. Wer mit dem Risiko einer kurzen verbleibenden Zeit und evtl. teuren Behandlungen nicht umgehen, bzw. diese nicht tragen kann, der sollte sich vielleicht eher nach jüngeren Kandidaten umschauen.


    Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung eher in der Minderzahl bin, aber ich habe auch zu oft gesehen, wie solche Leute geschworen haben, sie nehmen den Hund garantiert, und dann hat er mal nen Pups gelassen und schon war alles anders. Natürlich soll der Hund behandelt werden und die medizinische Betreuung bekommen, die er braucht, aber wer sagt euch denn, dass das hier nicht der Fall ist? Wisst ihr, was der Ta gesagt hat, welchen Behandlungen der Hund bekommt?

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