Tierschutzhund - zu viel verlangt???

  • Zitat

    Ich glaube eher, dass das TH sich fragt, was das eigentlich soll. Der Hund ist 10 Jahre alt mit unbekannter/schlechter Vorgeschichte, es geht ihm augenscheinlich nicht gut. Was erwartet die Frau von den Check? Und was ist, wenn der Check irgendwelche "gesundheitlichen Unzulänglichkeiten" ergibt? Dann wird der Hund nicht genommen? Bitte, man redet hier über ein wahrscheinlich Zeit seines Lebens mangelernährtes, nicht mehr junges Wesen, das bisher nicht auf der Sonnenseite der Welt gelebt hat.


    Und genau deshalb kann ich die Interessentin verstehen.
    Ich war vor einigen Wochen in einer ähnlichen Situation. Wollte einen ganz bestimmten Hund, 11 Jahre alt.
    Diesen Hund hätte ich auch genommen, wenn ich gewusst hätte, dass er krank ist, aber - er ist es nun leider - ich hätte mich im Vorfeld einfach darauf einstellen können, teils auch wesentlich besser in Sachen medizinische Versorgung usw. informieren können.


    Wenn es einzig um das Narkoserisiko geht, hätte das Tierheim das entsprechend kommunizieren können. So klingt es jedoch für mich einfach so, als soll da eine Erkrankung, die vielleicht gar bekannt ist, vertuscht werden. Oder man hat entsprechend Paten, die gut für das Tier zahlen. Das könnte auch ein Grund sein, kein Interesse an einer Vermittlung zu haben.

  • Björn und welches Pferd wird für die AKU (egal ob groß oder klein) in Narkose gelegt? Wenn überhaupt, wird sediert (dann sind es aber auch besondere Pferde, die sonst topfit sind). Allein das röntgen ist bei Pferd und Hund was anderes.. Welches Pferd wird denn auf HD geröngt (bei dem die Hinterläufe massiv überstreckt werden)?
    Würde bei dem Hund eine kleine AKU gemacht werden, hätte besagte Person noch immer nicht das, was sie will ;)


    Blutuntersuchung, abhören, Hautgeschabsel einschicken usw. finde ich völlig ok. Aber eine Narkose würde ich wohl in der Tat ablehnen.

  • Du, Murmelchen...die haben keine Narkose abgelehnt...die haben grundsätzlich eine Vorstellung beim Tierarzt abgelehnt!
    Das wäre zuviel Aufwand...und die Interessentin wäre doch schon dagewesen, man kann gar nicht verstehen, dass sie den Hund nicht sofort mitgenommen hat...

  • Hm, also für mich hört sich das auch nicht so glücklich an.


    Die Gründe, die hier schon genannt wurden und gegen eine solche Intensiv-Untersuchung sprechen würden, finde ich auch nachvollziehbar. Nur bleibt für mich die Frage, warum - wenn es im dem TH auch um eben solche Gründe gehen sollte - das nicht einfach ganz offen so kommuniziert wird.


    Das:

    Zitat


    Das Tierheim blockt.
    Trotz eigener Tierärztin wäre das zuviel Aufwand und man würde gar nicht verstehen was der ganze Aufwand soll. Das Tierheim ist übrigens schlappe 300 km von der Interessentin entfernt...


    liest sich in meinen Augen gar nicht gut. Vielleicht nur eine Fehlinterpretation oder ein Kommunikations"fehler", aber da würde ich nochmal ganz explizit nachfragen. Ich bin mittlerweile sehr kritisch geworden ob der vielen Märchen, Ausreden und Geschichten, die einem im TS leider immer mal wieder aufgetischt werden.


    EDIT nach Lesen von sleipnirs Beitrag: Okay, scheinbar ging es dem TH nicht um die hier genannten Gründe. Da bleibt mir nur noch ein "Schade"...Wenn das ernsthafter Tierschutz sein soll, na dann gute Nacht. :/

  • Das aber, Sleipinir, würde bedeuten, dass jeder, der einen Hund aus dem (Auslands-)tierschutz zu sich nimmt, ein Anrecht darauf hat, den Hund erst einmal aufwändigen tierärztlichen Untersuchungen unterziehen zu dürfen, um dann ggfs. danach zu entscheiden, den Hund doch nicht zu wollen. Wie sollen die Tierschutz-Orgas/Tierheime das managen und was ist das für ein Stress für die armen Hunde?


    Die Tiere aus dem seriösen Auslandstierschutz werden bereits einem Test auf Mittelmmerkrankheiten unterzogen, entwurmt, gespotted, gechippt, ggfs. kastriert und wegen akuter Dinge tierärtzlich behandelt - was denn eigentlich noch für eine Schutzgebühr von 200-400 €? Es handelt sich um Tiere, die aus desolatesten Verhältnissen oder von der Straße kommen - wo anfangen und wo aufhören?


    Wenn man größtmögliche Sicherheit haben will und ja offensichtlich die Kohle nicht scheut --> ab zum Züchter. Bei einem 10 jahre alten Hund aus dem Auslandstierschutz halte ich allerdings genau diesen Sicherheitsanspruch für völlig fehl am Platz.


    Und: Tiere sind keine Gebrauchtwagen, sorry. Der Vergleich hinkt gewaltig.


    @zamikimo: Das tut mir sehr leid für Dich und Deinen Hund, ist aber leider einer der Risiken bei Hunden aus dem Auslandstierschutz, dass sich bei Dir traurigerweise realisiert hat.

  • Aber dass Tierschützer (ich will das hier mal ganz absichtlich so unbestimmt schreiben) manchmal mit der "Mitleidsmasche" arbeiten ist ja wohl richtig.


    In der "Dalmiszene" gibt es derzeit den Fall Valenta:
    http://www.hundeschicksale.de/html/valenta.html
    Hilfegesuche und Spendenaufrufe auf allen www-Seiten und das seit Wochen…..


    Da kommt einem schon der Verdacht, dass diese armen Kreaturen so viel mehr Geld einbringen.

  • Ich finde es schwierig, eine Darstellung aus dritter Hand zu bewerten! Vielleicht kam deine Bekannte im TH dermassen unsympathisch oder fordernd rüber, dass sie den Hund nicht an sie vermitteln möchten? Ist nur eine mögliche Erklärung für das Zögern des THs, soll es aber auch geben.

  • naja, als wir unseren Hund aus TH geholt haben, wurde uns gesagt, das sie nicht 100 % zusagen können , das der Hund gesund ist.
    Die Hunde besser gesagt Tiere im dortigen TH, werden alle bei Auffälligkeiten der dortigen TÄ vorgestellt und bei Eintreffen grunduntersucht.


    Von daher kann ich es eigentlich nicht verstehen,wenn man einem Interessenten sowas abschlägt bzw Informationen über den Gesundheitszustand des Hundes quasi verweigert.

  • Zitat

    Das aber, Sleipinir, würde bedeuten, dass jeder, der einen Hund aus dem (Auslands-)tierschutz zu sich nimmt, ein Anrecht darauf hat, den Hund erst einmal aufwändigen tierärztlichen Untersuchungen unterziehen zu dürfen, um dann ggfs. danach zu entscheiden, den Hund doch nicht zu wollen. Wie sollen die Tierschutz-Orgas/Tierheime das managen und was ist das für ein Stress für die armen Hunde?


    Aber das ist doch super. Ein Anrecht bei Kostenübernahme. Wenn die Interessenten den Hund nicht nehmen, weil sie mit einer bestimmten Erkrankung nicht umgehen können/wollen, weiß der zukünftige Besitzer vorher, was auf ihn zukommt. Bei manchen Erkrankungen kann man vielleicht Maßnahmen beginnen, die ein Fortschreiten verlangsamen. Und Untersuchungen machen, die man sich sonst nicht leisten kann.
    Untersuchungen, die ein Risiko für das Tier darstellen, mal außen vor. Das Argument, einem alten Hund keine Narkose zumuten zu wollen, wär ja Ok - wurde hier aber gar nicht vorgebracht.

  • Zitat

    Aber das ist doch super. Ein Anrecht bei Kostenübernahme.


    Wie willst Du das realistisch durchführen, wenn die potentiellen Halter nicht selbst mit dem
    Hund zum TA gehen? Soll dann die Orga die Zeit und das Geld investieren und dann darauf angewiesen sein, das Geld bei Nichtübernahme des Hundes durch die potentiellen Halter bei dem wieder einzutreiben? 2 von 3 zahlen nicht, wetten?


    Habt Ihr den Alltag einer seriösen Auslands-Tierschutz-Orga mal mitbekommen?!


    Letztlich stellt man an einen Auslandstierschutz-Hund dann größere "Sicherheitsanforderungen" als an einen Hund vom Züchter, den man nicht aufgrund solcher intensiven Untersuchungen kauft, sondern wegen der Sicherheit durch die Papiere, die sich aber ja auch nur auf die Untersuchungen der Eltern beziehen. Der Welpe selbst ist nicht unter Narkose röntgenologisch durchgecheckt.


    Aber der arme Hund aus der Tötungsstation in Spanien, der soll das sein?! Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, ganz ehrlich! Wenn man so einen Schi** hat vor Krankheiten und Ungewissheit, dann Finger weg von Second-Hand Hunden.

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