Tierschutzhund - zu viel verlangt???

  • spinderella


    Nur mal so - der Hund ist in einem schlechten Zustand. Trotzdem wurde er bereits in Narkose gelegt, um eine Hautveränderung zu entfernen?
    Normalerweise hätte da schon zuvor der grösste Teil der Untersuchungen gemacht werden sollen. Zumindest grosses Blutbild, Röntgenaufnahme der Lunge (wenn da bereits deutlich sichtbar Metastasen zu sehen gewesen wären, hätte man dem Hund die OP schon gar nicht mehr zumuten müssen) und Ultraschall Bauchraum.


    Es gibt also mE zwei Möglichkeiten:
    - die Checks wurden gemacht, man will aber die Ergebnisse nicht bekanntgeben
    - die Checks wurden nicht gemacht - dann stellt sich mir die Frage warum? Das TA beschäftigt ja anscheinend einen Tierarzt. Dann sollten solche Checks drin sein.


    ME werfen beide Möglichkeiten kein gutes Licht auf das Tierheim.

  • Zitat


    Ich hoffe für den armen Kerl, dass die Frau ihn trotzdem nimmt. Da wo er jetzt ist -- dafür kann man ihn nur bedauern und hoffen, dass ihn da schnell jemand mit einem gut gefüllten Konto rausholt.


    Genau das ist es worauf viele TH hoffen



    Ich habe mal einen Hund aus Spanien abgelehnt, weil man mir nicht schriftlich mitteilen wollte wie die Ergebnisse des Mittelmeerchecks waren.

  • @dinaSPR


    Auch wenn das im Tierschutz und in TSnahen Kreisen alles andere als gern gehört wird - bei so manchem Tier das " gerettet" wird, wäre einschläfern die bessere Form des Tierschutzes.
    Was jetzt NICHT heissen soll, dass das auf diesen Hund zutrifft.


    Ich habe Tiermedizin studiert und einiges mitbekommen, was da so im Ramen des Tierschutzes abläuft. Muss man bsp. einer Ratte, die die Lebenserwartung ihrer Art schon deutlich überschritten hat, noch die dritte oder vierte OP zur Entfernung von Tumormetastasen zumuten. Obwohl klar ist, dass sich 4-5Wochen später schon wieder neue Tumore gebildet haben. Die dann selbstverständlich auch wieder entfernt werden sollen? Was hat es mit Tierschutz zu tun, eine 17jährige FIP-Katze mit Nierenversagen deren Zustand mit desolat zu beschreiben noch sehr beschönigt wäre, durch tägliche Infusionen immer weiter am Leben zu halten, obwohl dieses Tier sichtbar leidet?


    Wenn eine Tierschutzorganisation ein Tier übernimmt, dann ist diese Orga auch dazu verpflichtet, diesem Tier eine vernünftige medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Betonung liegt auf VERNÜNFTIG.
    Dazu gehört, dass der Gesundheitsstatus des Tieres abgecheckt wird. Und Blutbild und Urinprobe sollten da ja wohl drin sein. Wenn man als Orga nicht bereit ist, diese grundlegenden Checks zu machen, sollte man auch keine Verantwortung für diese Tiere übernehmen. Und ja - bevor ein Tier vermittelt wird, sollte klar sein, ob es gesundheitlich in einem vermittelbaren Status ist.


    Ich habe gerade Tierärztlichen von um die 1000€ gehabt - Lungenentzündung. Mein Hund, meine Verantwortung. Wären die entsprechende Untersuchungen nicht gemacht worden - und zuerst hat nichts auf Lungenentzündung hingewiesen - wäre Nele jetzt vermutlich tot. Mal angenommen, Nele wäre jetzt nicht mein Hund, sondern ein 11jähriger GP in einem Tierheim, das nicht bereit ist, die entsprechenden Untersuchungen vorzunehmen ....... weil - das ist doch Sache des zukünftigen Halters .....
    Toll, der zukünftige Halter bekommt nen todkranken Hund, der vielleicht die nächsten zwei Wochen nicht überlebt .....


    Seriöser Tierschutz????



    Mal davon abgesehen - ist es von Seiten einer TSOrga seriös, zu sagen "weiss man doch, dass ältere Hunde krank sein können und hohe Kosten auf einen zukommen können"?


    Und dann aber darüber schwadronieren, wie wenig Leute doch bereit sind, einen älteren Hund zu nehmen.

  • Ich verstehe auch überhaupt nicht, was schlimm daran sein soll, sich im Vorfeld klar sein zu wollen, was auf einen zukommen kann. Das ist doch nur verantwortungsbewusst.
    Schließlich ist es ein Unterschied, wenn bei der Untersuchung jetzt beispielsweise heraus käme, dass der Hund höchstwahrscheinlich in einem Jahr inkontinent sein wird oder aber schon so gut wie blind und taub ist.
    Mit dem ersten kann ich vielleicht leben, für das zweite fehlen mir aber eventuell die Ressourcen - es ist doch absolut vernünftig, das im Vorfeld abzuklären.


    Und natürlich, das Risiko bestünde theoretisch bei jedem Hund. Und würde Fieten sowas passieren, würde ich auch alle Mittel mobilisieren, um das gut hinzubekommen. Dennoch würde ich mir nicht wissentlich einen so eingeschränkten Hund zulegen.


    Ich finde es schlimm, dass hier appeliert wird, einfach ein Risiko einzugehen, was man eventuell nicht meistern kann. Mir kann niemand erzählen, dass er mit jedem worst-case umgehen könnte und über so unerschöpfliche Geldmittel verfügt, dass er leichten Herzens alles bezahlen könnte, inklusive Betreuung oder Jobausfall. Das hat auch nichts mehr mit dem Willen dazu zu tun, irgendwann ist nun mal einfach Schluss.


    Und noch schlimmer finde ich die Gewissenskeule dahinter, denn wenn der Hund auf Grund gesundheitlicher Probleme ins TH zurück muss, ist die Schelte für den Besitzer bestimmt nicht minder umfangreich.
    Obwohl man ja scheinbar bewusst dazu drängt, einen Schuss ins Blaue zu wagen.


    Ich münze das auf den hier vorliegenden Fall, denn ich sehe absolut keinen Grund, weshalb das Tierheim das verweigern sollte.
    Denn inwiefern kann der Fall für den Hund schlecht ausgehen (gemessen an dem, was jetzt ist)?
    a) Es wird nix Schlimmes festgestellt oder es liegt in einem Rahmen, mit dem die Frau umgehen kann. Hund zieht ein, Frau kann sich darauf einstellen, was kommt, beide haben gewonnen, dem Tierheim hat´s keine Kosten bereitet.
    b) Es wird etwas Schlimmes festgestellt, womit die Frau nicht umgehen kann. Hätte sie ihn trotzdem genommen, wäre irgendwann der Punkt gekommen, wo sie sich unglücklich gemacht hätte, weil entweder der Hund wieder abgegeben oder Einbußen erlitten werden müssten, die sie eigentlich nicht tragen kann. Nimmt sie ihn nun nicht, hat das Tierheim eine gratis Diagnostik für ihren Schützling bekommen und kann gezielt therapieren und Besitzer suchen, die mit solchen Umständen umgehen können. Hund hat´s besser, denn er kann entsprechend behandelt werden, Tierheim hat Kosten gespart, Besitzerin treibt sich nicht in den seelischen/finanziellen Ruin.


    Also selbst wenn man mit einer "Ganz oder gar nicht"-Ideologie argumentieren mag, muss man doch einsehen, dass das in diesem Fall einfach nur sinnlos ist.
    Und von wegen, so ein Fall könnte ein Exempel statuieren; wie oft kommt es wohl vor, dass sich jemand, der so weit weg wohnt, dass er nicht selber mit dem Hund zum Tierarzt kann, für einen 10 Jahre alten und abgewrackt wirkenden Hund aus dem ATS interessiert, der auch noch von sich aus anbietet, eine umfangreiche Untersuchung in Vorkasse zu bezahlen, obwohl er sich noch nicht sicher ist, ob er den Hund überhaupt nehmen möchte?
    Ich finde das schon ganz schön groß und denke nicht, dass das die Regel ist.

  • Wenn ich das lese dann bin ich schon wieder fuchsteufelswild. Sowas nennt sich dann Tierschutz!


    Wir hatten vor 14 Jahren eine kleine Hündin aus dem TH. Uns wurde gesagt sie sein gesund, nur etwas dünn. Ja das war, sie hatte ganze 9 Kilo. Sie erbrach jede Mahlzeit. TA-Besuche mit uns zeigten eine massive Verwurmung und was noch schlimmer war eine Missbildung der Speiseröhre und ein nichtfunktionieren des muskels zwischen Magen und Speiseröhre. Das muss auch im TH aufgefallen sein!. Wir haben ein dreiviertel Jahr um sie gekämpft und sie dann mit 14 kg und immer noch viel zu dünn über die Regenbogenbrücke geschickt. Das war einfach kein Leben. Ich frag mich noch heute was sich das TH dabei gedacht hat und ich weiß die haben einen TA der regelmäßig dort ist.


    Ich war selbst einige Zeit im TS unterwegs, ich fand es gruselig, Hunde wurden Jünger gemacht als sie es waren, Probleme in der Haltung die ich aufgezeigt habe wurden nicht an Interessenten weitergeleitet und ach es wwird nicht besser. Und dennoch sonnen sich die Damen und Herren in ihrem Ehrenamt unter der Flagge des Tierschutzes.


    Ich für meinen Fall unterstützte sowas gar nicht mehr. Meine Hunde kommen vom Züchter. Für die Hunde in den Tierheimen tut mir das Leid aber gerade im Auslandstierschutz sehe ich oftmals nur Geldmacherei.

  • Zitat

    @dinaSPR
    Auch wenn das im Tierschutz und in TSnahen Kreisen alles andere als gern gehört wird - bei so manchem Tier das " gerettet" wird, wäre einschläfern die bessere Form des Tierschutzes.


    Da es in der Diskussion nicht um einen Einzelfall geht sondern:

    Zitat

    Ist das die übliche Vorgehensweise im deutschen Tierschutz?


    habe ich doch folgendes eingesehen:


    Zitat


    Ihr habt mir die Augen geöffnet. Ich sehe jetzt die Machenschaften von TH und TS-Orgas in einem ganz anderen Licht.
    Also ich werde keinen Hund mehr aus dem TH nehmen! So etwas werde ich nicht mehr unterstützen.


    Also weder AuslandsTS mit Kastra-Programmen etc. noch InlandsTS. Habe bis gestern geglaubt, daß die Personen dort einen guten ehrenamtlichen Job machen, weil ich ja auch häufiger dort hin fahre und die Leitung persönlich kenne. Muß mich da ja eklatant getäuscht haben.



    Und natürlich habe ich nicht Tiermedizin studiert, noch nie ein Pferd gekauft (wurde ja auch schon als Vergleich herangezogen) und bin natürlich auch kein Hunde-Profi wie die anderen hier im Thema mit über zig tausen Beiträgen. Deshalb habe ich meine Meinung so stark revidiert.

  • Zitat


    Verstehe ich jetzt nicht. Ihr habt mir die Augen geöffnet. Ich sehe jetzt die Machenschaften von TH und TS-Orgas in einem ganz anderen Licht.
    Also ich werde keinen Hund mehr aus dem TH nehmen! So etwas werde ich nicht mehr unterstützen.


    Sorry, aber das ist ja nun absoluter Quatsch.
    Dann darfst Du ja gar keinen Hund mehr nehmen, denn Schwarze Schafe gibt es immer. Beim Tierschutz ebenso wie beim VDH-Züchter. Es gilt wie überall: Augen auf und im Vorfeld sehr gut informieren.

  • Aber beim Züchter bekomme ich doch garantiert nicht irgendein Vieh, das er sich ans Bein gebunden hat. Und vom Züchter sind die Hunde doch alle 100%ig gesund.
    Und im Vorfeld informieren, das habe ich ja bei meiner TS-Hündin getan. Und habe ja auch seit über drei Jahren einen guten persönlichen Kontakt zu der Orga, wie ich bis gestern dachte. Weil ich die Orga für absolut seriös gehalten habe. Aber da diese Machenschaften (Spenden einzutreiben etc) ja generell im TS aktuell sind, betrifft das dann ja auch diese Orga. Vielleicht kann man mit anwaltlicher Hilfe gezahlte Spenden zurückfordern, wegen grober Täuschung o.ä.

  • Zitat

    Aber beim Züchter bekomme ich doch garantiert nicht irgendein Vieh, das er sich ans Bein gebunden hat. Und vom Züchter sind die Hunde doch alle 100%ig gesund.
    Und im Vorfeld informieren, das habe ich ja bei meiner TS-Hündin getan. Und habe ja auch seit über drei Jahren einen guten persönlichen Kontakt zu der Orga, wie ich bis gestern dachte. Weil ich die Orga für absolut seriös gehalten habe. Aber da diese Machenschaften (Spenden einzutreiben etc) ja generell im TS aktuell sind, betrifft das dann ja auch diese Orga. Vielleicht kann man mit anwaltlicher Hilfe gezahlte Spenden zurückfordern, wegen grober Täuschung o.ä.


    Aber natürlich sind bei jedem Züchter alle Hunde zu 100% gesund :roll: Träum weiter!


    Natürlich benötigt der Tierschutz Spenden. Oder was denkst Du, wie die Tierarztkosten sonst finanziert werden? Durch Tierärzte und Kliniken, die keine Rechnung schreiben?


    Nehmen wir mal zwei meiner Hunde: Beide haben im Tierheim Kosten in Höhe von ca. 1.000 - 2.000 Euro verursacht, bevor sie vermittelt wurden. Einer der Hunde war zu dem Zeitpunkt 2 Jahre alt und einer 13 Jahre. Natürlich hätte man beide auch einfach töten können oder auf die Behandlung verzichten, so dass sie langsam sterben. Hätte man auch tun müssen, wenn es keine Spender geben würde.


    Ich freue mich für jeden Hund, der in einem Tierheim sitzt und zumindest einen Paten hat, wenn sich schon keine Familie für ihn findet. Das ich den aktuell geschilderten Fall von Sleipnir unter aller Sau finde, habe ich bereits geschrieben, aber solche Vorgehensweisen sind zum Glück nicht die Regel. Denn im Normalfall liegt den Leuten, die im Tierschutz arbeiten, sehr wohl etwas an den Tieren.

  • Zitat


    Dann darfst Du ja gar keinen Hund mehr nehmen, denn Schwarze Schafe gibt es immer. Beim Tierschutz ebenso wie beim VDH-Züchter. Es gilt wie überall: Augen auf und im Vorfeld sehr gut informieren.


    genau das wollte doch die Dame und es wurde abgeblockt. Ich denke sie weiß auch das sie mit einem 10jährigen keinen Junior bekommt aber eine gewisse Grundinformation sollte schon da sein, dazu gehören für mich nicht nur der arme alte Kerl er hatte es bis jetzt so schlecht. Ich würde auch wissen wollen was ich mir ins Haus hole und find es nicht schlimm. z.B er humpelt und hat sich vertreten wär kein Grund ihn nicht zu nehmen aber wenn eine schwere HD dahinter steht dann ja. Die Kosten sind nicht unerheblich und auch der Pflegeaufwand danach. Ich habs durch und mußte meine lange Zeit treppauf und runter tragen. Das könnte ich nun nicht mehr. Wem ist dann geholfem
    Lasse ich es nicht machen bin ich ein Tierquäler und sowas von schlecht. Die Heime holen sich die Tiere ins Haus, wenn es ihnen zu teuer, zu viel Aufwand ist, sollten sie auch im Vorfeld abklären ob das Tier einigermaßen gesund ist und es mit der Wahrheit ne Chance auf Vermittlung hat. Laut unserer TÄ sind genau die Krankheiten im Vormarsch, die "deutsche" Hunde noch nicht hatten, ergo so genau kann es mit dem Gesundheitscheck der Auslandstierhunde nicht sein. Und es reichen im allgemeinen einige schwarze Schafe den Ruf zu ruinieren. Schade für die Menschen die sich mit Laib und Seele da reinhängen weil andere eine schnelle einträgliche Geldquelle gefunden haben.
    Kerstin

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!