Der letzte Gang mit dem Hund
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Hallo,
ich denke morgen an Euch.
Es ist immer eine schwere Entscheidung, aber wenigstens können wir unseren Tieren helfen und das ist auch ein Trost. -
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Im Moment bin ich wieder nicht sicher,ob ich das so hinbekomme und ob das richtig ist.Ich komme mir vor wie ein verräter
Er macht es mir nicht leichter.Schaut mich groß an. Wenn ich ihm alle vier Stunden die Schmerztropfen gebe,dann fängt er auch wieder an zu futtern und schaut ganz interessiert.
Der Tumor scheint heute eingeblutet zu haben und macht ihm aber trotz allem Schmerzen,dass er nicht springen mag und ich ihn möglichst nicht hinten anfasse.
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Nein, nicht Verräter, wenn dann eher Anwalt Deines Hundes. Du bist dazu da, nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne Deines Hundes zu handeln. Und genau das versuchst Du ja.
Wie heisst der Kerle denn?
Vielleicht hilft es Dir, Deine Zweifel hier oder einfach daheim auf einem Zettel niederzuschreiben? Ganz simpel nach "was spricht dafür", "was spricht dagegen?" sortiert.
Manchmal hilft es schon, wenn man Gedanken ausspricht oder niederschreibt, um sie in die richtigen Relationen zu setzen.
LG, Chris
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Dafür spricht,dass er ein großes Tumorrezidiv hat,dass recht zügig wächst und wie es aussieht, heute eingeblutet hat.Er ist fast 16 jahre alt.
Es ging ihm schon anderthalb Tage sehr schlecht.Kam nicht zur Ruhe,hechelte wie verrückt.Sein Kopf sank vor Müdigkeit,aber er schreckte immer wieder hoch.Mittlerweile geht er auch sehr breitbeinig,springt nicht,ich darf nicht hinten am Bauch anfassen.Da hatte er schon Melosus bekommen.Insgesamt geht er noch ca 10 bis 15 Meter.
Dann habe ich zusätzlich Novalgin bekommen,herausgefunden,wie lange sie bei ihm wirken und gebe sie ihm alle vier bis fünf Stunden.
Heute vormittag habe ich gesehen,wie der Tumor aussieht und habe den Termin gemacht.Aber je regelmäßiger ich die Tropfen gebe,desto gleichmäßiger scheint sein Befinden zu sein.Dazu muss ich vielleicht auch sagen,dass ich mich im Moment rund um die Uhr um ihn kümmern kann.Wenn ich das nicht tue,hat er mehr Stress und es wird ihm schlechter gehen.Klingt vielleicht merkwürdig,aber ist so.Ich habe einfach große Angst,den Zeitpunkt zu verpassen und er geht elend zugrunde.
Aber jetzt mit weniger Schmerzen scheint er noch nicht wirklich gehen zu wollen.Also dagegen spricht,dass es ihm im Moment etwas besser geht(gut ist übertrieben),aber will ich warten,bis es ihm wieder ganz schlecht geht.Mann...
Leon heißt er.
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Ich kann verstehen, dass Dir das so schwer fällt.
Ich persönlich, nachdem ich schon einige Oldies begleitet habe, glaube, dass es ein wirkliches zu früh beim Einschläfern in solchen Situationen nicht gibt. Ich versuche, allerdings auch mit beruflichem medizinischen Hintergrund, immer zu überlegen, was als Nächstes passieren kann/wird. Und da ist ein einblutender Tumor schon ein sehr grosser Faktor, der zu plötzlichen, schwerwiegenden Problemen führen kann.
Ich glaube, die Antwort, die Dir fehlt, steckt schon in dem, was Du geschrieben hast.
Jetzt schnauf erst mal durch und geniess das Zusammensein mit Leon - jetzt ist noch nicht morgen. Bis dahin kann noch alles Mögliche an "Richtungsweisern" kommen, was Dir bei der Entscheidung hilft.
LG, Chris
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oh mann!
fühl dich erstmal doll umarmt!
Es muss schlimm sein für dich,diese entscheidung zu treffen!
Ich denke ,wenn du ihm alle 4 Stunden Schmerzmittel geben musst und er nicht mehr gehen mag ist seine Zeit gekommen!
Vergiss morgen nicht,dass du bei ihm bist!Er spürt,dass du beim letzten Gang da bist!
Und bitte mach dir keine Vorwürfe,ich kenne dieses schlimme Gefühl, aber du tust das Richtige! -
Ich wünsche dir viel Kraft heute für diesen letzten Liebesbeweis!
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Ich weiß, wie schwer es ist, es ist sauschwer und ein ganz großer Mist. Schau, ich musste meine Berta im August einschläfern lassen, obwohl es ihr eigentlich sehr gut ging! Sie war wie immer drauf, wollte fressen, rennen, war wach... Nur die Hinterbeine haben nicht mehr funktioniert, das war alles.
Aber das hatte keinen Wert mehr, ein Hund muss laufen können. Dass der Abschied kommt, ist klar, das ist leider unvermeidlich.Ich leide wirklich mit dir und wünsche dir viel Kraft!
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Dieses Verräter-Gefühl kenne ich gut.
Unser Opa ist jetzt über 1,5 Jahre tot und manchmal fühle ich mich heute noch schäbig und hadere mit der Entscheidung. Obwohl ich weiß, dass es richtig und das Beste für ihn war.Es ist aber so wie die anderen sagen: Es ist immer zu früh bis es dann zu spät ist. Und dieses "zu spät" kann schnell kommen.
Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. Wir denken an Dich und deinen Leon.
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Ich denke, dass wir in Gedanken alle bei Dir sind, Dich drücken und Dir Kraft geben.
Wir drücken Dich ganz festeDenke daran, was er alles für Dich getan hat und vor allem, was er alles für Blödsinn angestellt hat.
Bewahre Dir diese Dinge im KOpf, denn dass sind die allerschönsten Erinnerungen.
Kann dein Hund seine letzte Ruhe(Tierarzt kommt zu Euch) und Bettung(Gedenkstätte oä) sozusagen bei Dir finden?
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