Hundeführerschein nicht bestehen, Folgen?

  • Das mit den wenigen Prüfern dürfte kein Problem sein - sollte sich nämlich am Ende der Paragraphenwälzerei der doq-Test durchsetzen, dann können sich Tierärzte und Hundeschulen problemlos zertifizieren lassen. Meine Tierärztin hat es getan, und mit ihr führe ich auch diese interessanten und hitzigen Diskussionen zum Thema. Aber so lange eben nicht raus ist, wie die Praxis aussieht und ob dieser Test überhaupt anerkannt wird, werde ich mich hüten, dafür 150€ rauszuwerfen. ;)

  • Zitat

    Dankeschön, das ist mal eine klare Aussage, schade, dass es so nicht wirklich umsetzbar ist, wenn es nur so wenige "befugte" Prüfer gibt. Ich würde mir dann eine Strecke suchen, wo ich möglichst sicher bin, dASS keine Situationen auftreten wo ein Versagen meinerseits möglich wäre.


    Genauso sah unsere Prüfung aus. Ich weiß nicht was sich andere da für Horroszenarien ausmalen :???:


    Auch der Prüfer unterliegt dem Tierschuzgesetz! Er darf keine Übungen verlangen, die dem Hund Schmerzen oder Stress bereiten - der Halter muss nur sagen, dass sein Hund mit dieser oder jener Übung Probleme hat. Und gut is ;)

  • Vorab, ich bezieh mich nur auf den Praxisteil, den Theorieteil mußte ich nicht machen und kann deswegen nix dazu sagen. Über den Realitätswert der einzelnen Übungen lässt sich streiten, da gibt es mit Sicherheit noch Entwicklungsspielraum, aber im Großen und Ganzen war es für den Trainer gut zu sehen, wo die einzelnen Teams Probleme haben bzw. noch weiteren Trainingsbedarf aufweisen.


    Die einzelnen Übungen spielten sich so ab, dass man gegenseitige Übungspartner war bzw. der Trainer einige Parts übernommen hat. Ich konnte bestimmen, wie weit wir gehen und wieso ich wie etwas handhabe und das wurde bei jedem auch so respektiert bzw. wurden Verbesserungsvorschläge gemacht. Auch wenn man etwas nicht wollte und auch nicht macht, war okay, wie zum Beispiel antatschen lassen, im Gegenteil es war gewünscht, dass man äußert, der Hund will nicht angefasst werden. Oder auch ganz klar sagt: meinen Hund lasse ich nicht allein vorm Laden, da ist er mir zu unberechenbar.


    Praktische Übungen waren: Frontalbegegnungen mit Hunden (dabei mußte der Hund nicht stumm bleiben, sondern es wurde geschaut, wie kann ich trotz pöbeln am besten am anderen Vorbei), Frontalbegegnungen mit Menschen, Begegnungen mit Joggern, Walkern, Menschen mit Krücken und Einkaufswagen, Begegnungen mit spielenden Kindern, laufenden Kindern, Geschrei, Geraschel, Tiergeräusche, Wildgerüche, Reizangel. Sachen wie Restaurant, Lift, Öffis, Seilbahnen und ähnliches wurden durchgesprochen.


    Und das alles ohne der Hund muss das über sich ergehen lassen, sondern mit dem Augenschein auf "wie kann ich meinen Hund da vorbeiführen, ohne ihn, mich oder andere zu gefährden" und worauf muss ich bei meinem Hund vermehrt achten, wo hat er vielleicht noch ein Problem und wie kann ich mit diesem Problem umgehen. Es war wurscht, ob der Hund Angst vor dem lauten Geräusch hatte oder nicht, wichtig war, wie gehe ich als Hundehalter mit dem Hund in der Situation um. Und das finde ich den großen Unterschied. Ich muss zeigen, dass ich die Grenzen kenne und wie ich mit dieser Grenze umgehe. Und eben nicht: der Hund hat keine Grenzen zu haben und muss alles über sich ergehen lassen.


    Estandia
    Ich hab nur Beispiele vom Hören-Sagen, naja eher lesen und das aus dem Test für Sokas:
    Ein Hund wurde festgebunden, Frauchen mußte sich entfernen und Hund wurde vom Prüfer mit aufgespanntem Schirm bedrängt.
    Oder hier im Thread: Hund muss vorm Geschäft allein gelassen werden. Selbst mit dem Prüfer oder anderen Prüflingen, finde ich sowas ein Unding.
    Beides Sachen, die gehen in meinen Augen mal überhaupt nicht als Muss. Das muss kein Hund unbedingt können. Auch muss kein Hund der Welt Befehle kennen, wie Sitz und Platz. Ich muss ihn bei mir halten können und ich muss dafür Sorge tragen, dass weder ich, der Hund noch Dritte gefährdet werden. Wie ich das mache, mit Befehle oder ohne, ist wurscht.

  • In erster Linie finde ich, dass das ganze einen zu großen Hundeplatzcharakter hat.
    Ich finde den Unterschied zwischen Alltag und Hundeplatz enorm wichtig, ins Besondere für die Hund-Halter-Beziehung.
    Es ist mir im Alltag egal, ob mein Hund, wenn ich ihn denn mal in Sichtweit ablegen muss und mich entfernen muss, Sitz, Platz, Männchen oder einen Purzelbaum macht. Hauptsache er bleibt auf dem Fleck liegen den ich ihm zugewiesen habe. Das ist nötig für den Alltag, nicht aber, dass mein Hund in einer starren Hundeplatz-Platz-Haltung verharrt.


    Ich fänd es sinnvoll, wenn Alltagssituation nachgestellt würden und der Halter beurteilt würde, wie er die Situationen meistert. Nicht im Sinne von Aufgaben stellen ala "Legen sie den Hund ab und entfernen sie sich 30m und warten sie zwei Minuten". Das ist Unsinn.


    Beispiel:
    Situation A: Der HH geht mit seinem Hund die Straße entlang. Eine Person wird beauftragt sich den beiden zu nähern, zu sagen, dass sie Angst habe vor Hunden, der Person aber unbedingt etwas mitteilen müsste / etwas geben müsse. Nun liegt es im Sinne des HH, wie er die Situation löst. Es gibt mehrere Lösungsmöglichkeiten und entsprechend sollte dem HH die freie Wahl bleiben.
    Person A lässt den Hund vielleicht lieber ins Hundeplatz-Platz legen, geht dann die zwei Meter zur anderen Person. HH B ist es egal, ob der Hund sitzt, liegt oder steht, hauptsache er bleibt da. Dann geht die Person zur Testperson. Und HH C möchte den Hund vielleicht nicht frei ablegen, sondern nimmt ihn lieber mit zur Person, lässt den Hund aber hinter sich stehen, sodass die Testperson keine Angst hat.
    Alles sind Möglichkeiten, wie man die Situation im Alltag hätte lösen können.


    Situation B: Der HH sitzt mit seinem Hund auf der Parkbank und ein Kind kommt angelaufen und will ungefragt den Hund streicheln. Person A lässt es geschehen, weil der Hund damit keine Probleme hat, weist das Kind aber darauf hin, dass das gefährlich werden kann. Person B blockt das Kind und erklärt ihm, dass es die Hand langsam hinhalten soll, sich dem Hund so und so nähern soll, etc. Person C blockt das Kind und schickt es weg. Alles Situation wie im Alltag damit umgegangen werden kann.


    Situation C: Tierarztbesuch wird nachgestellt. Wo darf man den Hund anfassen, wo nicht, etc. Hundehalter hat Auskunft zu geben. Meinet Wegen hier auch das Anlegen eines Maulkorbs, auch wenn ich es für unnötig halte.


    Situation D: HH geht mit Hund am Waldweg, Hund läuft frei / an der Schlepp / an der kurzen Leine, je nachdem wie weit der Hund ist, ob er Jagdtrieb hat, etc. und es nähert sich ein freilaufender Hund. Wie reagiert der Hundehalter?


    Situation E: HH geht mit Hund am Waldweg, Hund frei / Schlepp / Leine, anderer Hund mit Halter nähert sich, der andere Hund ist angeleint. Wie reagiert der HH?



    Ich fände es sinnvoller wirkliche Situation aus dem Tag eines Hundehalters nachzustellen, anstatt kopflos Aufgaben zu erteilen. Denn es gibt ja nicht immer nur eine Lösung.


  • :gut: DANKE :gut: so einen Test würde ich begrüssen, einfach auch weil er fair ist und mehr den Halter prüft als den Hund.


    Mein Hund ist Maulkorb gewöhnt, gebraucht hab ich ihn noch kein einziges Mal, dafür legt sich mein Hund nicht ins Platz wenn's nass oder matschig ist, dafür kann ich ihn immer ins Sitz schicken was mir absolut reicht, hauptsache er kaspert nicht um mich rum. Fremde Kinder blocke ich erstmal, auch wenn er es in 50% der Fälle okay finden würde, ich hab einfach Angst, dass irgendwann mal ein AK drunter is, dass ihm eine drüberzieht.. Er soll keine schlechten Erfahrungen mit ihnen machen, so wie's jetzt ist, ist's für uns optimal, sie sind ihm einfach vollkommen wurscht solang sie nicht mit dem Stock auf ihn los gehen

  • Zitat

    :gut: DANKE :gut: so einen Test würde ich begrüssen, einfach auch weil er fair ist und mehr den Halter prüft als den Hund.


    Mein Hund ist Maulkorb gewöhnt, gebraucht hab ich ihn noch kein einziges Mal, dafür legt sich mein Hund nicht ins Platz wenn's nass oder matschig ist, dafür kann ich ihn immer ins Sitz schicken was mir absolut reicht, hauptsache er kaspert nicht um mich rum. Fremde Kinder blocke ich erstmal, auch wenn er es in 50% der Fälle okay finden würde, ich hab einfach Angst, dass irgendwann mal ein AK drunter is, dass ihm eine drüberzieht.. Er soll keine schlechten Erfahrungen mit ihnen machen, so wie's jetzt ist, ist's für uns optimal, sie sind ihm einfach vollkommen wurscht solang sie nicht mit dem Stock auf ihn los gehen


    So ähnlich ist es bei unser Prüfung abgelaufen.


    LG


    Franziska mit Till

  • Naja gut,


    ich hab den VDH Hundeführerschein gemacht. Für mich war es nicht schlimm, ich will ja eh die BH machen. dass dieser HF-Schein nicht von jedermann zu bestehen ist (bzw nur mit gezieltem Training, wie wir es auch hatten) ist mir klar. der oben beschriebene klingt in jedem Fall allgemeinhundfreundlicher.


    Die Sachkunde die wir hatten... naja, der theoretische Teil wurde eben auch vom VDH vorgegeben, vileses waren nicht meine Überzeugungen. Z.B. frag ich mich, ob man micht sachkundig ist, wenn man nicht weiß, in welcher Stadt der VDH sitzt... das war nämlich eine der Fragen. Naja, es war eben in unserem Ort möglich, die Hundeschule /bzw der Verein super und wir haben ihn geschafft und damit ausgesorgt. Glück gehabt eben. Bei uns war aber z.b. auch ein älteres Ehepaar mit einem alten Cocker aus dem Tierheim, an dieses Team wurden natürlich andere Anforderungen gestellt, als bspw. an Miko und mich. Die Trainingszeit+ Prüfungen hat uns genausoviel gekostet wie einzelne Hundeschulstunden, also war es auch kein sinnloses Geldausgeben.


    Ich hatte einfach Glück, dass mein Hund kein Angsthund ist und ich sowieso die geforderten Situationen üben wollte/brauche. :)

  • Wer sich die Prüfungsordnung beim BHV Hundeführerschein anschaut, wird erkennen, dass der Test so ähnlich abläuft wie Sunti & Brizo das wollen.


    1. Teil: "Ablenkungsarme Umgebung" ruhiger, aber öffentlicher Platz (kein Hundeplatz)
    - Hund kontrolliert aus dem Auto ein-/aussteigen lassen
    Gehorsamsübungen:
    - Sitz, Platz, Steh
    - Ablegen & Entfernen (in SIchtweite)
    - Rückruf
    - Locker Leine Laufen
    - Korrekturwort
    Handling-Übungen, die der/die Halter/in absolvieren muss:
    - Maulkorb anlegen
    - Ohren/Pfoten kontrollieren
    - Spielzeug "wegnehmen"


    2. Teil: öffentliche Grünanlage
    Prüfungsteil soll den Charakter eines Spaziergangs haben. bei dem Gehorsam und Verhalten in der Öffentlichkeit geprüft werden.
    - diesselben Übungen wie in Teil 1
    Zusätzlich "Reize" wie Jogger, Radfahrer, Fussgänger, andere Hunde...
    Mindestens vorkommen müssen:


    Personen, die ein für den Hund ungewöhnliches oder auffälliges Erscheinungsbild haben (mindestens zwei Mal)
    Personen, die den Hund in schneller Fortbewegung überholen oder ihm entgegen kommen (mindestens drei verschiedene Situationen)
    Begegnung mit einem angeleinten und einem freilaufenden Hund


    Weitere Situationen, die in Prüfungsteil B) geprüft werden, sind:


    Halter geht mit angeleintem Hund, Kinder kommen und wollen den Hund streicheln.
    Eine Fremdperson geht direkt auf den Hund zu und versucht, freundlich-aufdringlich Körperkontakt zum Hund aufzunehmen.
    Eine Fremdperson geht auf den Halter zu, spricht ihn an und schüttelt ihm die Hand.
    Halter und Hund gehen durch eine ihnen entgegen kommende Menschengruppe (mindestens 5 Personen) hindurch.
    Ein Hundehalter mit einem sich neutral verhaltenden, angeleinten Hund begegnet dem Halter-Hund-Team, bleibt auf gleicher Höhe stehen und beginnt ein Gespräch und geht nach kurzem Gespräch weiter.


    3. Teil: innerstädtischer Bereich
    Soll den Charakter eines Stadtbummels haben
    Die folgenden Situationen sollten vorkommen:
    Halter und Hund fahren Fahrstuhl mit anderen Personen
    Halter und Hund begegnen auf einem schmalen Weg einer anderen Person
    Halter und Hund suchen ein Cafe/Restaurant auf und nehmen kurz Platz
    Halter und Hund suchen ein Geschäft auf
    Halter und Hund werden von einem Passanten geschnitten
    Halter und Hund fahren Bus oder Bahn
    Halter und Hund gehen an einer stark befahrenen Straße entlang


    Teil 1 & 2 kann entweder im Freilauf oder angeleint erfolgen, Teil 3 erfolgt immer angeleint.


    Hier: http://www.bhv-net.de/index.ph…id=48&Itemid=79&showall=1 nachzulesen.




    Ich finde, da ist echt viel Spielraum drin. Wenn man z.B. einen Hund hat, der auf Kinder negativ reagiert - blockt man die Kinder ab. Es steht nirgends, dass die Kinder den Hund streicheln müssen.
    Dann gibt es in der Prüfunhg "sollten vorkommen" Teile. Da gehe ich davon aus, dass wenn jemand sagt, mein Hund packt aus den und den Gründen Bahn fahren nicht, dann kommt das halt nicht vor.
    "Innerstädtisch" ist sicherlich auch Definitionssache: Wenn ich Freisings Innenstadt mit Münchens Innenstadt vergleich, ist das schon ein ziemlicher Unterschied. Mit einem extrem unsicheren Hund wäre es sicherlich möglich, die ganze Prüfung in einer "kaffigen Innenstadt" zu machen.



    Problematisch sehe ich sehr wohl, das es 2 (oder mehr) unterschiedliche HF gibt. Ich finde den vom BHV gut und würde mir wünschen, dass der sich "durchsetzen" würde. Denn ich finde ihn am alltagstauglichsten und am "Halter-überprüfigsten"!


  • :lol:
    Wow, 12-15 Neufundländer! Hammer. Wir sind letztens mit der Gassirunde 'Berliner Kummerkasten Chaosrunde' auf der Terasse eines kleine Lokals eingekehrt, Das waren nur 5 Hund und nur zwei etwas größer - und da waren die Reaktionen schon eher so :lookwrong:


    Hm, das mit den 2 Jahren durchgängig ist ja ärgerlich denn ich hab die Maus erst seit letztem November. Das kommt mit nem halben Jahr nicht hin. (Außerdem habe ich sie eh erst dieses Jahr angemeldet) Na ja, sie bei meinen ELtern angemeldet zu lassen ist immer noch 70% billiger als den Hund zu ner Berlinerin zu machen.
    Sie kann fast alle die beschriebenen Sachen ohne Probleme. Nur das 'Steh' kann sie nicht, aber das wollte ich eh mal üben. Kennt jemand eine Anleitung dazu? Ich hab nämlich keinen Plan, wie ich ihr das beibringen soll...

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