Der letzte Gang mit dem Hund

  • Ich habe eine Frage an alle,die diesen Weg mit ihrem Hund schon einmal gegangen sind.


    Mein lieber Hund ist 15,fast 16 Jahre alt.Noch am Anfang dieses Jahres wurde er an einem Mastzelltumor operiert,weil er noch sehr fit war.Der Tumor hatte ein frühes Stadium und wurde eigentlich im Gesunden herausgeschnitten.
    Leider hat sich ein neuer Tumor an gleicher Stelle entwickelt und er wird jetzt nur noch palliativ behandelt.


    Ich weiß,dass ich ihn bald erlösen sollte.Er hatte schon einen sehr schlechten Tag mit Schmerzen,jetzt bekommt er regelmäßig Melosus und Novalgin.Damit kommt er zur Ruhe und kann schlafen,aber berühren darf man seine Stelle am Bauch trotzdem nicht.


    Offen gestanden wollte ich schon gestern gehen,habe es aber herausgezögert,da er im Moment ganz entspannt aussieht.
    Was könnt ihr mir raten?


    Ich habe von der Tierärztin Sedalin bekommen für die letzte Fahrt,habe aber negative Dinge im Internet gelesen.Z.B. dass derHund motorisch eingeschränkt ist,aber beiklarem Bewußtsein.


    Was könnt ihr mir empfehlen,damit mein Hündchen nichts merkt.Wieviel Zeit habe ich mit Novalgin überhaupt noch,bis es gar nicht mehr wirkt.Soweit will ich es nicht kommen lassen.


    Vielen Dank fürs Lesen und für jede Antwort.

  • guten morgen
    es tut mir sehr leid, was du im moment mitmachst
    ich weiß es ist so unendlich schwer, seinen geliebten Hund gehen zu lassen
    vor gar nicht langer Zeit, mussten wir unseren Maxl mit 18 Jahren erlösen lassen
    er konnte einfach nicht mehr
    es war ein Samstagabend, und unser TA ( sehr lange befreundet) kam zu uns, und hat ihn erlöst.
    Es ging sehr schnell, und friedlich
    Es wäre für deinen Hund natürlich besser, in der gewohnten Umgebung für immer einschlafen zu dürfen, ich würde deinen TA fragen, ob das nicht möglich ist, diesen letzten Stress sollte man wenn möglich dem Tier ersparen.
    Warte nicht zulange, dein hund hat ja offensichtlich große schmerzen, das haben unsere Wuffels nicht verdient, zu leiden.... :solace: ich drücke dich

  • Erstmal: Es tut mir sehr, sehr leid für euch beide - was du jetzt durchmachst, ist wirklich die schlimmste Hundehalter-Zeit überhaupt. Dafür zählt dein Hund auf traurige Weise zu den Glücklichen, weil du dir rechtzeitig Gedanken statt die Augen zumachst.


    Leider habe ich diesen Weg auch schon mehrmals gehen müssen, und ich würde dir aus Erfahrung vor allem das eine raten: Laß den Tierarzt kommen, statt hinzufahren. Meiner Erfahrung nach ist das so gut wie immer möglich, die meisten TÄ sind für diesen Fall sehr entgegenkommend, und ich glaube, sonst würde ich mich sogar nach einer Alternative umsehen.


    Es macht den Moment wirklich für euch beide deutlich leichter. Für den Hund, weil auf seine Schmerzen nicht noch Transport und Streß kommen (wer geht schon gern in die TA-Praxis?), und für dich, weil dir der gräßliche Weg erspart bleibt und du anschließend zuhause Ruhe hast. Das Einschläfern selbst ist wirklich nicht mehr als eine Narkose, aus der der Hund nicht mehr erwacht - es sind meist die Umstände drumrum, die Streß, Angst und Zwischenfälle fördern.


    Unter welchen Umständen auch immer - ich wünsche dir jetzt wirklich alle Kraft der Welt!

  • Hallo.. wir haben unseren Lucky auch zuhause begleitet auf seinem letzten Gang. Ich war mit ihm immer in einer Tierklinik zur Behandlung und sogar die Ärzte dort waren sofort bereit, zu mir nach hause zu kommen.
    Soweit man alles als frieddvoll beschreiben kann, so war es das bei uns.
    Lucky lag in meinen Armen auf dem Boden, gemütlich auf seinerDdecke und schlief dort ein... absolut ruhig.. weil in seiner vertrauten Umgebung.
    PS: berechnet haben die Ärzte ( es waren 2 ) nichts für die Anfahrt und die Zeit... das werde ich Ihnen nie vergessen!!

  • Hallo und willkommen hier im DF,
    wenn auch aus traurigem Anlass.


    Es klingt immer so abgedroschen, aber es ist, wie es ist: man weiss als Halter einfach, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Dieses ständige Gefühl des Zweifelns wandelt sich in eine Art ruhige Gewissheit um - bei einem so alten und vorerkrankten Hund, für den man nur das Beste möchte, ist das bei allem Traurig-Sein ein fast friedlich zu nennendes Gefühl.


    Du allein kennst Deinen Hund am besten und weisst und spürst, was er braucht und wie es ihm geht. Vertrau Dir einfach selbst, Du wirst es wissen.


    Zum "Wie" - viele TÄ kommen zu einem nach Hause, wenn ein Hund eingeschläfert werden muss. Ich habe Hunde gehabt, die gern zum TA gegangen sind, da war es auch beim Einschläfern kein Problem, in die Praxis zu fahren, aber ich habe auch Hunde gehabt, für die der TA-Besuch zumindest mit Unwohlsein bis Stress verbunden war. Dann kommt die TÄ zu uns. Es hat etwas liebevoll Friedliches, wenn der Hund im Garten oder auf seinem Lieblingsplatz drinnen ganz sanft und ruhig einschlafen kann. Ausser der überdosierten Narkose unmittelbar vor dem Einschläfern, ist noch keiner meiner Vierbeiner vorher sediert gewesen. Ich denke schon, dass sie allesamt eine Ahnung davon hatten, was da jetzt passiert. Aber in einer ruhigen Umgebung und liebevoll, fürsorglich begleitet, hatte hier noch kein Tier Angst davor oder dabei.


    Man kann bei einem alten und vorerkrankten Hund, der sich auf der Ziel-Geraden seines Lebens befindet, immer nur von Tag zu Tag neu entscheiden. Vielleicht hilft es Dir, Dir noch einmal richtig bewusst zu machen, dass Du mit dem Einschläfern nicht die Entscheidung darüber triffst, dass das Leben Deines Hundes beendet wird - das hat vor längerer Zeit schon die Erkrankung "getan". Aber Du hast Einfluss auf das Wie - was ich, obwohl wir alle Angst vor diesem Moment haben, als eine grosse Erleichterung empfinde.


    Wie lang das Novalgin noch Wirkung zeigt, wird Dir niemand sagen können. Auch da bist wieder Du derjenige, der den Hund am besten kennt. Aber das wird sich nicht schlagartig ergeben - sondern eher ein schleichender Prozess sein.


    Falls Du einen THP im Umfeld hast, könntest Du ggf. diesen noch zu Rate ziehen und nach begleitenden Bachblüten oder homöopathischen Mitteln fragen, die Euch beide unterstützen können.
    Vielleicht magst Du Dich ja hier https://www.dogforum.de/club-d…innen-teil-2-t146542.html zu uns gesellen? Einfach reinplatzen und losschreiben - dort sind die "Hunde-Altenpfleger" des Forums versammelt und tauschen sich über die ganz besonderen und ganz speziellen Probleme unserer vierbeinigen Oldies aus.


    LG, Chris

  • Meine Liebe,


    erstmal möchte ich mein Beleid aussprechen, denn das ist etwas, was wohl jedem Tierbesitzer einmal bevorsteht und wovor jeder sos chreckliche ANgst hat.


    Wenn der Hund Schmerzen hat, würde ich ihn erlösen- evtl. wäre das zu Hause möglich?
    Da ist sein zu Hause, da fühlt er sich wohl und geborgen.
    Verwöhne ihn nochmal nach Strich und Faden.


    Ich denke, wenn man zum Tierarzt fährt und er dort seine letzte Ruhe finden soll, ist das sehr stressig für den Hund, denn auch die Tiere merken ja, wenn was nicht stimmt und gerade in eienr Praxis fühlt sich kein Tier wohl.


    Hast Du denn die Möglichkeit, den HUnd bei Dir irgendwo in der Nähe eine schöne Ruhestätte zu besorgen? Ich weiß ja nicht, ob ihr ein eigenes Grundstück/Garten oder einen Tierfreidhof habt?


    SO kannst Du ihn immer besuchen und zB ein Grab hegen und pflegen.....


    Ich wünsche Dir viel Kraft.
    Denke immer daran, dass der Hund bei Dir ein schönes Leben hatte......

  • dem ist nichts hinzu zufügen, würde ich sagen. (ich meinte das posting von chris, habe aber zu langsam getippt)


    außer, dass ich - wenn auch etwas zufällig - bisher unsere beiden hunden in einer praxis habe einschläfern lassen. Im nachherein bin ich darüber auch ganz "froh", da ich nicht das bild meiner toten hündin auf ihrer decke vor augen habe, sowie den abtransport etc. hinterher. (entschuldigung, wenn das nun etwas "technisch" klingt).
    vielleicht hört sich das auch egoistisch an, aber ich bin es eh, die mit der situation leben muss.


    auf jeden fall kannst du sicher sein, dass hier ganz ganz viele wissen und gut verstehen können, wie schwer die zeit für dich gerade ist. auch ich wünsche dir viel kraft xx

  • Ich hab es meiner Uschi damals auch nicht zugemutet nochmals zum TA fahren zu müssen. Es war absehbar, daß ihre Tage gezählt waren und ich hab schon im Vorfeld mit dem TA vereinbart, daß er nach Hause kommt und sie dort erlöst.
    Auch den "Abtransport" habe ich selbst organisiert. Ich war es ihr einfach schuldig, sie selbst ins Krematorium zu fahren und sie ein paar Tage später auch von dort wieder abzuholen.
    Ich persönlich hätte das niemanden anders machen lassen wollen.

  • Ohje, das tut mnir auch sehr leid... ich weiß nicht obh du es mittlerweile doch schon hinter dich gebracht hast, will nur kurz meine Erfahruungen kund tun...


    Wenn der Tierarzt zu dir kommen kann wäre das natürlich besser, unser Hund hat seinen Tierarzt seine 15 Lebensjahre total geliebt, da ist meine Mutter dann auch für den letzten Gang hingefahren und der Tierarzt der Tierklinik hat auch drauf bestanden "seinen alten Herren" selbst auf den Weg zu bringen... das ist aber nicht für jeden das Richtige.


    Auch zum Thema Grab bin ich eher gespalten. Unser HUnd und meine KAtze sind beim Tierarzt geblieben aus dem einfachen Grunde, dass ich es nicht ertrage zu wissen, das mein Tier "noch da" ist und in einem Grab wäre er auf ewig "noch da". Dann kann ich nicht loslassen und kriege richtiggehend Alpträume.
    Auch konnte ich es nicht ertragen, dass der Tierarzt meine tote KAtze weggetragen hat, ich bin, als sie bereits eingeschläfert war, rausgegangen um nicht zu sehen, wie sie hochgehoben und weggebracht wird und ich hätte es auch nicht ertragen, sie mitzunehmen, ein Loch zu graben und sie dort hineinzulegen und auf ewig zu wissen, dass sie da noch irgendwo ist...


    Es ist gemein über sowas nachzudenken während das Tier noch lebt, aber das muss man, sonst wird man u.U. des lebens nicht mehr froh.


    Ich wünsche dir viel Kraft für diesen letzten Gang. Mach dir und deinem Hund einen letzten schönen Tag, nehm dich zusammen um den HUnd deine Trauer nicht spüren zu lassen (weinen kann man nachher, finde ich, nicht vorher) und dann geht ihr den letzten Weg ganz ruhig und so abgeklärt wie möglich zusammen.
    Dass sowas ruhig, nicht mit Dramatik und ohne Weinen und Trauer, stattfindet schuldet man seinem Tier.

  • Hallo,


    ich musste meinen Hund vor 8 Tagen gehen lassen.


    Der Tierarzt kam nach Hause und hat ein Narkotikum gespritzt und dann erst die entscheidende Spritze verabreicht.
    Mein Hund ist ruhig eingeschlafen.


    Ich habe ihn Einzel einäschern lassen und warte jetzt, dass er "Heim" kommt. Danach kann ich erst abschließen.
    Es tut sehr weh, sein Tier gehen zu lassen. Es ist aber der richtige Weg!


    Viel Kraft und warte nicht so lange!

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